Freitag, 9. November 2012

Was ist das nur für eine neue Mode?



Auf immer mehr Sims findet man Regeln die das „Grapeln“, also das Erklettern einer Wehranlage mit Hilfe eines Wurfkletterseiles, verbieten.
Abgesehen davon dass meist Gruppen die einen ohnehin eher kampfbetonten Stiel pflegen diese Regel auf ihren Sims eingeführt haben, frage ich mich was genau dass soll?
Wozu braucht man diese Regel?

Vielleicht kann ja jemand der auf so einer No-Graple-Sim spielt mir darüber Auskunft geben war man diese Regel gemacht hat. Bis es soweit ist muss ich mich in Mutmaßungen ergehen. So eine Regel führt zum einen dazu dass man die breiteste Angriffsfläche die ein Camp oder ein Fort hat nicht mehr angreifen kann. Zum anderen ist jeder Angreifer gezwungen einen ganz bestimmten vorgefertigten Weg zu nehmen, wenn er in das Lager eindringen möchte.

Meistens wird dieser Weg der durch das Haupttor sein. Und seit etwa 18 Monaten sind Doppel- und Dreifachtore ja einen große Beleibtheit auf Gor. Und aktuell gehen immer mehr Gruppen dazu über eines oder mehrerer Dieser Tore in das Schussfeld einer Schießscharte oder eines Turmes zu verlegen womit es dem Angreifer äußerst schwer gemacht wird die erforderliche Zeit vor dem Tor zu verweilen um das Schloss aufzubrechen (den Lockpick zu machen).

Senkrechtklettern am Stand-Graple
Es wird also einerseits das Aufbrechen des Haupttores soweit erschwert dass der Weg mit dem „Graple“ über die Mauer deutlich leichter und erfolgversprechender ist und dann wird dieser Weg einfach verboten. Warum?

Ursprünglich als die ersten Grapels aufkamen gab es dazu keine Regeln. Man schrieb einen Satz schoss seinen Graple, der damals übrigens noch fast immer mit dem Bogen gesetzt wurde (Wurf- Harpunen- oder Pfeilgraple, auch Ropearrow genannt). Man brauchte also einen Ansatzpunkt wie einen Schiffsmast, einen Dachgiebel oder so was um seinen Graple zu setzen und dann kletterte man rein. Später dann kamen die „Stand-Graple" auf die man als Senkrecht hinstellen konnte und mit denen Mann zum Beispiel eine hohe Mauer erklettert konnte.

Um dem Verteidiger die Möglichkeit zu geben sich gegen so etwas zu wehren wurde vielfach die Regelung eingeführt dass man zwei oder drei Emotes benötigt um einen Graplehook zu werfen. So konnte der Verteidiger im Gefecht „hören“ wenn sich jemand bereit machte in das Lager zu klettern, an die entsprechende Stelle gehen und den Angreifer mit einigen Pfeilen verscheuchen, so dass der irgendwo wieder neu beginnen musste.

Diese Hürde wurde dann von findigen Kämpfern so genommen, dass man sich einfach eine Geste zu Recht schrieb die auf Knopfdruck alle drei nötigen Emotes auswarf. So konnte man fast gleichzeitig Schießen und Graples setzen. Brauchte ein Angreifer früher oft mehrere Anläufe bevor er einen Enterhaken anbringen konnte, so genügten jetzt zwei Sekunden.

Der klassische Ropearrow
Mit anderen Worten: Eine Mauer zu erklimmen war deutlich einfacher als durchs Tor zu gehen. Die Tore wurden dann mit der Zeit immer sicherer, da wie beschrieben Doppel und Dreifachtüren verbaut wurden und man seit nahezu flächendeckender Einführung der RP-Türen eben vor so einer Tür mal locker 3 Minuten rumlungern muss um so ein Scheißding endlich auf zu bekommen.

Bei drei Türen macht das mindestens neun Minuten und da man nach jeder Entfernung von der Tür noch mal von vorne anfangen muss, wird ein Kampf auf diese Art künstlich in die Länge gezogen.

Diese Elongation des Kampfes funktioniert natürlich nur, wenn der Angreifer nicht den zwei Sekundenweg über die Mauer wählen kann und das kann er nicht, wenns verboten ist.

Kämpfe laufen nun also darauf hinaus, dass man die als Angreifer die Verteidiger solange „weichschießen“ muss bis ein Großteil von ihnen liegt und man sich unter Deckung der Kampfgefährten an das Tor vorwagen. Während man dieses aufbricht heilt drinnen eine pfiffige Kajira alles was einen Bogen halten kann und am zweiten Tor beginnt der Kampf von neuem.

Geschickte Festungsbauer legen es derweil so an, dass sich der Angreifer im Rum zwischen erstem und zweitem Tor kaum noch bewegen kann und einerseits ein gutes Ziel abgibt, während man selbst als Verteidiger bei der Sicherung des zweiten Tores nicht mehr von außen getroffen werden kann.

Was ist das Fazit aus der Geschichte:

Ich finde man bekommt recht schnell in einem Kampf mit welche Seite die stärkere ist. Früher dauert ein Kampf ein paar Minuten und hinterher konnte man sich dann bemühen gutes Rollenspiel als Kerkermeister oder Gefangene zu zeigen. Getreu dem Grundsatz „Ein guter Kampf dauert fünf Minuten, ein gutes RP mindestens fünf Stunden.“

Heute dauert der Kampf eine dreiviertel Stunde und noch auf dem Weg in den Kennel geht die Hälfte der Kampfteilnehmer ins Bett und die paar die dann den Weg in die Kennelzelle wirklich finden sind meist noch vor Ablauf der Rescuezeit wieder frei weil sich ja irgendwie doch alle mögen und keine der anderen wirklich was tun will. Entweder aus Sympathie oder aus angst vor völlig überzogenen Racheplänen.

Ich frage mich ob das Rollenspiel hier nicht vielleicht unserem wachsenden Sicherheitswahn zum Opfer gefallen ist? 

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Allso so düster seh' ich das Ganze nicht.
Zunächst ist eine guter Kampf, gespickt mit z.T. (gerufenen) Emotes nicht so schlecht mal zur Abwechslung.
Weiters halte ich strake Angriffe aus Sicht von talunas ohnehin überzogen .. da bieten sich Belagerungen, Wegelagerungen um jemanden zu fangen (Wehrlose natürlich), Handel, div. Pfiffigkeiten, etc. besser an.
Gegen den Einsatz von Wurfanker spricht eigentlich nichts, denn eine erhöht gebaute Befestigung ermöglicht kaum Ansatzpunkte für das Wurfanker_Ziel, wie auch immer ... eine starke Befestigung würde ich nie als Panthertribe angreifen lassen.
Nur so ein paar ungeordnete Gedanken,
lg Kho

Unknown hat gesagt…

Hallo meine SE Cori,

da bei uns zentral geführte Angriffe nicht möglich sind. Kann ich da Kho nur zustimmen. Denn solange ich dabei bin, konnten wir nicht ein einziges mal in eine no grapple Festung eindringen. Und diese sinnlosen Angriffe machen auf Dauer keinen Spass.

Wir sollte Angriffe auf solche Festungen grundsätzlich unterlassen, und uns auf kleinere Raubzüge in deren Umgebung konzentrieren.

Allerdings sind ja nun gerade tagsüber nicht alle Schwestern online. Da kann man natürlich keiner Schwester einen Alleingang verübeln. Das wir den dann gemeinsam ausbaden müssen, ok das gehört dazu.

Auch wenn es unserem Verständnis und Kampfweise widerspricht, sollten wir doch auch einmal darüber diskutieren ob nicht auch ein Grappel Verbot bei uns sinnvoll wäre. Denn dieses Verbot, ist auch auf anderen Sims in keiner Weise realistisch. Warum also sollten wir da allein so fair sein?

Be well, und sichere Wege Cori!
Juels