Dienstag, 5. März 2013

Der große Frust am Sport

Ich gucke gerne Sport im Fernsehen. Im Sommer Leichtathletik, die olympischen Spiele, die großen Fußballwettbewerbe und sogar, was viele völlig langweilig finden: Radfahren!

Ja, ehrlich wahr ich mag es wenn ich nach der Arbeit nach hause komme und noch eine Etappe von der Tour de France läuft. Ich lege mich dann auf mein Sofa, gucke mir die Hubschrauberbilder der Provance an und meistens verschlafe ich den Zieleinlauf.

Beim Sportgucken muss ich aber parteiisch sein. Ich gehöre nicht zu den Leuten die ein Fußballspiel angucken weil irgendein Mittelstürmer eine tolle Technik hat. Ich will sehen wie mein Favorit gewinnt.

So ist das vor allem beim Radfahren. Ich bin immer für die Ausreißergruppe. Ich finde das bewundernswert wenn irgendein namenloser Rennfahrer am Anfang der Etappe sein Herz in die Hand nimmt und gegen jede Wahrscheinlichkeit, alleine oder mit ein oder zwei anderen Fahrern, alle Hoffnungen darauf setzt dass er wie durch ein Wunder wird schneller fahren können als der Rest des ganzen Feldes.

Ich kann mich da an einen Etappe der Spanienrundfahrt vor einigen Jahren erinnern. Da war ein junger spanischer Radfahrer als einziger aus einer Ausreißergruppe übrig geblieben. Er musste es nur noch über einen Gipfel schaffen, dann ging es nur noch Berg ab und direkt ins Ziel.

Alle wussten, dass er gewinnen würde wenn er nur diesen Eingen Gipfel noch vor dem Hauptfeld erreichte. Ich kann mich dran erinnern, dass ich alleine vor dem Fernsehr saß und diesen Fahrer wirklich angefeuert habe. Leider hat er es nicht geschafft und wurde wenige Meter vor dem Gipfel eingeholt.

Leider ist mir die Freude an sportlichen Großereignissen in den letzten Jahren völlig abhanden gekommen. Die Fahrradhelden von früher haben sich nach und nach, einer nach dem anderen als Betrüger enttarnt. Lance Armstrong, Tyler Hamilton, Erik Zabel, Jan Ullrich, Ivan Basso, Floyd Landis, Danilo Hondo die Liste nimmt kein Ende.

Und der Radsport ist nicht der einzige Sport. Im immer populärer werdenden Biathlon hat das Doping längst Einzug gehalten. Immer wieder sind auch hier Sportler erwischt worden nachdem sie illegale Leistungsquellen aktiviert hatte.

Selbst im Fußball heißt es inzwischen dass man ohne Steroide, ohne Anabolika kaum noch den Sprung ins Profilager schafft. Und so schreitet neben jedem strahlenden Sieger und jeder gefeierten Siegerin ein Schatten über die Ziellinie der etwas dunkler ist als er sein sollte.

Hat der der da gerade jubelnd die Arme hoch reißt vielleicht auch betrogen? Und nur weil eine Dopingprobe negativ bleibt muss sie nicht in Zukunft auch negativ bleiben. Wie man am Beispiel von Lance Armstrong sieht.

Ich persönlich würde lieber einem Sportler zujubeln der zwar immer verliert, wenn ich aber mit Sicherheit wüsste dass er sauber ist. Es gab mal sogar so einen Versuch von einem Radrennteam. Die waren im Vergleich zu den anderen Teams super schlecht. Allerdings waren sie auch nicht auf Preisgelder, Sponsorenprämien oder so was angewiesen.

Da es natürlich eine naive Illusion ist zu denken, dass man nur einen anderen Weg aufzeigen müsste damit alle auf den Pfad der Tugend zurück kehren , muss man sich fragen: Wie soll die Lösung dann aussehen. Die Gier nach Erfolg, die Gier nach Marktanteilen sind in den durchkommerzialisierten Sportarten einfach viel zu groß als dass jemand irgendein Mittel unausgeschöpft lassen würde.

Daher kann die Lösung nur sein, dass man das Doping entweder ganz frei gibt und es unter der Rubrik „Materialvorteil“ verbucht. Oder aber man die Auflagen vor Wettkämpfen so drakonich hoch legt dass der Aufwand eines Dopings sich kaum noch rechtfertigt

Außerdem müssten die Strafen deutlich höher ausfallen. Keine temporäre Sperre sondern gleich Lebenslang und den Trainer gleich dazu.

In diesem Sinne

Eure
Cori

Keine Kommentare: