Vor einigen Tagen war das Lager der Pyrana noch von regem Treiben erfüllt gewesen. Doch jetzt war nur noch eine Notwache zurück geblieben. Die restliche Gruppe hatte sich mit Sack und Pack auf den Weg gemacht um die geheimnisvolle Stadt Turmus zu suchen in der Hoffnung sich etwas von den mächtigen Waffen aneignen zu können mit denen die Stadt, nach der Legende, hundert mal hundert Jahre einer Belagerung standgehalten hatte.
Wir waren schon drei Hand unterwegs und wir kamen viel langsamer voran als erwartet. Immer wieder musste der Haupttross mit der En warten während die Späherinnen als Vorhut die Lage in dem vor uns liegenden Land erkundeten.
Wir hatten die Ausläufer des Schendi-Dschungels hinter uns gelassen und die Stadt Edginton nördlich umlaufen. Unser Plan war es die Märkte von Semris zu erreichen um uns erneut mit Lebensmitteln und vor allem Arznei zu versorgen, denn auf dem Weg war es immer wieder zu kleineren Verletzungen einzelner Schwestern gekommen. Auch war es schwer die Lebensmittel hinreichend zu konservieren.
Gestern hatte dann ich die Ehre, die Vorhut anführen zu dürfen. Wir hatten eine Straße erreicht die grob in die richtige Himmelsrichtung führte. Meine Erfahrung und mein Instinkt sagten mir dass dieses Straße eingebettet zwischen Hügel und Büsche der perfekte Ort für einen Hinterhalt war.
Ich schickte Andora, eine junge Pledge, zurück zur Hauptgruppe um Meldung zu machen. Mit Moira und Ally bewegten wir uns immer abwechselnd von Deckung zu Deckung etwas abseits der Straße, bis wir einen Bücke überquert hatten. Während Ally den Weg nach rechts erkundete der über einen kleinen Bach führte, schickte ich Moira los um den Weg zur Linken auszukundschaften.
Ally kam recht bald wieder und berichtete aufgeregt, dass einen halben Passang südöstlich eine festungsartige Siedlung läge. Da diese auf unseren Karten nicht verzeichnet war, handelte es sich wahrscheinlich um Gesetzlose oder schlimmer noch, eine Söldnerenklave. Insgeheim hoffte ich jedoch darauf, dass wir hier vielleicht mit etwas geschicktem Handel an die Medikamente und zusätzlichen Proviant kommen würden.
Trotzdem wollten wir diesem Ort vorerst nicht zu nahe kommen und wir mussten auch davon ausgehen, dass die Bewohner ebenfalls Späher in dem Waldstück hatten. Andererseits würde es uns mindestens vier Tage kosten das ganze Teilstück des Waldes zu umlaufen.
Ich entschied mich dafür in dem Gelände welches Moira erkunden sollte nach einem Lagerplatz zu suchen. Immerhin schienen diese Leute in der Festung relativ zurück gezogen zu leben. Also fühlten sie sich keineswegs sicher. Wenn wir uns auch etwas bedeckt hielten, konnten wir vielleicht etwas rasten und wieder zu Kräften kommen.
Wir gingen also los und entdeckten eine Felsnische die von dichtem Gebüsch umschlossen war. Der perfekte Lagerplatz da er von zwei Seiten durch Felsen abgesichert war und ansonsten durch die Büsche verdeckt. Zusätzlich lag er noch ein klein wenig erhöht.
Moira und ich drangen in das Gebüsch vor und freuten uns gerade als wir eine kleine Lichtung entdeckten die genau groß genug für ein Feuer und ein kleines Zelt sein würde, da zischte Ally: „Halt...keinen Schritt weiter. Kommt ganz langsam zu mir zurück, aber ganz langsam.“.
Ich hatte keine Ahnung was passiert war, aber Allys Stimme ließ ahnen, dass wirklich Gefahr drohte. Vorsichtig gingen wir Schritt für Schritt rückwärts bis Ally signalisierte, dass wir außer Reichweite waren.
„Was war denn los?“ fragten Moira und ich wie aus einem Munde. „Menschenskinder! Habt ihr keine Augen im Kopf? In der Spalte, etwa dreieinhalb Fuß über Euch lag eine Larlmutter und schlief. Ihr habt ein Glück dass sie nicht aufgewacht ist!“
Die Erleichterung, als uns klar wurde welcher Gefahr wir gerade entgangen waren war uns wohl deutlich anzumerken. Doch viel Zeit zum Verschnaufen hatten wir nicht. Denn uhrplötzlich traten drei Frauen aus ihren Verstecken hinter den Bäumen und Büschen hervor. Eine von ihnen, einen Sklavin, ging sogleich auf die Knie, während eine andere ihren Bogen kampfbereit in der Hand hielt.
Mit einem stolzen "Tal" begrüßten wir einander. Die Fremden behaupteten, dass wir auf ihrem Land wären. Wir sollten sagen wer wir sind und was wir wollten. Ein Kampf war nicht ratsam, überlegte ich mir. Denn zwar war meine Gruppe leicht in der Überzahl, aber die Pyrana waren durch den langen Fussmarsch erschöpft. Außerdem wollte ich keinen Konflikt wo er nicht nötig war.
Darum gab ich Auskunft so gut es ging ohne dabei unser Ziel in Turmus zu verraten oder die Geheimhaltung über unsere Gruppe zu verletzen. Leider schien die Jägerin mit dem Bogen es durchaus auf einen Kampf ankommen lassen zu wollen. Das war zumindest ihren provokanten Fragen und gehässigen Bemerkungen zu entnehmen. Sie wartete nur auf ein falsches Wort und die Gelegenheit los zu schlagen.
Die in der Mitte die sich selbst Suri nannte, gab an dass es sich um die Gruppe der Black Widow handelte und lud uns sogar ein, die Nacht in ihrem Lager zu verbringen. Sie machte aber auch deutlich, dass man nicht dulden würde wenn wir unser Nachtlager einfach so aufschlagen würden. Sie murmelte auch fortwährend etwas von „Vergewaltigung“ und einem Gerücht. Scheinbar hatte sie von unserer Gruppe gehört, aber sie wusste nicht wer bei uns En war. Also kannte man uns, war aber nicht gut über uns informiert.
Andererseits zeigte sich, als ich mich mit meinen Schwestern beriet, dass wir bei weitem nicht so gut informiert waren. Auch wussten wir nicht wer diese Black Widows anführte und wie feindlich sie uns tatsächlich gesonnen waren. Due Pyrana haben nur sehr wenige Freunde, daher sind Fremde wahrscheinlich eher Feinde. Schließlich entschieden wir uns die dargebotene Gastfreundschaft freundlich aber bestimmt abzulehnen. Dafür würde heute noch ein Gewaltmarsch bis an die Grenze ihres Territoriums nötig werden.
Gerade als ich Suri, der Se der Black Widow, unsere Entscheidung mitteilte, kam Adora hinzu. Sie hatte uns scheinbar schon von weitem gesehen und alle ihre Erkennungszeichen abgelegt.
Sie hingegen schien die Black Widows zu kennen, scheinbar hatte ihr eine andere Schwester schon von ihnen erzählt. Jedenfalls ließ sie sich von der Widow Jägerin mit dem Bogen nicht viel vorschreiben und das Gespräch spitze sich zu als mich Suri ansprach ob an einem Gerücht etwas dran sei, nachdem die Pyrana Gefangene foltern würden.
Ich dachte mir meinen Teil zu der Frage und antwortete dann so ehrlich wie ich es konnte, was ich zu dem Thema wusste. Ich selbst konnte mir nicht vorstellen dass eine Pyrana aus Spaß jemanden quälen oder ihm Gewalt antun würde, allerdings wusste ich auch dass eine Pyrana tun würde was nötig war um die Sicherheit des Stammes zu gewährleisten. Das schloss natürlich gewisse Verhörmethoden nicht aus. Wichtiger aber war dass wir hier weg kamen, das machte uns Ally aus dem Hintergrund hinreichend deutlich.
Doch da spitzte sich das Gespräch zu meiner Linken zu, als Andora eine der Anwesenden eine Verräterin nannte, offenbar waren die Widows einmal Teil der Pyrana gewesen und mussten sich nun aus einigen unserer abtrünnigen Schwestern rekrutieren. Das war natürlich genau die Gelegenheit auf die insbesondere das Mädchen mit dem Bogen in der Hand gewartet hatte. Ich weiß nicht mehr wer angefangen hatte, aber plötzlich hörte ich es klatschen und sah aus dem Augenwinkel eine der Widows vorspringen.
Auch ich bekam einen heftigen Schlag auf die Schulter sprank zurück und sah wie Ally und Moira zu Boden gingen, als ich meinen Bogen von der Schulter riss, unsicher ob ich ihn würde spannen können.
Schon bald stürmten die beiden Balck Widow Jägerinnen auf mich ein. Ich versuchte ein Rückzugsgefecht aber abgeschlagen wie ich war merkte ich wie meine Beine Schritt umd Schritt schwerer wurden. Bis mich plötzlich etwas am Hinterkopf traf, alles begann sich zu drehen, dann wurde mir schwarz vor Augen.
Als ich wieder zu mir kam war ich erstaunlicher Weise nicht gefesselt. Auch meine Waffen lagen noch neben mir auf dem Boden wo sie hingefallen waren. Ich rappelte mich auf und stellte fest dass ich noch gehen konnte. Dann suchte ich meine Schwestern und fand Ally und Moira die ebenfalls bewusstlos auf dem Boden lagen. Auch sie waren nicht besonders schwer verletzt. Nur ein war nicht zu finden: Andora.
Sicher hatten diese Black Widows sie verschleppt. Wir würden wohl noch länger in diesem Wald bleiben müssen um sie zurück zu bekommen. Das aber würde unseren Zeitplan noch weiter in Verzug bringen.
OOC-Anmerkung: Das RP mit Suri hat mir gut gefallen. Dass sie man usn dann überrumpelt hat war zwar nicht unfair, aber es war doch für unseren Plot etwas ärgerlich.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen