Montag, 6. August 2012

Duelle


Duelle waren lange Zeit in fast allen Gesellschaften einen anerkannte Form von Gottesentscheid. Bei Duellen handelt es sich um einen ritualisierten und streng reglementierten Zweikampf mit gleichen und potenziell tödlichen Waffen.

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Dieser Internetfund zeigt ein Säbelduell
Hierbei wird davon ausgegangen, dass in einem Streitfall ein Kampf ein probates Mittel zur Beendigung des Streits ist und dass aus gleicher Bewaffnung eine annähenrde Chancengleichheit hergestellt wird und dass nun die Gerechtigkeit im Anspruch des einen, ihm den entscheidenden Vorteil und den Sieg über die dann als ungerecht erkannte Sache des anderen Kontrahenten bringen wird. Aus heutiger Sicht wissen wir dass dieses falsch ist, denn natürlich ist der Trainingsstand, das Alter und die Umweltbedingungen fast genau so wichtig.

Anlass für Duelle waren fast immer Ehrenstreitigkeiten. Da Ehre früher anderes als heute in der westlichen Welt stark an den wehrhaftigkeits Kult der männer angeleht war, stand der Weg des Duells vielfach nur Männern offen. Die Historikerin Natascha Hoefer, hat jedoch einige Quellen gefunden bei denen sich Frauen mit Männern duelliert haben und ihnen sogar teils empfindliche Niederlagen bereiten konnten und auch sehr sehr spärliche Quellen berichten von rein weiblichen Duellen.

Darüber wie so ein Duell abzulaufen hat, sind im Laufe der Zeit verschiedene Reglements entstanden. So gab es unter anderem den Code Duello von 1777, denn „Essai sur le duel“ 1836 oder den „Ritterlichen Ehrenschutz“ von 1907.

Aslösend für eine Duell war in nahezu allen Fällen eine Verletzung der Ehre des Mannes. Hierbei nahmen Beleidigungen oder sexuelle Übergriffe auf Frauen mit Abstand den größten Teil der Duellgründe ein.

Im Allgemeinen war es so dass Person A Person B beleidigte. Im Folgenden nenne ich sie nur A und B. Also ging B zu A und forderte eine Entschuldigung um seine gekränkte Ehre wieder her zu stellen. Wenn A sich entschuldigte war alles wieder gut, wenn nicht konnte B A entweder Recht geben und unter dem Gelächter aller anderen nach Hause gehen, oder er forderte Genugtuung. Für den Fall dass A nicht bereit war diese Genugtuung zu geben zeigte er damit offiziell seien Angst vor einem Duell und somit seine Unehrenhaftigkeit denn somit hätte er zwar jemanden beleidigt war aber offenbar nicht bereit für seine Worte einzustehen.


War A aber bereit B die Genugtuung zu geben, so war das Duell damit vereinbart. Wir wissen auch dass vielerorts und in vielen Kreisen auch vor einem Duell erst die Anrufung eines „Ehrenrates“, also eines überparteilichen Gremiums gefordert wurde, dass die Ehrverletzung prüfen und das Duell genehmigen musste. Zuvor hatte der Ehrenrat aber die Aufgabe zwischen den Kontrahenten eine gütliche Einigung herbei zu führen.  

In den verschiedenen Reglements sind verschiedene Methoden vorgesehen wie die Wahl der Waffen erfolgte. In Zeiten als nur das Schwert zur Verfügung stand brauchte man die Waffen nicht zu wählen, später hatte meist der herausgeforderte das recht unter den zur Verfügung stehenden Duellwaffen zu wählen. Dies sollte verhindern dass ein Guter Fechter durch die Lande ziehen und in Duellen ganze Landstriche hätte ausrotten können wenn er nur in jedem Gasthof einen nach dem anderen beleidigt hätte. So lief der Fechtmeister immer Gefahr, dass mal einer kam der sich für die Pistole entschied. Natürlich waren alle Duellwaffen Ehrenwaffen. Niemand ist jemals auf die Idee gekommen ein Staubwedelduell auszufechten oder mit Ochsenziehmern aufeinander los zu gehen.

Darstellung eines Pistoleduells
Häufig bekam jeder Duellant einen Sekundanten zur Seite gestellt dessen Aufgabe es war auf die Einhaltung der Regeln (besonders beim Gegner) zu Achten. Außerdem gab es einen Unparteiischen der die Kommandos gab, Anfang und Ende des Duells festlegte und der vor allem auch die Aufgabe hatte zu überprüfen ob wirklich beide Waffen gleich waren. So kämpfte man beim Duell auch nicht mit dem eigenen Degen sondern mit speziellen eigens dem Duell vorbehaltenen baugleichen Waffen. Der Unparteiische konnte also festlegen über wie viele Waffengänge ein Duell gehen sollte.

Bei einem Duell war es nicht zwangsläufig das erklärte Ziel den Gegner zu töten. Meist ging es nur darum, dass der Beleidiger gezwungen wurde für seine das Duell auslösenden Worte auch die negative und unangenehme Konsequenz in Kauf zu nehmen womöglich verletzt oder getötet zu werden. Wenn ein Duell also zum Beispiel bis zum ersten Blut vereinbart war, dann war es danach zu Ende. War ein Duell über 3 Waffengänge zu jeweils 10 Hieben angesetzt war es eben danach zu Ende unabhängig davon ob jemand verletzt oder getötet wurde.

War das Duell dann beendet, und beide Kämpfer lebten noch so war der Streit damit als beendet angesehen. Eine Beleidigung galt dann als getilgt. Es gibt eine interessante Darstellung dass sich Otto von Bismarck einmal ein Pistolenduell geliefert haben soll. Auch Goethe und Schiller sollen wohl mehrfach Duelle gefochten haben. Die großen Duelle gelangten in Theater, Film und Romanen zu einem Legendenstatus.  

Heute sind Duelle fast überall auf der Welt verboten. Schon früher sah man auf Seiten der Obrigkeit ein dass Duelle zu viele Menschenleben forderten. Da sich insbesondere sogenannte Ehrenbürger, Studenten, Adlige und Offiziere duellierte verlor der Staat auf diese Art und weise fortwährend potenzielle Führungskräfte. Die Konsequenz waren immer wieder Versuche Duelle zu verbieten oder unter Strafe zustellen was allerdings meist wenig erfolg hatte, da die die das Verbot durchsetzen sollten meist ganz vom Duellwesen eingenommen waren.

Neuere historische Untersuchungen belegen dass etwas jedes 6 Duell mit einer Verletzung und jeder 15. Waffengang mit dem Tode eines Teilnehmers endete. Da in der damaligen Zeit die Medizin deutlich weniger Weit fortgeschritten war als heute führten Verletzungen nicht selten zu Wundinfektionen und nach einem gewissen Siechtum ebenfalls zum Tode.

Ich habe lange überlegt welches Youtube-Video ich als Schmankerl noch verlinke und ds beste Duell was ich jemals gesehen habe war in meinen Augen das Duell aus dem Film Rob Roy mit Leam Neeson in der Titelrolle. Zwar sind hier die Waffen unterschiedlich, jedoch dürfen beide Kontrahenten am Anfang die Waffe wählen mit der sie sich die größten Chancen ausrechnen. Ein anderes sehr romatisiert dargestelltes Duell findet sich im Film um den Herzensbrecher Casanova.

Auch für unser Gor nimmt das Duell einen hohen Stellenwert ein, da Ehre und Ehrenhaftigkeit auf Gor eine so zentrale Stellung haben. In der heutigen westlichen gesellschaft scheint Ehre als Begrifflichkeit weitgehend ausgedient zu haben und wurde weitgehend durch einen diffusen „Respekts“-Begriff ersetzt.

Solltet ihr noch tolle Duellvideos kennen, so verlinkt sie in den Kommentaren!

Eure
Cori

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