Freitag, 8. August 2014

Die En denkt nach



Die En lag in ihrer Hütte und starrte an die Decke wo einen Spinne langsam an einem Schilfhalm entlang krabbelte. Von draußen war das beruhigende Knistern des Feuers zu hören und die Gedämpfte Unterhaltung der beiden Wachen. Wenigstens gab es wieder Wachen. Diesen ganze Situation schien fast Ausweglos.

Alles hatte damit begonnen dass aus irgendeinem Grunde immer wieder Jägerinnen nicht von der Jagd heimgekommen waren. Jägerinnen die durch ihre Lebendigkeit in der Gruppe zu einer echten Stütze geworden waren. Irgendwann war es still geworden im Lager der Sa me Pyrana. Einstmals waren sie mächtig gewesen und hatten das ganze Land nördlich des Flusses vom Rand der Tahari bis zum Handelsposten an den Gestaden der Thassa beherrscht. Einzig die nahezu ausgestorbenen Samburo-Panther hatten noch ein Lager zwischen den Pyrana und der Küste.

Doch dann waren die Ja’hesa Seraka, die Schwestern den Blutklingen intern aneinander geraten. Pah, was für ein Name. Klingt so kriegerisch, dabei beschäftigten sich die Seraka seit Jahren nur damit Räucherstäbchen anzuzünden und zu irgendeiner ominösen großen Mutter um Frieden zu beten! Sie waren nicht besser als die Waschkajirae in Treve, die ihre Augen stumm zum Himmel heben und darum bitten, dass sie den Abend des Tages erleben.

Diese Anführerin Susa wollte wohl die Zweite des Stammes loswerden um eine engagiertere Schwester als Se zu haben. Andere behaupteten sie wollte nur eine treuere Gefolgsfrau haben. Natürlich hatte die Zweite, Nadin, sich das nicht bieten lassen. Es kam zum offenen Streit. Das hatten zumindet die Späherinnen der Pyrana berichtet die von Zeit zu Zeit die Straße und den Fluss anch Süden überquerten, wo die Sa me Arder und die Ja’hesa Seraka lebten.

Hätten sich diese beiden Verrkühe doch bloß einigen können! Gerade als die Pyrana so schwach waren wie noch nie, zersplitterte die Serakagruppe. Während Susa nur  noch selten gesehen wurde und eine kleines Fragment der Seraka sich auf eine vorgelagerte Thassainsel zurück zog, suchte sich der größte Teil der Seraka, unter der Führung der Se Nadin eine neue Heimat und fand sie nördlich des Flusses im Wald der Pyrana.

Immer wieder starrte die En, Cori, auf die Decke und auf ie Spinne die im Flackernden Schein des Feuers dass von draußen herein viel an ihrem Schattenwurf zu erkennen war. Natürlich hatten sie sich das nicht gefallen lassen, dass diese Seraka-Abkömmlinge, die sich jetzt klangvoll Ja’hesa me Tri’Shena nannten, also Schwestern des Windes, in ihrem Wald siedelten.

Sie hatten es erst mit einem Ultimatum und Einschüchterung versuchen wollen. Vielleicht wussten diese Windbeutel ja nicht das die Pyrana derzeit so schwach waren dass die Hütten im Camp verrotteten weil zu wenige Schwestern da waren um sie in Stand zu halten.  Doch der Plan hatte nicht funktioniert. Die Tri’Shena hatten sich natürlich nicht von zwei Pyranas einschüchtern lassen.

Im Gegenteil. Diese verfluchte Sklavin, diese Flo hatte ihr, Cori, auch noch eine Falle gestellt und sie vor den Augen aller lächerlich gemacht. Verschlagen hatten sie vorgegeben einzulenken und den Pyrana ihre Brücke über den Seitenarm des Flusses zu bauen. Doch die Brücke war präpariert gewesen so das Cori in ein Becken voller stinkender Fischabfälle gefallen war.

Und so war den Pyrana nichts anderes übrig geblieben, als diese Windbeuteln, den Krieg zu erklären. Leider wurde der erste Kampf verloren und Cori und ihre treueste Schwester Loo gerieten in Gefangenschaft.

Man hatte sie wie gemeine Gefangene behandelt. Auch als Cori ihnen ihr Wort gegeben hatte man darauf bestanden sie auszuziehen und, und das war das Schlimmste war, diese Heilerin Cred hatte den Federschmuck berührt, den jede Pyrana mit unbedingtem Stolz trug. Niemand berührte diese Federn, niemand nahm sie ungestraft in die Hand. Nicht mal die Pyrana untereinander fassten diese Insignien ohne die Erlaubnis der jeweiligen Trägerin an. Das war eine Demütigung die es schon lange nicht mehr für eine En der Pyrana gegeben hatte. Dieses Vergehen musste bestraft werden.

Politisch gesehen hatten die Tir’Shena natürlich die Gelegenheit beim Schopf ergriffen und nun ihrerseits den Vorteil ausgenutzt und zwischenzeitlich sogar den Wald der Pyrana zum Besitz gefordert. Am Ende hatte Cori ein gehöriges Stück der Pyranawälder an die Tri’Shena abtreten müssen.

Zwar hatten die Pyrana hervorragende Kämpferinnen, doch sie waren einfach zu zerstreut für die Masse der Tri’Shena. Doch dieses Blatt schien sich gewendet zu haben. In den letzten Tagen waren mehrere junge Frauen in den Wäldern aufgegriffen worden die die Kampfkraft der Pyrana erheblich hätten stärken können.

Während Cori die Leisen Stimmen von Selma und Fine, zwei der neuen die ihre erste Wache hatten. Zusammen mit den Neuen würde es vielleicht gelingen diese Tri’Shena zu besiegen und ihnen dieselbe Demütigung angedeihen zu lassen wie sie den Pyrana beigebracht haben.

Die En machte sich keine großen Sorgen, dass die Tri’Shena ihrerseits einen Angriff lancieren würden. Eine von ihnen, die junge Jägerin Hope, war mehrfach zu Cori gekommen und hatte das gespräch gesucht. Sie hatte es sich leisten können aus einer überlegenen Position heraus zu verhandeln und hatte Cori immer wieder irgendwelche Bündnisse vorgeschlagen. Ein jämmerliches Gewinsel in den Augen der Pyrana-En, aber das würde sie nie laut sagen.

Jeder wusste, dass die Pyrana seit den Tagen ihrer ersten En Nicy, keine Bündnisse eingingen. Sie hatten diese Bündnisfreiheit insbesondere in dem turiansichen Wald und Steppenland mit zuviel Blut bezahlen müssen, als sich drei Stämme gegen sie stellten. Schon damals hatte man ihnen ein rettendes Bündnis angeboten, doch die Pyrana lösten ihre Probleme allein. Das war schon immer so.

Das Problem an den Tri’Shena war, dass es bei ihnen keine En und keine Se gab. Niemanden der letztlich verantwortlich zu machen war. Es schien so als würden diese verweichlichen Heulsusen alle ihre Entscheidungen in endlosen gemeinsamen Ratssitzungen fällen. Und Cori konnte ja schlecht den ganzen Stamm masakrieren. Dazu waren Anführer gut. Anführer waren die die geschlachtet wurden wenn was schief ging.

Cori gähnte. Obwohl es schon spät in der Nacht war hatte sie bisher keine Ruhe finden können, doch jetzt schien die Müdigkeit sich endlich gehör zu verschaffen. Vielleicht würde Coria ja morgen alles mit Loo besprechen können oder mit Heike…einer die lange genug dabei war um wie eine Pyrana zu denken.

(P.S.: Es handelt sich hierbei nur um den versuch meien Rolle als Taluna und En der Pyrana etwas auszuschmücken. Keine der etwas provokanten Bemerkungen des oben stehenden Textes sind bitte als meien OOC Meinung miszuverstehen))

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