Mittwoch, 22. Juni 2016

Ich finde…


…die ganze Aufregung um „Die Mannschaft“ übertrieben. Nach dem Spiel gegen Polen posaunten die Untergangspropheten bereits den Untergang von Fussballdeutschland in die Welt hinaus. Weil es ein 0:0 gegeben hatte. Nachdem man sich daran gewöhnt hatte dass die Weltmeister jeden ehemaligen „Angstgegner“ mit mindestens drei Toren Differenz besiegen können war es plötzlich nicht mehr ausreichend wenn man hinten keine Tore kassiert.

Dabei kann eigentlich nichts hoffnungsfroher stimmen. Denn man kann mit Sicherheit sagen, dass eine Mannschaft die im Verlauf des Turniers kein einziges Tor kassiert, am Ende garantiert Europameister wird. Das ist mathematisch belegt.

Aber es herrscht die „german Angst“ vor. Können wir uns nicht einfach mal über die Leistung der Mannschaft freuen? Auch gegen Polen und die Ukraine wirkten unsere Kicker auf mich nicht „unmotiviert“ oder „arbeitsverweigernd“. Sie versuchten schon immer wieder anzugreifen, nur eben ohne Erfolg. Und so fand ich das Spiel gegen Polen deutlich spannender, und fühlte mich besser unterhalten, als wenn es nach 10 Minuten 3:0 gestanden hätte. Immerhin haben die besten Nachbarn Deutschlands (Boateng und Hummels) den vermeintlich gefährlichsten Sturm des Turniers völlig den Zahn gezogen.

Das jetzt nach dem Spiel gegen Nordirland alle in kollektive Verklärung verfallen ist allerdings genau so übertrieben. Ein überragendes Spiel macht Deutschland noch nicht zum Titelanwärter. Aber ich mache mir da keine Sorgen. Wahrscheinlich fällt Jogi oder sonst einem Spezialisten noch irgendwas kreatives ein wie man die Gegner aus der Finalrunde besiegen kann.

Und für den unwahrscheinlichen Fall, dass Jogi mal nix einfällt, muss sich niemand ärgern. Sofern unsere Jungs sich anstrengen und wirklich alles reinhauen, wie zum Beispiel 2014 gegen Ghana, dann war es eben Pech.

Was ich aber nicht sehen will, das ist so ein grottiges Ballgeschiebe wie im Jahre 2000 als Deutschland ohne jedes Aufbäumen, sang und klanglos in der Vorrunde als Gruppenletzter ausschied. 

In diesem Sinne: Deutschland wird Europameister

Eure 
Cori

Dienstag, 14. Juni 2016

Gewehre in den Händen von Kindern!


Bei der Deutschen Friedensgesellschaft echauffiert man sich aktuell darüber, dass die Bundeswehr beim ihrem Tag der Bundeswehr Kinder habe an entladenen Schnellfeuergewehren habe spielen lassen. Dazu wurden auch verwackelt aufgenommene Handybilder beigesteuert um diesen Abgründe offenbarenden Skandal zu untermauern.

Wie kann es sein wird gefragt, dass Minderjährige Waffen in die Hand bekommen? Von einem Tabubruch und einer Grenzüberschreitung ist die Rede.

Ich persönlich kann die ganze Aufregung ehrlich gesagt nicht verstehen. Wenn jemand zum Tag der offenen Tür der Bundeswehr geht, dann sollte ihm klar sein dass die Bundeswehr zumindest nominell immer noch eine Armee ist mit echten Soldaten und echten Waffen die zum Einsatz in einem echten Krieg gedacht sind.

Wenn ich also nicht will, dass meine Kinder an Waffen heran geführt werden, dann gehe ich mit ihnen nicht zum Tag der offenen Tür bei der Bundeswehr sondern lieber in den Zoo. Was bitte schön sollen denn Soldaten, deren Hauptausbildungsschwerpunkt das Kriegshandwerk ist anderes ausstellen als ihre „Werkzeuge“ und zu zeigen wie man damit umgeht.

Und natürlich ist es für Kinder spannend, wenn sie mal ein Gewehr halten können, in einem Panzer fahren dürfen oder sich mal in einen Düsenjäger zwängen. Ich habe diese Erfahrungen zwar bisher nicht gemacht aber als Kind hätte ich es schon spannend gefunden zu wissen wie schwer so ein Gewehr ist oder wie laut es im inneren eines Panzers ist, oder wie warm.

Ich denke, liebe Friedensgesellschafter, da wird ein Skandal aufgebaut wo keiner ist. Wer sich für Katastrophenschutz interessiert geht zum Tag der offenen Tür beim THW oder der Feuerwehr.
In diesem Sinne
Eure
Cori

Montag, 13. Juni 2016

Diese Bilder machen sprach- und mutlos.

Natürlich kann man über die Bedeutung des modernen kommerzialisierten Sportes geteilter Meinung sein. Was für den einen ein medienwirksames Machtinstrument ist um die Massen von den wichtigen politischen Ereignissen abzuhalten, ist für den anderen einfach nur eine Unterhaltungsindustrie und für den Dritten sportliche Leidenschaft und für den Vierten die schönste Nebensache der Welt.

Was mir nicht in den Kopf will ist, wie Menschen dazu kommen, anderen Menschen völlig grundlos, ohne jede Bedrohungssituation, Schläge und Tritte zu begegnen?

Auf den Bildern sieht man scheinbar ganz „normale“ Leute, schlank, T-Shirt, Camper-Hut, die genau so normal erscheinenden anderen Leuten in den Bauch treten. Was veranlasst Menschen dazu? Auf einem anderen Bild tritt ein übergwichtiger Mann in schwarzem T-Shirt, blauer Shorts und hormonell bedingtem Haarausfall tritt auf einen, offenbar gestürzten anderen Mann in einem Kapuzenpulli ein. Ein zweiter, offenbar polnischer Fan eilt im Schweinsgalopp herbei um ebenfalls einen Tritt abgeben zu können und zwei weitere Vermummte scheinen ebenfalls hinzu zu stürmen. Also ein sehr sportliches vier gegen einen.

Ich habe mich in meinem ganze Leben kein einziges Mal geprügelt. Einzig in der Grundschule gab es hier und da mal einige Schubser oder auch mal eine Rangelei. Nun sagt man, dass Mädchen zwar sowieso nicht so zur Gewalt neigen, aber ist das so ein archaisches Männerding, so ein Urinsinkt der irgendwie hervor bricht?

Es soll Hooligans geben die sich via Facebook oder Twitter zur Gruppenschlägerei auf einsamen Wiesen oder Parkplätzen verabreden! Wozu? Die haben eigene Hooliganvereine mit eigenen Fahnen und Abzeichen. Ist das was das man später seinen Kinder erzählen kann: „Sohn, als ich in deinem Alter war, habe ich an einem verregneten Sonntagnachmittag an den sich kein Schwein mehr erinnert zusammen mit den Jungs an die ich mich auch nicht mehr erinnern kann, zehn völlig unbekannte Arsenal-Fans geklatscht! Sechs von uns und sieben von denen mussten hinterher ins Krankenhaus….man das waren Zeiten!“ läuft das so? Ist das so eine Art Veteranentum das da angestrebt wird wie unter Kriegsveteranen? Ist Fußball sowas wie ein Ersatzkrieg?

Aber selbst wenn es ein Ersatzkrieg ist, brauchen wir eigentlich einen Ersatzkrieg wenn wir schon einen Originalkrieg haben? Alle haben Angst vor neuen Terroranschlägen durch den IS. Aber brauchen wir den IS wirklich um uns in Europa den Schädel einzuschlagen? Offensichtlich nicht.

Ein britischer Fan soll noch immer in Lebensgefahr schweben. Ich vermute mal dass er ein Schädeltrauma mit Hirnblutung erlitten hat. Das heist dieser Mann, der sich wahrscheinlich gefreut hat, dass er unter Aufbietung eines kleinen Vermögens noch eine WM-Karte und dann auch noch für ein Englans-Spiel ergattern konnte, bezahlt diesen vermeintlich schönen Tag nun vielleicht mit dem Leben und selbst wenn er überlebt wird er wahrscheinlich eine längere Rehabilitation durchlaufen müssen und vielleicht wird er Folgeschäden davontragen die es ihm vielleicht unmöglich machen wieder arbeiten zu gehen und wofür das alles?

Wofür war dieser Gewaltausbruch gut?

Selbst wenn es das türkische oder das deutsche Team treffen sollte, so bin ich dafür dass diese Teams disqualifiziert werden. Darüber hinaus sollten der UEFA bzw. der FIFA die Kosten für die Sicherheitsmaßnahmen auferlegt werden.

Es kann doch nicht sein, dass ein Land voller Steuerzahler, diesen Chaoten auch noch ihrer „Vergnügen“ finanziert! Und jeder festgesetzte Hooligan sollte 1 Jahr lang körperliche Arbeit auferlegt bekommen wo er seien überschüssige Kraft im Straßenbau oder sowas abbauen kann.

In diesem Sinne
Eure Cori

Freitag, 10. Juni 2016

Hurra, es ist wieder Fußball!


Ich schaue gerne Fußball. Aber nur so Länderspiele, wie eben bei der EM oder WM. Vor zwei Jahren habe ich zum aller ersten Mal in meinem Leben ein offizielles DFB-Trikot gekauft. Für meinen Kleinen.

Ich kann mich noch daran erinnern, dass ich es beim Finale die ganze Zeit krampfhaft in den Händen hatte, und Götzes Tor entgegenfieberte, während der geplante Träger bereits friedlich in seinem Bett schlief. Nachts Fussball schauen ist ja noch nichts für einen Einjährigen.

Nun ist er bald drei Jahre alt und ich dachte: Wenn es das letzte Mal so gut funktioniert hat (Trikot kaufen = Weltmeister werden), dann kann das dieses Jahr doch auch funktionieren.
Also habe ich ein Trikot samt Hose in der Größe 110 gekauft und habe hinten sogar noch seinen Namen und eine Rückennummer drauf drucken lassen. Ober cool und beim Babysport ist er jetzt der Obermacker und alle anderen Eltern fragen mich wo ich den Aufdruck her habe.

Das langweiligste am Fußball ist für mich allerdings die unglaublich nervtötende Diskussion darüber wer nun die Nationalhymne singt und wer nicht. Mein verflossener Mann befand immer, dass jemand der die Hymne nicht singen will auch nicht für ein Land spielen darf. Anschließend belegte er diese Aussage dann mit allen möglichen Argumenten, dass ein Sportler ja nur in so einen Spitzenkader kommt wenn er vorher alle möglichen Fördermittel der Bundesrepublik dankend erhalten habe. Da sei es ihm auch zuzumuten, dass er die Nationalhymne singt. Ansonsten kann er ja auch für die Färöerinseln spielen, oder?

Sehe ich nicht ganz so. Schließlich kauft man Talent nicht, sondern man hat es, oder eben nicht. Auch in Moldawien kann man ein begabter Fußballer sein. Nur gehören zum Gewinnen bei einer Fußballmannschaft immer noch 10 andere Spieler die es irgendwie hinbekommen müssen. Wenn man also aus seinen Sportlerleben etwas machen möchte dann muss man in ein Land gehen wo einem dieser Sport was einbringt.

Da Jogi Löw niemanden mit taktiler Gewalt zur Teilnahme im DFB-Team zwingt. Könnte man meinen, dass die auflaufenden Spieler vielleicht doch automotiviert für Deutschland über den Rasen seppeln – und vielleicht noch für die bescheidenen Boni aus der DFB-Kasse.

Mein Gradmesser für Patriotismus ist daher eigentlich weniger die Frage wer die Hymne mitsingt, sonder vielmehr ob ein Spieler für Kost und Logis das schwarz-weiße Trikot anziehen würde.

Und ganz ehrlich: Deutschland hat eine der schönsten Nationalhymnen weltweit. Bei mancher Sangeskunst ist es wirklich besser, wenn der betreffende Spieler sich lieber auf das Fußballspielen konzentriert und das Singen mal den Sängern überlässt.

Das freilich auch dieses seine Risiken birgt haben wir 2005 an Sarah Connor gesehen die bei dem Unterfangen die Nationalhymne zu singen „Brüh’ im Lichte dieses Glückes“ schmetterte und die brave Diva ist immerhin zu Hälfte biodeutsch. Wahrscheinlich ging da so einiges mit der US-Hymne durcheinander.