Freitag, 3. April 2020

Wie viel Angst sollte man haben?

Zur Zeit erlebe ich eine zunehmende Gereiztheit in meinem Umfeld im Bezug auf die Maßnahmen der Bundesregierung zur Eindämmung der Coronakrise.

Ja auch ich bin zunehmend genervt, weil ich in unserer Klinik rumsitze, wir alles leergeräumt haben, sich aber bisher gerade mal ein Coronapatient zu uns verirrt hat, dem es allerdings somatisch recht gut ging.

Ansonsten, völlige Stille an der Corona-Front. Es wirkt fast so als wolle der große Coronakrieg ausfallen.

Da wir selbst Monate nach dem Pandemiebeginn in Wuhan eigentlich immer noch nichts über SARS-CoV-2 wissen, frage ich mich, wie viel Angst man eigentlich haben sollte?

Anfangs habe ich nur die Zahlen in diesen Live-Tickern und den interaktiven Karten gelesen. Da kann es einem schon Angst und Bange werden. Stand heute haben wir 1122 Tote in Deutschland die dem Coronavirus zugerechnet werden und 85903 Infizierte. In Deutschland sind gestern über 100 Menschen an Corona verstorben. Was sagt uns das jetzt? Sagt das wirklich aus, dass deutlich mehr als 1% aller Coronakranken sterben? Nein sagt es nicht. Und die offiziellen Zahlen die noch Lethalitätsraten von 3,3 bis 7,7 Prozent werten sind definitiv völlig überzogen, sofern man sie auf die Gesamtbevölkerung bezieht.
Auch klingen 1122 Tote in drei Wochen sehr bedrückend, doch wenn man sich klar macht, dass in Deutschland jeden einzelnen Tag rund 2600Menschen an, Unfällen, Schlaganfällen, Herzinfarkten, Influenza oder Nierenversagen, Diabetes oder sonst was sterben, dann relativiert sich das etwas.  


Prof. John Ioannidis, ein ausgemachter Könner auf dem Gebiet der Statistik und Gesundheitswissenschaft, schrieb in einem Artikel vom 17.März, das wir bisher keine verlässlichen Daten im Bezug auf die Epidemiologie des Covid19 haben. Wir wissen nicht wir schnell es sich ausbreitet, wie viele schwere Verläufe es gibt und wie viele Fälle am Ende letal verlaufen. Das liege daran, dass in keinem Land der Welt flächendeckend getestet werden kann, weil überall die Testkapazitäten unzureichend sind. Hinzu kommt, dass der Test nicht besonders sensitiv ist, weswegen auch die Empfehlung ist mehrfach und mit zeitlichem Abstand zu testen. So wie es auch bei der Bundeskanzlerin passiert ist.

Wir können also nicht sagen, ob wir bei unseren 85903 Infizierten schon alle dabei sind oder ob wir vielleicht in Deutschland schon 40 Millionen Infizierte haben, die nur bisher nicht getestet wurden. Könnte aber auch sein dass wir wirklich bisher nur 85000Infizierte haben. Kurz und deutlich: Wir wissen es nicht. Keiner weiß es.

Was man eigentlich tun müsste, wäre eine gezielte Untersuchung zu machen. 20000 Leute, am besten in einer Stadt, keiner geht rein, keiner geht raus und man schaut über 14 Tage bei normalem Lebensalltag wie viele nach 7, nach 14 Tagen und nach 21 Tagen positive Testergebnise zeigen, wie viele krank geworden sind und wie viele verstorben sind.

Ioannidis führt aus, dass die einzige halbwegs sinnvolle Untersuchung von dem Kreuzfahrtschiff Diamnond Princess kommt, von 3700 Passagieren an Bord zuzüglich Besatzungsmitgliedern waren, gab es am Ende 700 Infizierte und davon 7 Tote registriert worden. Das wäre eine Sterblichkeit von ziemlich genau 1 Prozent. Das ist immer noch recht hoch, aber Ioannidis gibt zu bedenken, dass wir nicht wissen was das für Probanden in den Studie waren? Teilnehmer einer Kreuzfahrt sind nicht unbedingt für ihre Jugend bekannt. Sind Teilnehmer an einer Kreuzfahrt eher kern gesund, oder eher gesunde Leute mit hier und da einer chronischen Vorerkrankung. Außerdem sind 3700 Teilnehmer ein sehr, sehr kleiner Datensatz.  


Außerdem wissen wir nicht ob es auf dem Schiff auch Infizierte ohne Krankheitssymptome gab. So wie wir deren Anzahl auch in unserer Bevölkerung nicht abschätzen können.  

Am Ende schätzte Professor Ioanndis die Sterblichkeit des SARS-Covid-2 auf 0,05 bis 1,0%, also doch eher gering. Diese Zahl habe ich gleich erstmal meiner Mutter geschickt, die auch nicht mehr aus dem Haus geht.

Zu einer weiteren interessanten und beruhigenden Überlegung kam ich bei der Lektüre von Wodarg.com, der Internetseite des Dr. Wolfgang Wodarg. Es wird auf alle Medien berichtet, dass Covid-19 vor allem ältere Menschen betrifft, dass aber bei 80-85% eher milde Erkrankungssymptome auftreten. Das ist für mich das Hauptargument, dass wir es hier nur mit einem unbekannten, aber für die Menschheit keineswegs neuen Virus zu tun haben.

Was passiert, wenn ein völlig neues Virus auf eine absolut immunologisch naive Bevölkerung trifft, haben wir gesehen, wenn zum Beispiel bisher unkontaktierte Völker eben doch von Wissenschaftlern und Reportern kontaktiert wurden. Dazu gibt die Seite survivalinternational.de Auskunft. In den frühen 80er Jahren starb rund die Hälfte aller Nahua, einem indigenen Volk in Peru an den Folgen Infekten die durch ein Team von Ölbohrungsexperten eingeschleppt wurden. Das ist kein Einzelfall, denn das gleiche Schicksal traf rund die Hälfte aller Murunahua in den 1990er Jahren, nach einem Kontakt mit illegalen Mahagoniholzfällern. Auch die Zo’e in Brasilien starben reihenweise nach man versucht hatte sie zum Christentum zu missionieren.

So sieht es aus wenn ein „Killervirus“ auf einen immunschutzlose Gesellschaft trifft. Unsere Immunsysteme kennen Coronaviren schon sehr lange. Nun, soll mein Text nicht zur Leichtfertigkeit anregen. Nur Angst sollte man eben nicht davor haben.


Ich sehe dass in etwa so wie die Wette von Blaise Pascal. Wenn wir glauben, es ist ein Killervirus und alle Hygienemaßnahmen (Abstand, Masken, dauernde Desinfektion) anwenden, kann sich hinterher zeigen, dass es entweder ein Killervirus war und wir uns dadurch geschützt haben, oder dass es kein Killervirus war und wir uns für ein paar Monate eher unnützen Hygienemaßnahmen unterworfen haben. Sollten wir es aber auf die leichte Schulter nehmen und nichts tun, dann können wir im besten Fall feststellen, dass wir Recht hatten und es eben kein Killervirus war. Im schlechtesten Fall aber ist es ein Killervirus und wir werden alle dahingerafft. Und darum sage ich: Achtet auf Hygiene, desinfiziert Euch, wascht die Hände, haltet Abstand zueinander, so wie man es in jeder Grippe-Saison auch tun sollte, aber hört auf mit dieser wahrscheinlich völlig überzogenen Panik!


Und solange wir die Auswirkungen eines längeren Lockdowns nicht kennen, sollten wir sehen ob wir es nicht mit den konventionellen Hygieneregeln hinbekommen.

Dienstag, 31. März 2020

Verantwortung und Haltung, Kollegen!


In diesem Post richte ich mich explizit an meine Kollegen aus der Epidemiologie und der Virologie, sowie die Vertreter der Presse und werde die Übernahme von Verantwortung und den Bezug einer eigenen gesellschaftskonformen Haltung anmahnen.

Aktuell beschäftigt uns alle die Pandemie des als CoVid19 bezeichneten Virus. Ich kann als Ärztin nicht verstehen zu welchen verheerenden Maßnahmen Mediziner aktuell raten und welche schädlichen Regelungen Politiker zur Zeit erlassen. Ich kann als Staatsbürgerin nicht akzeptieren wie dramatische die Grundrechte aktuell gerade beschnitten werden und ich kann als Mutter nicht hinnehmen, dass mein Sohn abends auf dem Sofa sitzt und sagt: „Mama, ich habe Angst vor dem Coronavirus!“

Um es vorweg zu nehmen: Ich vermute keine Weltverschwörung hinter dem derzeitigen Phänomen einer (aus meiner Sicht) Massenpanik. Es war weder Greta, noch die Bilderberger, kein neoliberaler Zeitgeist, keine Vertuschungsaktion der Regierung oder des IWF, Bestimmt waren es nicht „die Juden“ und auch nicht die Chinesen selbst. Es sind einfach zahlreiche Faktoren aus Bestrebungen, Interessen und Gegebenheiten, sowie ein gehöriger Teil selektive Wahrnehmung die dafür sorgen dass wir aktuell die Situation haben die wir haben.

Einige kritische ärztliche Kollegen haben durchaus Recht mit ihrer Behauptung, dass wir bisher nicht viel über das Covid19 wissen. Was wir wissen ist, dass im Dezember 2019 durch den inzwischen verstorbenen Arzt Li Wenliang in Hubai in China vor einem Virus warnte, dessen RNA bisher nicht bekannt war und das im Verdacht stand mehrere schwere akute Atemwegserkankungen, (hier Lungenentzündungen) ausgelöst zu haben. Nach einigem politischen Hin-und-her wurde ab dem 31.12.2020 die WHO über das gehäufte Auftreten von Pneumonien mit unbekannter Ursache in Wuhan informiert.

Das Virus verbreitete sich schnell. Ein Labor der Charité Berlin hatte das Glück einen Hausinternen Test zu besitzen, der dieses neue Virus detektieren konnte und bekam von der WHO den Zuschlag das dieses Testkit als offizielles Nachweisinstrument eingesetzt werden sollte. Also wurde eifrig getestet was vorher nie getestet wurde.  Coronavieren waren bis auf die SARS Epidemie und das MERS-Ereignis völlig uninteressant für die die Forschung gewesen und liefen halt so neben den Influenzakeinem A und B, den Rhinoviren und den RS-Viren so mit.

Durch die neue Testaktivität bekamen wir erstmalig einen Einblick wie weitläufig die Welt für das CoVid19 bereits geworden war. Aber nur weil ein Virus verbreitet ist, ist es noch lange kein Killervirus. Ebola war ein Killervirus, das Ebolavirus war hoch pathogen! Wie pathogen Covid19 ist, weiß kein Mensch. Da in China anfangs die schwerstbetroffenen Patienten auf Covid19 untersucht wurden war die Letalität entsprechend zu hoch angegeben, da die symptomlosen Infizierten gar nicht berücksichtigt wurden.

Hier darf man so langsam wirklich auf Deutschland schauen. In Deutschland werden laut Prof. Dorsten rund eine halbe Million CoVid19-Testungen pro Woche durchgeführt, so viel wie in keinem anderen Land. Das und nur das erklärt unsere bisher so vergleichsweise geringen Opferzahlen. Wir sind das einzige Land weltweit was so intensiv testet und damit auch viele Infizierte erfasst die keine Krankheitssymptome zeigen. Die Letalität von CoVid19 kann bis zum Ende der Pandemiewelle angegeben leider nur geschätzt werden, da eben längst noch nicht alle Fälle in die Rechnung einbezogen werden können und und die Fälle die bekannt sind noch nicht alle bis zum Ende (Gesundung oder Versterben)  beobachtet werden konnten. Weiterhin hat keiner auf der Welt eine Ahnung wie viele die Infiziert waren inzwischen wieder gesund sind. In meinem Krankenhaus haben wir bisher keinen einzigen CoVid19-Toten und auch die Zahl der erkrankten hält sich echt sehr im Rahmen. Aktuell, habe ich im Spiegel gelesen dass nur 0,3% der Infizierten verstorben sind, wobei diese Zahl nicht als gesichert angesehen werden kann. So wenig wie die Schätzungen von 5,5 oder gar 7,7% aus derAnfangszeit des Covid19 in Wuhan.

Auf Wikipedia kann man lesen, dass das neue Coronavirus eher weniger Pathogen ist als die spanische Grippe von 1918, aber dafür wahrscheinlich deutlich infektiöser. Insgesamt ist des Virus aber trotz aller Statistik nur ein Virus und hat nicht plötzlich völlig neue Fähigkeiten. Ich habe in meinem Studium noch gelernt, eine Grippe dauert ohne Arzt sieben Tage und mit Arzt nur noch 1 Woche. Man kann also nichts gegen eine Viruserkrankung machen. Da die Viren keine eigenen Reproduktionsmechanismen besitzen, so wie z.B. Bakterien. Darum kann man gegen Bakterien auch Antibiotika geben, gegen Viren aber nicht. Wohlgleich es einige zugelassene Virostatika gibt die auch gegen jeweils ganz spezifische Viren helfen. Alledings ist die Wirkungsweise immer sehr spezifisch an die RNA eines Virus gekoppelt und so können die meisten Virustatika nur gegen ein bestimmtes Virus eingesetzt werden, wohingegen Antibiotika meistens viele verschiedene Bakterienarten treffen.

Jetzt haben wir also die Situation, dass wir unter allen Grippeviren ein neues haben. Wobei der Kollege Wodarg zu Recht darauf hinweist, dass wir nicht wissen ob es wirklich neu ist, weil wir es noch nie vorher beobachtet haben. Es ist also denkbar, dass Covid19 schon seit Jahrhunderten da ist, wir es bisher nur nicht erfassen konnten.

Man stelle sich nur mal vor, man habe einen Test entwickelt mit dem Eltern Alkohol in festen Lebensmitteln nachweisen können. Das hat bisher niemanden interessiert. Man weiß doch wo Alkohol drin ist und wo nicht, oder? Nun weist aber jemand mit diesem Test nach, dass in irgendeiner Süßigkeit, wenn sie länger gelagert wird, Spuren von Alkohol auftreten. Alle wissen das Alkohol für Kinder schädlich ist. Auch für Schwangere und ungeborenes Leben ist Alkohol eine Katastrophe! Alle Menschen mit Kinder, alle Schwangeren und alle Menschen mit Kinderwunsch würden diesen Test haben wollen. Und die Firma die so einen Test herstellen kann wird ihn unbedingt verkaufen wollen. Natürlich! Schließlich hat ein Unternehmen viel Geld investiert um diesen Test zu entwickeln und hat natürlich eine unternehmerisches Interesse dass das mühsam entwickelte Produkt auch gekauft wird. Das trifft auch für virologische Labore zu, die PCR-Tests für bestimmte Virenarten entwickeln.

Wie aber kriegt man die ganzen Eltern und Schwangeren dazu dass sie so einen Test auch kaufen wollen?  Wenn die Firma denen sagt: „Also Eltern passt mal auf, wir haben hier einen ganz neuen test, der kann eure Kinder davor schützen ausversehen Alkohol zu sich zu nehmen.“ Dann sagen die Eltern: „Ist ja sehr interessant, aber die letzten 10000 Jahre ist aus den Kindern auch was geworden und die sind auch nicht alle verkrüppelt.“

Nein, man braucht ein einleuchtenderes Argument. Wie zum Beispiel: „Jedes Jahr 1 Million schwer behinderte Kinder durch unbemerkten Alkoholkonsum in der Schwangerschaft und im Kleindkindalter!“ und zwar auf der Titelseite der Bild, dem Spiegel oder auf der Eingagsseite von GMX.

Genau das passiert gerade mit dem Covid19. Wir sehen Bilder von hecktischen Menschen die beatmete Menschen reanimieren, Krankenhausflure auf denen links und rechts Betten am Rand stehen. Militärlastwagen die Särge abtransportieren. Medien brauchen Nachrichten um sie verbreiten zu können, dazu sind sie da und je schlimmer die Nachricht ist umso besser kann man sie verbreiten. Das ist ein völlig normaler Mechanismus. Und wenn man die vielen berichte um Covid19 mal sehr genau liest, so werden in vielen Fällen nur die schlimmsten Szenarien genannt. Ein Beispiel aus dem von mir sehr geschätzten Deutschlandfunk. Die Meldung war: „Die Folgen der Coronakrise könnten Deutschland bis zu einer halben Billion Euro kosten.“ Es wird stets nur mit den schlimmsten Szenarien hantiert. Wer aber eine vernünftige und Verantwortungsbewusste Berichterstattung machen möchte der gibt bei sowas Zahlenräume an. So könnte die Meldung auch lauten: „Die Kosten für die Eindämmung des Coronavirus werden Deutschland mindestens 2 Milliarden Euro kosten, manchen Einschätzungen sehen aber auch weit höhere Kosten bis zu einer halben Billion Euro auf das Land zukommen.“ Hier erwarte ich von den Medienvertretern, dass sie sich ihrer Verantwortung für die Gesellschaft besinnen und Paniknachrichten vermeiden und ruhig und sachlich verlässliche Quellen zitieren und Spekulationen unterlassen.

In jedem Fall muss eine Denunzierung von Kritikern unterbleiben! Neulich entdeckte ich Artikel mit der Überschrift: „Die wirren Thesen des Wolfgang Wodarg.“ Der Mann ist ehemaliges Bundestagsmitglied, er ist Facharzt und immer noch promoviert! Er hat es verdient, dass man ihn mit Respekt behandelt und ihn nicht als grenzdebilen Volltrottel darstellt. Selbst wenn er mit seinen Überlegungen völlig daneben liegt, ist eine Demokratie nur so gut, wie sie auch bereit ist Kritik auszuhalten. Es ist immer noch der selbe Dr. Wolgang Wodarg, der 2009 noch mit „Die Profiteure der Angst“ auf dem intellektuellen Kultursender Arte ausgestrahlt wurde, als er darauf hingewiesen hat dass die Schweingerippe ( „gefährlichste Pandemie aller Zeiten“) sich als ein der leichtesten Grippewellen seit Menschengedenken heraus gestellt hat, aber findige Pharmaunternehmen Milliarden am Verkauf von Impfstoffen verdient haben.

Nun zu dem Politikern. Ist Euch aufgefallen, wie viele Staaten jetzt hinter vorgehaltener Hand mit totalitären Regierungsmechanismen liebäugeln? China konnte Corona nur so schnell besiegen durch drakonische Ausgangsperren. Menschen sollen in ihrem Wohnungen eingeschlossen worden sein, erzählte mir vorgestern ein Kollege. In der westlichen Welt wo überwiegend demokratische Regierungen arbeiten, ist so eine Pandemie natürlich ein riesen Problem. Sobald ein Regierungschef nichts macht und es kommt zu Toten, wird man die Regierung dafür verantwortlich machen und sie abstrafen. Als Regierung kann man aktuell nur über drastische Maßnahmen die eigene Abwahl abwenden. Geht am Ende alles glimpflich ab, hat die Regierung alles richtig gemacht. Wird es schlimm, hat die Regierung auch alles richtig gemacht, dann war das Virus einfach zu gefährlich. Die Regierung MUSS so dramatische Einschränkungen treffen. Das kann man ihr so wenig verübeln wie man den Medien verübeln kann, dass sie dramatische Nachrichten melden wollen und so wie man den Virologen nicht verübeln kann dass sie ihre Testkits verkaufen wollen und die Pharmaunternehmen ihre Medikamente.

Auf der anderen Seite, habe ich gerade einen Streit mit einer krankenkasse hinter mir. Es ging um einen alten Mann von 79 Jahren. Er hat eine schwere Demenz und wurde bisher von deiner Frau versorgt bis diese plötzlich verstorben ist. Die Angehörigen sind berfustätig. Pflegeheime nehmen aktuell kaum noch Menschen auf. Ihn für 8 Wochen bei uns in der Klinik zu lassen würde vielleicht grob überschlagen  20000€ kosten. Die Krankenkasse, sagt mir, dass ich diesen Mann umgehend entlassen soll und dass es keine medizinische Begründung gibt ihn länger in einem akuten Krankenhaus zu behalten. Das heißt dieser Mann ist genau die Zielgruppe der „Alten“ die wir gerade durch all diese Maßnahmen vor Corona schützen wollen und dafür die gesamte Weltwirtschaft in die Binsen reiten. Milliarden Hilfspakete für Unternehmen und Selbstständige, aber kein Geld für dementen Opa?

In unserer Klinik herrscht ein Stop für geplante Aufnahmen. Es gibt keine geplanten Operationen mehr. Alles wird vorgehalten für den Sturm der Coronapatienten die bald noch kommen werden. Erst hieß es, wir sind 14 Tage hinter Italien. Jetzt sind wir 14 Tage weiter und wir haben keine Zustände wie in Italien. Die Intensivkapazitäten sind nicht erschöpft. Angeblich soll es nun Mitte Mai soweit sein, dass wir an unsere Kapazitäten kommen. Ich sitze hier in meinem Dienstzimmer und warte gespannt. Allein mir fehlt der Glaube.

Dafür war gestern di erste Frau, die von ihrem Mann verprügelt wurde. Beide waren betrunken und zwischendrin die Kinder. Alles in einer winzigen Wohnung. Politiker werden mit dem Druck nicht ferig und suizidieren sich. Existenzen werden innerhalb weniger Tage pulverisiert. Zwei Familienangehörige haben in der letzten Woche ihre Arbeit verloren und wissen nicht wie sie ihre Miete zahlen sollen oder die Schulsachen für die Kinder. Meine tagesklinischen Patienten haben Angst. Ich muss meinen Sohn abends nach der Arbeit in Heimarbeit unterrichten. Ich hoffe nur, dass niemand auf die Idee kommt das nach der Coronakrise als Dauermodel zu übernehmen und dem Staat die Kosten für die Grundschule zu sparen.

Aber auch ich versuche von der Coronakrise zu profitieren. Ich wollte kürzlich meine Ersparnisse in einem Aktienfond anlegen. Da warte ich aktuell mal lieber ab. Ich will die Boom-Jahre die nach der Krise kommen mitnehmen. Vielleicht kann ich auch noch einen Bereitschafstdienst extra machen. Aber wenn selbst ich als Einzelne versuche von der Krise zu profitieren, wie will ich es dann Unternehmen, Politikern und Medien vorwerfen, dass sie dasselbe versuchen?

Darum geht das alles nur über Selbstdisziplinierung und dadurch dass man zur eigenen Haltung steht! Meine Aufgabe als Ärztin ist es meine Patienten nach besten Wissen und Gewissen über die Corona-Pandemie aufzuklären und ihnen zu zeigen wie sie sich gegen Infektionen sinnvoll schützen können.     

Ich erwarte dafür aber von meinen Kollegen aus der Virologie, dass sie greifbare Konzepte entwickeln mit einem ordentlichen Zeitplan. Ich erwarte von der Politik dass sie dieses Konzept dann hinreichend gut kommuniziert und ich erwarte von den Medien, dass sie endlich aufhören alles breit zu plärren was irgendein mehr oder weniger qualifizierter Experte in irgendein Mikrofon gemurmelt hat!     

Die Folgeschäden das aktuellen „Lockdown“ werden um ein vielfaches verheerender sein als die Pandemie selbst und in einem Land indem ich von früh bis abends von krankenkassen als Ärztin dazu angehalten werden mögliche Therapiebegrenzungen bei einzelnen, schwerkranken Patienten zu erwägen, ist es keinesfalls unethisch auch im Bezug auf die ganze Nation über eine Therapiebegrenzung nachzudenken.

Wir haben eine Verantwortung und zwar nicht nur die, 1,5 bis 2m Abstand einzuhalten.

In diesem Sinne

Eure Cori  

Mittwoch, 18. März 2020

SL und viele Avatare

Vor, puh einigen Monaten war ich mal wieder in SL. Es ist sonderbar, dass ich seit locker drei Jahren einen echten Widerwillen verspüre überhaupt online zu gehen. Das liegt sicher daran, dass mein Computer einfach mal alt geworden ist und ich mich in SL kaum bewegen kann.


Jedenfalls muss ich jedes mal, wenn ich mich mal einlogge, erst mal einen neuen Viewer installieren weil der alte nicht mehr akzeptiert wird und dann natürlich alles erst mal von vorne lernen. Wie setze ich mich wo hin, wie teleportiere ich zu einer anderen Sim und so weiter.


Trotzdem habe ich die Pyrana wieder gefunden. Das freut mich immer wieder aufs Neue, dass es diese Gruppe noch gibt, die ich immer noch als "meine" Gruppe empfinde. Haltet die Ohren steif Mädels.


Allerdings kam mir, bei meinem letzten längeren Gespräch mit einer guten Freundin, ein Sachverhalt zu Bewusstsein, den ich selber gar nicht wirklich bemerkt hatte.


Alts! Ich habe mich selber früher tierisch über Alts aufgeregt. Aber ich muss gestehen, dass ich selber inzwischen einen ansehnliche Zahl an alternativen Avataren erschaffen habe. Erstaunlich war, dass meine Freundin, sich an mehr dieser Avatare erinnern konnte als ich. Ich selbst kann mich nur noch an Esem Destiny, Cori Panthar, TwoADay und Blue Komarov, Ecem erinnern. Dabei kann ich Cori sicher als meinen definitiven Hauptavater benennen, die anderen waren wohl eher untaugliche Versuche mal aus der streitbaren Rolle von Cori auszubrechen. Da man aber offenbar weder im echten Leben noch in der virtuellen Version so richtig gut aus seiner Haut. Ich glaube die meisten Avatare habe ich vor Jahren gelöscht oder schlicht vergessen, dass sie zu mir gehören.


Der entscheidende Fehler den ich dabei gemacht habe war wohl der, dass ich geglaubt habe, dass meine SL-Freunde sich weniger hintergangen gefühlt haben, als ich, wenn ich in Verkleidung eines Alts bei ihnen war.


Nun bin ich so lange raus aus Gor und doch muss ich immer wieder an die aufregende Zeit denken, als ich fast nichts anderes mehr kannte. Wenn mir der Kampf gegen die Gruppe Haudraufundplatt wichtiger war als Abendbrot zu essen, oder einen Vortrag vorzubereiten.
Es ist mir heute unbegreiflich wie ich manchmal 10 Stunden am Tag in SL sein konnte. Lager bauen, RSP machen, Kämpfen und so weiter.
Mit meinem Sohn wurde die Zeit für SL knapp und ich bin dankbar dafür.


Immerhin war ich eine Zeitlang mal so verrückt, dass ich, als ich auf einem Kongress war mal eben in einem Computerladen in Mannheim kurzerhand einen Laptop kaufte, nur am Abend da zu sein. Den Laptop habe ich heute noch, nur ist er eben inzwischen in die Jahre gekommen. Heute macht es mir nichts aus, am Abend einfach mit meinem Sohn einzuschlafen. Aber jetzt stecke ich in diesem ganzen Rollenspiel halt auch nicht mehr drin.


Aber die Zeit fehlt mir trotzdem irgendwie. Ich denke sehr gerne zurück an die Sims von damals. Südland, Ivalo, Anango und wie sie alle hießen. Wäre schön sowas mal wieder zu finden und sich nochmal so sehr in so einer Welt verlieren zu können.


Mal sehen, momentan gebe ich sehr viel Geld für Haus und Kind aus. Aber vielleicht bleibt ja irgendwann mal wieder etwas Geld für einen neuen Rechner übrig und dann werde ich sicher mal wieder ein oder zwei Ausflüge nach Gor machen.


Und nicht zu vergessen: Vielleicht gibt's zu dem neunen Cyberpunk 2077 ja einen Multiplayerversion. Das wär was, denn ich muss zugeben, dass mich Dark-Future schon immer sehr gereizt hat!


In diesem Sinne


Eure
Cori

Dienstag, 17. März 2020

Nur noch Corona!


Meine Güte! Wenn man die aktuelle Berichterstattung verfolgt, kann man den Eindruck gewinnen, dass wir einen Schritt vor der Apokalypse stehen. Live-Ticker zählen die Infizierten und die Toten. Immer neue Horrormeldungen aus Italien, Notstandsausrufung in Spanien, in jeder Fernsehsendung erklärt ein Experte was demnächst auf uns zukommen wird und ein Szenario ist schlimmer als das andere. Da kann einem schon Angst und Bange werden.

Gerade jetzt, ist der Moment der Wahrheit gekommen, in dem wir Ärztinnen und Ärzte beweisen können, ob wir unser gutes Gehalt auch wert sind. Aber nicht nur wir MedizinerInnen sondern auch die Damen und Herren der Medienvertreter sollten in diesem Tagen ihrer Verantwortung gegenüber der Gesellschaft endlich ernstnehmen und nicht die öffentliche Ordnung für die Quote opfern.

Damit will ich nicht sagen, dass man die aktuelle Variante des Coronavirus nicht ernst nehmen sollte. Aber bitte laßt uns die Sache realistisch betrachten. Ich lese immer wieder von der „neuen Lungenkrankheit“ das ist falsch und suggeriert, dass wir es mit einem völlig unbekannten Gegner zu tun haben. Haben wir aber nicht. Die Coronavireden sind sei ewig und drei Jahren bekannt. Allein haben wir es offenbar aktuell mit einer fraglich etwas pathogeneren Variante zu tun.

Aber nicht jede Erkältung die aktuell irgendwo auftritt hat etwas mit Coronaviren zu tun. Husten, Schnupfen, Fieber, kurz Grippe, wird auch u.a. von Influenza-Viren, RS-Viren und Rhinoviren verursacht und bereits seit mindestens 2005 finden wir bei jeden 6 bis jedem 20. Abstrich im Rahmen einer akuten Atemwegserkrankung regelhaft Coronaviren!

Bei der letzten Influenza-Epidemie starben allein in Deutschland zwischen 5000 und 25000 Menschen, nach Schätzungen des RKI. Da müssten doch Leichenberge in den Straßen aufgeschüttet worden sein. Das wir bestimmt vor 100 Jahren. Nein, das war 2015. Das hat in Deutschland kein Mensch zur Kenntnis genommen. Vor 102 Jahren gab es in der Tat auch eine Influenza-Pandemie, nämlich die spanische Grippe, die in der Tat mehrere Millionen Todesopfer forderte. Kürzlich verwies ein Elternteil in der Klasse meines Sohnes darauf und mahnte zur äußersten Vorsicht mit dem Coronavirus. Allerdings sind die Lebensumstände heute anders als vor 102 Jahren und wir haben außerdem gerade keinen Weltkrieg mit prekärer Versorgungslage.

Außerdem haben wir in Deutschland ein deutlich besser ausgebautes intensivmedizinisches System mit aktuell rund 25000 Betten, was im Bedarfsfall wohl aber bis auf über 30000 Betten ausgebaut werden kann.

Ja, das Coronavirus macht krank. Aber es ist bisher nicht die Bohne bewiesen, dass es kranker macht als all die Grippen in den Jahren zuvor! Wir testen nur zur Zeit viel mehr und dadurch finden wir natürlich auch viel mehr.    

Als ehemalige Intensivmedizinerin und inzwischen Psychiaterin kann ich nach rund einem Monat der Coronakrise mit Sicherheit sagen, dass wir als Menschheit das Coronavirus relativ Problemlos überstehen werden. Es wird wie jedes Jahr einige Tausend, vielleicht auch Zehntausend Menschen das Leben kosten, aber medizinisch ist das Virus ausmeiner Sicht nicht gefährlicher als die anderen Viren. Die volks- und weltwirtschaftlichen Schäden werden mit jedem Tag deutlich schwerer.

Darum: Betreibt ruhig alle anwendbaren Hygienemaßnahmen. Desinfiziert die Hände, tragt Schals, trinkt Orangensaft aber um Himmelswillen lasst die Kinder wieder zu Schule und in die Kitas gehen, erweckt nicht dauernd den Eindruck man könne ohne 5-lagiges Klopapier nicht überleben und lasst uns anfangen wieder ein normales Leben zu führen, nur eben mit etwas mehr Händedesinfektion.

Zu dem Thema kann ich sehr die Statements meines Kollegen Herrn Dr. Wolfgang Wodarg empfehlen und die Aussage dort ist klar und eindeutig:
Es besteht kein Anlass zur Panik! Wer jetzt Panik schiebt, wird in einem halben Jahr erkennen wie lächerlich er sich gemacht hat.


Und an alle die jetzt Antibiotika und Klopapier horten:


1. Corona macht keinen Durchfall!!! und
2. Viren kann man mit Antibiotika nicht bekämpfen! 


In diesem Sinne


Eure
Cori

Dienstag, 14. August 2018

Mich ärgert...

..die Häme und Sensationsgier, die gerade über Jan Ullrich ausgekippt wird. Mit sensationslüsternem Blick verfolgen die Medien den Absturz ihres einstigen Lieblings und übersehen dabei dass es genau diese Verhalten, diese Doppelmoral ist, die es ihm immer schwerer machen wird den Weg in ein geordnetes Leben zurück zufinden.

Ein Kollege sagte neulich zu mir, es ist wie mit den Gladiatoren früher in Rom. Die wurden auch, nach jedem Kampf mit allen Mitteln wieder so fit gemacht, dass sie weiter kämpfen konnten. Ein unedlicher sich immer wiederholender Kreislauf aus dem es eigentlich nur zwei Möglichkeiten gab zu entrinnen. Entweder den Tod oder man schaffte es so populär zu werden dass man durch Übergabe eines hölzernen Schwertes, als verdienter Kämpfer in die Freiheit entlassen wurde.

Das Problem ist, dass Jan Ullrich nie dazu vorgesehen war, ein hölzernes Schwert zu bekommen. Als er die Tour gewonnen hatte, da liebte man ihn und setzte sofort die Erwarung in ihn dass er auf 10 Jahre der unangefochtene Dominator sein würde. Das war sein Ziel das er hätte erreichen müssen. Aber da hat er nie. Es ist ihm nie gelungen ein zweites Mal die Tour zu gewinnen. Also war er nicht dazu gedacht zu einer Legende zu werden. Er war dazu gedacht die Geldmaschine Radsport zu befeuern. Dominierende Helden wurden andere. Armstrong zum Beispiel. Der bekam von der UCI das hölzerne Schwert. Erst als er sich schließlich zu einem Comback anschickte da wurde es den Machern zu bunt und sie ließen ihre schützenden Hände um Armstrong sinken. Der Skandal flog auf und der Voldemort des Radsports war geboren.

Doch im Ernst: Wer glaubt ernsthaft, dass man mit einem Stundenmittel von 30 Stundenkilometern die Alpen hinauf fährt wenn man nur Müsli, Bananen und Wasser zu sich nimmt? Niemand. Das hat nie irgendjemand der irgendwas von Leistungssport versteht ernsthaft angenommen.
Die Gesellschaft will einerseits Helden und lädt dazu ein, dass man sie, nur um ein Heldenmythos zu generieren auch gerne betrügt und ihnen die Mär vom sauberen Radsport erzählt. Aber Gnade Gott einer lässt sich erwischen und man muss die Heldengeschichte zur Betrugsgeschichte umschreiben!
Das ist doppelzüngig und niederträchtig.

Und Jan Ullrich? Der Mann hat nie etwas anderes in seinem Leben gelernt als Rad zu fahren. Der hat keine Strategien wie er sich nun, wo er nicht mehr so gut und schnell Radfahren kann, positive stärkenden und stützende Lebensinhalte aufbauen kann. Wie denn auch. Er kann nur schwer sagen dass er gerne eien Volkshochulkurs besuchen will um experimentelle Malerei zu lernen.

Aber die Geldhaie die sind weiter an ihm dran. Menschlich ist er ihnen völlig egal. Doch in dieser Batterie ist noch genug Saft um wenigstens aus seinem Absturz noch Geld und Kapital zu machen. Himmel welche B,C, X und Y Promis sich jetzt alle zu Wort melden und angeblich ganz dicke Freunde von Herrn Ullrich sein wollen oder zumindest Experten für Drogenkonsum, Entzug oder sonstewas sind.

Das was Ullrich jetzt braucht, ist ein ordentliche Klinik. Er braucht Ruhe vor der Öffentlichkeit und vor allem braucht er ein oder zwei echte und treue Freunde die ihm ehrlich helfen, ohne direkt eien exklusivgeschichte an die Bild zu verkaufen.

Auch wenn ich den Toursieg von 1997 nicht live verfolgt habe und auch wenn ich etws traurig bin dass er nicht den Weg in unsere Klinik gefunden hat, so wünsche ich Jan Ullrich bei der nun anstehenden härtesten Etappe seines Lebens viel Erfolg und Durchhaltewillen. Hoffentlich gelingt es ihm sich mal für zwei drei Jahre ganz aus der Öffentlichkeit zu verabschieden und nur sein Ding zu machen. Denn jeder Mensch kann sich selbst heilen wenn man ihm nur den Raum, die Zeit und die Möglichkeiten dazu gibt.

Alles gute Jan Ullrich.