Duelle waren lange Zeit in fast allen Gesellschaften einen
anerkannte Form von Gottesentscheid. Bei Duellen handelt es sich um einen
ritualisierten und streng reglementierten Zweikampf mit gleichen und potenziell
tödlichen Waffen.
Dieser Internetfund zeigt ein Säbelduell |
Hierbei wird davon ausgegangen, dass in einem Streitfall ein
Kampf ein probates Mittel zur Beendigung des Streits ist und dass aus gleicher
Bewaffnung eine annähenrde Chancengleichheit hergestellt wird und dass nun die
Gerechtigkeit im Anspruch des einen, ihm den entscheidenden Vorteil und den
Sieg über die dann als ungerecht erkannte Sache des anderen Kontrahenten
bringen wird. Aus heutiger Sicht wissen wir dass dieses falsch ist, denn
natürlich ist der Trainingsstand, das Alter und die Umweltbedingungen fast
genau so wichtig.
Anlass für Duelle waren fast immer Ehrenstreitigkeiten. Da
Ehre früher anderes als heute in der westlichen Welt stark an den
wehrhaftigkeits Kult der männer angeleht war, stand der Weg des Duells vielfach
nur Männern offen. Die Historikerin Natascha Hoefer, hat jedoch einige Quellen
gefunden bei denen sich Frauen mit Männern duelliert haben und ihnen sogar
teils empfindliche Niederlagen bereiten konnten und auch sehr sehr spärliche
Quellen berichten von rein weiblichen Duellen.
Darüber wie so ein Duell abzulaufen hat, sind im Laufe der
Zeit verschiedene Reglements entstanden. So gab es unter anderem den Code
Duello von 1777, denn „Essai sur le duel“ 1836 oder den „Ritterlichen
Ehrenschutz“ von 1907.
Aslösend für eine Duell war in nahezu allen Fällen eine
Verletzung der Ehre des Mannes. Hierbei nahmen Beleidigungen oder sexuelle
Übergriffe auf Frauen mit Abstand den größten Teil der Duellgründe ein.
Im Allgemeinen war es so dass Person A Person B beleidigte.
Im Folgenden nenne ich sie nur A und B. Also ging B zu A und forderte eine
Entschuldigung um seine gekränkte Ehre wieder her zu stellen. Wenn A sich
entschuldigte war alles wieder gut, wenn nicht konnte B A entweder Recht geben
und unter dem Gelächter aller anderen nach Hause gehen, oder er forderte Genugtuung.
Für den Fall dass A nicht bereit war diese Genugtuung zu geben zeigte er damit
offiziell seien Angst vor einem Duell und somit seine Unehrenhaftigkeit denn
somit hätte er zwar jemanden beleidigt war aber offenbar nicht bereit für seine
Worte einzustehen.
War A aber bereit B die Genugtuung zu geben, so war das
Duell damit vereinbart. Wir wissen auch dass vielerorts und in vielen Kreisen
auch vor einem Duell erst die Anrufung eines „Ehrenrates“, also eines
überparteilichen Gremiums gefordert wurde, dass die Ehrverletzung prüfen und
das Duell genehmigen musste. Zuvor hatte der Ehrenrat aber die Aufgabe zwischen
den Kontrahenten eine gütliche Einigung herbei zu führen.
In den verschiedenen Reglements sind verschiedene Methoden
vorgesehen wie die Wahl der Waffen erfolgte. In Zeiten als nur das Schwert zur
Verfügung stand brauchte man die Waffen nicht zu wählen, später hatte meist der
herausgeforderte das recht unter den zur Verfügung stehenden Duellwaffen zu
wählen. Dies sollte verhindern dass ein Guter Fechter durch die Lande ziehen
und in Duellen ganze Landstriche hätte ausrotten können wenn er nur in jedem
Gasthof einen nach dem anderen beleidigt hätte. So lief der Fechtmeister immer
Gefahr, dass mal einer kam der sich für die Pistole entschied. Natürlich waren
alle Duellwaffen Ehrenwaffen. Niemand ist jemals auf die Idee gekommen ein
Staubwedelduell auszufechten oder mit Ochsenziehmern aufeinander los zu gehen.
Darstellung eines Pistoleduells |
Häufig bekam jeder Duellant einen Sekundanten zur Seite
gestellt dessen Aufgabe es war auf die Einhaltung der Regeln (besonders beim
Gegner) zu Achten. Außerdem gab es einen Unparteiischen der die Kommandos gab,
Anfang und Ende des Duells festlegte und der vor allem auch die Aufgabe hatte
zu überprüfen ob wirklich beide Waffen gleich waren. So kämpfte man beim Duell
auch nicht mit dem eigenen Degen sondern mit speziellen eigens dem Duell
vorbehaltenen baugleichen Waffen. Der Unparteiische konnte also festlegen über wie
viele Waffengänge ein Duell gehen sollte.
Bei einem Duell war es nicht zwangsläufig das erklärte Ziel
den Gegner zu töten. Meist ging es nur darum, dass der Beleidiger gezwungen
wurde für seine das Duell auslösenden Worte auch die negative und unangenehme
Konsequenz in Kauf zu nehmen womöglich verletzt oder getötet zu werden. Wenn
ein Duell also zum Beispiel bis zum ersten Blut vereinbart war, dann war es
danach zu Ende. War ein Duell über 3 Waffengänge zu jeweils 10 Hieben angesetzt
war es eben danach zu Ende unabhängig davon ob jemand verletzt oder getötet
wurde.
War das Duell dann beendet, und beide Kämpfer lebten noch so
war der Streit damit als beendet angesehen. Eine Beleidigung galt dann als
getilgt. Es gibt eine interessante Darstellung dass sich Otto von Bismarck
einmal ein Pistolenduell geliefert haben soll. Auch Goethe und Schiller sollen
wohl mehrfach Duelle gefochten haben. Die großen Duelle gelangten in Theater,
Film und Romanen zu einem Legendenstatus.
Heute sind Duelle fast überall auf der Welt verboten. Schon
früher sah man auf Seiten der Obrigkeit ein dass Duelle zu viele Menschenleben
forderten. Da sich insbesondere sogenannte Ehrenbürger, Studenten, Adlige und
Offiziere duellierte verlor der Staat auf diese Art und weise fortwährend
potenzielle Führungskräfte. Die Konsequenz waren immer wieder Versuche Duelle
zu verbieten oder unter Strafe zustellen was allerdings meist wenig erfolg
hatte, da die die das Verbot durchsetzen sollten meist ganz vom Duellwesen
eingenommen waren.
Neuere historische Untersuchungen belegen dass etwas jedes 6
Duell mit einer Verletzung und jeder 15. Waffengang mit dem Tode eines
Teilnehmers endete. Da in der damaligen Zeit die Medizin deutlich weniger Weit
fortgeschritten war als heute führten Verletzungen nicht selten zu Wundinfektionen
und nach einem gewissen Siechtum ebenfalls zum Tode.
Ich habe lange überlegt welches Youtube-Video ich als
Schmankerl noch verlinke und ds beste Duell was ich jemals gesehen habe war in
meinen Augen das Duell aus dem Film Rob Roy mit Leam Neeson in der Titelrolle. Zwar
sind hier die Waffen unterschiedlich, jedoch dürfen beide Kontrahenten am
Anfang die Waffe wählen mit der sie sich die größten Chancen ausrechnen. Ein
anderes sehr romatisiert dargestelltes Duell findet sich im Film um den
Herzensbrecher Casanova.
Auch für unser Gor nimmt das Duell einen hohen Stellenwert
ein, da Ehre und Ehrenhaftigkeit auf Gor eine so zentrale Stellung haben. In
der heutigen westlichen gesellschaft scheint Ehre als Begrifflichkeit
weitgehend ausgedient zu haben und wurde weitgehend durch einen diffusen „Respekts“-Begriff
ersetzt.
Solltet ihr noch tolle Duellvideos kennen, so verlinkt sie
in den Kommentaren!
Eure
Cori
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