Montag, 11. August 2014

Loo und Mik

Der Wind ließ die Blätter in den Wipfeln der Bäume leise rascheln. Verborgen in einem Versteck aus Ästen, Schilfgras und Blättern kauert Loo in ihrem Beobachtungsposten. Die Aufgabe der erfahrenen Pyrana-Jägerin war es die Grenzen des Reviers der Pyrana zu überwachen um Wilderer, sich nähernde Feinde oder sonstige Grenzgänger zu Melden oder abzufangen.

Leise schnitt ihr Messer kleine Streifen von dem Holzstab ab denn Loo in ihrem Versteck bearbeitete. Die En hatte vor einigen Tagen die Anweisung gegeben große Mengen an Pfeilen und Speeren herzustelen, falls es erneut zu einem Kampf mit den Tri’Shena kommen sollte. Wenn man schon in der Unterzahl war, dann sollte man wenigstens besser bewaffnet sein.

Da erregte ein Geräusch Loos Aufmerksamkeit. Gespannt blickte sie sich um und erblickte einen blonde, in Leder und Fellkleidung gewandete Frau. Die Kleidung die mehr als Fetzen denn als Kleidung beschrieben werden konnte zeigte mehr von dem muskulösen schlanken Körper als es verdeckte.

Loos Augen verengten sich. Das war keine von den Pyrana. Im Gegenteil. Loo kannte die Frau. Es war die Jägerin Mik. Diese sonderbare Vertraute der Tri’Shena, die jetzt mit einigen Getreuen auf der Insel  am Thassaufer lebte. Mik war letztens nicht gerade zimperlich gewesen in ihrem Vorschlägen, was man mit den Gefangenen Pyrana anstellen sollte. Sogar der gefährlichste Vorschlag, dass die Pyrana ihren Teil des Waldes ganz verlieren sollten, war von dieser Mik gekommen.

Und nun schlenderte diese Mik hier durch den Wald der Pyrana als wenn nichts gewesen wäre. Als wären alle im tiefsten Frieden. Die Pyrana sollten also ruhig schwimmen oder um das Gebiet der Tri’Shena einen Umweg machen, aber diese Mik konnte durch das Jagdgebiet der Pyrana laufen als wenn es ihr gehörte? Oh nein das würden sich die Pyana nicht gefallen lassen.

Grimmig machte Loo ihren Bogen Kampf bereit und rief die Fremde an: „Hey Du! Bleib stehn!“ Die Fremde reagierte nicht sondern schlenderte seelenruhig weiter. „Der werde ich schon Beine machen“ dachte Loo und legte auf die Blondine an.

Der Kampf war kurz und einseitig. Offenbar hatte die Fremde gar keine Waffen bei sich. Nachdem sie die Fremde aus einem flache Flussbett gezogen und mit einem Seil gefesselt hatte, wartete sie geduldig bis Mik sich erholt hatte. 

Als sie die Augen aufschlug sagte Loo: „Ich dachte deine Freundinnen haben Dich gewarnt. Unser Wald ist tabu.“
„Ich gehe lang wo es mir gefällt, so wie du auf Wehrlose schießen kannst wie es Dir gefällt.“ Gab die Tri’Shena-Freundin giftig zurück, „Du hast mir gar nichts zu befehlen!“
 „Du bist durch unseren Wald gelaufen.“ mahnte Loo an, und Du hast uns beleidigt als wir gefangen waren.“
 „Nein, habe ich nicht.“ Versuchte Mik zu erwieder, „ich glaube nicht, das es meinen Freunden gefallen wird, was du hier mit mir anstellst.“

Promt tauchten auch wirklich zwei der Tri’Shena auf. Eine von ihnen, eine schlanke Frau die den Namen Ina trug ergriff sofort das Wort: „Was hast du getan, Loo?!“ und die andere fragte „Was ist denn hier los?“
Loo war sich sicher das Recht auf ihrer Seite zu haben. Auch wenn es zwischen den gesetzlosen Panthermädchen wenig Gesetze gab an die man ich hielt, Jagdgründe wurden eigentlich fast von allen respektiert. „Ich habe jemand gejagt, der durch unseren Wald gegangen ist und nicht auf Ansprache reagiert hat.“
Darauf entrüstete sich die Gefangene: „Gejagt?! Ich bin gegangen und zwar ohne jemanden zu bedrohen!“

Doch Loo ließ sich nicht beeindrucken Loo und zuckte mit der Schulter „Wir haben es gesagt, dass wir in unserem Wald keine Fremden dulden.
"Es gibt keinen Wald der Menschen gehört. Der Wald gehört den Tieren die dort leben!" behauptete Mik. "Kein Tier würde so feige angreifen wie Du. Tiere jagen um zu fressen, du um etwas zu beweisen."

"Ich habe Dich angesprochen, Du hast nicht reagiert", konterte Loo.
"Und ich habe Dir nicht geantwortet, ein sicheres Zeichen, das ich mit Dir nicht reden wollte." gab die Gefangene flapsig zurück.

Doch Loo ließ sich nicht beeindrucken: "Jetzt wirst du zuhören müssen."
"Pah, töte mich doch, dann haben wir es hinter uns!" patze Mik die Pyrana an.
Loo redete unbeirrt weiter: "Unser Wald ist keine Durchgangsstraße für Euch, Dich und deine Freundinnen."

Aber auch Mik ließ sich so schnell nicht ins Boskhorn jagen: "Ich sagte schon, es gibt keinen Euren Wald, es gibt einen Wald und der ist für alle da! Und du wirst mir nicht sagen was ich darf und was nicht"
Loo, die für ihre Geduld unter ihren Schwestern berühmt war ließ sich auf eine Erklärung ein. Offenbar wollte diese Mik sie nicht verstehen: "Es gibt einen Wald der Sa me Arder, einen Wald der Sa me Pyrana und auch ein Stück der Ja'hesa Tri'Shena. Auch sie werden ihren Wald verteidigen.". Bei diesen Worten drehte sie Mik auf den Rücken.

Mikkua wie Mik mit vollem Namen hieß, schaute Loo gerade heraus an. Der Zorn stand ihr ins Gesicht geschrieben: "Beim nächsten Mal, werde ich eine Waffe tragen, wenn ich durch den Wald gehe und dann werden wir sehen!"
Im Hintergrund standen die beien Ja'hesa me Tri'Shena Jägerinnen und forderten zunehmend lautstark, das Loo Mik freigeben solle. Doch Loo ließ sich auch davon nicht aus der Ruhe bringen. Die beiden hatten offenbar hinreichend Respekt vor ihr um es nicht auf einen Kampf ankommen zu lassen. Sie zuckte mit der Schulter und sagte ruhig zu ihrer Gefangene: "Du drohst mir und ich warne Dich."

Die Blondine am Boden stieß einen wegwischenden Laut aus "Ich drohe nicht nur, ich werde es auch in die Tat umsetzen!"
Loo konnte es sich leisten die Gönnerhafte zu spielen und sagte leichthin: "Gut, dann ist ja allesgeklärt."
"Würde ich auch sagen."
"Du wirst unser Grenzen nicht respektiren."
"Ich respektiere euer Camp, mehr nicht."

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