Montag, 9. April 2012

Die Zwillingsschwestern Terrorbond und Killerkajira


Einige haben sicher gemerkt, dass ich gestern zum ersten mal faul war und nichts geschrieben habe. Dafür möchte ich mich heute einem Klassiker aus der Streitkultur der Gorgemeinschaft widmen!
Wir alle kennen das. Irgendwo kommt es zum Kampf, Bogensehnen werden gespannt, Pfeile fliegen, Enterhaken werden geschwungen, Schmerzenschreie gellen durch den Wald, Schwerter prallen auf Speere, Kajrae hasten umher und stillen Blutungen und tragen verwundete in Sicherheit und plötzlich, wenn der Kampf sich dem Ende zu neigt und die meisten Feinde schon am Boden liegen steht sie plötzlich vor einem…die Terrorbond!
Eines meiner großen Vorbilder, Cry Hawker, beschrieb sie einstmals so:

"Terrorbond: Terrorbonds sind parasitäree Scheinsklavinnen, die sich vornehmlich in durch Unachtsamkeit gegenüber Grundprinzipien des RPs goreanischer Lebensweise immungeschwächten Ausgestossenenorganisationen einnistet und die Wirtsgruppe durch Zerstörung rollenspielerischer Grundprinzipien und lebenswichtiger Organe wie dem Respekt, der Verantwortlichkeit und dem Genuss zwischenmenschlicher Kommunikation zu Grunde richtet.“

Er beschreibt des weiteren die Wirkungsweise der Terrorbond, die in den meisten Fällen, so Hawker, das Ableben der Wirtsgruppe zur Folge hat. Wohlgelich die folgen einer Terrorbond für die Gruppe verheerend sind, möchte ich heute eigentlich nur einen Aspekt herausgreifen. Das wichtigste Merkmal der Terrorbond gegenüber anderen Sklaven ist, dass sie sich eigentlich nicht von Freien unterscheiden außer dass sie irgendwie schlampiger angezogen sind und sich verhalten als wären sie hirnamputiert. Was sie aber mit den freien geminhaben ist ihr kampfeslustiges Auftreten. Killerbratpfannen, Steine, vergiftete Haarnadeln, Balister, Steinschleudern, Blasrohre, Besenstiele, Wurfküchenmesser und natürlich der Ersatzbogen von Herr oder Herrin finden sich gewöhnlich im Waffenarsenal der Terrorbond und dieses Arsenal setzt sie auch im Regelfall umgehend ein um den Feinden ihrer Wirtsgruppe auf den Pelz zu rücken. Da haben wir sie die alte Frage: Dürfen Sklaven kämpfen, und wenn ja wie doll?
Die Annahme Sklaven dürfen nicht kämpfen kommt aus einer Kriegermentalität indenen das tragen und führen von Waffen als Privileg angesehen wurde. Nur einer gestimmten Gruppe der Gesellschaft war es gestattet zum Beispiel ein Schwert zu führen während die Bauern zwar auch in den Krieg mussten, sich aber mit Mistgabeln, Dreschflegen und Stöcken begnügen mussten. In so einer Gesellschaft wäre es undenkbar, dass eine Sklavin die nicht mal das Privileg der Freiheit genießt eine Waffe führen darf. Zumal in derartigen Kastengesellschaften es meist nur Männern gestattet ist überhaupt in den Krieg zu ziehen.
Würde ein Sklave diese hohen Zeichen dieser hoch privilegierten Gruppe zu berühren, so würde er oder sie dadurch dieses Privileg beschädigen. Genau so wie jeder Herr der zulässt dass  sein Sklave eine Waffe hat seiner eigenen Position schwer schadet denn er steht ja letztlich unter Aufsicht der anderen Herren. Das kann man sich ähnlich vorstellen wie bei Tankstellen heute, wenn ein Betreiber den Liter Super für 50 Cent statt für 1,62 € verkauft werden die anderen ihm aber gehörig auf die Pelle rücken.

Das Problem an SL ist, dass erstens niemand es als Privileg empfindet eine Waffe zu haben, zweitens freuen sich alle über die zusätzliche Kampfkraft und drittens findet keine gegenseitige Selbstkontrolle unter den Freien statt.

Oft hört man dann das Argument: „Mein Herr hat es mir befohlen bei einem Angriff mit zu schißen“. Mag ja sein, Schätzchen, aber es war deinen Entscheidung weiter bei dieser Gruppe zu spielen, oder?

Schließlich und endlich muss man auch mal folgendes festhalten: Wer eine Sklavin spielt, tut das nicht weil er oder sie angehimmelt werden will. Jeder der einen Sklaven spielt weiß hoffentlich was Sklaverei bedeutet. Solche Menschen sind nicht frei. Sklave zu sein bedeutet den Verlust sämtlicher Persönlichkeitsrechte. Nicht umsonst waren die allermeisten Sklaven aus der irdischen Vergangenheit und auch der Gegenwart äußerst angetan von jeder sich bietenden Fluchtmöglichkeit. Sklavinnen auf Gor sind nun mal entrechtete und geschundene Opfer einer selbsternannten vorwiegend männlichen Elite. Es sind keine immer geilen, immer sexy, pro bono arbeitenden Prostituierten! Es mag ja sein, dass es mehr Spaß macht als puppengesichte Psychokillerbond durch Gor zu spazieren, aber dann sollte einem auch klar sein, dass man den ganzen Rest der Spieler dort einfach nur kolossal nervt. Die Rolle der Sklavin ist nicht dazu ausgelegt um „Spaß durch Überlegenheit“ zu liefern. Wer als Frau ballern will, sollte eine Panthermädchen spielen. Bei den Panthern klingt sogar nach dem Schöpfer dieser ganzen Welt, dem großen John N. eine psychopathsiche Komponente mit!
Nebenbei bemerkt nimmt diese Flut von kecken Killerkajirae auch nahezu allen anderen Frauenavataren auf Gor nahezu die Existenzberechtigung. Denn das was rauskommt ist nicht die atemberaubendschön, sich anmutig bewegende, intelligente und als Liebe dienende unterwürfige Kajira, sondern die das Vuloeierlegende Taukfellbosk! Die Killerkajira und die Terrorbond sind beide universell einsetzbar. Ihre Jungfräuichkeit wird in den meisten Fällen besser geschützt als das Hymen der meisten Tatrixen, denn selbstverständlich sidn unsere Schmollmund-Ladys alle streng „restricted“. (Übrigens das Wort restricted bedeutet limitiert, begrenzt, eingeschränkt oder einfach beschränkt! Es ist also nicht ganz falsch wenn man das Wort auf den mentalen Habitus bezieht). Einige der Killerbonds verbringen mehr Zeit bei irgendwelchen Kampfhandlungen und Capture the Flag-Spielen meine ganzen Schwestern zusammen. Und man darf sich neuerdings als Bond auch anziehen wie man will. Denn manch ein stolzer Besitzer erlegt ja neuerdings seiner Terrorbond auch eine Vollverschleierung auf damit kein anderer sich an ihrer atemberaubenden Schönheit berauschen könnte. Mit anderen
Worten: Gegen die Terrorbond und die Killerkajira ist kein Kraut gewachsen. Sie reisen allein, sie lügen selbstständig, sie sind immun gegen Schmerz und lösen selbst mit einem Messer an der Kehle, in Todesverachtung noch die Fesseln ihres Herren. Sie reinigen Waffen und benutzen sie, zu Wasser, zu Lande und in der Luft (oh ja auch tarnfliegende Bonds haben mein alten Augen schon gesehen).
Doch die Priesterkönige seinen dem gnädig der Hand an diese Nemesis der Gormythologie zu legen wagt! Den nur weil in den Simregeln steht, das Sklaven die Waffen nutzen getötet werden dürfen, ist das noch lange kein Grund persönlichen die Limits der Killerbond zu brechen. „Mein Herr hat es mir erlaubt…“ kommt dann meist die dreist-naive Antwort und wenn man dann den Herren dafür strafen möchte dass er das hohe Recht Waffen zu tragen und stolz im Kampfe für die eigenen Werte einzustehen durch Sklavenhände besudeln lässt, dann hört man meistens: „Dafür hast du keinen IC-Grund! Lern mal bitte OOC und IC zu trennen! Echt ey!“
Nein! Sklaven die die Hand oder sonst was gegen Freie erheben spielen mit ihrem Leben. Punkt aus fertig! Das ist ein Rollennachteil. Wenn ich als Panthermädchen dem Highjarl irgendeines Norddorfes in den Met spucke, dann spiele ich auch mit meiner Gesundheit. Das ist nun mal so.
Realistisch mag der Gedanke ja sein, seinen Sklaven bzw, das Fußvolk irgendwie zu bewaffnen und als Kanonenfutter vor zu schicken, das haben alle „großen“ Feldherren der Geschichte so gemacht und Goreaner sind nicht dämlicher als Erdenbürger. Nur wenn das Fußvolk aufgerieben und in Gefangenschaft geraten ist, dann wusste man dass es einem an den Kragen gehen wird. Die einzige Chance zu überleben besteht darin so schnell wie möglich argumentativ zurück rudert oder wie es im Volksmund heißt, um Gnade winselt!
Manchmal wurden ja, wenn man sich bereit erklärte auf der gegnerischen Seite mit zu machen, nur die Offiziere erschossen.
Da man die Killerkajira und die Terrorbond quasi als Zwillingsschwestern ansehen kann und im deutschen Gor ja immer noch hartnäckig die Ausdrücke Dagger, Slut, Capture, Raid und Rescue halten möchte ich zu den zahlreichen Schildern die auf manchen Sims herumstehen wie „No OOC“ oder „No Limits“ gerne ein weiteres dazu erfinden:

„No Twins!“

Ihr seid alle eingeladen eure spektakulärsten Killerkajira- oder Terrorbond-Geschichten in den Kommentaren zu posten!

Eure
Cori

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