In diesem Post richte ich mich explizit an meine Kollegen
aus der Epidemiologie und der Virologie, sowie die Vertreter der Presse und
werde die Übernahme von Verantwortung und den Bezug einer eigenen
gesellschaftskonformen Haltung anmahnen.
Aktuell beschäftigt uns alle die Pandemie des als CoVid19
bezeichneten Virus. Ich kann als Ärztin nicht verstehen zu welchen verheerenden
Maßnahmen Mediziner aktuell raten und welche schädlichen Regelungen Politiker
zur Zeit erlassen. Ich kann als Staatsbürgerin nicht akzeptieren wie
dramatische die Grundrechte aktuell gerade beschnitten werden und ich kann als
Mutter nicht hinnehmen, dass mein Sohn abends auf dem Sofa sitzt und sagt:
„Mama, ich habe Angst vor dem Coronavirus!“
Um es vorweg zu nehmen: Ich vermute keine Weltverschwörung
hinter dem derzeitigen Phänomen einer (aus meiner Sicht) Massenpanik. Es war
weder Greta, noch die Bilderberger, kein neoliberaler Zeitgeist, keine
Vertuschungsaktion der Regierung oder des IWF, Bestimmt waren es nicht „die
Juden“ und auch nicht die Chinesen selbst. Es sind einfach zahlreiche Faktoren
aus Bestrebungen, Interessen und Gegebenheiten, sowie ein gehöriger Teil
selektive Wahrnehmung die dafür sorgen dass wir aktuell die Situation haben die
wir haben.
Einige kritische ärztliche Kollegen haben durchaus Recht mit
ihrer Behauptung, dass wir bisher nicht viel über das Covid19 wissen. Was wir
wissen ist, dass im Dezember 2019 durch den inzwischen verstorbenen Arzt Li
Wenliang in Hubai in China vor einem Virus warnte, dessen RNA bisher nicht bekannt
war und das im Verdacht stand mehrere schwere akute Atemwegserkankungen, (hier
Lungenentzündungen) ausgelöst zu haben. Nach einigem politischen Hin-und-her
wurde ab dem 31.12.2020 die WHO über das gehäufte Auftreten von Pneumonien mit
unbekannter Ursache in Wuhan informiert.
Das Virus verbreitete sich schnell. Ein Labor der Charité
Berlin hatte das Glück einen Hausinternen Test zu besitzen, der dieses neue
Virus detektieren konnte und bekam von der WHO den Zuschlag das dieses Testkit
als offizielles Nachweisinstrument eingesetzt werden sollte. Also wurde eifrig
getestet was vorher nie getestet wurde.
Coronavieren waren bis auf die SARS Epidemie und das MERS-Ereignis
völlig uninteressant für die die Forschung gewesen und liefen halt so neben den
Influenzakeinem A und B, den Rhinoviren und den RS-Viren so mit.
Durch die neue Testaktivität bekamen wir erstmalig einen
Einblick wie weitläufig die Welt für das CoVid19 bereits geworden war. Aber nur
weil ein Virus verbreitet ist, ist es noch lange kein Killervirus. Ebola war
ein Killervirus, das Ebolavirus war hoch pathogen! Wie pathogen Covid19 ist,
weiß kein Mensch. Da in China anfangs die schwerstbetroffenen Patienten auf
Covid19 untersucht wurden war die Letalität entsprechend zu hoch angegeben, da
die symptomlosen Infizierten gar nicht berücksichtigt wurden.
Hier darf man so langsam wirklich auf Deutschland schauen.
In Deutschland werden laut Prof. Dorsten rund eine halbe Million CoVid19-Testungen
pro Woche durchgeführt, so viel wie in keinem anderen Land. Das und nur das
erklärt unsere bisher so vergleichsweise geringen Opferzahlen. Wir sind das
einzige Land weltweit was so intensiv testet und damit auch viele Infizierte
erfasst die keine Krankheitssymptome zeigen. Die Letalität von CoVid19 kann bis
zum Ende der Pandemiewelle angegeben leider nur geschätzt werden, da eben
längst noch nicht alle Fälle in die Rechnung einbezogen werden können und und
die Fälle die bekannt sind noch nicht alle bis zum Ende (Gesundung oder
Versterben) beobachtet werden konnten.
Weiterhin hat keiner auf der Welt eine Ahnung wie viele die Infiziert waren
inzwischen wieder gesund sind. In meinem Krankenhaus haben wir bisher keinen
einzigen CoVid19-Toten und auch die Zahl der erkrankten hält sich echt sehr im
Rahmen. Aktuell, habe ich im Spiegel gelesen dass nur 0,3% der Infizierten
verstorben sind, wobei diese Zahl nicht als gesichert angesehen werden kann. So
wenig wie die Schätzungen von 5,5 oder gar 7,7% aus derAnfangszeit des Covid19
in Wuhan.
Auf Wikipedia kann man lesen, dass das neue Coronavirus eher
weniger Pathogen ist als die spanische Grippe von 1918, aber dafür
wahrscheinlich deutlich infektiöser. Insgesamt ist des Virus aber trotz aller
Statistik nur ein Virus und hat nicht plötzlich völlig neue Fähigkeiten. Ich
habe in meinem Studium noch gelernt, eine Grippe dauert ohne Arzt sieben Tage
und mit Arzt nur noch 1 Woche. Man kann also nichts gegen eine Viruserkrankung
machen. Da die Viren keine eigenen Reproduktionsmechanismen besitzen, so wie
z.B. Bakterien. Darum kann man gegen Bakterien auch Antibiotika geben, gegen
Viren aber nicht. Wohlgleich es einige zugelassene Virostatika gibt die auch
gegen jeweils ganz spezifische Viren helfen. Alledings ist die Wirkungsweise
immer sehr spezifisch an die RNA eines Virus gekoppelt und so können die
meisten Virustatika nur gegen ein bestimmtes Virus eingesetzt werden,
wohingegen Antibiotika meistens viele verschiedene Bakterienarten treffen.
Jetzt haben wir also die Situation, dass wir unter allen
Grippeviren ein neues haben. Wobei der Kollege Wodarg zu Recht darauf hinweist,
dass wir nicht wissen ob es wirklich neu ist, weil wir es noch nie vorher
beobachtet haben. Es ist also denkbar, dass Covid19 schon seit Jahrhunderten da
ist, wir es bisher nur nicht erfassen konnten.
Man stelle sich nur mal vor, man habe einen Test entwickelt
mit dem Eltern Alkohol in festen Lebensmitteln nachweisen können. Das hat
bisher niemanden interessiert. Man weiß doch wo Alkohol drin ist und wo nicht,
oder? Nun weist aber jemand mit diesem Test nach, dass in irgendeiner
Süßigkeit, wenn sie länger gelagert wird, Spuren von Alkohol auftreten. Alle
wissen das Alkohol für Kinder schädlich ist. Auch für Schwangere und ungeborenes
Leben ist Alkohol eine Katastrophe! Alle Menschen mit Kinder, alle Schwangeren
und alle Menschen mit Kinderwunsch würden diesen Test haben wollen. Und die
Firma die so einen Test herstellen kann wird ihn unbedingt verkaufen wollen.
Natürlich! Schließlich hat ein Unternehmen viel Geld investiert um diesen Test
zu entwickeln und hat natürlich eine unternehmerisches Interesse dass das
mühsam entwickelte Produkt auch gekauft wird. Das trifft auch für virologische
Labore zu, die PCR-Tests für bestimmte Virenarten entwickeln.
Wie aber kriegt man die ganzen Eltern und Schwangeren dazu dass
sie so einen Test auch kaufen wollen? Wenn
die Firma denen sagt: „Also Eltern passt mal auf, wir haben hier einen ganz
neuen test, der kann eure Kinder davor schützen ausversehen Alkohol zu sich zu
nehmen.“ Dann sagen die Eltern: „Ist ja sehr interessant, aber die letzten
10000 Jahre ist aus den Kindern auch was geworden und die sind auch nicht alle
verkrüppelt.“
Nein, man braucht ein einleuchtenderes Argument. Wie zum Beispiel:
„Jedes Jahr 1 Million schwer behinderte Kinder durch unbemerkten Alkoholkonsum
in der Schwangerschaft und im Kleindkindalter!“ und zwar auf der Titelseite der
Bild, dem Spiegel oder auf der Eingagsseite von GMX.
Genau das passiert gerade mit dem Covid19. Wir sehen Bilder
von hecktischen Menschen die beatmete Menschen reanimieren, Krankenhausflure
auf denen links und rechts Betten am Rand stehen. Militärlastwagen die Särge
abtransportieren. Medien brauchen Nachrichten um sie verbreiten zu können, dazu
sind sie da und je schlimmer die Nachricht ist umso besser kann man sie
verbreiten. Das ist ein völlig normaler Mechanismus. Und wenn man die vielen
berichte um Covid19 mal sehr genau liest, so werden in vielen Fällen nur die
schlimmsten Szenarien genannt. Ein Beispiel aus dem von mir sehr geschätzten
Deutschlandfunk. Die Meldung war: „Die Folgen der Coronakrise könnten Deutschland
bis zu einer halben Billion Euro kosten.“ Es wird stets nur mit den schlimmsten
Szenarien hantiert. Wer aber eine vernünftige und Verantwortungsbewusste
Berichterstattung machen möchte der gibt bei sowas Zahlenräume an. So könnte
die Meldung auch lauten: „Die Kosten für die Eindämmung des Coronavirus werden
Deutschland mindestens 2 Milliarden Euro kosten, manchen Einschätzungen sehen
aber auch weit höhere Kosten bis zu einer halben Billion Euro auf das Land
zukommen.“ Hier erwarte ich von den Medienvertretern, dass sie sich ihrer
Verantwortung für die Gesellschaft besinnen und Paniknachrichten vermeiden und
ruhig und sachlich verlässliche Quellen zitieren und Spekulationen unterlassen.
In jedem Fall muss eine Denunzierung von Kritikern
unterbleiben! Neulich entdeckte ich Artikel mit der Überschrift: „Die wirren
Thesen des Wolfgang Wodarg.“ Der Mann ist ehemaliges Bundestagsmitglied, er ist
Facharzt und immer noch promoviert! Er hat es verdient, dass man ihn mit
Respekt behandelt und ihn nicht als grenzdebilen Volltrottel darstellt. Selbst
wenn er mit seinen Überlegungen völlig daneben liegt, ist eine Demokratie nur
so gut, wie sie auch bereit ist Kritik auszuhalten. Es ist immer noch der selbe
Dr. Wolgang Wodarg, der 2009 noch mit „Die Profiteure der Angst“ auf dem intellektuellen
Kultursender Arte ausgestrahlt wurde, als er darauf hingewiesen hat dass die
Schweingerippe ( „gefährlichste Pandemie aller Zeiten“) sich als ein der leichtesten
Grippewellen seit Menschengedenken heraus gestellt hat, aber findige
Pharmaunternehmen Milliarden am Verkauf von Impfstoffen verdient haben.
Nun zu dem Politikern. Ist Euch aufgefallen, wie viele
Staaten jetzt hinter vorgehaltener Hand mit totalitären Regierungsmechanismen
liebäugeln? China konnte Corona nur so schnell besiegen durch drakonische
Ausgangsperren. Menschen sollen in ihrem Wohnungen eingeschlossen worden sein,
erzählte mir vorgestern ein Kollege. In der westlichen Welt wo überwiegend
demokratische Regierungen arbeiten, ist so eine Pandemie natürlich ein riesen
Problem. Sobald ein Regierungschef nichts macht und es kommt zu Toten, wird man
die Regierung dafür verantwortlich machen und sie abstrafen. Als Regierung kann
man aktuell nur über drastische Maßnahmen die eigene Abwahl abwenden. Geht am
Ende alles glimpflich ab, hat die Regierung alles richtig gemacht. Wird es
schlimm, hat die Regierung auch alles richtig gemacht, dann war das Virus
einfach zu gefährlich. Die Regierung MUSS so dramatische Einschränkungen
treffen. Das kann man ihr so wenig verübeln wie man den Medien verübeln kann,
dass sie dramatische Nachrichten melden wollen und so wie man den Virologen
nicht verübeln kann dass sie ihre Testkits verkaufen wollen und die
Pharmaunternehmen ihre Medikamente.
Auf der anderen Seite, habe ich gerade einen Streit mit
einer krankenkasse hinter mir. Es ging um einen alten Mann von 79 Jahren. Er
hat eine schwere Demenz und wurde bisher von deiner Frau versorgt bis diese
plötzlich verstorben ist. Die Angehörigen sind berfustätig. Pflegeheime nehmen
aktuell kaum noch Menschen auf. Ihn für 8 Wochen bei uns in der Klinik zu
lassen würde vielleicht grob überschlagen 20000€ kosten. Die Krankenkasse, sagt mir,
dass ich diesen Mann umgehend entlassen soll und dass es keine medizinische
Begründung gibt ihn länger in einem akuten Krankenhaus zu behalten. Das heißt
dieser Mann ist genau die Zielgruppe der „Alten“ die wir gerade durch all diese
Maßnahmen vor Corona schützen wollen und dafür die gesamte Weltwirtschaft in
die Binsen reiten. Milliarden Hilfspakete für Unternehmen und Selbstständige,
aber kein Geld für dementen Opa?
In unserer Klinik herrscht ein Stop für geplante Aufnahmen.
Es gibt keine geplanten Operationen mehr. Alles wird vorgehalten für den Sturm
der Coronapatienten die bald noch kommen werden. Erst hieß es, wir sind 14 Tage
hinter Italien. Jetzt sind wir 14 Tage weiter und wir haben keine Zustände wie
in Italien. Die Intensivkapazitäten sind nicht erschöpft. Angeblich soll es nun
Mitte Mai soweit sein, dass wir an unsere Kapazitäten kommen. Ich sitze hier in
meinem Dienstzimmer und warte gespannt. Allein mir fehlt der Glaube.
Dafür war gestern di erste Frau, die von ihrem Mann
verprügelt wurde. Beide waren betrunken und zwischendrin die Kinder. Alles in einer
winzigen Wohnung. Politiker werden mit dem Druck nicht ferig und suizidieren
sich. Existenzen werden innerhalb weniger Tage pulverisiert. Zwei
Familienangehörige haben in der letzten Woche ihre Arbeit verloren und wissen
nicht wie sie ihre Miete zahlen sollen oder die Schulsachen für die Kinder. Meine
tagesklinischen Patienten haben Angst. Ich muss meinen Sohn abends nach der
Arbeit in Heimarbeit unterrichten. Ich hoffe nur, dass niemand auf die Idee
kommt das nach der Coronakrise als Dauermodel zu übernehmen und dem Staat die
Kosten für die Grundschule zu sparen.
Aber auch ich versuche von der Coronakrise zu profitieren.
Ich wollte kürzlich meine Ersparnisse in einem Aktienfond anlegen. Da warte ich
aktuell mal lieber ab. Ich will die Boom-Jahre die nach der Krise kommen mitnehmen.
Vielleicht kann ich auch noch einen Bereitschafstdienst extra machen. Aber wenn
selbst ich als Einzelne versuche von der Krise zu profitieren, wie will ich es
dann Unternehmen, Politikern und Medien vorwerfen, dass sie dasselbe versuchen?
Darum geht das alles nur über Selbstdisziplinierung und
dadurch dass man zur eigenen Haltung steht! Meine Aufgabe als Ärztin ist es meine
Patienten nach besten Wissen und Gewissen über die Corona-Pandemie aufzuklären
und ihnen zu zeigen wie sie sich gegen Infektionen sinnvoll schützen können.
Ich erwarte dafür aber von meinen Kollegen aus der
Virologie, dass sie greifbare Konzepte entwickeln mit einem ordentlichen Zeitplan.
Ich erwarte von der Politik dass sie dieses Konzept dann hinreichend gut
kommuniziert und ich erwarte von den Medien, dass sie endlich aufhören alles
breit zu plärren was irgendein mehr oder weniger qualifizierter Experte in
irgendein Mikrofon gemurmelt hat!
Die Folgeschäden das aktuellen „Lockdown“ werden um ein
vielfaches verheerender sein als die Pandemie selbst und in einem Land indem
ich von früh bis abends von krankenkassen als Ärztin dazu angehalten werden
mögliche Therapiebegrenzungen bei einzelnen, schwerkranken Patienten zu
erwägen, ist es keinesfalls unethisch auch im Bezug auf die ganze Nation über
eine Therapiebegrenzung nachzudenken.
Wir haben eine Verantwortung und zwar nicht nur die, 1,5 bis
2m Abstand einzuhalten.
In diesem Sinne
Eure Cori