Als Reaktion auf die erfreulich vielen Kommentare zu meinem vorangegangenen Artikel möchte ich folgendes schreiben:
Lieber Bart, zunächst wäre es schön wenn Du deine Behauptungen, z.B:
„Es gibt kaum ein so sauteures Gesundheitswesen auf der Welt wie unseres, das dabei so wenig Qualität leistet!“
mal mit einigen Zahlen untermauern könntest.
Ich lege da mal, mit deiner geschätzten Erlaubnis, ein wenig vor: Nach meiner Auffassung kann man Gesundheitssysteme nur extrem schwer vergleichen.
Nimmt man die prozentuale Höhe der Ausgaben am Brutoinlandsprodukt belegt Deutschland Rang 4 und die Niederlande (jaja der Klassiker) nur Platz 9 unter den OECD-Ländern. Nimmt man die Ausgaben pro Kopf in vergleichbargen US-Dollar so rutscht Deutschland auf Platz 8 und die Niederlande ziehen auf Rang 5 vorbei.
Es ist also bei allen diesen vergleichenden Studien immer die Frage: Wer zog im Bezug auf was, welche und wie viele Indikatoren heran...und wer hat die Studie bezahlt?
Ein ganz guter Versuch ist dabei der sogenannte EHCI (Euro Health Consumer Index) von 2012 von 2012. Hier werden die Gesundheitssysteme von 34 europäischen Ländern nach 42 Indikatoren bewertet die die Verfasser für „relevant aus sicht des Patienten“ halten.
Nach dieser Statistik hat Deutschland die 10. meisten Ärzte pro Kopf, Deutsche gehen am sechsthäufigsten zum Arzt. Den 8. Platz belegen wir in den Pro-Kopf-Ausgaben, deutsche Kliniken schaffen es am fünftschnellsten geplante Operationen durchzuführen. Und in der Kindersterblichkeit sind wir zwar im europäischen Vergleich nur Mittelfeld, weltweit aber in der Spitze.
Nimmt man alle Indikatoren zusammen, und trägt sie auf einer 1000 Punkteskala auf so erreicht das Gesundheitsystem der Niederländer der ersten Platz mit 872 Punkten. Deutschland hingegen landet zwar nur auf dem 14 Platz (704 Punkte) aber immerhin stellt dieses einen Platz im oberen Mittelfeld dar.
Was den Rettungsdienst angeht so zeigen die meisten der sehr spärlichen Studien, dass im angelsächsischen Raum ohne Einbindung eines Notarztes in die präklinsiche Versorgung zwar deutlich schnellere Hilfsfristen erzielt werden, die Überlebenswahrscheinlichkeit von kritisch Kranken in Deutschland aber fast doppelt so hoch ist! Dafür ist man in den USA und in England deutlich effizienter was Personal und Fahrzeugauslastung angeht. (Studienbeispiel aus 2009).
Ich möchte also die oben von Bart aufgestellte Behauptung nicht ganz stehen lassen.
Was die immer wieder angeführten Pflegekräfte angeht, wir reden bei dem aktuellen Ärztestreik nicht von den Karnkenhausärzten, sondern nur von den niedergelassenen Medizinern. Also die bei denen kaum oder nur geringfügige pflegerische Tätigkeiten anfallen!
Dass die Pflegekräfte in Deutschland insgesamt viel zu schlecht bezahlt werden steht völlig außer Frage und ich würde einen Streik dieser Berufsgruppe stets befürworten. Die Behauptung es wäre allgemein üblich erst das Ende einer Verhandlung abzuwarten bevor man streikt ist zwar idealistisch aber völliger Unsinn.
Die großen Gewerkschaften der Bundesrepublik streiken teilweise auch völlig ohne jegliche Vorwarnzeit mit völlig abstrusen Forderungen. Dies liegt vor allem darin, dass die Gewerkschaften natürlich auch um Mitglieder kämpfen und sich aus diesem Grunde immer wieder auch vor sich selbst profilieren müssen.
Fakt ist, und da beziehe ich mich auf meine eigene klinische Erfahrungn, dass der überwiegende Teil der deutschen Patienten eine rund um die Uhr Versorgung voraussetzt, selber wenig bis gar nichts zur Prävention schwerer Erkrankungen beiträgt, ständig über die Beitragshöhe seiner Krankenkasse, die geringe Zeit seines Arztes und die Praxisgebühr schimpft und dann aber genug Geld für einen Bule-Ray-Player, ein neues Auto oder Alkohol hat und sobald er in der Klinik angekommen ist sofort erwartet dass er ein MRT bekommt!
Selbst in Barts Behauptung dass meine Äußerung über die geringe Ausgabenbereitschaft der Deutschen im Bezug auf ihre Gesundheit der blanke Hohn sei, bringt das Anspruchsdenken in Deutschland zum Ausdruck. Krankheiten werden hier noch immer als schicksalhaftes Malheur empfunden und nicht als Konsequenz eines in vielen (längst nicht allen) Fällen selbst erwählten Lebenswandels. Ich will da kurz ausführen:
Fast alle Krankenschwestern haben Rückenprobleme. Die Berufsgenossenschaften sehen das längst nicht mehr als Berufskrankheit an, weil die aller meisten Krankenschwestern eben im Eifer des Gefechtes nicht die Leitlinien der „rückenschonenden Arbeitsweise“ beherzigen. Das ist moralischgesehen eine Schweinerei, juristisch gesehen aber rechtens.
Wir bekommen in Europa brutal viele Herzinfarkte und Schlaganfälle nicht weil wir einfach mal Pech haben sondern weil 58,2% der Bundesbürger übergewichtig oder schlicht weg fett sind! 12% der 20-79 jährigen Deutschen sind Zuckerkrank, mit allen Komplikationen und benötigt eine andauernde Behandlung, das kommt sicher nicht von zuviel Sport und dem guten Vollkornmüsli sondern von der guten Nutella, dem kernigen Snickers und den süßen Goldbärchen.
2010 gaben deutsche Krankenversicherungen 17 Milliarden Euro für die Behandlungen von Folgeschäden des Alkoholkonsums aus! Mit fast 20 Milliarden Euro pro Jahr müssen die Folgeschäden des Rauchens behandelt werden.
Die Haltung des Bundesbürgers lautet im allgemeinen scheint zu lauten:
Und übrigens: Die aktuelle Debatte geht nicht allein um das Honorar. Ein Arzt muss seien Praxis bewirtschaften können und mag am Ende des Monats gerne auch noch was über haben so wie alle anderen in dieser Gesellschaft auch. Und dabei geht es um die die Bezahlung der einzelnen ambulant erbrachten Leistungen. Anders als eine Stahlpresse amortisieren sich medizinische Geräte nämlich nicht.
Bei einer Presse kann ich sagen, dass ich als Unternehmer pro Laufzeitstunde 100 Edelstahltöpfe zum verkaufen bekomme. Aus den Anschaffungskosten der Maschine, dem verbrauchten Rohstoff und der Arbeitskraft des Handwerkers an der Manschine errechnet sich dann der Verkaufspreis des Edelstahltopfes den der Firmeninhaber frei wählt und zwar so dass er am Ende noch was für sich über hat.
Mit einem Elektrokardiographen kann man innerhalb einer Stunde vielleicht 4 bis 8 EKGs schreiben, darum hat man aber nicht automatisch 4 bis 8 gesunde Patienten. Man hat daraus genau 0 gesunde Patienten. Man weiß höchstens ob man jemanden behandeln muss oder nicht.
Problematischer ist es noch bei Geräten die Verbrauchsmaterialien erfordern wie zum Beispiel Elektromyographen (eine gute Untersuchung dauert 15 bis 45 Minuten, die Anschaffung eines solchen Gerätes kostet 10000 bis 20000 Euro je nach Austattung) bei denen recht kostspielige Nadeln verwendet werden (etwa 5€ Euro pro Stück). Da man häufig auch mehr als eine Nadel für eine Untersuchung benötigt entsteht ein wirklicher Kostenfaktor. Zuzüglich Desinfektionsmittel, Tupfer, Kabelverschleiß, Stromkosten, Klebeelektroden und Heizkosten (angemessene Umgebungstemperaturen sind bei dieser neurologischen Standartuntersuchung wichtig) plus der Bezahlung der medizinisch-technischen Assistenz kommt man locker auf Ausgaben um etwa 15-18€. Laut dem Abrechnungssystem IBM vergütet die Krankenkasse diese Untersuchung mit 18,20€. Je nachdem wie schnell der Arzt ist und wie kompliziert die Erkrankung des Patienten bekommt er für ein Stunde neurographischer Untersuchung entweder 12,8€ oder 27 Cent.
Genau die Vergütung der einzelnen ambulant erbrachten Leitungen ist das was die Ärzte unter anderem Fordern. Den davon müssen sie genau die Praxishelfer (MTA, Arzthelfer am Empfang, Laborschwester) bezahlen die in ihren Untersuchungsräumen angestellt sind und das tun sie aktuell weitgehend aus ihrem eigenen Honorar! Man darf nicht vergessen: Arztpraxen sind Dienstleistungsunternehmen. Anders als ein Kurierdienst kann ein niedergelassener Arzt aber nicht einfach die Preise raufsetzen, denn da gibt es diesen gesetzlich vorgeschriebenen Vergütungsschlüssel (IBM) andem leider nur der Gesetzgeber so wirklich rütteln kann.
Aktuell fordern die Ärzte genau das, eine angemessen einzelfallbezogene Vergütung ambulant erbrachter Leistungen. Die Kassen stellen sich genau auf den öffentlich wahrgenommenen Standpunkt indem sie die Honorare um 0,9 Prozent anheben wollen und dann mit verweis auf die bestehenden Honorare sagen „So das muss jetzt aber reichen.“ Fakt ist aber: Tut es nicht.
Denn: In der ambulanten Medizin werden Vergütungen nach einer Fallpauschale berechnet. Dafür erhält der Patient eine Untersuchung eine Konsultation ein Reihe Standartuntersuchungen und ein Rezept. Das Problem ist dass der Arzt nicht mehr bekommt, wenn der Patient im gleichen Quartal noch 10 mal kommt. Das macht dann zehn, wenn auch kurze Konsultationen die der art Vergleichsweise umsonst macht.
Wenn die Kassen gegenüber ihren Versicherten also ein gute medizinische Versorgung haben wollen, dann müssen sie die niedergelassenen Ärzte, besonders die klassischen Hausärzte auch finanziell absichern und das geht nun mal nur über höhere Honorare. Anderenfalls wird über kurz oder lang auch der medizinische Nachwuchs ausbleiben.
Sicher arbeiten viele von uns aus echter Überzeugung und mit viel Idealismus. Doch wenn man stets um die Wirtschaftlichkeit seiner Praxis bangen muss ist der Idealismus schnell verflogen. Geht doch mal zu eurem Arzt und fragt ihn was er genau an welcher Leistung verdient...ich bin sicher das das Bild längst nicht mehr dem Golf spielenden, Porsche fahrenden Playboy in Weiß gleichen wird.
Eure
Cori
P.S.: Die öffentliche Meinung hat der der Postillon humorig zusammengefasst.
Was die immer wieder angeführten Pflegekräfte angeht, wir reden bei dem aktuellen Ärztestreik nicht von den Karnkenhausärzten, sondern nur von den niedergelassenen Medizinern. Also die bei denen kaum oder nur geringfügige pflegerische Tätigkeiten anfallen!
Dass die Pflegekräfte in Deutschland insgesamt viel zu schlecht bezahlt werden steht völlig außer Frage und ich würde einen Streik dieser Berufsgruppe stets befürworten. Die Behauptung es wäre allgemein üblich erst das Ende einer Verhandlung abzuwarten bevor man streikt ist zwar idealistisch aber völliger Unsinn.
Die großen Gewerkschaften der Bundesrepublik streiken teilweise auch völlig ohne jegliche Vorwarnzeit mit völlig abstrusen Forderungen. Dies liegt vor allem darin, dass die Gewerkschaften natürlich auch um Mitglieder kämpfen und sich aus diesem Grunde immer wieder auch vor sich selbst profilieren müssen.
Fakt ist, und da beziehe ich mich auf meine eigene klinische Erfahrungn, dass der überwiegende Teil der deutschen Patienten eine rund um die Uhr Versorgung voraussetzt, selber wenig bis gar nichts zur Prävention schwerer Erkrankungen beiträgt, ständig über die Beitragshöhe seiner Krankenkasse, die geringe Zeit seines Arztes und die Praxisgebühr schimpft und dann aber genug Geld für einen Bule-Ray-Player, ein neues Auto oder Alkohol hat und sobald er in der Klinik angekommen ist sofort erwartet dass er ein MRT bekommt!
Selbst in Barts Behauptung dass meine Äußerung über die geringe Ausgabenbereitschaft der Deutschen im Bezug auf ihre Gesundheit der blanke Hohn sei, bringt das Anspruchsdenken in Deutschland zum Ausdruck. Krankheiten werden hier noch immer als schicksalhaftes Malheur empfunden und nicht als Konsequenz eines in vielen (längst nicht allen) Fällen selbst erwählten Lebenswandels. Ich will da kurz ausführen:
Fast alle Krankenschwestern haben Rückenprobleme. Die Berufsgenossenschaften sehen das längst nicht mehr als Berufskrankheit an, weil die aller meisten Krankenschwestern eben im Eifer des Gefechtes nicht die Leitlinien der „rückenschonenden Arbeitsweise“ beherzigen. Das ist moralischgesehen eine Schweinerei, juristisch gesehen aber rechtens.
Wir bekommen in Europa brutal viele Herzinfarkte und Schlaganfälle nicht weil wir einfach mal Pech haben sondern weil 58,2% der Bundesbürger übergewichtig oder schlicht weg fett sind! 12% der 20-79 jährigen Deutschen sind Zuckerkrank, mit allen Komplikationen und benötigt eine andauernde Behandlung, das kommt sicher nicht von zuviel Sport und dem guten Vollkornmüsli sondern von der guten Nutella, dem kernigen Snickers und den süßen Goldbärchen.
2010 gaben deutsche Krankenversicherungen 17 Milliarden Euro für die Behandlungen von Folgeschäden des Alkoholkonsums aus! Mit fast 20 Milliarden Euro pro Jahr müssen die Folgeschäden des Rauchens behandelt werden.
Die Haltung des Bundesbürgers lautet im allgemeinen scheint zu lauten:
„Ich hab zwar das ganze Leben geraucht und gesoffen und gefressen und nun sind Leber, Niere, Herz und Hirn kaputt, aber der Doktor bringt das alles in Ordnung, dafür habe ich ja meinen Krankenkassenbeitrag bezahlt!“Ja, Bart Du hast Recht, das deutsche Gesundheitswesen ist marode und widersinnig dass es zum Himmel stinkt. Es darf aber nicht sein, dass die Ärzte, welche sich am intensivsten dem Dienst am Patienten verschrieben haben (Landärzte, Algemeinmediziner und niht Botoxspritzer) am meisten knausern müssen um ihr Praxen offen zu halten, während mehr als 200 Krankenkassen mit mehr als 200 Verwaltungsapparaten auf einem Geldberg von rund 20 Milliarden Euro sitzen!
Und übrigens: Die aktuelle Debatte geht nicht allein um das Honorar. Ein Arzt muss seien Praxis bewirtschaften können und mag am Ende des Monats gerne auch noch was über haben so wie alle anderen in dieser Gesellschaft auch. Und dabei geht es um die die Bezahlung der einzelnen ambulant erbrachten Leistungen. Anders als eine Stahlpresse amortisieren sich medizinische Geräte nämlich nicht.
Bei einer Presse kann ich sagen, dass ich als Unternehmer pro Laufzeitstunde 100 Edelstahltöpfe zum verkaufen bekomme. Aus den Anschaffungskosten der Maschine, dem verbrauchten Rohstoff und der Arbeitskraft des Handwerkers an der Manschine errechnet sich dann der Verkaufspreis des Edelstahltopfes den der Firmeninhaber frei wählt und zwar so dass er am Ende noch was für sich über hat.
Mit einem Elektrokardiographen kann man innerhalb einer Stunde vielleicht 4 bis 8 EKGs schreiben, darum hat man aber nicht automatisch 4 bis 8 gesunde Patienten. Man hat daraus genau 0 gesunde Patienten. Man weiß höchstens ob man jemanden behandeln muss oder nicht.
Problematischer ist es noch bei Geräten die Verbrauchsmaterialien erfordern wie zum Beispiel Elektromyographen (eine gute Untersuchung dauert 15 bis 45 Minuten, die Anschaffung eines solchen Gerätes kostet 10000 bis 20000 Euro je nach Austattung) bei denen recht kostspielige Nadeln verwendet werden (etwa 5€ Euro pro Stück). Da man häufig auch mehr als eine Nadel für eine Untersuchung benötigt entsteht ein wirklicher Kostenfaktor. Zuzüglich Desinfektionsmittel, Tupfer, Kabelverschleiß, Stromkosten, Klebeelektroden und Heizkosten (angemessene Umgebungstemperaturen sind bei dieser neurologischen Standartuntersuchung wichtig) plus der Bezahlung der medizinisch-technischen Assistenz kommt man locker auf Ausgaben um etwa 15-18€. Laut dem Abrechnungssystem IBM vergütet die Krankenkasse diese Untersuchung mit 18,20€. Je nachdem wie schnell der Arzt ist und wie kompliziert die Erkrankung des Patienten bekommt er für ein Stunde neurographischer Untersuchung entweder 12,8€ oder 27 Cent.
Genau die Vergütung der einzelnen ambulant erbrachten Leitungen ist das was die Ärzte unter anderem Fordern. Den davon müssen sie genau die Praxishelfer (MTA, Arzthelfer am Empfang, Laborschwester) bezahlen die in ihren Untersuchungsräumen angestellt sind und das tun sie aktuell weitgehend aus ihrem eigenen Honorar! Man darf nicht vergessen: Arztpraxen sind Dienstleistungsunternehmen. Anders als ein Kurierdienst kann ein niedergelassener Arzt aber nicht einfach die Preise raufsetzen, denn da gibt es diesen gesetzlich vorgeschriebenen Vergütungsschlüssel (IBM) andem leider nur der Gesetzgeber so wirklich rütteln kann.
Aktuell fordern die Ärzte genau das, eine angemessen einzelfallbezogene Vergütung ambulant erbrachter Leistungen. Die Kassen stellen sich genau auf den öffentlich wahrgenommenen Standpunkt indem sie die Honorare um 0,9 Prozent anheben wollen und dann mit verweis auf die bestehenden Honorare sagen „So das muss jetzt aber reichen.“ Fakt ist aber: Tut es nicht.
Denn: In der ambulanten Medizin werden Vergütungen nach einer Fallpauschale berechnet. Dafür erhält der Patient eine Untersuchung eine Konsultation ein Reihe Standartuntersuchungen und ein Rezept. Das Problem ist dass der Arzt nicht mehr bekommt, wenn der Patient im gleichen Quartal noch 10 mal kommt. Das macht dann zehn, wenn auch kurze Konsultationen die der art Vergleichsweise umsonst macht.
Wenn die Kassen gegenüber ihren Versicherten also ein gute medizinische Versorgung haben wollen, dann müssen sie die niedergelassenen Ärzte, besonders die klassischen Hausärzte auch finanziell absichern und das geht nun mal nur über höhere Honorare. Anderenfalls wird über kurz oder lang auch der medizinische Nachwuchs ausbleiben.
Sicher arbeiten viele von uns aus echter Überzeugung und mit viel Idealismus. Doch wenn man stets um die Wirtschaftlichkeit seiner Praxis bangen muss ist der Idealismus schnell verflogen. Geht doch mal zu eurem Arzt und fragt ihn was er genau an welcher Leistung verdient...ich bin sicher das das Bild längst nicht mehr dem Golf spielenden, Porsche fahrenden Playboy in Weiß gleichen wird.
Eure
Cori
P.S.: Die öffentliche Meinung hat der der Postillon humorig zusammengefasst.
2 Kommentare:
So, das hat bei mir ein wenig länger als erwartet gedauert, aber dennoch... du hast ja selber bereits geschrieben, wo es solche Studien gibt. Ich bleibe dabei: das deutsche Gesundheitswesen ist für das, was es leistet, zu teuer und leistet zu schlechte Qualität. Die Gründe dafür sind vielfältig, gerne aufzählen tut das ja immer beispielsweise der Lauterbach von der SPD.
Bei den Krankenhausärzten bin ich der Meinung, dass diese was ihre Arbeitszeiten nicht anders behandelt werden sollten als der normale Busfahrer. Das wäre nämlich bei den gesetzlich vorgeschriebenen Ruhezeiten eines Busfahrers, der nach 4,5 Stunden Lenkzeit (maximal 9 Stunden Lenkzeit am Tag sind erlaubt) mindestens 45 Minuten Pause machen muss und täglich mindestens 11 Stunden Ruhezeit, die auch in zwei Stücke aufgeteilt werden kann, für die Ärzte eine große Verbesserung. Beides sind verantwortungsvolle Berufe, und das fehlt im Gesundheitswesen bisher gehörig.
Ja, die niedergelassenen Mediziner mögen jammern. Woran liegt das aber? Es gibt von ihnen in den Städten zu viele und am Lande zu wenig. Dazu kommt in den Städten oft das Spiel, dass da in Praxen teure Diagnoseeinrichtungen installiert werden und dann ist das Gerät da, also will es auch bezahlt werden, und wie geschieht das? Es wird ein Haufen unnötiger Diagnosen in Serie gemacht, die so kein Mensch braucht. In München beispielsweise werden mehr Herzkatheder alleine gelegt als in ganz Norditalien, eben weil es dort entsprechende Praxen gibt. Und der Vergleich mit der Stahlpresse hinkt, denn die Mediziner sorgen schon dafür, wenn ein Gerät da ist, dass es sich amortisiert.
Sicher schimpfen die Leute über die Praxisgebühr, und das auch mit Recht, denn man wird letzten Endes für den Gang zum Arzt noch damit bestraft und es ist genügend Geld bei den Kassen vorhanden, dass man sie ersatzlos streichen könnte.
Und ja, die Aussage, dass die Deutschen wenig Geld für ihre Gesundheit ausgeben würde, ist der blanke Hohn, wenn man sich mal ansieht, was alleine die Krankenkasse Monat für Monat kostet.
Nun haben die Krankenkassen also Überschüsse. Das ist erst einmal Geld, das ihnen gehört und sie von den Versicherten bekamen zur Verwaltung. Was damit geschieht, ist Verhandlungssache. Zu allererst wollte ja Schäuble seine Griffel danach ausstrecken und es in den Bundeshaushalt stecken.
Die Kassen werden es entweder an die Versicherten zurückgeben, Rücklagen bilden was ich begrüßen würde oder Leistungen verbesesrn. Dieser Zustand wird nicht zu lange anhalten und dann werden wir weitersehen.
Wie hier schon geschrieben wurde, ist das durchschnittliche pro Kopf Einkommen der Ärzte absolut ausreichend. Die Verteilungsschlüssel sind von den Verbänden der Ärzteschaft selbst erstellt worden. Fragt doch mal eure Funktionäre, warum die erteilung so ungerecht ist! Ich habe eher den Eindruck, dass beim Pflegepersonal zu viel gespart wird. Und die haben keine starke Lobby!
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