Montag, 20. April 2015

Sklavinnen, der Krebschaden von Gor? Oder: Meine Probleme mit Gefangenen-RP

Eigentlich bin ich ja ganz gerne mal irgendwo Gefangen. Allein schon deshalb, damit meine Cori nicht auf irgendwelche größenwahnsinnigen Ideen kommt wie Marlenus zu ermorden, als erste Frau einen Tarn zu fliegen oder eine totale Blockade von Kasra zu organiseren.

Manchmal habe ich auch Glück und meinen Fängern fällt deutlich mehr zum Thema Gefangenenmanagement ein als Binden, Ausziehen, Collaren, Freilassen. Gefangenen Rollenspiele kranken meiner Empfindung nach vor allem daran, dass man ihnen zu wenig Zeit gibt. Weil entweder nach Rescuzeit plus einer Minute ein Befreiungskommando vor der Tür steht, die Gefangene gegen eine Kiste Met ausgetauscht wird, oder weil  sich irgendwer mit einem Strohhalm, einer Kellerassel und einer Schale Eigenurin oder sowas eine Minibombe gebaut hat und damit das Kennelschloss aufgesprengt hat.

Nun muss man sich erstmal klar machen wo kommt man Überhaupt in Gefangenschaft? Bei einer steilen BtB-Gruppe kann man im Mittel etwas mehr erwarten als bei einer eher kampforientierten GE-Truppe. Trotzdem gibt es noch viele andere Faktoren die einem guten Gefangenen-RP entgegen laufen.
Zum einen ist da die Personenstärke der Fängergruppe: Wenn die Fängergruppe selber gerade mal vier Spieler umfasst können die natürlich nur schlecht sechs Talunas gefangen halten ohne dass es für alle Beteiligten in echte Arbeit ausartet.
Sklavenkämpfe sind ja durchaus eine feine Sache und sowas wird in den Gor-Büchern ja auch beschrieben und wieso sollte man als erotisches Schmankerl nicht auch mal zwei Sklavinnen gegeneinander antreten lassen oder zwei Sklavinnen gegen einen Sklaven, oder auch mal ein Raubtier in die Arena schicken. Der Dekadenz der Phantasie sind da kaum Grenzen gesetzt.
Einzig in der Praxis geht’s dann meistens schief. Denn wirklich verantwortlich fühlt sich meistens für so ein RP nicht die Fängergruppe als ganzes, sondern meist beleibt es an einzelnen Spielern hängen. Nicht selten erlebt man auch das, viele gar keine Gefangenen machen weil es ihnen einfach zu anstrengend ist diese zu bespielen.
Wenn aber niemand sich darum kümmert, die Sklavenkämpfe zu organisieren, dann finden sie meistens einfach nicht statt. Und wenn man sowas versucht zu organisieren, dann sind schnell so viele Leute involviert, dass man nicht mehr weiter spielen kann weil ständig einer offline ist.
Das aller, aller langweiligste was meistens heraus kommt ist, dass man als gefangene dann als Sklavin eingesetzt wird und dabei begrenzt sich der Einsatz meistens darauf dass man Getränke servieren soll. Nichts und absolut gar nichts auf Gor ist inzwischen unspektakulärer als wenn ein Sklave aufgefordert wird irgendwas zu servieren und nichts ist peinlicher als ein Herr, der dann darauf achtet, dass auch alle Schritte des Serves genauso aufgeschrieben werden wie sie in irgendeiner NC beschrieben werden.      
Das ganze Spiel mit gefangenen dann auf eine sexuelle Ebene zu ziehen geht meistens auch schief, weil überall wo ich hinkomme die Fänger schon an jeder Hand drei Sklavinnen haben die sie beglücken müssen. Sollte ich mal einen der wenigen Männer auf Gor bei mir zu Gast haben, bin aber ehrlich gesagt auch etwas gehemmt über ihn her zu fallen, da es schelcht zu meiner Rolle passt. Nur im Rahmen eines Tanzrituals könnte man das glaubwürdig spielen und die einzige Panthergruppe die sowas hinbekommt sind die Arquana, die bei mindestens zwei ständig dort spielenden Männern auch hinreichend mit Männern versorgt sind.
Also Sex geht meistens nicht und Kampf geht meistens auch nicht und immer wenn man es doch mal versucht kommt einem irgendein Rescue oder sowas dazwischen. Was ja auch nicht verkerht ist, denn gerade wenn die Gefangenschaft die Gruppenanführer trifft, müssen die tatsächlich vielfach zeitnah zurück zu ihren Gruppen, weil die Gruppe nicht selten lahm liegt wenn der Vorturner fehlt.
Viele Gruppen sind nämlich auf so einen Vorturner angewiesen da längst nicht alle Spieler auf Gor es schaffen selbstständig und autonom für sich zu spielen. Sobald sie das aber machen kriegen sie nicht selten eines von ihrer Gruppe auf den Deckel weil sie sich ständig abseilen und kaum noch eine Spiel als Gruppe möglich ist. Ein Standpunkt den ich als Gruppenleiterin der Pyrana durchaus nachvollziehen kann, gleichzeitig wünsche ich mir aber mehr autonomes Handeln meiner Gruppenmitglieder um nicht selbst ständig ankurbeln zu müssen. Ich bin diesbezüglich sehr Froh zur Zeit eine Truppe zusammen zu haben die da meistens einen recht ausgewogene Mischung hinbekommt.
Im Bezug auf das Gefangenen-RP hilf das aber alles nicht weiter. Ich habe sogar den Eindruck dass es, bedingt durch diese Rescue-Zeitregelungen, die zunehmend die Simregeln erobert haben, eher noch schlimmer geworden ist. Früher hatte ich den Eindruck dass ich öfter und länger gefangen war als heute und man konnte mit Gefangenen auch deutlich besser spielen. Leider habe ich keine gute Idee oder Vorstellung wie man zu diesem Entwicklungsstand zurück finden kann, denn das Rad der Zeit lässt sich bekanntlich nicht zurück drehen.  
An einige gute RPs kann ich mich aber erinnern: Zum einen in Belnend. Es war zwar kurz, aber man verstand es dort, auf eine alte Vorepisode einzugehen die ich damals mit den Belnendern hatte. Dabei wollte Cori, die Gefährtin von Bo aus dem Weg räumen um sich selbst zur neuen Gefährtin Gefährtin des Stadtkommandanten aufschwingen. Als sie nun als Gefangene im Kennel der Belnender saß wurde sie ob dieses wahnsinnigen Planes natürlich verspottet. Die Belndender verstanden es dabei sehr gut mir einerseits das Gefühl zu vermitteln das Cori einerseits eine gefährliche Feindin der Stadt war über die man nun erleichtert Triumphierte der man aber trotzdem mit Vorsicht begegnete.
Ein zweites, sehr, sehr gutes RP habe ich mal als Gefangene bei den Black Shakrs gehabt. Dabei hatte ich auch zahlreiche Wiederworte gegeben und dafür wollten mich die Admiralin und ihr Gemahl von einem Turm werfen. Ich habe selten so schwitzend vor dem Rechner gesessen wie an dem Abend. Am Ende musste ich klein bei geben und ich glaube ich habe mich dann sogar unterworfen. Das einzige was mich damals ungemein gestört hat war, das es erstmal eine Admiralin gab und dass die beiden sich gegenseitig mit „Schatz“ ansprachen. Aber dieses RP war, das muss man ehrlich sagen ungemein spannend!
Allerdings machen diese zwei Schwalben noch lange keinen Sommer und so denke ich, dass ein gutes und langes Gefangenen RP auch weiterhin auf Gor nicht besonders leicht zu bekommen ist. Mein Vorschlag um die Chance für ein Gruppenübergriefendes RP zu erhöhen wäre, die Rolle der Sklavin als Dauerrolle auf allen Gor-Sims zu verbieten. Wenn es nämlich keine Sklaven mehr gibt, würde auf dem völlig Übersättigten Markt vielleicht wieder eine gewisse Nachfrage entstehen. Und wer eine Sklavin hat, hat dann auch Zeit sich um sie zu kümmern und sie zu bespielen.   

3 Kommentare:

Te-ah-tim-eh hat gesagt…

Man muss gar nicht inhaltlich über den Vorschlag diskutieren - er ist schlicht nicht umsetzbar.

Keine Gor-Sim wird dauerhaft Sklavinnen verbieten; mit den fehlenden Sklavinnen, die womöglich auch noch als Spieler abwandern, riskiert man auch einen guten Teil der Jungs.

Selbst wenn man das übergreifend durchsetzen könnte (mal rein hypothetisch angenommen es gäbe so etwas wie Sim-übergreifenden Konsens und Risikobereitschaft), so hätte niemand etwas davon, wenn die Sklavinnen dann öffentlich mit Schleier bzw. Freien-Klamotten herumlaufen, nur um im stillen, heimatlichen Kämmerlein ihrem Herrchen nackt und im Nadu den Serve abspulen, statt in der Taverne.

Cori Panthar hat gesagt…

Ich muss gestehen, dass ich das selbst nicht als so sehr realistsich ansehe. Aber denken würd man es ja wohl noch dürfen...

Justin Joseppe hat gesagt…

Wer nicht mit Sklavinnen spielen kann, soll einfach ein anderes RP als Gor machen. Sklavinnen sind ein elementarer Bestandteil des Gor RPs und in so gut wie fast allen Völkern von Gor vorhanden.