Freitag, 31. Mai 2013

Flucht aus Turmus - Befreiungsversuch


Der nächste Tag brachte keine wesentlichen Veränderungen. Ich suchte mir einen Platz an einer sonnen beschienenen Hauswand und setzte mich auf den nackten Boden. Von meiner Position aus konnte ich den Kennel gut sehen. Bisher war zwar wenig Betrieb auf dem Brunnenplatz aber immerhin genug, dass es ein Risiko war sich dem Kennel zu nähern. Damit würde man sicher den Wächtern auffallen.

In kurzen Gesprächen mit einigen Stadtbewohnern hatte ich herausgefunden dass am nächsten Tage wohl eine Versteigerung stattfinden sollte in der die beiden Diebinnen veräußert werden sollten. Wahrscheinlich wollte man durch den Verkauf die Kosten für das verlorene Tarnschiff ausgleichen.
Zum Glück nahm kaum jemand Notiz von diesem dreckigen leicht übelriechenden Wesen das da am Rande des Platzes im Sonnenschein kauerte. Und so konnte ich mir in aller Ruhe Gedanken machen wie ich es angehen wollte meine Schwestern zu befreien.

Als erstes brauchte ich ein Ablenkungsmanöver welches die Aufmerksamkeit vom Kennel abziehen würde und dann musste ich den beiden irgendwie den Dietrich zukommen lassen. Vielleicht konnte ich ja am Abend an die Hinterseite des Gebäudes heran kommen und vielleicht gab es da ein Fenster. Gerade als ich so in Gedanken war riss mich eine Stimme in die Gegenwart zurück „Herrin, kann ich Euch etwas bringen, etwas Wasser vielleicht…?“Vor mir kniete die hübsche blonde Sklavin die ich schon gestern in der Taverne gesehen hatte.

Eigentlich war es ja liebenswert von ihr nur im Moment störte es mich, denn nun musste ich die Rolle des runtergekommenen Urt-Mädchens spielen um nicht weiter aufzufallen. Also schichte ich sie Los mir etwas zu Essen zu besorgen. Doch das verbesserte die Situation nicht, denn bald darauf kam auch noch ein Kaufman der ebenfalls am Vortag in der Taverne gewesen war und lud mich sogar auf einen Kalana!
Natürlich stellte sich sofort wieder mein Verfolgungswahn ein und ich befürchtete kurz ob der Mann mich erkannt haben könnte und nun vielleicht versuchte mich zu vergiften oder zu betäuben.
Also entschuldigte ich mich Kurz um einmal Auszutreten und lief in eine Seitenstraße, gegenüber dem Kennel und erblickte eine Wäscheleine auf der frisch getrocknete Wäsche hing. Rasch suche ich mir etwas Trockenes Laug zusammen und entzündete es. Direkt unter der Wäscheleine. Dann warf ich einen zweiten Haufen Laub auf den ersten und erstickte die Flammen so, dass nur noch Glut übrig blieb. Dann ging ich zurück zu dem Ort wo der Händler und die Kajira mit Kalana und Brot auf mich warteten.

Ich setzte das Gespräch noch Kurz fort und wartete biss ich bemerkte dass Unruhe bei einigen auf dem Platz auf kam. Ohne hinzusehen wusste ich dass die Glut unter dem Laubsich ausgebreitete hatte und nun wahrscheinlich relativ stark qualmte. Schon bald wiürden richtige Flammen daraus werden und die würden die trocknende Wäsche erfassen, was zu einer Entwicklung von dunklem schweren Rauch führen würde. Was konnte die Bewohner einer Stadt mehr in Aufregung versetzen als Feuer?

Also erhob ich mich, angeblich um mir einen Schlafplatz zu suchen. Dabei steuerte ich auf die Straße zu die neben dem Kennel verlief und begann theatralisch zu Husten. Alle Wachleute und Brunnenplatzbesucher schauten inzwischen auf die dunkle Rauchwolke über der Stadt und von irgendwoher ertönte ein Schrei: "Oh nein die Unterhosen brennen!!!"

Ich steigerte mein Husten unmittelbar vor dem Kenneltor in einem Cescendo und krümmte mich bei den finalen Hustenstößen zusammen. Dabei rutsche mir meien Beutel von der Schulter und mit ihm zusammen glitten klirrend die Metalschine und der Drathaken zu boden.

Umständlich bückte ich mich und sammelte ungelenk meine Habseligkeiten wieder ein. Dabei schob ich meien Werkzeug dass ich zum öffnn von Schlössern verwendete nso nah an die Zelle ran dass Moira es erreichen konnte.

Dann lief ich rasch in die Straße davon. Während der Unruhe auf dem Platz sollte mich eigentlich niemand bemerkt haben. Jetzt blieb nur noch zu hoffen, dass Moira und Loo diese Möglichkeit nutzen konnten und sich mit Hilfe dieses Diebeswerkzeuges befreien konnten.

Ich selbt hingegen musste befürchten dass man mich vielleicht mit dem Brand in Verbindung bringen würde und sollte darum zur Sicherheit die Stadt auf dem schnellsten Wege verlassen. 

Sonderbare Grenzregelung



Sonderbare Regelungegen gibt es ja in SL-Gor. Kürzlich traf ich auf das nebenstehend abgedruckte Schild. „Es werden keine Avatare unter 30 Tagen zugelassen.“ Auch der Sinn der Regelung wird gleich erläutert. Man möchte offenbar vermeiden, dass Spieler die Sim mit Alts voll spamen.

Insgesamt keine blöde Idee, nur verprellt man die Spieler die wirklich neu sind. Die finden nämlich innerhalb der 30 Tage bestimmt eine andere Gruppe oder Sim die sie aufnimmt. Schließlich ist der Start in SL über die Einsteigerdienste deutlich einfacher und schneller geworden. Während ich mit meinem ersten Avatar nach einem Monat noch aussah wie aus dem Eimer gezogen, laufen heute 12 Tage alte Topmodels herum die nur aus Freebies bestehen! Die wirklichen Profis hinsichtlich der Altspielerei haben ihre 30 Tage locker auf jedem ihrer Avatare zusammen. 

So gesehen bin ich mir nicht sicher, ob diese Regelung wirklich den Zweck erfüllt für den sie gedacht ist? Natürlich hat man noch einen zweiten Vorteil und der könnte wirklich zur Geltung kommen. Man hat vielleicht weniger Spionagealts die ankommen und was erzählen von wegen, dass sie dies, das und jenes noch nicht können und in die man dann viel Zeit investieren muss um ihnen das Schießen oder die die RP-Grundlagen beizubringen. 

Am Ende verdrücken sich diese Leute sowieso recht schnell wieder, da man selten auf Anhieb die richtige Gruppe findet. Allerdings können sich diese Leute solche Aktionen sowohl vor als auch nach der 30 Tage-Grenze durchziehen. Ein wirklicher Schutz ist es also nicht.  

Donnerstag, 30. Mai 2013

Flucht aus Turmus - Wieder in Jort's Fähre

Jort’s Fähre war nicht schwer zu finden. Nur dass es eben ein weiter Weg war, aber es ist erstaunlich wie weit man in der Maskerade eines Urtmädchens kommen kann. Die Menschen mögen einen nicht. Noch weniger als wäre man eine Geächtete. Aber sie eklen sich auch vor den Urtmädchen. Die dreckigen und zerlumpten Gestalten stehen in dem Ruf Seuchen einzuschleppen aber, nach dem Gesetz sind die freie Goreanerinnen und dürfen tun was ihnen bleibt.

Das führt dazu, dass man diese Frauen mit einer etwas distanzierten Höflichkeit behandelt. Man hilft ihnen um nicht in Verruf zu geraten nicht ehrbar zu sein und keine Gastfreundschaft zu gewähren. Andererseits macht man es diesen Frauen auch nicht zu gemütlich damit sie nicht auf die Idee kommen zu bleiben.

Jort's Fähre, im Hintergrund der gewaltige Vosk
Bei den Flusskapitänen war es so ähnlich. Es gab allerlei Gesindel welches an den einzelnenen Häfen und Anlegern auf eine Mitfahrgelegenheit spekulierte. Wenn ein Kapitän ein Urt-Mädchen ablehnte, ging sie zu den anderen Kapitänen und nervte die und kam womöglich noch auf die Idee als blinder Passagier mit zu fahren, sich am Proviant zu vergreifen und irgendwelches Ungeziefer aufs Schiff zu schleppen.

Also gingen viele Flusskapitäne nach dem Motto vor, dass man an Bord gehen konnte wenn man  sich vorher gewaschen hatte, selber Proviant für sich dabei hatte und versprach, dass man auch wirklich am Ziel wieder von Bord gehen würde. Das mein zerschlissenes blaues Kleid hatte ich einfach gegen ein noch viel zerschlisseneres Kleid in Lila bei einem echten Urt-Mädchen eingetauscht.

Jetzt stank ich wirklich wie ein Haufen Bosk-Dungund mit reichlich Staub und Dreck beschmiert.
Ich war nun bereit erneut nach Jort’s Fähre zu gehen ohne dafür wie beim letzten Mal durch allerlei Bäche und Gräben zu waten. Scheinbar war Dreck auf der Haut so was wie ein Passierschein für jortische Wachleute.

Jorts Fähre ist keine sonderlich große Stadt. Selbst auf eine Stadtmauer verzichten die Regenten der Stadt seit Jahren. Da Jort’s Fähre zum einen durch den Fährbetrieb über den Vosk und andererseits durch mindestens ein einflussreiches Handelshaus eine zentrale Rolle für das ganze wirtschaftliche Leben in zentralen Gor bzw, die mittlere und obere Voskregion einnimmt wähnt man vor militärischen Angriffen scheinbar relativ sicher.

Ich schlenderte die Hauptstraße hinunter bis ich zu einen Platz kam den man den Brunnenplatz nannte. Zur linken entdeckte ich bereits aus dem Augenwinkel das weswegen ich hergekommen war. Die Stadt hatte die Kennel direkt am Brunnenplatz anlegen lassen. Auf diese Weise konnten die Bewohner der Stadt täglich beim Wasserholen oder beim Gang in die Taverne die neunen Sklaven begutachten und sich überlegen ob und wie viel Geld man bereit sein würde für die bemitleidenswerten Sklaven auszugeben.

Hinter den Gittern meinte ich selbst aus der Entfernung noch Loos dunkelblonde, verstrubbelte Haare erkennen zu können. Aber momentan war hier zu viel Betrieb. Zu viele Sklaven, Krieger, Kaufleute und Damen liefen beständig kreuz und quer über den Platz.

Mit Gewalt würde ich nichts ausrichten können, soviel stand mal fest. Ich musste also dafür sorgen, dass Loo und Moira sich selbst befreien konnten. Also war mein erster Weg der, in die Taverne. Im Gegensatz zu den meisten anderen Frauen werden Urt-Mädchen vielfach in die meisten Tavernen eingelassen. Meist boten sie fast mittellosen Männern für eine Mahlzeit oder ein Getränk die Zuwendung die diese Männer sich nicht mal bei den Haussklavinnen erkaufen auf seine Kajirakonnten. So zahlte ein Bosktreiber anstelle eines Wasserkruges und eines Paga, jetzt einen Wasserkrug und einen Paga für sich und einen Kalana für die Urt, das Urt-Mädchen wurde satt, der Bosktreiber in den Fellen glücklich und der Wirt verdiente mehr.

Auch ich wurde, nachdem ich mich am Brunnen etwas gesäubert hatte in die Taverne am Brunnen eingelassen. Drinnen begrüßten mich die Üblichen prüfenden und musternden Blicke, Hände legten sich auf Geldbeutel gelegt. Erstaunlicher Weise lud man mich an einen der Tische ein, doch schon als ich meine Bestelleung aufgab wurde ich gefragt ob ich den Kalana den auch bezahlen können.


Ein Krieger warnt die Kajira vor dem Urt-Mädchen
Vielleicht war genau das ja meine Chance und ich behauptete dass ich, zwar den Kalana zahlen könne, hinterher aber Pleite wäre um mir eine Unterkunft zu mieten. In vielen Städten in denen ich bisher gewesen war, war man nicht so scharf darauf die verkommenen, dreckigen und stinkenden Urtmädchen in den Straßen herumlungern zu haben, schon gar nicht wenn sie bettelten. Darum war es durchaus schon vorgekommen, dass die Gardisten es gestatteten das diese Frauen in einer leer stehenden Kennelzelle übernachten durften, sofern sie am nächsten Tag weiter zogen. Es war das alte Spiel das mit Urt-Frauen gespielt wurde. Da sie Frei waren konnte man ihnen nicht besonders viel vorschreiben, wenn man ihnen aber etwas anbot und sie es annahmen, dann gingen sie eine Schuld gegenüber der Stadt ein und dann konnte man Forderungen stellen. Einfach aber effektiv.

Also fragte ich ob es möglich sei hier in einer Kennelzelle zu übernachten. Ich würde auch zusagen morgen wieder weiter zu ziehen. Man wunderte sich am Tisch über meinen Vorschlag, als ich aber in dem breitesten Gossenvokabular dass ich noch aus meiner Zeit in Terve konnte, die Vorteile dieses Plans darlegte während meine Finger kleine dreckige Tapsen auf dem Kalanabecher zurück ließen, fand man das gar keine so schlechte Idee mich in einer Kennelzelle schlafen zu lassen.

Schließlich gab es in Jort’s Fähre ja auch Kinder. Sollte ich denen etwa als Beispiel dienen wenn ich auf dem Brunnenplatz auf einer Bank schlief und sie vielleicht noch mit einer meiner Krankheiten anstecken? Da war es doch besser ich schlief in einer Kennelzelle und machte mich am nächsten Morgen direkt nach Sonnenaufgang wieder auf den Weg ins nirgendwo.

Nebenbei würde mich dieser Plan in die Nähe von Loo und Moira bringen und ich konnte ihnen vielleicht mein Einbruchswerkzeug zukommen lassen. Damit konnten sie dann in der Nacht vielleicht fliehen, wenn ich den Wachmann ablenkte. Diesen Gedanken behielt ich selbstverständlich für mich.
Man ließ also einen der Wachleute kommen. Der Krieger sollte entscheiden ob mir meine Ansinnen gewährt werden würde. Der hochgewachsene Mann in der roten Tunika sah mich kurz an winkte dann abfällig und entschied: 

„Mir doch egal wo die unterkommt! Soll sich nen Platz unter einem Busch suchen wie sonst auch.“

Damit machte er auf dem Absatz kehrt und marschierte zurück auf seinen Posten. Ich würde mir also was anderes ausdenken müssen. Die Kennel waren im Augenblick viel zu gut bewacht als dass eine Fremde wie ich sich ihnen unbemerkt nähern konnte. Mit der Aussicht auf eine äußerst unangenehme Nacht rollte ich mich auf einer Bank am Brunnenplatz zusammen, legte meinen Kopf auf meinen Beutel und versuchte zu schlafen. Vielleicht würde man mich ja doch noch bitten, lieber in den Kennel zu gehen…

Dienstag, 28. Mai 2013

Lass die Leute reden...



Gerade lese ich beim tapferen Schreiberlein, dass man in SLinfo, in dem Thread „Gor ist tot“, eine Kritik des braven Sleen an unserem Turmus-RP zum Anlass nimmt mal wieder heftig in allen Facetten über Sinn und Unsinn von BTB und EG zu diskutieren. Also Gor-Rollenspiel nach den Büchern oder eben mit den Büchern als Grundlage unter Weiterentwicklung mittels der eigenen Phantasie.

Was kann man dazu sagen? Also erst mal ist BTB natürlich eine feine Sache weil sie in etwa so ist wie der Kommunismus. Klingt toll, jeder ist im Grunde dafür nur leider funktioniert es nicht. Die Gründe dafür sind folgende:

  • Nicht alle Spieler kennen die Bücher und noch weniger kennen alle Bücher.
  • Die Bücher beschreiben nicht umfassend, daher muss jeder Spieler die dinge die nicht beschrieben sind mit Hilfe seines Wissens über Gor, dem Wissen anderer und seiner Phantasie interpolieren. Beispiel: In Gor kommen tausende von Charakteren vor, nicht einer von ihnen ist laut Text jemals auf der Toilette gewesen. Ergo müssen entweder alle Bücher falsch sein, unvollständig oder aber mit der Verdauung der Charaktere stimmt was nicht.
  • Die Gegebenheiten in SL geben einfach kein BTB her. Klar würde ich als Taluna gerne nur in meinem Wald hocken und mich damit Beschäftigen die Fluten von gesetzlosen Strolchen abzuwehren die mich fangen wollen. Leider scheitert dieser Plan bedingt durch akuten Mangel an gesetzlosen Strolchen in meinem Wald. In den Städten ist es nicht anders. Als Hauptmann der Stadtgarde kann man sicher Tagelang Exerzieren mit seiner Mannschaft, nur braucht man dafür eben eine Mannschaft. Um als einziger Krieger eine Mannschaft zu befehligen muss man dann schon schizophren werden usw.
  • Unterschiedliche Ansichten darüber was in den Büchern eigentlich drinsteht. Alle sagen Panther und Outlaws dürfen sich nie verbünden. In „Die Jäger von Gor“ kommt aber genau das vor…wer ist nun der BTBer? Der Outlaw der sich mit Panthern verbündet oder der der weiter ohne irgendwelche Hirnströme dabei zu haben auf sie eindrischt?
  • Onlinezeiten: Wenn ein RP nur mit dem Ubar weiter geht, der IC IMMER im Palst ist und der nun gerade nicht online ist, steht dann die ganze Stadt still?  
  • Massenschlachten. Dauernd kommen sie in den Büchern vor die Horden Pa-Kurs belagern zu Tausenden die Mauern Ars. Schweres Kriegsgerät wird eingesetzt, Luftschlachten zwischen Brigaden von Tarnreitern, Thalarionreiter rücken unter schwerem Beschuss durch Katapulte vor....und in SL? Tja in SL kämpfen drei Superhoschis mit bärenstarken Rechnern von der roten Hand eine Mischtruppe aus Kasra, Belnend-Mercs und dem letzten Oasen-Krieger nieder.
  • Die Entfernungen….
  • etc
·         
Ich will es der geneigten Leserschaft ersparen hier ein Manifest des RP zu verfassen, doch am Ende zeichnet sich die Erkenntnis ab: Das einzige was wirklich BTB ist sind die Bücher selbst. Alles andere ist mehr oder weniger interpretiert, erweitert, verzerrt oder geschönt, also per Definition: EG!

Ich persönlich finde an unserem Plot nicht wirklich viel was nicht so sein könnte. Ich denke sogar dass wir mit unseren Überlegungen näher an den Büchern liegen als so manch anderer „Fang mich, Fick mich, verkauf mich“-Spieler. Denn wie Luc es schon hervorragend formuliert hat, ist die Aussage nicht „Der Plot is Scheiße weil Taluna niemals an den Vosk reisen würden.“ Sondern das Gebot der Stunde lautet: „Wenn Taluna nach Turmus reisen wollten wie würden sie das anstellen? Was könnte auf der Reise passieren, wie würden die Menschen denen sie begegnen darauf reagieren?“

Genau da liegt der Hund begraben: Da stehe ich mit meinem Bogen und meinen Speer in Turmus vor dem Palast, ein Krieger sieht es und geht kopfschüttelnd weiter. Ja mei was soll ich da machen? Mich selbst auf die Stadtwache schleifen und mit wechselnden Rollen selbst verhören?!
Sprich, jeder macht in etwa das was erlaubt wird. Wenn halt keiner eine freilaufende Sklavin einsackt, dann laufen sie eben frei herum.
Wenn wir im Sumpf von Risenspinnen angegriffen werden, dann müssen wir uns eben wehren. Oder ist es da besser weg zu teleportieren und IM zu schreien "Bäh, Tarl hat nie gegen Riesenspinnen gekämpft, ihr Gor-Banausen!!!" ich denke Tarl hat einfach Glück gehabt.

Einfach aus dem Impuls heraus los zu ziehen, entstehen schon genug Konflikte damit es einem nicht langweilig wird.
Sowohl welche die von außen auf die Gruppe wirken als auch sie auf eine innere Zerreisprobe stellen.
Letztlich haben es diverse Schreiber in SLinfo schon mehr oder minder nett umschrieben: Es mag sein dass unser Plot nicht den hohen Ansprüchen des gestrengen Sleen genügen wird. Aber es macht uns und den meisten anderen Beteiligten unerhörter Weise auch noch Spaß und wir schämen uns nicht mal dafür. Skandal!

Da mögen die Sleens alle der Welt sich die Finger wund schreiben bis zu den Handgelenkstümpfen am Ende sitze ich abends da, habe einen netten entspannten Abend und kann mich an einer Geschichte erfreuen die meine Freunde und ich erfunden haben, während Sleen darauf wartet dass er irgendwann mal wieder drei Stunden Zeit für Rollenspiel hat um dann in eine Welt gestoßen wird die sowieso nicht so ist wie er sie gerne hätte.

Von Sleen habe ich bisher nur wenig mit Zielführung gelesen. Aber okay, wenn man sich schon entschieden hat bei lebendigem Leibe zu verschimmeln, dann kann man das wenigstens hoch erhobenen Hauptes tun, und alle anderen die dieses Schicksal nicht teilen wollen noch mit spöttischen Kommentaren belegen. Ein Sleen geht ja bekanntlich kämpfend unter. Ich bewundere ihn sehr dafür, diesen Sleen aus....wo kommt er gleich nochmal her?

Ach ja. Aufgewachsen in Ar und dann in Kasra zum Kampfsklaven ausgebildet und schließlich hurra: Auch noch zum Assassinen in der schwarzen Kaste geworden. Ach ja und er lebt gerade als Händler verkleidet an einem geheimen Ort den niemand kennt. Ich vermute ja, dass es Bielefeld ist.
Jedenfalls muss ich sagen, dass letzte mal wo ich so einen fesselnden Werdegang gelesen habe hatte ich glaube ich das Telefonbuch von Ummerstadt in Thüringen in der Hand.
Aber eines muss man dem lieben Sleen lassen: Krieger, Kampfsklave, Assasine und Händler, da hat sich jemand eine ordentliche eierlegende Wollmilchsau geschaffen, Respeckt!

Seine Kritik finde ich insgesammt großartig. Ich freue mich immer wenn wir für unser Spiel Feedback bekommen. Ich würde mir allerdings wünschen, dass der scharfsinnige Kritiker erstmal ordentlich recherciert bevor er sein verbales Messer wetzt. Denn wie richtig bemerkt wurde, sind wir keine Panthermädchen sondern Talunas und folglich nicht aus dem Norden an den Vosk gereist sondern aus dem Süden. Das hätte man wissen können wenn man die vorangegangenen Posts gelesen hätte. Mehr als eine Landkarte abdrucken kann ich nun echt nicht. Aber sei's drum der findige Sleen ist eben auch nur ein Mensch.

Das einzige was ich mir verbitten möchte ist diese verbale Epilepsie „Cori-Evolved“. Nicht ich wurde weiter entwickelt, sondern Gor. Der Unterschied mag gering scheinen, ist für mich aber sehr bedeutsam.

Mögen die Priesterkönige mir verzeihen, denn von Sleen ist scheinbar keine Gnade zu erwarten. 

Flucht aus Turmus - Suche nach Loo und Moira



Was konnten wir tun. Loo und Moira waren in Turmus gefangen und wir hatten den Lageplan und die Notiz des Mercurius von der ich, wenn ich ehrlich war, nun lieber nicht so viel gewusst hätte. Ruhm und Macht waren ja ganz schön, aber nicht wenn man dafür Gefahr lief von einem blauen Feuerblitz verschlungen zu werden. Wenn man für diese Macht gegen die Priesterkönige aufbegehren musste, dann genügte den Pyrana vielleicht die macht die sie von alleine hatten?

Aber wir konnten die Karte und die Schriften gegen Loo und Moira tauschen. Vielleicht würde Amira die beiden ja laufen lassen wenn wir signalisierten dass wir um die Gefahr wussten, in die wir Turmus stürzen konnten und alle Beweise aushändigten. Also machten wir uns zu Fuß auf den Rückweg nach Turmus. Welches wir nach wenigen Tagen erreichten.

Die Aufregung schien sich inzwischen gelegt zu haben. Scheinbar hatte man die Stadt durchsucht und ging davon aus dass alle Pyrana, also alle „Schiffbrüchigen“ die Stadt inzwischen verlassen hatten oder in einer Kennelzelle saßen.

She war als Musikerin verkleidet und ich trug weiter das zerschlissene blaue Kleid eines Urt-Mädchens hatte aber meinen Bogen und meinen Speer aus der Rancehütte geholt und trug beide Waffen offensichtlich auf meinem Rücken. Es gefiel mir gar nicht dass wir in die Stadt zurück kehrten in der wir nur wenige Tage zuvor mit Mühe einer Verhaftung entgangen waren. Meine Waffen gaben mir wenigstens die Illusion dass ich mir im Zweifelsfall die Flucht würde erkämpfen können. Doch wenn ich ehrlich bin, dann glaube ich wollte ich nur, dass man mich nicht lebendig in die Finger bekam.

She und ich bewegten uns auf Seitenstraßen bis zum Palast. Dann bezog ich Stellung in einem Gebüsch von wo aus ich das Haupttor des Palastes gut sehen konnte und She ging mit unseren Beutestücken vor um sie Amira anzubieten.

She am Tor des Palastes
Zu gerne hätte ich gesehen wenn Amira nach draußen gekommen wäre, aber statt dessen ging She hinein! Ich hätte in meinem Gebüsch toben können. Wie sollte ich ihr jetzt mit meinem Bogen helfen, wenn Amira entschied sie einfach einzukassieren. Ich würde es nicht mal mit bekommen und hier draußen neben dem Busch einfach Wurzeln schlagen!

Schließlich entdeckte mich ein Krieger und sprach mich mit einem einfachen „Tal“ an. Sein Rüstzeug war nicht in den Farben von Turmus gehalten darum schien er von außerhalb zu sein. Ich antwortete mit einem abwartenden „Tal, Krieger“ und ignorierte einfach völlig dass ich da mit meinem Bogen in der Hand und meinem Speer auf dem Rücken unweit des Regierungssitzes von Turmus halb verborgen in einem Gebüsch hockte. War das der Augenblick wo ich würde kämpfen müssen? Würde ich diesen Mann besiegen können?

Mit einem verächtlichen Kopfschütteln wandte der Mann sich ab und ging weiter. Ich kann bis heute nicht sagen was ihn dazu bewogen hat. Vielleicht gefiel ihm der Gedanke einfach, dass es einen Mordanschlag auf die Administration von Turmus geben könnte. Oder er hielt mich einfach für eine Verrrückte.


Nach einiger Zeit kam She wieder heraus und so schnell es ging verließen wir die Stadt. In den Sümpfen und Wäldern angekommen berichtete She was sie heraus gefunden hatte:  Die Prätorin Amira hatte Loo und Moira an Krieger aus Jort’s Fähre übergeben. Man hatte hier wohl kein belastendes Material gegen sie gefunden und nun wollten die Jorter offensichtlich noch mal genau wissen wie das nun mit ihrem Schiff gewesen ist. Loo und Moira waren damit dem Befugnisbereich der Prätorin entzogen.

Dann zog es mir fast meinen Stiefel aus als She mir offenbarte, dass sie der Prätorin trotzdem alle unsere Artefakte, also die Landkarte und die Notizen, übergeben hatte für das schwache Versprechen Amiras sich um die Freilassung der Gefangenen zu bemühen! Wie konnte sie das tun? Diese Landkarte und die Notiz waren das einzige Druckmittel was wir hatten!

Jetzt stand She vor mir und faselte etwas davon, dass wir nun außer Gefahr wären. Sie habe allen Verdacht auf sich gelenkt und so seien die Häscher aus Turmus nun hinter ihr her weswegen sie eine Zeit lang allein reisen müsse um unterzutauchen und uns, die Pyrana nicht in Gefahr zu bringen.
Ich persönlich hielt das alles für völligen Unsinn, denn Amira hatte keinen Grund anzunehmen dass nicht alle bei den Pyrana um das dunkle Geheimnis von Turmus wussten. Jede von uns könnte im Tempel der Wissenden „Beichte“ ablegen und Turmus damit zum möglichen Vernichtungsziel der Priesterkönige machen. Natürlich ging man bei soeiner „Beichte“ auch schnell das Risiko ein selbst von den Priesterkönigen bestraft zu werden und zwar mit dem Tode durch das blaue Feuer.

Alles was in meinen Augen jetzt zählte war es Loo und Moira frei zu bekommen. In Jort’s Fähre war man, sofern man dem Ruf glauben konnte, gar nicht zimperlich mit Gefangenen, schon gar nicht wenn sich vielleicht herausstellte dass es sich um Talunamädchen handelte.

She war trotz aller Ermahnungen an unsere Grundsätze „Eine für alle und alle für eine!“ war sie nicht bereit mit mir Heike und Nara nach Jort’s Fähre zu reisen um Moira und Loo zu befreien sondern war wie besessen von dem Gedanken sich irgendwie allein und getrennt von uns, zu unserem Schutz absetzen zu müssen. Wir anderen sollten ruhig nach Jort’s Fähre reisen und Loo und Moira befreien…uns würde schon was einfalle. Musste es ja jetzt auch, da She unser einziges Druckmittel um in dieser Angelegenheit überhaupt agieren zu können, der Prätorin Amira übereignet hatte, für das zusagen die Jorter zu bitten Loo und Moira frei zu lassen!

Das alles ärgerte mich maßlos. Zumal ich irgendwie das Gefühl hatte, dass She sich unversehens wieder nach Turmus begeben würde um diesem Geheimnis weiter nach zu spüren was uns dann, sofern sie Erfolg hatte tatsächlich in direkte Gefahr bringen würde!

Wütend wünschte ich ihr viel Glück und stapfte davon ohne auf Heike oder Nara zu warten. Für einen Kampf würden diese beide Bögen mehr sowieso nicht ausreichen und vielleicht hatten die beiden ja mehr Lust, sich sinnlos für den Stamm zu opfern, das schien ja derzeit deutlich mehr in Mode zu sein als gemeinsam an der Befreiung unserer Schwestern zu arbeiten.

Zumindes Nara hörte ich noch rufen: „Cori warte….!“. Sie würde schon nachkommen, dachte ich mir. Es war sowieso besser wenn wir nicht als großer Pulk in Jorts Fähre ankamen sondern eher einzeln.