Montag, 16. April 2012

Alkoholikerprofile auf Facebook?

Die aktuelle Ausgabe des Neuro-Depesche stellt eine Studie vor die von Ridout und Mitarbeitern publiziert wurde. Untersucht wurden die Texte und eingestellten Bilder auf Facebook-Profilen auf ihren Bezug auf Alkohol. Also Slogans wie "Die Leber wächst mit ihren Aufgaben, Prost" oder Bilder von der letzten Party.
Dabei zeigte sich, dass sich mehr als die Hälfte der untersuchten Facebook-User selbst in den Kontext von exzessivem Alkoholkonsum stellten. Die Teilnehmer der Studie wurden allerdings auch im realen Leben mit der sogenannten Alcohol Use Disorder Identification Testbatterie (AUDIT) und er Graduated-Frequency measure Skala untersucht. Dabei handelt es ich um Testverfahren die zeigen können ob und in wie weit ein schädliches Trinkverhalten vorliegt. Erschreckend war, dass die Teilnehmer mit einem "Trinker-Profil" mit einer Wahrscheinlichkeit von 60% auch durch die Testverfahren positiv auf einen schädlichen Alkoholgebrauch getestet wurden. 59% der Teilnehmer gaben an dass die Zahl ihrer Drinks im letzten Jahr mehr als 530 betragen habe! Erstaunlich sei gewesen dass die Zahl Facebookfreunde auf den "Trinker-Profilen" deutlich höher ist als auf den anderen Profilen. Insgesamt hatten deutlich mehr Männer ein alkoholbezogenes Profil als Frauen.

Die weiteren Aussagen der Studie sind, dass das sogenannte "Binge dinking", also saufen bis der Arzt kommt, bei vielen Jugendlichen als völlig normales Verhalten gilt und wahrgenommen wird und nicht als potenziell tödliches Risiko! Darüber hinaus scheint es als positives Image wahrgenommen zu werden sich selbst als "Trinker" darzustellen. Eine Erkenntnis die insbesondere Jungendpsychiater und Pädagogen mehr als nur alarmieren sollte denn Alkoholabhängigkeit gilt weiterhin als sogenannte Lifetime-Diagnose. Ist man einmal wirklich Trinker, wird einen diese Krankheit das gesamte Leben lang begleiten. Der Maximalerfolg ist erreicht wenn der Patient es schafft über einen möglichst langen Zeitraum abstinent, also „trocken“ zu bleiben. Trotzdem wird für ihn jeder Ganz vorbei an einer
Kneipe, jede Feier auf der mit Sekt angestoßen wird, sein leben Lang zu einem Prüf- und Stolperstein werden.

Die Folgen von chronischem Alkoholismus sind unter anderem das gefürchtete Korsakow-Syndrom, einen schwere Gedächtnisstörung die sowohl das Altgedächtnis als auch die Fähigkeit sich neue Dinge merken zu können erheblich stört. Darüber hinaus kommt es zu schweren Stimmungsschwankungen. Einen Schädigung der Nerven, die ebenfalls mit erhöhtem Alkoholkonsum einher geht, kann selbst junge Menschen bereits zu bettlägerigen, nahezu lebensunfähigen Menschen machen. Schwere Leberschäden mit resultierenden verschlechterten Entgiftungs- und Syntheseleistungen sind meist der Anfang vom Ende.

Wenn es also irgendwie geht, haltet Euch vom Alkohol fern.

Eure
Cori

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