Puh, wenn man versucht Kinder zu bekommen und es nicht
klappt, dann sagen die befreundeten Paare mit Kindern immer „Macht Euch nichts
draus, dafür habt ihr ruhige Nächte“. Ich fand diese Tröstungsversuche immer
etwas hohl und dachte: „Ein paar Mal nachts aufstehen, was soll daran so wild
sein?“
Passendes Bild zum Thema |
Wie „wild“ und vor allem anstrengend es wirklich ist merke
ich jetzt. Normalerweise will mein Sohn zwei Mal pro Nacht gestillt werden…nur
der „Normalzustand“ stellt eher die Ausnahme dar. Ein Impfung geht meist mit
Fiebereinher, der Flüssigkeitsverbrauch steigt, er ist quängelig und unruhig
und will auf einmal alle Stunde trinken. Das selbe bei Erkältungen, nach
aufregenden Feiern ausgedehntem Besuch und so weiter.
Die Frage die sich dann oft stellt ist: Wie bekomme ich
dieses Baby dazu dass es schläft. Mein Mann und ich haben schon spekuliert dass
uns möglicherweise einen Penner geboren wurde, denn er will nur trinken und
schläft nur auf der Straße.
Das ist natürlich etwas überzeichnet dargestellt, aber es
stimmt schon. Dass er am liebsten einschläft wenn er herumgetragen oder herum
gefahren wird. Nun kann man in unserer noch recht kleinen Wohnung schlecht mit
dem Kinderwagen von Zimmer zu Zimmer fahren und mit unserem Tragerucksack von
Ergo hat man ständig das Kind vor dem Bauch was die Bewegungsfähigkeit der
eigenen Arme doch gehörig einschränkt.
Trotzdem endete es meistens damit, dass mein Mann oder ich Stunde um Stunde mit unserem kleinen Terroristen umdie Häuser oder durch Parks gelaufen sind. Bei Regen bei Wind, bei Sonne oder bei Nacht, mal singend, mal erzählend mal schweigsam bis endlich die kleinen Augenlieder schwer wurden und er endlich eingeschlafen war. Doch sobald man doe Wohnung betrat und aufhörte ihn zu bewegen, waren die Augen wieder offen und ein helles Babystimmchen protestierte Lautstark gegen die Unterbringung in der geschlossenen Einrichtung unserer Wohnung.
Einige Tragevarianten für die Tücher |
Die Lösung ist ungefähr dreitausend Jahre alt. Schon die
Inka-Frauen schienen ähnliche Probleme gehabt zu haben und erfanden spezielle
Tragetücher mit denen man sich das Kind entweder vor den Bauch binden oder aber
wie in einem Rucksack auf dem Rücken tragen kann.
In weiten Teilen Südamerikas werden diese Tücher auch heute
noch zur Beförderung aller möglichen Lasten benutzt und gehören auch zur traditionellen
Kleidung der Cholitas. Nebenbei sind sich im Vergelich zu anderen modernen
Babytragevorrichtungen deutlich preisgünstiger.
Unser Sohn liebt es in dem Ding herum getragen zu werden und
schläft auf meinem Rücken meistens innerhalb von etwa 10 Minuten ein. Im
Kinderwagen brauchte er sonst zwischen 15 und 45 Minuten.
In diesem Sinne
Eure
Cori
1 Kommentar:
Beim Stillen natürlich problematisch, aber meine Frau Mutter hat das Problem auf Rat einer weisen Hebamme so gelöst (praktikabel ab ca. 3 Monaten): Ein Teelöffel Mondamin in die letzte Milch vor dem Schlafengehen. Gesegnete Nachtruhe.
Der (immer noch) Langschläfer
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