Heute morgen habe ich mein Emailkonto geöffnet und was war die erste
Anzeige die ich lesen musste? „Pakistan, Anschlag nahe Kindergarten“.
Bei Spiegel online wurde es dann noch konkreter: „Explosion in Pakistan –
Selbstmordattentäter tötet mehr als 60 Menschen“. Es heist das
mindestens 70 Menschen ums Leben gekommen seien, die meisten Frauen und
Kinder. Es handele sich überwiegend um Christen die das Osterfest
feierten.
Ich selbst habe gestern mit meinem Sohn in unserer
Gemeinde Ostern gefeiert. Er ist bald drei Jahre alt und hat sich so
gefreut und war so stolz als er mit seinem kleinen Osternest aus dem
Garten herein kam und es mir gezeigt hat. Er ist meine ganze Welt und
sich würde es nicht ertragen ihn leiden zu sehen.
Doch je mehr ich
über diese Nachrichten nachdenke, um so mehr wird mir klar, dass es nur
ein Zufall ist, dass mein Sohn gerade friedlich in seinem Bettchen
schläft während ich diese Zeilen schreibe und andere Eltern nun die
zerfetzten kleinen Körper ihrer Kinder zu Grabe tragen müssen.
Klar
können sich diese „guten Muslime“, die sich für Krieger Gottes halten,
jetzt rühmen und für wunder wie mächtig halten. Vielleicht können sie
auch behaupten, dass Allah viel mächtiger ist als der christliche Gott,
denn Allah hat es gefügt, dass die Muslime die Christen umbringen können
und Allah zeigt uns das inzwischen fast täglich. Aber braucht es
wirklich die Macht eines Gottes um einen Menschen umzubringen? Braucht
es die Macht eines Gottes um zehn, hundert oder tausend Menschen um zu
bringen?
Nein. Das Grippevirus (Influenza), ein hirnloser und
unbewusster Mikroorganismus, tötet jedes Jahr rund eine halbe Million
Menschen auf der ganzen Welt. Wenn die Fähigkeit zu töten die Macht
Gottes bemisst, bedeutet dies dann, dass Allah so mächtig wie eine
Mikrobe ist?!
Also wäre ich Muslima wäre ich nach so einem Satz über meinen Gott ziemlich angefressen.
Die Fähigkeit zu Töten kann also nicht als Maß für göttliche Macht herhalten.
Es
bedarf aber wirklich einer großen Kraft und Macht, jemanden als
Menschen anzuerkennen, ihn zu respektieren und in Frieden zu lassen der
einem nach dem Leben trachtet. Man braucht wirklich viel Selbstdisziplin
um nach so einem Blutbad nicht in tiefsten Rachedurst zu verfallen.
Aber
ich als Christin habe das 5. Buch Mose: Und da sagt Gott mir ganz klar:
„Ich regle sowas. Wehe Du kleiner Mensch mischst Dich da ein. Rache ist
meine Sache!“ Oh hoppla, da fällt mir ein, dass die Moslems das Buch
Mose ja auch haben! Moses ist dem Islam als Vorbote Mohammeds nicht
unbekannt und ist die am häufigsten erwähnte Person im Koran überhaupt!
Was
kann ich also tun? Ich kann meinem Gott danken, dass er mich und vor
allem meinen Sohn, der mir lieber ist als mein eigenes Leben, beschützt
hat, dass er uns weit weg geführt hat von Bomben, Gewehren, gekaperten
Flugzeugen und Sprengstoffgürteln.
Und ich kann ihm danken, dass er
mich eben nicht in eine blinde Rachewut verfallen lässt, sondern dass
er mir die Stärke gibt zu erkennen, dass Menschen die sich selber
wegsprengen um andere mit in den Tod zu reißen ganz erbärmliche, arme
und leidende Wesen sein müssen.
Wesen die offenbar schon soviel
erduldet haben, dass sie so verzweifelt und so blind sind, dass sie
glauben ihr einziger Weg zu innerem Frieden darin wehrlose und wahrlich
unschuldige Kinder wegzusprengen!
Auch diese Selen sind
Geschöpfe Gottes. Eigentlich brauchen sie eine helfende Hand die sagt:
„Komm, egal wo Du jetzt bist, erzähl mal was Dir angetan wurde. Erzähl
mal was Dir so schlimmes wieder fahren ist, dass Du glaubst es nur mit
dem Blut von Kindern abwaschen zu können? Wahrscheinlich kann ich den
Schaden nicht wieder gut machen. Weder das was Dir angetan wurde, noch
das was Du anderen angetan hast. Aber ich kann dir Vergeben was Du mir
getan hast. Ich kann dir vergeben, dass Du mir Angst gemacht hast und
dafür gesorgt hast, dass ich nicht mehr zu Festen mit großen
Menschenmengen gehe oder dass ich manchmal misstrauische Gedanken
gegenüber meinen Nachbarn bekomme.
Ich muss es Dir sogar
vergeben, denn Gott wird über Dich richten. Aber eines Tages werde auch
ich vor diesem Richter stehen und wenn er mich nach Dir fragt, dann
werde ich ihm sagen, dass ich dich nicht für einen verdorbenen Menschen
halte, sondern dass ich glaube, dass Du einfach nur zu schwach warst,
Dich gegen die Einflüsterungen des Bösen zu wehren und darum meintest
Rache nehmen zu müssen, durch die Du, in deinem Leid und deiner
Einsamkeit, frevelnd Gott beleidigt hast. Denn Rache obliegt ihm und
alles was nicht Rache ist, ist Mord.“
Natürlich habe ich leicht
Reden. War ja nicht meine Familie die da in Pakistan getroffen wurde.
Aber ich bin der felsenfesten Überzeugung, dass es wichtigere Dinge und
größere Werte im Leben gibt als das Leben selbst. Wenn das Überleben
unseren größten Wert darstellt dann wäre unser Wert nur unwesentlich
höher als der des Influenzavirus. Das kennt auch keine anderen Werte als
sich solange zu verbreiten wie es geht und dadurch irgendwie zu
überleben.
Hätte es meine Familie und meinen Sohn getroffen dann
müsste man sagen: Mein Sohn ist ein unschuldiges naives Kleinkind. Er
hat noch keine Schuld auf sich geladen. Er wird sicher im Jenseits
erlöst werden um ihn brauche ich mir also keine Sorgen zu machen.
Natürlich würde ich ihn schrecklich vermissen und Sehnsucht haben nach
den kleinen Armen die meinen Hals umschließen und der hellen Stimme die
zu mir sagt: „Mama, ganz doll lieb!“. Aber dabei würde ich nicht meinen
Sohn betrauern, denn den weiß ich sicher an einem schöneren und besseren
Ort. Ich würde mich und meine eigene Einsamkeit betrauern und die
Wahrheit, dass ich mein Leben fortan ohne ihn leben muss.
Interessant
ist aber folgendes: Da wir alle ja Geschöpfe - also Kinder - Gottes
sind, macht das sowohl die Mütter der getöteten Kinder zu meinen
Schwestern, als auch den Attentäter zu meinem Bruder. Es hat also
irgendwie doch meine Familie getroffen. Die Mütter dieser Kinder sind ob
ihres Glaubens, gewaltsam getötet worden. Sie sind somit also
Blutzeugen, sprich Märtyrer und damit automatisch seelig!
Die
einzigen die bei der ganzen Geschichte echt auf Gottes Gnade hoffen
müssen sind die Attentäter selbst und ihre überaus feigen Hintermänner.
Möget Ihr gerichtet werden und möge es bald geschehen.
P.S.: Für alle die jetzt die Augen rollen und sagen: "Herje,
pseudoreligiöses Geschwätz!" sei folgendes angemerkt: Blaise Pascal
formulierte einst seine berühmte Wette in der er sagte, dass es stets die
bessere Wette sei an Gott zu glauben, denn wenn er nicht existiert ist
nach dem Leben einfach nichts und man hat sich deswegen keinen Zacken aus
der Krone gebrochen. Wenn man aber nicht glaubt und nach dem Tod
feststellt, dass es doch einen Gott gibt, dann hat man ein echtes Problem
mit einer langen Zeit im Fegefeuer. Sollte man stets geglaubt haben und
nach seinem Tod auf Gott treffen ist man fein raus.
Montag, 28. März 2016
Sonntag, 27. März 2016
Liebe Leser,
trotzdem, oder vielleicht gerade weil, wir in einer Zeit leben in der weltweit wieder Menschen aufgrund ihres Glaubens umgebracht werden, ist es wichtig, dass man Ereignisse wie das Osterfest würdig begeht und feiert.
Ich wünsche Euch allen, ein friedvolles und gesegnetes Osterfest!
Eure
Cori
Ich wünsche Euch allen, ein friedvolles und gesegnetes Osterfest!
Eure
Cori
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