Samstag, 25. Mai 2013

Das Geheimnis von Turmus - Verschwörung hinter der Taverne

Die kommenden Tage waren verwirrend und anstrengend zu gleich. Noch immer vermissten wir einige unserer Schwestern in den dichten sumpfigen Wäldern des Deltas. Eine von ihnen, die junge und gelehrige Pledge Andora wurde zum Opfer eines Angriffes von einem wilden Tarn, der auch in der Stadt für Aufregung sorgte und bei dessen Vertreibung ein Tarnkrieger schwer verletzt wurde. Zumglück wurde unsere Schwester nur leicht verletzt, was bei einem Tarnangriff einem kleinen Wunder gleich kommt.

Schließlich aber hatten wir fast alle beisammen, wobei wir uns rasch zerstreuten und den uns zugewiesenen Schlafsaal im Zylinder der Schreiber nur nutzten um wirklich zu schlafen oder um ihn als Anlaufstelle zu nutzen an der wir einander immer wieder treffen konnten.

Zwielichtige Gestalten in den Gassen von Turmus
Ansonsten verteilten wir uns auf unsere Rollen Nara gab die gelehrige Dame von hohem Stand die sich in der Heilkunde und der Weltpolitik auskannte. Andere unserer Gruppe taten als wären sie Händlerinnen. Ich hingegen baute meine Rolle als flapsiges, verdorbenes und ekelerregendes Urt-Mädchen aus und so hatten wir alle unsere spezielle Rolle die wir vor den Augen der Städter spielen wollten. Wir hofften so möglichst an allen Bereichen der Turmer-Bürgerschaft ein Ohr zu haben und auf alle Schichten gleichschnell zugreifen zu können.

Immer wieder trafen wir uns am Abend oder in der Nacht wie zufällig in Seitengassen, nahe des Speicherviertels, auf der Palaststraße, oder hinter einer Taverne. She hatte die Prätorin von Turmus, Amira lange beschattet und wir waren uns sicher dass Amira stets eine Tasche bei sich führte in der etwas ungemein wichtiges sein musste. Warum sollte sie es sonst immer am Leib tragen? Außerdem hatte sie diesen goldenen Schlüssel an ihren Schlüsselbund und der schien auch eine besondere Bedeutung zu haben.

Das erzählte sie uns als wir uns nach Einbruch der Dunkelheit hinter einer heruntergekommenen Hafentaverne trafen. Normalerweise wäre das eine interessante Information gewesen doch auch ich und Loo hatten eine Entdeckung gemacht. Ein Schiff aus Jort’s Fähre war im Hafen eingelaufen und an Bord hatten sich zahlreiche Würdenträger der Stadt Jort’s Fähre befunden, die nun überall durch die Stadt liefen und Fragen stellten, wir ihr vermisstes Kriegsschiff (das wir gestohlen hatten) hier, hunderte Passang näher an der Thassa hatte auf Grund laufen können und natürlich suchten sie schnell auch nach den „Schiffbrüchigen Frauen“ die von Bord der Galeere gerettet worden waren.

Hier kam es uns zu Gute, dass wir uns immer aufteilten und selten in unserem Quartier waren, denn so konnten die Ermittler aus Jort's Fähre nie uns alle zusammen "erwischen" und sollten sogar schon reichlich robleme haben überhaupt nur heraus zu finden wieviele wir waren. 

Also verabredeten wir schnell was wir sagen würden wenn wir zu dem Vorfall befragt werden sollten. Die Antwort hatte ich letztlich schon vorgegeben als ich tatsächlich einem der Jorter eine Geschichte aufgetischt hatte die er erstmal würde überprüfen müssen. Folgende Geschichte würden wir alle erzählen:

Wir seien in Victoria an Bord eines Schiffes unter Jortischer Flagge gegangen um eine Reise in den Voltai zu buchen. Unterwegs hätten uns die Piraten die sich nur als Krieger aus Jort’s Fähre ausgegeben hatte, unsere Escorte im Schlaf ermordet und uns gefangen genommen. Die Piraten hätten erstaunlicher Weise ihren Anführer nicht mit Kapitän angesprochen, sondern hatten ihn "Kommandant" und "Bo" genannt. Diesen Mann hatten wir als groß schlank und dunkelhaarig beschrieben. Dieses sollte ihre Aufmerksamkeit auf Belnend und die dort lebenden Söldner lenken.  

Diese Geschichte wollten wir erzählen und hoffen dass würde die Inspektoren aus Jort’s Fähre eine Weile ablenkte, bevor sie den Braten rochen um uns festzunehmen. Wir hatten also Zeit gewonnen aber es würde nicht ewig vorhalten, denn dumm waren die Bürger von Turmus und Jort's Fähre sicher nicht.

Darum wollten wir am folgenden Tag dafür sorgen, dass Amira mit einer von uns ins Badehaus gehen würde eine andere sollte dann ihre Tasche und den goldenen Schlüssel suchen und sie nach Möglichkeit gegen eine andere Tasche austauschen. Gleichzeitig erbot ich mich ich die Privatgemächer der Prätorin einzudringen um dort nach dem Schlüssel oder der Tasche zu suchen.

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