Donnerstag, 30. April 2015

Ich brech zusammen

Für Alle die mir bisher immer die Pest an den Hals gewünscht haben, gibt’s heute einen Geheim-Tip! Wünscht mir mehr Kinder! Es ist das sicherste Mittel um jemanden aus SL raus zu bekommen.

Zur Zeit haben wir neben unserem eigenen knapp zweijährigen Sprößling noch die vier- und sechsjährigen Kinder meiner Schwägerin in Pflege, da die Eltern dringend auf eine Fernreise gehen mussten um einen nahen Angehörigen zu besuchen der im Sterben liegt.
Nun habe ich vor sechs Jahren meine schöne 110 qm Wohnung (die ich als Single bewohnte) aufgegeben um zu meinem damaligen Freund und heutigen Mann in eine 64qm große 2,5 Zimmer-Wohnung ein zu ziehen und das freiwerdende Mietgeld für unsere Zukunftssicherung zu sparen.
64qm sind für ein Paar ohne Kinder super. Mit einem Kind wird es eng aber es geht. Mit drei Kindern ist es übel. Aber wenn dann auch noch die Kita dicht macht, dann, ja dann fragt man sich, ob man sich nicht in den nahen Osten absetzen sollte um dort einen schöneren Platz zum leben zu finden.

Ab 5:30 geht mein Wecker. Frühstückstisch decken, manchmal schaffe ich das noch am Vorabend.  Cornflakes für den Großen auf den Tisch und er braucht als Brotaufstrich Avocado mit Tomaten. Sehr lecker, muss aber jemand vorbereiten. Dieser Jemand bin ich. Alles raus stellen damit mein Mann dann den Orangensaft pressen kann, denn mein Gatte besteht als österreichischer Gourmet darauf, dass Orangensaft in unserem Hause gefälligts jeden Tag frisch gepresst wird. Trinken tun ihn nur unser Sohn und er. Trotzdem muss für alle gepresst werden.

Dann ziehe ich mich selber an, was natürlich in größtmöglicher Stille geschehen sollte um kein schlafendes Kind unnötig zu wecken. Wenn ich Glück habe, komme ich auf's Klo, wenn ich kein Glück habe ist doch schon ein Kind wach und muss unbedingt und ganz dringend und auf der Stelle auf den Locus sonst macht es in die Hose. Also verschiebe ich die Toilette auf die Zeit wo ich zur Arbeit fahre und kämme mich im Flurspiegel. Schminken habe ich aufgegeben. Verheiratete Frauen dürfen ja bekanntlich wie Schlampen aussehen.

Ach ja, ich muss ja auch selber was Frühstücken, mehr als nen Johgurt ist meistens nicht drin. Egal ich will ja eh abnehmen.  Kaffee ist auch schlecht, denn der macht, sowieso nur dass man aufs Klo muss (wo meistens schon ein Kind sitzt) und das bissel Koffein hilft gegen mein Schlafdefizit sowieso nicht mehr. Ich kauf mir dann nen Kaffee im Zug beschließe ich.

Was danach in unsere Wohnung passiert kann ich nur mutmaßen, denn ich bin meistens zum Frühdienst außer Haus. Geplant wäre, dass mein Gatte die Kinder etwa gegen 7:00 weckt, sie sich dann alle anziehen und Früchstücken bis um 8:00 bis 8:30 die Kinderfrau kommt. Möge der Herr auf ewig mittellose polnische Studentinnen erhalten. Die Kinderfrau übernimmt und bringt entweder die Kinder in die Kita oder geht mit ihnen in den Park, auf den Spielplatz oder sonst wohin. Mein Gemahl geht unterdessen seinem Tagwerk nach.

Nett wie er ist, hat er mich von der Kinderbetreuung freigestellt bis meine Facharztprüfung bestanden ist, damit ich Zeit habe mich auf dieselbe vorzubereiten. Je nachdem wieviele Überstunden ich gemacht habe und wie viel mein Zug verspätet ist, komme ich also so zwischen 18:30 und 19:30 nach Hause. In dieser Zeit liefert die Kinderfrau die drei Wurstgewitter dann auch bei uns ab.

Während die beiden Jungs im Wohnzimmer mit der Brio-Eisenbahn, zahlreichen Stofftieren und ungezählten Machbox-Autos beginnen Chaos zu stiften, versuche ich mit der Mittleren das Abendbrot vorzubereiten und den allabendlichen Wasch und Badezyklus einzuleiten.

Insbesondere das Haarekämmen ist bei der Mittleren ein echtes Problem und der Große sieht nicht ein warum man sich überhaupt mehr als die Hände waschen muss. Der Kleine bekommt nur mit dass es um Wasser geht und ist sofort dabei, egal wie weit er dazu das Badezimmer unter Wasser setzen oder seine aktuelle Bekleidung einweichen muss.

Irgendwann hat man alle Kinder mindesten einmal im Wasser gehabt, wieder raus geholt und alle Haare abgetrocknet oder geföhnt. Während alle in der Bandewanne sind wird das Abendbrot vorbereitet.

Das Abendbrot ist speziell: Der Große will Cornflakes, entscheidet sich dann aber für ein Käsebrot und, später für Joghurt. Essen wird er am Ende sowieso nur die Cornflakes, aber erst mal muss man ihm einen Kakao machen, sonst gibt’s Hungerstreik.  Die Mittlere muss erst mal ganz dringend und sofort auf die Toilette, sonst gibt’s ein Unglück, dann möchte sie gerne ein Frischkäsebrot und natürlich auch einen Joghurt. Den isst sie zwar nicht, aber ihr Bruder hat ja auch einen.

Derweil hat der Kleine unbeaufsichtigt seinen Kinderstuhl erklettert und sich hingesetzt. Hernach beginnt er zu schreien. Entweder weil er nicht schnell genug Essen bekommt, bei ihm sollte es eigentlich nur Joghurt sein, (wobei ich ihm lieber Naturjoghurt gebe als dieses mit Zucker oder Fruchtmarmelade kombinierte Zeug. Leider hat er die Joghurts von den Großen gesehen und verlangt nun Lautstark dieselbe Speise) oder weil er vor dem Essen die Windeln voll gemacht hat und es nun unkomfortabel findet so bei Tische zu sitzen.

Nun kommt Papa nach Hause. Der Kleine klettert aus seinem Stuhl und fällt fast runter. Der Große und die Mittlere müssen unbedingt erzählen was den Tag über passiert ist. Mein stets gute Laune stiftender Ehemann kommt auf die Idee zu fragen wer von den dreien denn gerne einen Bananen-Milchshake haben will. Natürlich wollen alle.

Während er den Milch-Shake zaubert, bleibt es an mir hängen die Windeln zu wechseln und weil Papa viel spannender ist als bei Mama auf dem Wickeltsich zu liegen sieht der Kleine es nicht ein warum man beim Windelwechsel  mal ruhig liegen sollte. Nachdem diese Schlacht geschlagen ist, geht’s zurück an den Abendbrottisch, wo die Großen begierig ihre Milchshakes trinken und den Kakao stehen lassen. Der Kleine schreit mich erst mal an weil ich ihm seinen Strohhalm in den Milch-Shake stecke und so was kann er schon alleine und daran habe ich doch nix zu suchen.

Hätte ich wissen können. Dumm von mir. Nach den ersten Schlucken muss der Kleine erst mal alle möglichen Dinge machen. Papa knuddeln und wir müssen uns mehrmals alle an den Händen halten und „Piep, Piep, Piep, guten Appetit“, sagen. Auch das Glas mit dem Milchshake muss mein Sohn natürlich alleine festhalten. Mir schwant ein Unglück aber mein Gatte lächelt und beordert mich, „Lass ihn mal, das schafft er schon….“ Kaum hat meine bessere Hälfte ausgesprochen macht es Klatsch und Glas, Stohhalm und Milchshake klatschen auf das Parkett des Wohnzimmers.  

Der Kleine schaut mich mit seinen süßen großen Kulleraugen an und sieht aus als würde er über den verlorenen Milchshake gleich bitterlich in Tränen ausbrechen, so dass man ihm nicht mal böse sein kann. Während er sich umgehend lautstark einen neuen Milch-Shake bei meinem Mann einfordert mache ich mich daran die Reste des alten Shakes auf zu wischen. Der Große will wissen ob es heute kein Wurstbrot gibt.

Dann das Zähneputzen: Der Große und die Mittlere drängeln sich genseitig vom Waschbecken weg bis einer von beiden, meist die Mittlere weint. Der Kleine kann auch schon Zähneputzen und drängelt sich dazwischen. Dass er laut schreit wenn die anderen ihn nicht auf den Hocker lassen, versteht sich von selbst. Ist ja eigentlich sein Hocker.

Während die Großen ins Wohnzimmer sausen weil sie unbedingt noch ihre Serie im Disneykanal sehen wollen und ich ihnen „aber maximal 10 Minuten“ hinterher rufe, kippt sich der Kleine seinen Zahnputzbecher über den Latz und ich überlege schon mal ob ich noch einen sauberen und trockenen anderen Schlafanzug für ihn habe.

Wenn der Kleine wieder trocken ist und mit seiner Stummelzahnbürste im Mund zum Bett rennt, trommle ich die anderen zusammen und alle gehen ins Bett. Nun entbrennt die Diskussion ob ich ihnen eine Geschichte erzählen soll, sie ein Hörspiel anhören dürfen oder sie lieber Schlaflieder vorgesungen haben wollen. Auch Kombinationsvarianten werden immer wieder heiß diskutiert.

Irgendwann darf der Kleine dann von meinem Arm aus den Lichtschalter drücken und die offizielle Schlafenszeit beginnt. Während die Großen sich zumindest still hinlegen und versuchen zu schlafen (Ich frage mich wie Ihre Mutter das hinbekommen hat?). Höre ich wie mein Mann nett wie er ist den Abendbrottisch abräumt und die Küche sauber macht.

Das Problem ist nun der Kleine. Sobald das Licht aus ist fängt er an zu reden und zu erzählen und zu brabbeln und auf mir, neben mir und im restlichen Bett herum zu krabbeln. Bis er endlich zur Ruhe kommt können da locker 45 bis 90 Minuten vergehen. Dann schlafen alle, es ist zwischen 22 und 23 Uhr, sofern ich nicht selber einschlafe.

Ich schleiche selbst unter die Dusche und helfe meinem Mann bei der Chaosbekämpfung im Wohnzimmer. Hinterher nehem ich eine Wäsche von der Leine und hänge eine andere Ladung auf. Dann rekapituliere ich eine halbe Stunde den Stoff den ich am Nachmittag gelernt habe und um 24 Uhr liege ich im Bett.

Leider muss ich jede zweite Nacht so gegen 3 Uhr raus weil der Kleine im Nebenzimmer einen Albtraum hat und schreit. Die einzige Chance ihn zu beruhigen ist, sich dazu zu legen und ihn sich auf den Bauch zu legen.

In zweieinhalb Stunden geht dann wieder der Wecker. Ich ärgere mich dass ich es wieder nicht geschafft habe online zu kommen oder diese beiden Arztbriefe zu diktieren die ich mir mitgenommen hatte weil ich den Zug verpasst hätte wenn ich das noch auf der Arbeit gemacht hätte.

Was ich eigentlich sagen will ist: Nehmt’s mir nicht übel wenn ich zur Zeit etwas weniger aktiv bin in Second Life.
In diesem Sinne
Eure
Cori

Dienstag, 28. April 2015

SLInfo muss leben!

Ganzbaf, verblüffte kürzlich die Blogoshäre mit einem Schmankerl aus der Abteilung "Dates and Facts", nämlich: SLInfo, das allseits beliebte und berühmte Forum rund um die virtuelle Welt Second Life, wird 10 Jahre alt! Wer hätte das gewusst?

Jedenfalls ist es so. Und eines hat Ganzbaf hervorragend heraus gearbeitet. Er schreibt, dass er an SLInfo vor allem deswegen hängt, weil es dort den allgemeinen Trolltourismus ungefiltert auf die Zwölf gibt und dass, selbst an Orten wo SL nicht verfügbar ist, zum Beispiel am Arbeitspaltz. Die Redaktion von Coris Second Life sagt dazu: Recht hat er!

Ich selbst kann mich an so manche spaßige Diskussion dort erinnern. Aufgehört mit SLInfo habe ich als man dort irgendwann nur noch was schreiben konnte wenn man seinen SL-Avatar irgendwie bei SL-Info validieren lassen musste. Einige eher...äh...ungünstige Berichte bei Bart bestärkten mich in dem Entschluss.

Das ändert aber nichts daran, dass dort wirklich diskutiert, gepöbelt und getrollt wurde und wird, dass die Heide wackelt. Ich werde mich demnächst auch mal wieder mit SLInfo beschäftigen, denn gerade auf Nachtdiensten ist es ein besonderes Vergnügen, welches durchaus erhaltenswert ist.

Doch SLInfo wird nur dann überleben wenn wir, die User, die Goreaner, die Modemacher, die Trendsetter, die Pixel-Bumser, Hinz und Kunz und Greti und Pleti es mit Leben füllen.
Also ran  an die Tasten. Es ist besser als jede Reality-Soap!

In diesem Sinne

Eure
Cori

Freitag, 24. April 2015

Da es gerade in Mode ist...

…lustige Artikel und Kommentare zur Euro-Schuldenkrise zu verfassen, will ich mich dieser guten Tradition mal nicht entziehen, auch wenn es mit meinem Humor in dieser Angelegenheit nicht so sehr weit her ist.
Ich halte momentan nichts davon immerzu den Griechen die Schuld an der aktuellen Misere zu geben und die derzeige Regierung, wie so oft dieser Tage, als „irrlichternde“ Gestalten mit „wahnsinnigen“ Forderungen dar zu stellen.
Es ist ja eien große Lüge, dass der deutsche Steuerzahler gerade für die Grichen sein letztes Hemd berappen muss. Nicht für die Griechen zahlen wir, sondern für griechische Banken zahlt Deutschland. Damit Investitionen die man in Griechenland getätigt hat nicht verloren gehen. Der Costa Normalidis arbeitet in Griechenland genau so hart für sein Geld wie wir hier, aber von den ach so heiß umkämpften Rettungsgeldern sieht er nichts.
Selbst ehemlas seriöse Medien wie der Spiegel, verkommen wenn es um die Schuldenkriese geht zur Bild-Zeitung der Intelligenzia. Es ist ja so einfach sich über diese Griechen lustig zu machen und sich an nicht getragenen Krawatten hoch zu ziehen.
Doch diese Yanis Varoufakis ist nicht irgendjemand. Er ist ein Professor der es immerhin zu einem Lehrauftrag auf auf drei Kontinenten gebracht hat unter anderem an der elitären Universität von Camebridge.
Dem gegenüber steht Wolfgang Schäuble. Der es zwar akademisch auf dem Gebiet der Rechts und Wirtschaftswissenschaften beschlagen ist und es auch zu einem Dktortitel gebracht hat, aber eine Professur ind Camebridge ist was anderes als ein Examen in Hamburg. Kurz um: Wenn ich was auszurechnen hätte und wirklich sicher gehen will dass es am Ende hinhaut, würde ich eher Herrn Vaoufakis vertrauen als Herrn Schäuble.
Wir dürfen bei alle dem ja nicht vergessen, dass auch Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg horrende verschuldet war. Deutschlands großes Glück war, dass der kalte Krieg herauf zog und man auf westallierter Seite ein großes Interesse an einem starken Vorposten in zentralEuropa hatte. Auch Deutschland wurden sowohl vor, als auch nach dem zweiten Weltkrieg große Teile seiner Schulden erlassen.
Es hat in der Geschichte immer und immer wieder Schuldenschnitte gegeben und ohne Schuldenschnitte geht das ganze Spiel letzten Endes nicht weiter. Es ist wie beim Monopoly. Wenn ein Spieler erstmal eine gewisse Schwelle überschritten hat, können die anderen Spieler machen was sie wollen. Sie werden nicht mehr gewinnen. Irgendwann gehören dem Sieger alle Häuser und alle Straßen und alles Geld. Und dann? Dann ist das Spiel zu Ende.
Die Realität kennt aber kein „Ende“. Die grichen sind aktuelle in der Position der Monopoly-Verlierer. Es gibt kaum noch etwas dass sie machen können um Geld zu sparen und selbst wenn, ist die Zinslast einfach erdrückend.  Ich bin der felsenfesten Überzeugung, dass niemand der in den Gremien sitzt die derzeit über Griechenlands Schulden beraten ernsthaft glaub, dass griechenalnd jemals wieder aus diesen Schulden heraus kommt.
Nun mag man als Deutscher, bzw Europäer sagen: Nun, da haben die Greichen eben über ihre Verhältnisse gelebt und das mag sogar hinkommen. Aber wer hat sie denn dazu eingeladen? War es nicht von Anfang an klar dass Griechenland die Auflagen und Kriterien zur Aufnahme in die Gemeinschaftswärung nie erfüllt hat? Waren es nicht Musterkind Deustchland und der damaige Klassenprimus Frankreich (ja die waren auch mal reich), die solange an den Richtlinien und Zahlen geschönt haben bis es passte?
Wir wollen doch, dass die Leute sich bei uns verschulden. Am besten genau so wie die Griechen, dass sie da nie im Leben wieder rauskommen und wir von ihnen auf immer und ewig Zinsen kassieren können. Soll sich ruhig die ganze Welt um uns herum verschulden, denn deren Geld finanziert unseren Wohlstand. Einen Wohlstand den wir uns bei Leibe nicht selbst erarbeitet haben, sondern der uns auch zu einem großen Teil geschenkt wurde.
Natürlich kann es sein, dass ein Schuldenerlass gegenüber den Grichen, bei anderen Schuldenstaaten Schule macht. Aber ich finde dass die Vorschläge welche Athen gegenüber der EU macht, deutlich mehr im Sinne einer europäischen Gemeinschaft sind als alles was jemals aus Brüssel gekommen ist. Entweder ist Europa eine Gemeinschat in der die starken den schwachen helfen und indem es auch soetwas wie einen „Länderfinanzausgelich“ gibt, oder wir sind keien solche Gemeinschaft, dann brauchen wir aber auch keine EU-Lüge.
Und einfach nur scheinheilig finde ich die aktuelle Empörung darüber das Tsipras mit den Russen verhandelt. Natürlich, tut er das und ich würde genau dasselbe in seiner Situation tun. Dass ich den Russen keinen Meter weit über den Weg traue steht auf einem anderen Blatt, denn es war noch nie besonders weitsichtig den Teufel mit dem Belzebub aus zu trieben, aber wem das Wasser bis zum Hals steht sollte bei der Wahl des Rettungsringes nicht auf modische Aspekte Rücksicht  nehmen.
Und dass, der deutsche Steuerzahler offenbar so einiges zahlen kann, haben wir zulezt gesehen als 2008 gewaltige Rettungspakete für „notleidende“ Banken geschnürt wurden. Und die hatten das Geld nichmal für sowas wie Renten oder so ausgegeben, sonder einfach nur damit gezockt und verloren. Die selben Banker die mich ansehen als wäre ich ein giftiges Insekt wenn ich einen Kredit über 100.000 Euro haben will, stellten sich hin und wollten unter anderem von meinem Steuergeld gerettet werden nachdem sie mal eben mehrere Milliarden Euro verzockt hatten.
Ich zahle lieber für die die netten Griechen mit denen ich vor drei Jahren am Strand von Kreta Uzzo getrunken habe, oder für die Angestellten unseres Hotels, als für irgendeinen Investmentbanker der nach der Milliardenpleite noch eine Abfindung von zwei Millionen und einen Aufsichtsratposten bei einer anderen Bank bekommen hat.
In diesem Sinne, grüßt aus ihrem Nachtdienst
Eure
Cori 

Donnerstag, 23. April 2015

Es wird gemunkelt....

...Südland sei tot. Ist es nicht. Es sind nur nicht alle Südländer so vorlaut, provokant und polarisierend wie die Pyrana.

Zum einen gibt es in Südland mit den Traditionssädtern aus Kasra und der Oase der Vier Palmen natürlich das Urgestein von Gor zu erleben und durch die Gruppe der Belnend-Mercs, bzw derdazugehörigen Stadt ist eine stabile und verlässliche Gruppe als Stütze für Südland hinzu gekommen.

Auch wenn manche Menschen mit den Sa me Wakanda so ihre Probleme haben, so hat mich der Zuzug dieser Panthergruppe, die tatsächlich einen soliden Ruf auf Gor besitzt, mich tatsächlich gefreut, denn in einigen Punkten gleicht sich das Spiel der Wakanda und unseres sehr.
Zwar hat der fortgang der Ja'hesa einigen Wirbel gemacht. Die wirkliche treuen Südländer aus dieser Gruppe sind allerdings in Südland geblieben.

Mit den anderen Gruppen und Parteien die auf Südland behimatet sind, hat Südland also durchaus einige Anspielsationen die es in dieser Vielfalt eingentlich nur noch im Gegenerde/En'Kara-Verbund gibt.

Was mich allerdings besonders Freut ist, dass Südland auch recht offt Impulse für Simübergreifende RPs liefert. Als Beispiel sind zuletzt das "Steinblumen-RP" der Pyrana zu nennen, andem mindestens sieben Gruppen teilgenommen haben. Oder das aktuelle "Traum-Sequenz-RP" das von Kasra zur Zeit ausgespielt wird. Auch Belnend bringt immer mal wieder Spielangebote zu kleineren Plotsequenzen heraus. Und auch wenn die Oase sich in den letzten Monaten aus meiner Sicht etwas farblos gezeigt hat, so ist das noch lange kein Grund gelich ganz Südland für tot zu erklären.

Zwar ist Südland längst kein Ort mehr andem sich die Freunde des schnellen Bogens die Klinke in die Hand geben, aber jede Gruppe und jeder Verbund hat eben eigene Vorstellungen welches Gleichgewicht zwischen Kampf und RP man finden will.
Für meine Gruppe kann ich zumindest sagen, dass wer einen Kampf sucht, ihn von einer Pyrana gewiss auch bekommen wird.

Den Kasranern (Kasraten *g*) wünsche ich jedenfalls viel Freude bei ihrem aktuellen "Traum-RP" und bedauere es sehr, dss ich durch Prüfungsvorbereitungen, Arbeit und Familie soweit eingespannt bin, dass ich daran nicht werde beteiligen können.

In diesem Sinne

Eure
Cori

Montag, 20. April 2015

Sklavinnen, der Krebschaden von Gor? Oder: Meine Probleme mit Gefangenen-RP

Eigentlich bin ich ja ganz gerne mal irgendwo Gefangen. Allein schon deshalb, damit meine Cori nicht auf irgendwelche größenwahnsinnigen Ideen kommt wie Marlenus zu ermorden, als erste Frau einen Tarn zu fliegen oder eine totale Blockade von Kasra zu organiseren.

Manchmal habe ich auch Glück und meinen Fängern fällt deutlich mehr zum Thema Gefangenenmanagement ein als Binden, Ausziehen, Collaren, Freilassen. Gefangenen Rollenspiele kranken meiner Empfindung nach vor allem daran, dass man ihnen zu wenig Zeit gibt. Weil entweder nach Rescuzeit plus einer Minute ein Befreiungskommando vor der Tür steht, die Gefangene gegen eine Kiste Met ausgetauscht wird, oder weil  sich irgendwer mit einem Strohhalm, einer Kellerassel und einer Schale Eigenurin oder sowas eine Minibombe gebaut hat und damit das Kennelschloss aufgesprengt hat.

Nun muss man sich erstmal klar machen wo kommt man Überhaupt in Gefangenschaft? Bei einer steilen BtB-Gruppe kann man im Mittel etwas mehr erwarten als bei einer eher kampforientierten GE-Truppe. Trotzdem gibt es noch viele andere Faktoren die einem guten Gefangenen-RP entgegen laufen.
Zum einen ist da die Personenstärke der Fängergruppe: Wenn die Fängergruppe selber gerade mal vier Spieler umfasst können die natürlich nur schlecht sechs Talunas gefangen halten ohne dass es für alle Beteiligten in echte Arbeit ausartet.
Sklavenkämpfe sind ja durchaus eine feine Sache und sowas wird in den Gor-Büchern ja auch beschrieben und wieso sollte man als erotisches Schmankerl nicht auch mal zwei Sklavinnen gegeneinander antreten lassen oder zwei Sklavinnen gegen einen Sklaven, oder auch mal ein Raubtier in die Arena schicken. Der Dekadenz der Phantasie sind da kaum Grenzen gesetzt.
Einzig in der Praxis geht’s dann meistens schief. Denn wirklich verantwortlich fühlt sich meistens für so ein RP nicht die Fängergruppe als ganzes, sondern meist beleibt es an einzelnen Spielern hängen. Nicht selten erlebt man auch das, viele gar keine Gefangenen machen weil es ihnen einfach zu anstrengend ist diese zu bespielen.
Wenn aber niemand sich darum kümmert, die Sklavenkämpfe zu organisieren, dann finden sie meistens einfach nicht statt. Und wenn man sowas versucht zu organisieren, dann sind schnell so viele Leute involviert, dass man nicht mehr weiter spielen kann weil ständig einer offline ist.
Das aller, aller langweiligste was meistens heraus kommt ist, dass man als gefangene dann als Sklavin eingesetzt wird und dabei begrenzt sich der Einsatz meistens darauf dass man Getränke servieren soll. Nichts und absolut gar nichts auf Gor ist inzwischen unspektakulärer als wenn ein Sklave aufgefordert wird irgendwas zu servieren und nichts ist peinlicher als ein Herr, der dann darauf achtet, dass auch alle Schritte des Serves genauso aufgeschrieben werden wie sie in irgendeiner NC beschrieben werden.      
Das ganze Spiel mit gefangenen dann auf eine sexuelle Ebene zu ziehen geht meistens auch schief, weil überall wo ich hinkomme die Fänger schon an jeder Hand drei Sklavinnen haben die sie beglücken müssen. Sollte ich mal einen der wenigen Männer auf Gor bei mir zu Gast haben, bin aber ehrlich gesagt auch etwas gehemmt über ihn her zu fallen, da es schelcht zu meiner Rolle passt. Nur im Rahmen eines Tanzrituals könnte man das glaubwürdig spielen und die einzige Panthergruppe die sowas hinbekommt sind die Arquana, die bei mindestens zwei ständig dort spielenden Männern auch hinreichend mit Männern versorgt sind.
Also Sex geht meistens nicht und Kampf geht meistens auch nicht und immer wenn man es doch mal versucht kommt einem irgendein Rescue oder sowas dazwischen. Was ja auch nicht verkerht ist, denn gerade wenn die Gefangenschaft die Gruppenanführer trifft, müssen die tatsächlich vielfach zeitnah zurück zu ihren Gruppen, weil die Gruppe nicht selten lahm liegt wenn der Vorturner fehlt.
Viele Gruppen sind nämlich auf so einen Vorturner angewiesen da längst nicht alle Spieler auf Gor es schaffen selbstständig und autonom für sich zu spielen. Sobald sie das aber machen kriegen sie nicht selten eines von ihrer Gruppe auf den Deckel weil sie sich ständig abseilen und kaum noch eine Spiel als Gruppe möglich ist. Ein Standpunkt den ich als Gruppenleiterin der Pyrana durchaus nachvollziehen kann, gleichzeitig wünsche ich mir aber mehr autonomes Handeln meiner Gruppenmitglieder um nicht selbst ständig ankurbeln zu müssen. Ich bin diesbezüglich sehr Froh zur Zeit eine Truppe zusammen zu haben die da meistens einen recht ausgewogene Mischung hinbekommt.
Im Bezug auf das Gefangenen-RP hilf das aber alles nicht weiter. Ich habe sogar den Eindruck dass es, bedingt durch diese Rescue-Zeitregelungen, die zunehmend die Simregeln erobert haben, eher noch schlimmer geworden ist. Früher hatte ich den Eindruck dass ich öfter und länger gefangen war als heute und man konnte mit Gefangenen auch deutlich besser spielen. Leider habe ich keine gute Idee oder Vorstellung wie man zu diesem Entwicklungsstand zurück finden kann, denn das Rad der Zeit lässt sich bekanntlich nicht zurück drehen.  
An einige gute RPs kann ich mich aber erinnern: Zum einen in Belnend. Es war zwar kurz, aber man verstand es dort, auf eine alte Vorepisode einzugehen die ich damals mit den Belnendern hatte. Dabei wollte Cori, die Gefährtin von Bo aus dem Weg räumen um sich selbst zur neuen Gefährtin Gefährtin des Stadtkommandanten aufschwingen. Als sie nun als Gefangene im Kennel der Belnender saß wurde sie ob dieses wahnsinnigen Planes natürlich verspottet. Die Belndender verstanden es dabei sehr gut mir einerseits das Gefühl zu vermitteln das Cori einerseits eine gefährliche Feindin der Stadt war über die man nun erleichtert Triumphierte der man aber trotzdem mit Vorsicht begegnete.
Ein zweites, sehr, sehr gutes RP habe ich mal als Gefangene bei den Black Shakrs gehabt. Dabei hatte ich auch zahlreiche Wiederworte gegeben und dafür wollten mich die Admiralin und ihr Gemahl von einem Turm werfen. Ich habe selten so schwitzend vor dem Rechner gesessen wie an dem Abend. Am Ende musste ich klein bei geben und ich glaube ich habe mich dann sogar unterworfen. Das einzige was mich damals ungemein gestört hat war, das es erstmal eine Admiralin gab und dass die beiden sich gegenseitig mit „Schatz“ ansprachen. Aber dieses RP war, das muss man ehrlich sagen ungemein spannend!
Allerdings machen diese zwei Schwalben noch lange keinen Sommer und so denke ich, dass ein gutes und langes Gefangenen RP auch weiterhin auf Gor nicht besonders leicht zu bekommen ist. Mein Vorschlag um die Chance für ein Gruppenübergriefendes RP zu erhöhen wäre, die Rolle der Sklavin als Dauerrolle auf allen Gor-Sims zu verbieten. Wenn es nämlich keine Sklaven mehr gibt, würde auf dem völlig Übersättigten Markt vielleicht wieder eine gewisse Nachfrage entstehen. Und wer eine Sklavin hat, hat dann auch Zeit sich um sie zu kümmern und sie zu bespielen.   

Sonntag, 19. April 2015

Trauer mach der Tragödie und die Frage nach der Schuld



Die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychiotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) sah sich kürzlich zu einer Stellungnahme hinsichtlich der Flugzeugkatastrophe des Fluges 4U9525 veranlasst. 

Darin wird zum einen bemängelt wir unkritisch aktuell mit der Diagnose Depression umgegangen wird und wie wild man aktuell damit spekuliert. Depression kann sowohl eine eigenständige Erkrankung, als auch das Symptom einer anderen Erkrankung sein. Nach dieser Tragödie alle Depressiven als potenzielle Amokläufer zu stigmatisieren sei grundsätzlich falsch. Es werde durch die mediale Berichterstattung der Eindruck vermittelt, dass von psychisch kranken Menschen generell und von Depressionserkrankten im Besonderen eine Gefahr ausgehe gegen welche die Gesellschaft sich schützen müsse. Eine mysthifizierung die bereits bei der Epilepsie recht verheerend gewirkt hat, denn noch bis in die 90er Jahre gingen einige Autoren davon aus, dass Menschen unter epileptischen Anfällen gezielt schwere Straftaten begehen könnten. Etwas dass auch in Hollywoodfilmen dankbar aufgegriffen wurde und dafür sorgte dass auch Menschen mit einer Epilepsie es nicht gerade leichter hatten nachdem eine Aura der boshaften Unberechenbarkeit sie umgab.

Um eine wirklich fundierte Diagnose im Bezug auf den Co-Piloten stellen zu können bedürfe es mehr als einiger spärlicher Momentaufnahmen in denen er sich in ärztlicher Behandlung begeben habe. Es brauche genauer Informationen über deinen bisherigen Lebensweg, seine bisherige Krankengeschichte, seine Medikamentenanamnese und genauer Angaben seiner Freunde, Familie und Kollegen sowie seiner momentanen Lebensumstände.
Insgesamt, so die Stellungnahme, ereignen sich 90% der 10.000 jährlich in Deutschland verübten Suizide vor dem Hintergrund erkannter oder nichterkannter psychiatrischer Erkrankungen. Die Suizide werden fast ausschließlich allein verübt. Der sogenannte erweiterte Suizid, sei äußerst selten. Dabei versucht der Suizidant ihm nahestehende Personen durch Tötung aus einer für ihn als ausweglos empfundene Situation zu retten. Dieses Merkmal lag allerdings bei dem Co-Piloten nicht vor, da keiner an Bord der Maschine als „ihm nahestehend“ beschrieben werden konnte. Absichtliche Abstürze zum Zweck des Suizides konnte laut der Stellungnahme, weltweit in über 100Jahren Fluggeschichte nur in einem Fall zweifelsfrei bewiesen werden.

Fatal sei es, nun über eine Lockerung der ärztlichen Schweigepflicht zu debattieren. Psychisch Kranke hätten es auch heute schon schwer genug überhaupt erstmal den Weg zum Arzt ein zu schlagen und vielfach sei das Berichten über die Erkrankung schon mit viel Scham besetzt. Müsse man nun auch noch befürchten dass der Therapeut Details über die Erkrankung nach eigenem Ermessen an dritte weiter melden kann so würde das wahrscheinlich viele Menschen ganz davon abhalten ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Da immerhin 30% der Bundesbürger im Laufe ihres Lebens von einer psychischen Erkrankung betroffen sind, würde das eine nicht unerhebliche Zahl von Menschen betreffen. Dass ein Arzt auch jetzt schon, zum Schutz höherer Rechtsgüter, zur Meldung verpflichtet ist ist bei den meisten Menschen unbekannt. Sollt mir zum Beispiel ein Patient im Gespräch sagen: „Meine Frau hat mich betrogen, darf werd ich die Schlampe totschlagen“, dann ist unbedingt zu klären, wie ernst es dem Mann damit ist und wie man diese Tat verhindern kann.

Abschließend finde ich, sollte man den Namen des Co-Piloten oder Bilder von ihm in der Zeitung oder im Fernsehen nicht zeigen. Denn ich denke das war genau das was dieser Mensch beabsichtigt hat. Eine Einladung für alle die ähnlich fühlen und denken wie er!

Meine Gedanken und guten Wünsche sind bei den Hinterbliebenen der Opfer. Auch bei der Familie des Co-Piloten. Auch in ihm haben Eltern einen geliebten Sohn verloren.

Donnerstag, 16. April 2015

Gedanken über die Mambas

Man soll ja, wenn man sich eine Meinung bildet immer versuchen das Studienobjekt aus mehreren Perspektiven zu betrachten. Darum will ich mal versuchen mich in die Rolle der Mambas einzudenken. Auf dass niemand mir vorwerfen möge ich habe es nicht versucht.

Als erstes muss man immer mal Prüfen ob es eine Rolle auf Gor überhaupt gibt, wenn man sie in der Welt von Gor einnehmen möchte. Diese Voraussetzung ist gegeben denn die wohl genaueste Beschreibung der Mamba findet sich im Buch „Die Erforscher von Gor“, welches 1984 in der deutschen Übersetzung erschienen ist.
Dort wird davon berichtet, das es sich um grausame Kopfjäger handelt, die ihre Gefangenen in Käfigen einsperren um sich bei Bedarf von ihnen zu ernähren. Es geht also um den Mythos des ganz bösen  Menschenfressers, der seit Jahrhunderten eine der Urängste der Menschen anspricht.
Also könnte man das Rollenbild wie folgt skizzieren: Eine dörfliche Gemeinschaft, in Höhlen oder primitiven Hütten lebend, die im undurchdringlichen Herzen der Urwälder von Shendi leben und mit Fallen oder Jagdzügen die Wagemutigen und Ausgestoßenen der Gesellschaft jagen um durch diese Gefangenen ihre Speiseplan zu erweitern. In der Zeit zwischen Jagd und Essen beschäftigt man sich laut Büchern mit rituellen Tänze, Trommeln, Paarung und vielleicht noch einigen alltäglichen Handwerken. Jedenfalls wird beschrieben dass bei den Mambas dauernd irgendwelche Geräusche zu hören sind.
Soweit so gut. Damit könnte man ja jetzt schon mal loslegen. Aber das bisherige Fundament reicht noch nicht um Wochen oder Jahre diese Rolle zu spielen. Es muss also noch ein bisschen mehr Fleisch an dieses Grundgerüst.
Die aktuellen Online-Mambas haben das ganz gut hinbekommen indem sie sich nahezu eine komplett neue Sprache erfunden haben. Auch hat man die Familienbande und Kameradschaft stark betont, was auch einer gewissen Logik folgt, denn in vielen Naturvölkern der Erde ist das tatsächlich so.
Überhaupt lohnt es sich, bei nahezu allen goreanischen Rollen, auf die Kulturen und Gruppierungen zu schauen, welche John Norman wahrscheinlich als Vorlage gedient haben. Dabei entdeckt man einige Irrtümer die heute einfach mal falsch umgesetzt werden. Als Beispiel seien die Piraten genannt. Norman hatte die Piraten der Antike des Mittelmeeres vor Augen die mit Galeeren auf Kaperfahrt gingen. In SL-Werden aber ausnahmslos die Piraten der Karibik gespielt die als Freibeuter mit reinen Segelschiffen und Kanonen um die Schätze der neuen Welt kämpften.
Schaut man nun also auf die Kannibalenvölker der Erde, so fällt sehr schnell auf, dass es in Südamerika, auf den Pazifischen Inseln und in Afrika Berichte über Kannibalismus gibt. In den allermeisten Fällen handelt es sich aber um rituellen Kannibalismus an Verstorbenen der eigenen Gemeinschaft. So verzehrte das Volk der Fore auf Neuguinea Teile, besonders das Gehirn, von verstorbenen Angehörigen. Nachdem es dort einen dramatsichen Anstieg der Prionenerkrankung „Kuru“, der menschlichen Variante des Rinderwahnsinns, gegeben hatte, wurden diese Praktiken offiziell verboten. Auch die Yanomami-Indianer, im Amazonas, vermischen die Asche ihrer Toten mit anderen Lebensmitteln und verzehren sie um den Toten dadurch ihren Respekt zu erweisen.
Lediglich aus dem 18. Jahrhundert sind durch die Seefahrten von James Cook Berichte vorliegend, nach denen die Maori auf Neuseeland ihre besiegten Feinde zerstückelt und gegessen haben sollen. Auch heute noch geht dieses Gerücht von einigen Volksgruppen in Zentralafrika um. Man muss allerdings stark vermuten, dass es sich hier um eine Taktik der psychologischen Kriegsführung handelt. Je grausamer die Gerüchte sind die man über sich in Umlauf bringt umso mehr wird man von seinen Feinden gefürchtet. Der tatsächliche Verzehr von Menschenfleisch ist dabei gar nicht nötig.
Für die europäischen Entdecker/Eroberer hingegen war es ein willkommener Anlass die Ureinwoner eines Landes oder einer Insel kurzerhand umzubringen. Bei friedliebenden Eingeborenen mögen die Leute ja noch Skrupel haben, aber menschenfressende Monster auszurotten ist doch eine Heldentat, oder nicht?   
Die einzigen bisher belegten Fälle von profanem Kannibalismus, also zum Zwecke der Nahrungs/Energiegewinnung, sind von einigen wenigen Katastrophen berichtet, wenn eine totale Hungersnot überstanden werden musste. Also zum Beispiel nach einem Flugzeugabsturz in den Anden als die Überlebenden  die Leichen der getöteten Absturzopfer aufaßen (sog. Anthropophagie). Aber auch hier gibt es keinen Hinweis darauf das Menschen jemals  andere Menschen gefangen haben und zum Zwecke der Nahrungsgewinnung gezielt getötet haben.
Naja und dann gibt es da noch die Dinge aus dem Reich der forensischen Psychiatrie, wo Menschen in sexuell-paraphilem oder religiös-wahnhaftem Kontext getötet und teilweise verzehrt wurden.
Wenn man nun Mambas auf Gor spielen will muss man sich wohl oder Übel mit dem Thema Kannibalismus auseinander setzen. Wie will man in seiner Rollenspielgruppe dieses Thema handhaben? Will man den Mythos des menschenfressenden Monstermenschen nachstellen, oder eher versuchen durch sehr, sehr, sehr differenziertes Rollenspiel das Image des primitiven Naturvolkes interpretieren?
Wenn man möchte dass alle sich vor dem eigenen Charakter vor Angst in die Hose scheißen, dann muss man versuchen den menschenfressenden Monstermensch darzustellen, den die europäischen Eroberer erfunden haben um ihre Raubzüge zu legitimieren. Wenn man aber diesen Monstermenschen spielt, darf man sich nicht wundern wenn der Rest der Welt eben wie die europäischen Eroberer reagiert. Man kommt sehr schnell in den Bereich wo es um RP-Kills geht und sowas führt nie dazu das am Ende alle zufrieden sind.
Also kann man es nur mit diesem „primitives Naturvolk“-Konzept versuchen wo allenfalls Verstorbene der eigenen Gruppe verspeist werden um eine körperliche Nähe zu ihnen herstellen zu können. Wenn man aber mehr auf RP raus will, dann wäre es schon mal ein gutes Signal wenn man die RP-Angebote von seinen Mitspielern ausgehen auch aufgreift. Und genau an der Stelle hapert es dann bei sehr vielen Gruppen die sich so durch Gor hypen doch gewaltig.
Wer sich eine Festung baut, der will sie auch in Aktion sehen. Wer sich ein Regelwerk schreibt das alle Vorteile af die eigene Seite dirigiert, der will diese Regeln auch anwenden und wer sich sogar spezielle Hardware zulegt, wie es einige Kampfexperten tun, der macht das sicher nicht damit sein RP irgendwie facettenreicher wird sondern um besser und einfacher Kämpfen zu können. 
Ich denke wen ich eine Mambagruppe betreiben wollen würde, würde ich mir eine Art Höhlensystem als Lager basteln, als sicheren Rückzgsort und davor ein einfaches Dorf. Vielleicht sogar ohne irgendwelche Befestigungen. Genau wie in unserem jetzigen Lager würde ich großen Wert darauf legen, dass es einfach zu erstürmen ist. Denn ein Kampf dauert bekanntlich 5 Minuten und gutes RP 5 Tage und für das RP ist man schließlich da, deswegen sollte man den Kampf nicht unnötig in die Länge ziehen. Meine Gruppenmitglieder würden sich ansonsten mit der Jagd beschäftigen. Problematisch sind allerding dieselben Dinge wie bei den Panthern. Jagdszenen mit Primtabuks retten mal über einen oder zwei Abende, aber nicht über einen ganzen Monat.
Es muss also früher oder später die Interaktion mit anderen Gruppen her und spätestens dann zeigt sich wo der Ziegenbock den Honig hat. Monstermensch oder Naturvolkhippie? Wie will ich von den anderen Gruppen gesehen und wahrgenommen werden. Und aller spätestens hier knirscht und knackt das ganze Rollenkonzept in allen Ecken und Fugen. Denn entweder spiele ich Monstermensch, dann spielt keiner mehr mit mir weil niemand im Kochtopf landen will, oder weil man es einfach Leid ist irgendwelche Gründe zu erfinden warum man die überwältigten Mambas nicht kurzerhand killen sollte. Entscheide ich mich für die Naturvolkhippie-Variante, finden mich alle einfach nur noch eklig und so wirklich Angst hat auch keiner vor mir und vor allem bin ich dann gezwungen mich verstärkt auf Handels RPs einzulassen. Zum Glück sind in der Buchvariante von Norman die Mambas einfach nicht die Naturvolkhippies.
Mit anderen Worten: Das was man als Mamba eigentlich spielen will, kann man nicht spielen weil es einfach nicht mit SL-Gor kompatibel ist und das was man spielen kann, wollen die allermeisten Mamba-Spieler wahrscheinlich nicht spielen.
Im Grunde, steckt in diesem letzten Absatz alles was es aus meiner Sicht über Mambas in SL-Gor zu sagen gibt und es ist gleichzeitig die Erklärung warum ich bisher mit Mambas herzlich wenig anfangen konnte im RP. Aber vielleicht schafft es ja irgendwann mal ein Mambaspieler mich vom Gegenteil zu überzeugen.
Sollte ich tatsächlich irgendwann mal eine Mamba spielen wollen, dann würde ich sicher nicht dieses Mamba-Sprech praktizieren. Denn sprechen ich Deutsch kann, und Weibchen und Männchen Cori verstehen dann besser.
Was ich meinen Gruppenmitgliedern jedoch verbieten würde, wäre das Ausspielen dieses nahezu übersinnlichen Geruchssinnes von Mambas. Mambas sind Menschen. Mambas verfügen nicht über ein anderes Gehirn und haben auch nicht mehr Neurone in ihren Geruchsnerven. Es ist ausgeschlossen dass Menschen ihren geruchsinn quasie im Stil eines Fährtenhundes einsetzen.
Somit postuliere ich, dass das Rollenkonzept der Mamba, aufgrund des Kannibalismus-Aspekts, für das Rollenspiel in SL-Gor ungeeignet ist.
Die Masse der Spieler die aktuell Mamba-Rollen spielen, gehen hingegen Mainstreamrollen, wie zum Beispiel Süd-Städtern, den Wagenvölkern oder den Nordländern verloren. Viele Probleme mit denen Mamba-Spieler sich auseinander setzen müssen betreffen auch die Panther-Gruppen, nur haben die Panthergruppen den Aspekt des Kannibalismus nicht was sie zumindest zu einer spielbaren Rolle macht. Als kurzeitige Rolle im Sinne einer NSC-Rolle sind Mamba hingegen sehr gut geeignet.
Soweit meine Meinung, ich werde auf jeden Fall berichten, sollte man es schaffen mich von einer anderen Ansicht zu überzeugen.
Yebo, gesprechen ich habe.
Eure
Cori

Montag, 13. April 2015

Die Geschichte vom Mauersprung

Bart schrieb kürzlich, dass es im deutschen Gor sehr langweilig zugehe. Ich muss sagen: „Das kann ja gar nicht sein!“. Wir haben wirklich spannende Sachen. Und das aller Beste was es zur Zeit im Deutschen Gor gibt sind immer noch die alten Haudegen und alten Konzepte.

Zum Beispiel die Ukomo Mambas um eine altgediente und überaus wehrhafte Ex-Arquna. Seit Wochen erfreut sich die Kannibalen-Truppe an einem probierten und immer wieder erfolgreichen Spielzug:
1.       Festung bauen

2.       Mitglied einer anderen Gruppe fangen

3.       Auf den Rescue warten.

Schritt 2 und 3 können dabei beliebig oft wiederholt werden und das ist auch nötig da kaum jemand auf Gor Lust hat mit diesen Mambas zu spielen. Wer jetzt glaubt Parallelen zu den verblichenen Black Shark Pirates zu entdecken der irrt gewiss. Mit Mambas handeln kann man schon mal gar nicht. Das steht bei denen sogar so in den Hausregeln drin. Reden kann man mit den auch nicht weil sie alle dieses Mambasprech praktizieren, welches jedem Außenstehenden das Gefühl gibt, dass alle Mambas einer seltenen Sprechstörung leiden.
Wenn man nun das Pech hat soeiner Gruppe in die Hände zu fallen, erwarten diese Patentrollenspieler allen Ernstes, dass man jetzt ein besonders gutes RP für sie auspackt. Lissy Giha hat bei sich über diese transzendenten Erfahrungen berichtet. Dabei hatten unsere netten Menschenfresser von Nebenan irgendwie die ewige Verbundenheit von Mann und Frau in einer eheähnlichen Beziehung zum Ideal ihrer Lebensphilosophie erklärt.
Alles in allem ist der einzige Sinn und Zweck dieser ganzen Mamba-Schwadroniererei der, sich allabendlich gepflegt mit irgendwem zu schießen. Das ist der einzige Zweck dieser Veranstaltung und wer was anderes behauptet, wird mir dem Beweis wohl schuldig bleiben.
Wird gefürchtet: Der Mauersprung!
Dass es da eigentlich nur um die Ballerei geht, zeigte sich neulich, als die Mambas, mit einer gefangenen Taluna im Kennel, nicht die Füße still halten konnten bis der erwünschte Rescue kam, sondern sofort los mussten um das nächste Opfer zu fangen. Als die beiden ersten Heimkehrerinnen dann von rund 15 Talunas (die nun etwas ratlos auf der Sim gelandet waren) relativ zackig einen auf die Mütze bekamen, da zog man sich tatsächlich daran hoch, dass irgendwo jemand über eine Mauer gesprungen war.
Ja, wahrscheinlich hat dieser Sprung über die Mauer den Ausschlag gegeben und sicher hätten die beiden Mambas einen phänomenalen Sieg  errungen wenn dieser Mauersprung nicht gewesen wäre. Natürlich gab es auch eine ordentliche OOC-Diskussion, die wohl auch mit einem Mute, einem Bann und Kicks aus irgendwelchen FLs endete.
Genau bin ich da nicht im Bilde, denn ich habe mich wirklich bemüht allen klar zu machen, dass ich bei der Angelegenheit nur die Rolle von Füllmaterial bei einem Rescue hatte.
Eines ist allerdings trotzdem meine Meinung: Wer sich eine Sim und ein Regelwerk bastelt, das alle Vorteile auf die Steite der Simbewohner schiebt, der braucht sich nicht zu wundern wenn die Gegner, welche sie seit Wochen mit ihrer Grütze nerven auf diese legalisierte Unfairness eben mit stink normalem Bescheißen reagieren.
Sicherlich ist das zwar nicht die „richtige“ Vorgehensweise, sauberer wäre es einfach nen großen Bogen um diesen Leute zu machen.
Abschließnd kann man also sagen, dass Bart mit seiner Behauptung Unrecht hat. Es ist nicht langweiliger weil nichts los ist. Es ist nur exakt dasselbe los wie vor drei Jahren. Überflüssig zu erwähnen, dass sich die Leichenknabberer unlängst bereits wieder aufgelöst haben und sich nun dem Rollenmainstream folgend, einer Gruppe von Pygmänen angeschlossen haben...zumindest die eine Fraktion. Wir alle fragen uns nun betroffen, ob nicht der Mauersprung die Wurzel allen Übels war. Würden die Ukomo-Mamba noch in den Wäldern auf Beute laueren wenn diese eine Taluna bei diesem Rescue nicht über die Mauer gesprungen wäre?
Fazit: Auch die Gruppenfluktuation ist dieselbe wie vor drei Jahren und auch der Versuch ständig was noch ausgefalleneres spielen zu wollen ist gleich geblieben.
In diesem Sinne
Eure
Cori