Dienstag, 3. April 2012

Zwischen medizinsichem Heldentum und Kanibalismus

Transplantation ist das neue Zauberwort der Medizin. Das neue Deutsche Ärzteblatt ist da und bringt genau zum Thema Transplantation einen Artikel. Wie auch beim letzten Mal möchte ich diesen einen Artikel herausgreifen den ich zumindest für interessant halt und dabei meine eigenen Gedanken zu Transplantationen und Organspende darstellen.
Es wird berichtet, dass am 22. März des Jahres ein neuer Gesetzesvorschlag zum Transplantationsgesetz durch die Bundesregierung verabschiedet wurde, der, wenn alles nach Plan läuft im Sommer zum Gesetz erhoben werden soll.
Bisher hatte die Transplantationsmedizin hervorragende Fortschritte gemacht. Bereits im Mittelalter versuchten Ärzte erfolglos bei schweren Entstellungen Haut zu transplantieren. Da aber noch kein Wissen über die Immunologie bekannt war scheiterten diese Versuche meist kläglich. 1883 ging der schweizer Chirurg Kocher in die Offensive und wagte die Verpflanzung von Schilddrüsengewebe und hatte damit Erfolg! Dieser Erfolg bekommt auch dadurch besonderes Gewicht weil erst 1901, durch den Wiener Arzt Karl Landsteiner eine erste Arbeit vorgelegt wird die die Blutgruppen A, B und 0 vorstellt die heute, mit der 1902 entdeckten Gruppe AB, das so genannte AB0-System für Blutgruppen darstellen welches bis heute das wichtigste Blutgruppensystem ist. Für den Mediziner ist immer wieder erschreckend wie wenig Menschen ihre eigene Blutgruppe kennen. 1906 gelang dem Franzosen Alexis Carrel die erste Nierentransplantation, allerdings nur zwischen Tieren. 1954 konnte der Amerikaner zum ersten mal einem jungen Mann die Niere seines Zwillingsbruders tranplantieren.
Seit dem ist viel geforscht, operiert und geschrieben worden und heute werden allein in Deutschland reichlich 4000 Organe pro Jahr transplantiert. Dabei nehmen Nierentransplantationen etwa die Hälfte aller Fälle dar. Aber auch Lebern, Herzen, Lungen, Augenhornhäute, Bauchspeicheldrüsen und sogar ganze Dünndärme werden heute ausgetauscht. Es gibt sogar Fälle bei denen ein Organ nacheinander mehreren Patienten implantiert wurde.
Doch die Möglichkeiten sind begrenzt. Denn egal wie fähig der Operateur ist und wie gut die Nachsorge durchgeführt wird, am Ende kann man nur dann transplantieren wenn ein Spenderorgan zur Verfügung steht und genau da waren in der Vergangenheit die größten Grenzen gesetzt. Und gerade weil ein Spenderorgan oftmals direkt das Überleben bedeutet werden sowohl auf legalem als auch auf illegalem Wege horrende Summen für Spenderorgane bezahlt.
Aktuell ist die Rechtslage in Deutschland so, dass jeder Mensch selbst bestimmen kann ob seine Organe im Falle eines Unfalles entnommen werden und transplantiert werden dürfen. Um seien Bereitschaft zur Organspende zu signalisieren kann man einen entsprechenden Organspendeausweis besitzen indem die wichtigsten Daten vermerkt sind und auch der Wille des Inhabers festgelegt ist. Trotz dieser sehr einfachen Möglichkeit gab es 2009 in unter 1 Million Einwohnern gerade mal knapp 15 Organspender! Laut einer Umfrage der Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung hatten nur 12 Prozent der 14-25 jährigen einen Organspendeausweis. Der Grund für die so geringe Bereitschaft ist leicht zu erklären. Um sich als Organspender bereit zu erklären muss man sich zuerst mal mit der Erkenntnis beschäftigen, dass man nicht ewig leben wird. Man muss sich außerdem mit der Vorstellung auseinander setzten, dass man vielleicht nach einem schweren und plötzlichen Unfall unvermittelt tot ist. Wie entscheidet man sich, wenn man die eigene Seele nicht mehr lebt und nur noch einige Zellen und Bindegewebsstrukturen nicht aufhören wollen zu leben? Viele Menschen scheuen die gedankliche Auseinandersetzung mit dem eigenen Tod. Der Effekt war, dass zwar jeder schon von Organspende gehört hatte, aber niemand einen Organspenderausweis hatte. Nach dem neunen Gesetzesvorschlag soll nun jeder Bundesbürger über seine Krankenkasse alle zwei Jahre nach seiner Spendenbereitschaft befragt werden. Man könne sich dann zur Spende bereit erklären, sie ablehnen oder die Frage unbeantwortet lassen. Diese Informationen sollen dann bei der Krankenkasse hinterlegt werden und in naher Zukunft auch auf der Gesundheitskarte gespeichert werden. Es soll den Krankenkassen auch verboten werden durch Bonuszahlungen oder Beitragsnachlass die Spendenbereitschaft zu beeinflussen. Ein wichtiger Punkt ist jedoch noch unklar. So bemängeln einige Volksvertreter zu Recht, dass man die Sicherheit der Daten auf der elektronischen Gesundheitskarte gewährleisten müsse und dass man nicht zulassen dürfe, dass allein die Krankenkassen über diese Eintragung verfügen könne. Das neue Gesetz soll den Druck zur Auseinandersetzung mit dem Thema Organspende erhöhen und somit zu mehr Spenderorganen führen, denn immerhin gaben 67% der 14 bis 25jährigen Befragten, dass sie nach ihrem Tode ihre Organe zur Verfügung stellen würden.
Eine weitere ethische Debatte sorgt auch weiterhin für Zündstoff in allen Fragen die mit der Organspende verbunden sind. In Deutschland ist die Vorraussetzung für die Organentnahmen die Feststellung des Hirntodes. Der Hirntod ist als unumkehrbarer Ausfall aller Hirnfunktionen definiert. Aus den vereinigten Staaten von Amerika kommt jetzt die Frage auf, ob ein hirntoter Mensch denn wirklich tot sei. Bisher galt diese Annahme da man einen engen zeitlichen Zusammenhang zwischen Hirntod und beginn der Zersetzungserscheinungen festgestellt hatte. Der Neurologe Professor Alan Shewmon behauptet jetzt, dass dieser Zusammenhang zwischen Hirntod und einsetzen der Verwesung eben nicht zwingend gegeben ist. So wären zum Beispiel in manchen Fällen Patienten mit festgestelltem und gesichertem Hirntod noch in der Lage Immunreaktionen auf Infektionen zu zeigen, oder könnten sogar noch ein ungeborenes Kind, mittels Kaiserschnitt zur Welt bringen. So hatte im Oktober 2009 eine hirntote, 40 jährige Frau, nach 22 Wochen in Erlangen ein gesundes Kind geboren, nachdem sie in der 17 Schwangerschaftswoche einen Herzinfarkt erlitten hatte.
Fest steht letzten Endes nur, dass Transplantationen unzählige Leben retten könnten und dass sich die Gesellschaft in der Zukunft immer stärker mit der Ethik der Transplantationsmedizin wird auseinandersetzen müssen, sowohl auf politischer, als auch auf individueller Ebene. Ich selbst gehe gelegentlich Blutspenden, aber einen Organspendeausweis habe ich bisher noch nicht. Ich kann mich auch nicht entscheiden ob ich es tröstlich fände, wenn mein Herz mein Gehirn überlebt und mein Mann vielleicht eines Tages die Frau kennen lernen wird, die dann durch mein Herz lebt. Ich kann mir aber auch nicht ausmalen welches Gefühl es ist, nur durch das Organ eines Toten selbst weiter leben zu dürfen. Doch die Zeit wird kommen wo ich mir genau um diese Themen werde Gedanken machen müssen.
Eine interessante Website zu dem Thema ist www.transplantation-information.de . Hier werden insbesondere auch Angehörigenberichte vorgestellt die auch die Problemverarbeitung der Angehörigen von Orgonspendern beleuchtet. Nebenbei erfährt man viel Wissenswertes über das Thema.
Ob Organspende auf Gor wohl auch eine Rolle spielen würde?
Ergreifend ist in dem Zusammenhang auch der Bericht einer Mutter die ihren Sohn durch einen Autounfall verlor und dessen Familie in die Organentnahme einwilligte. (www.initiative-kao.de/r-focke-falsche-entscheidung.pdf). Er macht Deutlich wie schwer es ist, die Grenze zu ziehen zwischen Leben udn Tod. Denn wir macht man jemandem Klar, dass sein geliebter Angehöriger tot ist, während man auf einem Monitor noch die Herzschläge sehen kann und das Beatmungsgerät sangt den Brustkorb hebt und senkt? 
Zusätzlich kursieren gearde im Internet viele Berichte anch denen angeblich nach einer Organtransplantation Wesenveränderungen bei den Organempfängern aufträten, bis hin zu so gruseligen dingen wie dass ein Junge auf einmal angst vor Wasser hat owohl er ein guter Schwimmer ist. Er forscht anch und stellt fest dass sein Organspender in einem See ertrunken ist.
Auch die Ärzte und die Krankenschwestern und Pfleger die an solchen Orgaentnahmen beteiligt sind sehen diese Operationen oft kritisch. Die Pyschische belastung ist dadurch oft so hoch, weil man anders als bei anderen Patienten eben nicht dem Toten seien Ruhe lässt, sondern eben seien Organe, das was ihm vielleicht als einziges geblieben ist, weg nimmt. Sicher gibt man diese Organe dann dankbaren und bedürftigen Empfängern die ebenfalls einen langen Leidensweg hintersch haben, doch diese Empfänger sieht man nicht. Die Oragane wegden sofort weiter transportiert in andere Städte und manchmal andere Länder. Es gibt eine internationale Transplantationszentrale. Sie heist Eurotransplant und ihre Sitz ist seit 1967 in den Niederlanden in der Stadt Leiden. Eurotransplant koordiniert die katalogisierung von Organempfängern und den zur Verfügung stehenden Spenderorganen. Denn leider kann man nicht jedem Patienten jede x-beliebige Niere oder Lunge implantieren. Sehr komplizierte Mechanismen des Immunsystems bestimmen genau welcher Empfänger ein Organ überhaupt verträgt. Je ähnlicher die Menschen sich sind um so größer ist die Wahrscheinlichkeit dass das Spenderorgan nicht von dem Immunsystem seines Empfängers abgestoßen wird. Daher ist es gut, genau zu schauen welcher Empfänger am besten wird mit dem neuen und wertvollen Organ leben können. An Eurotransplant beteiligen sich Deutschland, Österreich, Slowenien, Litaun, Kroatien udn die Beneluxländer. Sehr schön finde ich die Seite http://www.fuers-leben.de/mitfuehlen.html die in form kurzer Texte und Videos Betroffene, Empfänger, Spender und Angehörige zu Wort kommen lässt.
Ein schwieriges Thema wird aber es immer bleiben, meint

Eure
Cori

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