Der Wind ließ die
Blätter in den Wipfeln der Bäume leise rascheln. Verborgen in einem Versteck
aus Ästen, Schilfgras und Blättern kauert Loo in ihrem Beobachtungsposten. Die
Aufgabe der erfahrenen Pyrana-Jägerin war es die Grenzen des Reviers der Pyrana
zu überwachen um Wilderer, sich nähernde Feinde oder sonstige Grenzgänger zu
Melden oder abzufangen.
Leise schnitt ihr
Messer kleine Streifen von dem Holzstab ab denn Loo in ihrem Versteck
bearbeitete. Die En hatte vor einigen Tagen die Anweisung gegeben große Mengen
an Pfeilen und Speeren herzustelen, falls es erneut zu einem Kampf mit den
Tri’Shena kommen sollte. Wenn man schon in der Unterzahl war, dann sollte man
wenigstens besser bewaffnet sein.
Da erregte ein
Geräusch Loos Aufmerksamkeit. Gespannt blickte sie sich um und erblickte einen
blonde, in Leder und Fellkleidung gewandete Frau. Die Kleidung die mehr als
Fetzen denn als Kleidung beschrieben werden konnte zeigte mehr von dem
muskulösen schlanken Körper als es verdeckte.
Loos Augen verengten
sich. Das war keine von den Pyrana. Im Gegenteil. Loo kannte die Frau. Es war
die Jägerin Mik. Diese sonderbare Vertraute der Tri’Shena, die jetzt mit
einigen Getreuen auf der Insel am Thassaufer lebte. Mik war letztens
nicht gerade zimperlich gewesen in ihrem Vorschlägen, was man mit den
Gefangenen Pyrana anstellen sollte. Sogar der gefährlichste Vorschlag, dass die
Pyrana ihren Teil des Waldes ganz verlieren sollten, war von dieser Mik
gekommen.
Und nun schlenderte
diese Mik hier durch den Wald der Pyrana als wenn nichts gewesen wäre. Als
wären alle im tiefsten Frieden. Die Pyrana sollten also ruhig schwimmen oder um
das Gebiet der Tri’Shena einen Umweg machen, aber diese Mik konnte durch das
Jagdgebiet der Pyrana laufen als wenn es ihr gehörte? Oh nein das würden sich
die Pyana nicht gefallen lassen.
Grimmig machte Loo
ihren Bogen Kampf bereit und rief die Fremde an: „Hey Du! Bleib stehn!“ Die
Fremde reagierte nicht sondern schlenderte seelenruhig weiter. „Der werde ich
schon Beine machen“ dachte Loo und legte auf die Blondine an.
Der Kampf war kurz und
einseitig. Offenbar hatte die Fremde gar keine Waffen bei sich. Nachdem sie die
Fremde aus einem flache Flussbett gezogen und mit einem Seil gefesselt hatte,
wartete sie geduldig bis Mik sich erholt hatte.
Als sie die Augen
aufschlug sagte Loo: „Ich dachte deine Freundinnen haben Dich gewarnt. Unser
Wald ist tabu.“
„Ich gehe lang wo es
mir gefällt, so wie du auf Wehrlose schießen kannst wie es Dir gefällt.“ Gab
die Tri’Shena-Freundin giftig zurück, „Du hast mir gar nichts zu befehlen!“
„Du bist durch
unseren Wald gelaufen.“ mahnte Loo an, und Du hast uns beleidigt als wir
gefangen waren.“
„Nein, habe ich
nicht.“ Versuchte Mik zu erwieder, „ich glaube nicht, das es meinen Freunden
gefallen wird, was du hier mit mir anstellst.“
Promt tauchten auch
wirklich zwei der Tri’Shena auf. Eine von ihnen, eine schlanke Frau die den
Namen Ina trug ergriff sofort das Wort: „Was hast du getan, Loo?!“ und die
andere fragte „Was ist denn hier los?“
Loo war sich sicher
das Recht auf ihrer Seite zu haben. Auch wenn es zwischen den gesetzlosen Panthermädchen wenig Gesetze gab an die man ich hielt, Jagdgründe wurden eigentlich
fast von allen respektiert. „Ich habe jemand gejagt, der durch unseren Wald gegangen
ist und nicht auf Ansprache reagiert hat.“
Darauf entrüstete sich
die Gefangene: „Gejagt?! Ich bin gegangen und zwar ohne jemanden zu bedrohen!“
Doch Loo ließ sich
nicht beeindrucken Loo und zuckte mit der Schulter „Wir haben es gesagt, dass
wir in unserem Wald keine Fremden dulden.
"Es gibt keinen
Wald der Menschen gehört. Der Wald gehört den Tieren die dort leben!"
behauptete Mik. "Kein Tier würde so feige angreifen wie Du. Tiere jagen um
zu fressen, du um etwas zu beweisen."
"Ich habe Dich
angesprochen, Du hast nicht reagiert", konterte Loo.
"Und ich habe Dir
nicht geantwortet, ein sicheres Zeichen, das ich mit Dir nicht reden
wollte." gab die Gefangene flapsig zurück.
Doch Loo ließ sich
nicht beeindrucken: "Jetzt wirst du zuhören müssen."
"Pah, töte mich
doch, dann haben wir es hinter uns!" patze Mik die Pyrana an.
Loo redete unbeirrt
weiter: "Unser Wald ist keine Durchgangsstraße für Euch, Dich und deine
Freundinnen."
Aber auch Mik ließ
sich so schnell nicht ins Boskhorn jagen: "Ich sagte schon, es gibt keinen
Euren Wald, es gibt einen Wald und der ist für alle da! Und du wirst mir nicht
sagen was ich darf und was nicht"
Loo, die für ihre
Geduld unter ihren Schwestern berühmt war ließ sich auf eine Erklärung ein.
Offenbar wollte diese Mik sie nicht verstehen: "Es gibt einen Wald der Sa
me Arder, einen Wald der Sa me Pyrana und auch ein Stück der Ja'hesa Tri'Shena.
Auch sie werden ihren Wald verteidigen.". Bei diesen Worten drehte sie Mik
auf den Rücken.
Mikkua wie Mik mit
vollem Namen hieß, schaute Loo gerade heraus an. Der Zorn stand ihr ins Gesicht
geschrieben: "Beim nächsten Mal, werde ich eine Waffe tragen, wenn ich
durch den Wald gehe und dann werden wir sehen!"
Im Hintergrund standen
die beien Ja'hesa me Tri'Shena Jägerinnen und forderten zunehmend lautstark,
das Loo Mik freigeben solle. Doch Loo ließ sich auch davon nicht aus der Ruhe
bringen. Die beiden hatten offenbar hinreichend Respekt vor ihr um es nicht auf
einen Kampf ankommen zu lassen. Sie zuckte mit der Schulter und sagte ruhig zu
ihrer Gefangene: "Du drohst mir und ich warne Dich."
Die Blondine am Boden
stieß einen wegwischenden Laut aus "Ich drohe nicht nur, ich werde es auch
in die Tat umsetzen!"
Loo konnte es sich
leisten die Gönnerhafte zu spielen und sagte leichthin: "Gut, dann ist ja
allesgeklärt."
"Würde ich auch
sagen."
"Du wirst unser
Grenzen nicht respektiren."
"Ich respektiere
euer Camp, mehr nicht."
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