Freitag, 28. November 2014

Mein Börsentagebuch, Episode I "Talfahrt und Gipfelsturm mit BMW"



Ich habe einen neuen Glauben gewonnen. Nämlich den, das die meisten Finanzexperten, Versicherungsvertreter und Anlageberater, uns Normalbürgern, kräftig was von Pferd erzählen. Sie verschanzen sich hinter einem Wust aus wissenschaftlich klingenden Fachausdrücken und bitten uns damit, ihnen einfach so unser Geld zu schenken.

Klar wenn jemand zu Euch kommt und euch auffordert ihm mal eben zweitausend Euro zu überlassen, dann würde jeder normaldenkende Mensch kurz nachdenken und dann „Nö“ sagen.
Spricht man Euch aber vorher auf Altersarmut, unsicherer globale Finanzsituation, die Euroschuldenkrise und Marktschwankungen an, erzählt man Euch, dass es Mittel dagegen gibt wie Diversifikation, Fondgebundene Altersvorsorge und damit verbundene Risikominimierung, dann ist Otto Normalverbraucher viel eher bereit einen private Rentenversicherung abzuschließen und dem Verkäufer derselben über ein bis zwei Jahre tausend bis zweitausend Euro Provision zu schenken. Für etwas, dass Otto genauso gut, und teilweise noch viel besser machen könnte.

Das Geheimnis, so postuliere ich mal, ist tatsächlich die Börse. Um meine Theorie zu beweisen, habe ich mich selbst ins Abenteuer Börse gestürzt. Mal sehen ob ich Gewinn mache. In den folgenden Episoden dieser Reihe will ich Euch über die Ereignisse die mir wiederfahren auf dem Laufenden halten.

Angefangen habe ich mit 11 Aktien der des Autoherstellers BMW. Diese habe ich zu einem Kurs von 92,999 € erworben. Also habe ich 1022,99 € ausgegeben. Meine Überlegungen damals waren dass BMW ein deutsches Unternehmen ist und ich wollte gerne die europäisches Unternehmen unterstützen. Außerdem dachte ich dass des Deutschen liebstes Kind sein Auto ist, und man also mit einem Autobauer einen ganz verlässlichen Absatzmarkt erschlossen habe. Da ich außerdem einen Teil meines Lebens in Bayern verbracht habe schien mir das alles eine runde Sache. Rückblickend mit etwa einem halben Jahr Börsenerfahrung sieht das natürlich nicht mehr ganz so schlau aus.

Heutzutage kann man nicht mehr einfach irgendeine Aktie aussuchen und hoffen dass sie Gewinn macht. Um wirklich profitable Aktien zu finden, muss man sich schon etwas mit den Objekten der Begierde befassen. Wie das geht, sage ich Euch später.

Nur soviel. Meine 11 BMW Aktien stiegen zunächst im Kurs bis auf über 95€ das Stück. Hätte ich da alles verkauft, hätte ich einen winzigen Gewinn von etwa 30€ gemacht. Aber man verkauft nicht wenn eine Aktie steigt. Doch Anfang August erfolgte dann der Einbruch. Die neue Eiszeit zwischen Russland und „Dem Westen“, der IS-Krieg und die Eskalation im Nahen Osten drückten die Stimmung in der europäischen Wirtschaft dramatisch. Meine Aktien brachten knapp über 86€ das Stück ein. Hätte ich jetzt alles verkauft hätte ich einen Verlust von knapp 80€ realisieren müssen. Ich kaufte damals noch einmal 11 Aktien nach, als man annehmen konnte dass sich der Kurs stabilisiert habe. Zunächst schien der Plan auf zu gehen denn der Kurs kletterte Ende August auf 92€. Ich glaube es war die Ukrainekrise die dann erneut die Kurse Anfang September purzeln ließ. Die BMW-Aktie bleib davon nicht verschont und erreichte einen Tiefstand von 76,50€.

Leider habe ich damals nicht noch einmal Aktien nachgekauft, sondern gewartet bis diese Talfahrt nun schließlich vorüber war. Dann orderte ich aber doch noch nach, bei einem Stand von etwa 85€.
Somit besitze ich nun 45 Aktien der BMW AG mit einem durchschnittlichen Kaufkurs von 87,96€.

Das wichtigste was man über die Börse wissen muss ist: Dass auf jeden Fall schon bald der nächste Börsencrash kommt, und dass ganz sicher auf den nächsten Crash der nächste Aufschwung kommt.
Das was im September passierte war letztlich so ein Minicrash. Die Kurse der dreißig größten deutschen Unternehmen fielen im Schnitt um über 10%!

Wehe dem, der auf so einem Tiefstand bemerkt, dass er das investierte Geld jetzt sofort und ganz dringend braucht. Denn er muss seine Aktien dann zu diesem Tiefstand, also im Minus verkaufen. Die Finanzexperten sagen dazu „Verluste realisieren“.
Ich brauchte mein Geld nicht und konnte in Ruhe darauf waren, dass wieder ein Aufschwung einsetzt. Das passierte auch vor etwa 10 Tagen. Jetzt liegt der Kurs der BMW-Aktie bei 91,51 und ich bin wieder im Plus. Sogar mit 4% innerhalb eines halben Jahres! Welches Tagesgeldkonto bietet einem sowas heute noch? Womit ich die zweite Regel des Börsenroulettes verdeutlich habe: Geduld haben.

Das soll‘s erst mal von meiner neuen Serie: Dem Börsentagebuch gewesen sein. Zwei Grundregeln haben wir gelernt:

1.       Niemals mit Geld handeln was man in naher Zukunft noch dringend nötig haben könnte.
2.       Geduld haben. Einen Kursverlust von bis zu 40% sollte man nervlich abkönnen. Diese 40% holt die Aktie in fünf Jahren schon wieder auf. Meine haben 10% auch in kürzerer Zeit geschafft.

In diesem Sinne

Eure
Cori

Donnerstag, 6. November 2014

Ironie des Schicksals

Da heute die Bahner streiken musste ich mit dem Auto zur Arbeit fahren, das sind bei mir rund knapp 100 Kilometer. Auf der Rückfahrt musste ich anhalten. Rote lichter, nichts ging mehr für mehrere Minuten.

Und nun ratet mal was da den Verkehr blockierte?

Ein beschrankter Bahnübergang! Wo der Einzige Zug der wahrscheinlich überhaupt noch eine vollständige Besatzung hatte über die Gleise zuckelte. Ich hab echt gedacht, dass es so einen Zufall doch kaum geben kann.

Okay der Zug war von der ODEG und die streikt ja nicht. Insgesamt aber schon ein bemerkenswertes Ereignis so einen Zug in einem, von der Eisenbahn verlassenen Land.

Eure
Cori