Wer Arzt sein will muss damit klar kommen permanent mit einem Bein im Gefängnis zu stehen. Was wir unserem medizinsichen Nachwuchs aber nicht sagen ist, dass man sich bei Zeiten ein gewisses Repertoire an Lügen angewöhnen sollte auf das man bei bedarf zurück greifen kann:
Meine persönlichen Favoriten sind:
1. Nein, das tut nicht weh.
2. Ich bin gleich bei Ihnen.
3. Also, da bin ich mir sicher!
Andereseits: Warum sollten wir uns mehr moralische Bedenken machen als unsere Patienten?
1. Also das ist erst sei gestern, so also maximal drei Tage!
2. Ich trinke keinen Alkohol! Frechheit, mir sowas zu unterstellen!
3. Nein ich wurde noch nie operiert und krank war ich auch noch nie.
4. Ich bin die Kellertreppe runtergefallen, und genau auf dieser Kartoffel gelandet und die ist dann leider in meinem Po stecken geblieben...es war ein Unfall! Nein sonst bin ich durch den Sturz nicht verletzt, zum Glück ist meien Hose heil geblieben....
5. Auf meiner Arbeit hab ich Mobbing! (Alle wahren Mobbingopfer, mögen mir verzeihen aber 98% der Leute die sagen sie werden gemobbt werden nicht gemobbt, sondern haben irgendeine andere Erkrankung die es ihnen unmöglich macht sachliche Kritik als solche zu verarbeiten.)
6. Wenn Sie mich jetzt nicht sofort stationär aufnehmen, dann bringe ich mich um!
In diesem Sinne
Eure
Cori
2 Kommentare:
Mir scheint, dass du mit dieser Gegenüberstellung den Fokus der Bevölkerung für Ärzte schärfen willst. Das ihr nicht nur nehmt, sondern auch viel leistet. Unbenommen ist das so.
Ich denke aber, dass Gegenüberstellungen dieser Art das Ansehen der Ärzteschaft sicher nicht anheben wird.
Im Fazit ist es so, dass ein Großteil der Patienten nur sieht "was er alles bezahlt und welche Leistung dafür rüber kommt".
Ich werde mich hüten mich an dieser Diskussion zu beteiligen - ich denke nämlich, in dieser Diskussion haben alle ein Stück weit Recht.
Andere Anmerkung: welche Berufssparte nutzt keine „Notlügen“ ? Tun das nicht alle dann und wann ? Schlimm genug, dass es so ist – aber ich würde mal meinen, dass sich diesen Schuh jeder anziehen kann.
Mein täglich Brot verdiene ich bei der Justiz und ich maße mir an, dass auch ich täglich einen schmalen Grat beschreite zwischen "och je - die ist aber nett" und "typisch Behörde ... alles faule Beamte" (ich bin überdies keine Beamtin - bekomm den Schuh natürlich jeden Tag mehrfach angeschnürt).
Ich werde die Diskussionen über Behörden, Beamte etc. pp nicht ändern - auch wenn ich mich noch so bemühen würde meinen Arbeitsalltag darzulegen - um Verständnis heischend, mit was für Leuten ich mich teilweise täglich rumschlagen muss. Ob diese Vorurteile gesamtumgreifend gerechtfertigt sind steht auf einem ganz anderen Papier.
Es ist wie es ist - damit muss ich meinen Frieden machen.
Wichtig bei meinem Job ist mir, dass ich nach Hause gehen kann und weiß, dass ich mich wirklich bemüht habe meinem Gegenüber zu helfen.
Ich versuche abzustreifen, was mir an Vorurteilen -die sicher nicht alle ohne Hintergrund sind- entgegenschlägt.
Was würde mir das bringen ? Nichts – außer graue Haare.
Was mir in dieser Darstellung bisserl fehlt ist, dass jeder Berufszweig mit Vorurteilen zu kämpfen hat, beruflich mit netten/weniger netten Kunden in Kontakt kommt. Egal ob Heizungsbauer oder Richter: wer „am Mann“ arbeitet erlebt alle Facetten der Menschen !
Und noch eines zum Abschluß. Den Intro-Satz mit dem „Bein im Gefängnis“ find ich doch arg, arg überspitzt. Wenn wir hier in USA leben würden, würde ich mich vlt hinreißen lassen sachte zu nicken – aber nicht hier !
Und beim letzten Satz lass ich mit mir sicher nicht diskutieren
In diesem Sinne …
LG sendet Nati xoxo
Hallo Nati,
vielen Dank für deinen Kommentar. Eigentlich habe ich mehr ein humoreskes Interesse mit diesem Post verfolgt. Es ist eben ein Stück Realsatiere. Sicher ist es so wie Du sagst, dass jede Berufsgruppe die im „Kundenkontakt“ steht solche Realsatieren erlebt. Nicht umsonst werden gerade die öffentlichen Berufsgruppen benutzt um in Kabarett-Shows persifliert zu werden. Man denke an „Hausmeister Krause“ oder „Baumann und Clausen“. Nur habe ich als einzelner Mensch den Nachteil, dass ich nicht die Welt nur durch meine Brille sehen kann.
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