Dienstag, 11. September 2012

Brief an einen Unbekannten

Liebe/r Anonym!

Danke zunächst für deinen Kommentar, ich freue mich immer sehr über Zuschriften.
Natürlich darfst Du schreiben wenn Du dich betrogen, ausgetrickst, beleidigt oder wütend fühlst. Das ist dein gutes Recht. Jede/r darf das sagen was ihm oder ihr im Kopf herum geht.

Ich persönlich bin sogar so sehr eine Verfechterin der der Meinungsfreiheit, dass ich sogar radikale Meinungsäußerungen toleriere solange die Meinung nicht zur eigenmächtigen Handlung wird. In Deutschland gibt es nun mal das Recht der freien Meinungsäußerung. Das schießt aber nach meinem Dafürhalten auch ein, dass ich jedem erlaube, jede Meinung zu sagen und mich als Staat nicht herstelle und verkünde: „Bei uns darf jeder frei unsere Meinung sagen!“.

Also darfst Du auch frei heraus sagen und aufschreiben was Dir zu Gor im Kopf herum geht. Und wenn Du der Ansicht bist, dass Du auf Gor zu denen gehörst „die in Gor immer verarscht wurden, belogen wurden und betrogen wurden.“ dann ist das eben deine Meinung die aus dem resultiert was DU erlebt hast.  

Auch mir sind schon viele Dinge hier passiert die mir absolut nicht geschmeckt haben und manchmal ziehe ich mich dann auch erstmal für einige Zeit zurück.
Da Problem dabei ist: SL und Gor ändert sich deswegen nicht. Ich habe in meinem Artikel „Gor liegt im Wilden Westen“ unter anderem darüber geschrieben dass im Internet ein knallhartes Faustrecht herrscht.

Wenn einem also übel mitgespielt wurde, so hat man zwei Möglichkeiten: Die eine ist die sich zurück zu ziehen und SL einfach eine von vielen Internetplatformen sein zu lassen mit der sich andere beschäftigen. Das schont die eigenen Nerven. Oder aber man steigt in den Kampf ein, ignoriert die Beleidigungen und das ganze Hickhack und versucht sich soweit es geht ein Umfeld aufzubauen in dem man sich wohlfühlt.

Wenn man es auf die zweite Weise angeht weiß man aber (hoffentlich) dass man dabei immer und immer wieder auf den Deckel bekommt. Es gibt immer wieder Menschen die die nicht nachvollziehen können was in den Herzen der anderen vorgeht. Immer wieder geht man mit viel Elan und viel Herzblut an ein Projekt heran und kann es nicht zu Ende bringen weil andere deren Hilfe man bräuchte, dieses Projekt eben nicht mit tragen wollen.

Das einzige was nichts bringt ist es am Rande zu stehen und sich in Selbstmitleid zu ergehen warum es einem so schlecht geht. Ich glaube die Tibeter haben so eine Weisheit die besagt, dass man sich alles was einem passiert irgendwie und indirekt selbst zugefügt hat. Natürlich ist das so nicht ganz einfach zu verstehen. Aber irgendwie ist da was dran.

Denn man hat immer eine Wahlmöglichkeit. Wenn ich in SL immer geärgert werde aber nicht geärgert werden will, dann kann ich mich entscheiden einfach nicht mehr in SL aktiv zu sein. Doch jede Entscheidung zieht unweigerlich eine Konsequenz nach sich. Die Konsequenz dieser Entscheidung wäre, dass ich eben kein SL mehr spielen werde. Die Frage ist ob mir diese Konsequenz gefällt und ob ich mit ihr leben will?

Etwas anderes ist es wenn jemand mutwillig und gezielt versucht jemand anderem zu Schaden. Doch auch hier ist es möglich sich zu entscheiden ob man diesen Kampf annehmen möchte oder ob man sich einfach einen neuen Avatar macht und an anderer Stelle neu anfängt.
Was aus meiner Sicht aber nicht geht, ist zu sagen „Mir wurde von allen Möglichen Leuten schlimmes angetan, und dafür bestrafe ich jetzt Leute die damit gar nichts zu tun haben.“ Auch ich habe einmal meine Gruppe verlassen. Man hatte mir damals dinge Unterstellt und Vorgeworfen die ich überhaupt nie getan hatte. Doch als ich dann weg war und sich alles etwas beruhigte wurde mir klar, dass ich eigentlich al die Schwestern „bestrafe“ die ich durch meinen Fortgang im Stich gelassen habe. Die anderen die über mich spekulierten und die über mich Falschheiten erzählten, die waren doch schon von allein gegangen, die kümmerte es nicht ob ich noch bei meiner Gruppe war.

Und diese Leute meine ich mit meinem Text: Ja, jedem hier wurde schon mal von irgendwem irgendwas angetan. Das gibt einem aber noch lange nicht das Recht allen anderen auch die Tour zu vermassen die sich auf einen verlassen. Nur weil ich momentan unzufrieden bin wegen irgendwas, berechtigt mich das noch lange nicht, ohne irgendein Gespräch von jetzt auf Gleich unter Absingen schmutziger Lieder die Gruppe zu verlassen, nachdem ich mich zur Anführerin hab wählen lassen.

Das hat nichts mit Hohn zu tun. Da jeder, immer die Wahl hat sich einer Situation auszusetzen oder eben eine andere Situation zu wählen ist es unbedeutend ob jemand stark oder schwach ist. Es ist nur entscheiden ob er klug genug ist seine Wahlmöglichkeiten zu erkennen. Wenn man die falsche Wahl getroffen hat, dann ist der Mangel an Weitsicht aber kein Grund irgendwelche Sonderrechte zu erhalten. Es gibt kein Recht auf "Dummheit". Unfähigkeit ist keine Entbindung von der Verantwortung und der Konsequenz. Das ist wie gesagt kein Hohn sondern einfach ein Mechanismus nachdem unsere Welt funktioniert.

Jeder Vogel wird irgendwann von seiner Mutter aus dem Nest geworfen. Wenn er dann nicht fliegen kann, fällt er eben runter und ist tot. Und bei uns Menschen ist jeder "Vogel" selbst dafür verantwortlich fliegen zu lernen.

Es grüßt

Eure
Cori

Keine Kommentare: