Samstag, 14. März 2015

Die Prophezeihung der Godiha



Einige Tage lebten die Pyrana in der Fischerhütte während die Arquna verkleidet im Dorf Unterschlupf gefunden hatten. Immer wieder ließ Cori kleine Spähtrupps das Gelände durchstreifen. Das Tal der Fenrisulfr verfügte über zahlreiche felsige Nebentäler und Schluchten sowie am seiner Öffnung über eine Langgezogene Steilküste wo die Höhenunterscheide überall ausreichten um der Leuchtblume gute Wachstumsbedingungen zu bereiten.

Die Schwierigkeit für den recht kleinen Stamm war es jetzt, einerseits das Land abzusuchen und zwar nach Möglichkeit lückenlos und gleichzeitig mussten die Nordländer die hier wohnten befragt werde und die Arquana durfte man auch nicht aus den Augen lassen.

Während die Späherinnen also das Gelände durchstreiften blieben immer ein oder zwei Schwestern im Dorf oder seiner Nähe um auf Tuchfühlung zu den Arquana zu bleiben.

Nach einigen Tagen war es Jules gelungen ein Treffen mit der Godiha zu arrangieren. Die Godiha, so erklärte man den Pyrana, nahm in der Dorfgemeinschaft die Funktion einer Wissenden oder Seherin ein. Da die Pyrana zunehmend auf Verkleidungen verzichteten, weil das Hohe aufkommen an allein reisenden Frauen die Nordländer eh schon mehr als misstrauisch gemacht hatte, war es um so einfacher für Sheera zu versuchen die Tarnung der Arquana zu enthüllen. Denn natürlich ging es auch darum die Konkurrenz bei den Nordländern in Misskredit zu bringen um sich selbst so Hinweise zu sichern die den anderen Stämmen dann hoffentlich vorenthalten wurden.

Cori wurde von Jules und den Dorf Jarl, dem Schmied Looki, der Godiha vorgeführt. Die Godiha war eine rothaarige und erstaunlich junge Frau. Sie war mit dezentem aber kostbaren Schmuck geschmückt und in Coris Augen war sie eine der schönsten Frauen die sie je gesehen hatte.

Sie führte Cori zu einer kleinen Hütte in den Bergen. Als Cori sich nicht traute diesen scheinbar geweihten Ort zu betreten lud die Godiha sie freundlich ein. „Was führt Euch in dieses Land?“ fragte die Godiha freundlich

Cori  räusperte sich: "Wir.....", sie war sich nicht sicher ob sie die ganze Wahrheit sagen sollte. Aber eine Wissende log man besser nicht an: "...also wir vom stolzen Stamm der Sa me Pyrana sind auf der Suche nach einer geheimnisvollen Pflanze. Sie wird bei uns im Süden die Leuchtblume genannt. Ihre Blätter sind geformt wie ein Stern und sie leuchtet in der Dunkelheit. Kannst Du uns sagen wo wir diese Blume finden können und ….“ Fügte sie etwas kleinlauter hinzu „…kannst Du es bitte wenn es geht nur uns sagen?"

Die Priesterin schaute Cori an und hörte ihr ruhig zu, dann sagte sie: „Sa me Pyrana, dieser Stamm ist mir wohl bekannt. Ihr lebt Nahe den vier Palmen nicht wahr?
Cori nickte. Die Godiha fuhr fort: „Die Schamanin eures Clans hat mir vieles gezeigt und ihr Wissen mit mir geteilt deshalb sagt mir, was erhofft ihr Euch durch diese Blüte die ihr sucht denn sie sollte nicht in die falschen Hände geraten oder für das falsche Ziel geopfert werden.“

Wieder wusste Cori nicht was sie sagen sollte. Natürlich wollte sie den Pyrana das Gift erschließen um ihren Feinden und den Feinden der Pyrana mit einer mächtigen Waffe drohen zu können. Doch das war sicher kein Grund den die Nodländerin gerne gehört hätte: Abermals räusperte sie sich und sagte: „Wir wollen vor allem die Heilkräfte der Wurzeln für die Menschen des Südens nutzbar machen.“ Das war zumindest nicht gelegen, die Pyrana waren schließlich auch Menschen des Südens.

Die rothaarige Godiha schaute Cori weiterhin unverwandt an und es schien Cori als würde sie die Halbwahrheiten in ihren Worten so klar sehen wie die Farbe ihrer Haare: „Die Heilkräfte also...“. Sie nickte und winkte die En näher zu sich: „Stehst du für deinen Stamm ein und würdest alles für deine Schwestern opfern?“ fragte sie. Sie strich mit der flachen Hand über die Steine auf dem Tisch vor sich und blieb über dem äußersten Stein hängen. Langsam wanderten ihre Augen wieder zu Cori empor während sie den Stein wendete und die Rune sichtbar wurde.

Cori nickte. Sie stand für ihren Stamm ein. Wenn sie die Pyrana ein für alle mal absichern könnte, würde sie ohne zu zögern in den Tod gehen. Die Pyrana waren wie das Kind das sie sich heimlich stets gewünscht, aber nie empfangen hatte. „Ja ich würde alles für sie opfern.“
Die Pristerin deute auf die Rune vor sich, welche Coris Zukunft verhieß: „Dies Zeichen nennen wir Gebo. Es bedeutet, dass dich ein Geschenk erwarten wird. Es muss nichts materielles sein aber etwas von hohem Wert. Nimmst du es an, so fordern die Götter ein Gegengeschenk als Zeichen der Wertschätzung und Demut. Ist Dir Luminus Ephorbiacea soviel wert, dass du ja sagen würdest, koste es was es wolle?“

Natürlich gab es vieles worauf Cori nicht würde verzichten wollen. Loo zum Beispiel, ihre Schwesternüberhaupt und auch ihrer Rache an Lissy waren Dinge die sie nicht aufgeben würde. Aber so etwas würden doch diesen fremden nordischen Götte nicht von ihr fordern, oder etwa doch? „Nun es gibt da etwas das würde mir schwerfallen, es für die Pflanze zu opfern. Aber ob ich es opfern würde, das kann ich jetzt noch nicht sagen.“

„Die Götter werden in dein Herz blicken um zu sehen was Dir am kostbarsten auf dieser Welt ist, bedenke dies immer auf deiner Suche.“ Nun richtete sich die geistige Führerin der Nordländer auf. „Wie dem auch sei, die Suche nach der Blüte an sich birgt Gefahren und die Spuren die zu ihr führen bedeuten den Tod. Auch das solltest Du bedenken.“
 „Das bedeute um die Blume zu finden muss ich sterben?“ fragte Cori. Obwohl sie nicht an solch ein Schicksal glaubte, lag jetzt keine Spur von Heiterkeit in ihrer Stimme.

„Dies scheint nicht dein Schicksal zu sein aber etwas Geliebtes kann den Tod finden weil es Dir folgt.“ Die Godiha erhebt sich wieder und sieht dich an: „Geh in dich und frage dich ob es diese Blume wert ist. Wenn die Antwort ja ist, dann findest du sie nahe der Göttin Feyja. Eine Höhle musst du suchen deren Zugang bewacht wird, doch wenn du es zu den Füßen der Göttin schaffst, so wirst du erhalten was du willst. Doch vergiss nicht, dort wo Leben ist, ist auch der Tod. Dort wo Schönheit gedeiht wird auch das Hässliche sein, lass dich nicht blenden und halte deinen Geist wach.“

Damit war die Weissagung beendet und Cori verließ die Hütte. Die En der Pyrana dachte, dass die Aussagen dieser Godiha genau so kryptisch waren wie die salbungsvollen Worte der wenigen Wissenden in der Stadt, weswegen Cori die Tempel auch stets gemieden hatte. Doch obgelich diese Aussage sehr rätselhaft war, so konnte man doch etwas damit anfangen. Die alles entscheidende Frage nun aber war: Was war die Blume Cori wirklich wert?

Freitag, 13. März 2015

Ein Wiedersehen im Tal der Fenrisulfyr

Mit der Ausrüstung welche die Ki’Kara den Pyrana zur Verfügung gestellt hatten ging die Wanderung in den kalten Norden los. Zunächst bereisten die Pyrana die Grenzlande etws nördlich des großen Nordwaldes. Hier wollten die Ki’Kara vor kurzem noch von Kur-Attacken gehört haben, aber das Klima schien für die fremdartigen Wesen die nur im eisigen Winter überleben konnten viel zu warm.
Leider bekam Cori von der Suche kaum etwas mit da sie sich eine wirklich lästige Grippe einfing und jeden Abend froh war wenn sie in ihrem Zelt lag. Erst als man sich dem Tal der Fenrisulfyr näherte ging das Fieber zurück.
 
Das Wetter war dank der Jahreszeit angenehm. Es regnete und schneite nicht und am Himmel zeigte sich das Zentralfeuer täglich mehrere Ahn, doch die wenige Wärme welche die Sonne spendete wurde von einem kalten schneidenden Wind vertrieben. Schließlich entdeckten die Pyrana an einem weiteren Fluss eine kleine Hütte die auf einen Steg gebaut war. Es roch unverkennbar nach Fisch jeder Altersstufe und an der Wand der Hütte waren Netze zum trocknen ausgehängt. Die Jägerinnen merkten sich diesen Ort da er sich hervorragend als Lagerstätte eignen würde und setzten dann ihren Weg fort.
 
Schon bald näherten sie die Jägerinnen, welche in einer lockeren weit auseinander gezogenen Reihe wie bei einer Treibjagd liefen einer Lichtung, von der Geräusche zu hören waren. Auf ein Handzeichen ihrer Anführerin hin ließen sich die Frauen lautlos ins weiche saftige Gras sinken oder versteckten sich hinter hinter Bäumen oder Büschen.
Cori streifte Speer und Bogen ab. Allein als Frau zu reisen war auf Gor schon ungewöhnlich genug. Dabei offensichtlich Waffen mit sich zu führen musste unweigerlich das Mistrauen jedes freien Goreaners erwecken und genau das konnten die Pyrana aktuell am wenigsten gebrauchen.
„Ich glaube ich kenne den Schmied dieses Clans,“ flüsterte Loo, „Sein Name ist Looki, wir haben ein geheimes Handelsabkommen mit ihm. Wenn Du ihn siehst, lass ihn wissen, dass Du eine Pyrana bist, Cori“. Die En schaute ihre Se an und zog die Augenbraue hoch während sie die Stirn runzelte. Wieso wusste sie als Erste des Stammes nichts von diesem Abkommen, oder hatte sie es nur vergessen?
Während die Jägerinnen ihrer En aus ihren Deckungen heraus mit ihren Bögen Deckung gaben, ging Cori auf die Lichtung zu. Sie legte sich kurz zurecht, dass sie als Coy, von der Kaste der Holzträger auftreten wollte. Die Holzträger waren wohl eine der niedersten Kasten auf Gor. Ihre Aufgabe war es das Umland ihres Heimsteines nach Nutzbarem Holz zu durchforsten, es zu sammeln und in die Stadt zu tragen. Da die Holzträger die meiste Zeit ihres Lebens, auf den langen Wanderungen allein waren und mit niemandem sprechen konnten, hatte sich eine Mundart herausgebildet, die eine degenerierte Abwandlung des Hochgoreanischen war. Diese Sprachvariante klang alles andere als schön weswegen man Holzträger vielfach nicht für die schlauesten Köpfe hielt. Cori war recht geschickt darin ihre Mundart zu imitieren.  
Auf der Lichtung arbeite ein Mann, der dunkle Arbeitskleider aus einem weichen Leder trug. Obwohl es kühl war trug er nur ein Leibchen so dass man unter der Haut das Spiel seiner Muskeln an den Oberarmen verfolgen konnte. Einen Augenblick ertappte Cori sich dabei Gefallen an diesem Anblick zu finden. Doch sofort schob die gefühlskalte Kriminelle, die Frau die von der Gesellschaft ausgestoßen wurde, diesen Gedanken beiseite: Nur ein toter Mann ist ein guter Mann. So schrie die harte und Kalte Jägerin die verträumte sehnsüchtige Frau in ihrem Inneren an.
Der Mann war recht Freundlich und einen Frau in einem dunklen Gewand leistete ihm Gesellschaft. Cori fragte ob es hier Arbeit für sie gäbe und ob sie hier irgendwo übernachten könne. Der Mann hatte sichtlich Probleme sie bei ihrer bis zur Unverständlichkeit verstümmelten Sprache zu verstehen wies ihr aber trotzdem den Weg in das Dorf wo der Jarl sich ihrer annehmen würde. Cori merkte sich, dass ein Jarl so etwas war wie ein Ubar in den Städten der zentralen Gebiete Gors.
Gerade als Cori gehen wollte, näherten sich drei Personen der Lichtung, zwei Frauen und ein Mann. Die eine Frau war in ein kostbares Geand gekleidet, während die andere eher wie eine Jägerin, ein Urtmädchen oder eine Sklavin gekleidet war. Die Frau in dem Gewand trug sogar einen Bogen samt Munition auf dem Rücken. Der Mann war ein Sklave. Als sie näher kamen konnte Cori sich an den Gang des Mannes von irgendwoher erinnern.  Dann viel es ihr ein. Sie hatte den Mann vor einigen Tagen gesehen, doch war es damals dunkel gewesen. Es war der Sklave der Arquana gewesen! Die beiden Frauen kannte sie ebenfalls. Sie hatte ihre Gesichter ebenfalls im Lager der Arquana gesehen! Die Arquana waren also hier. Blieb abzuwarten ob hier der ganze Stamm herumschlich oder ob die drei nur eine Art Spähtrupp war. Cori hoffte, dass sie nicht erkannt worden war schaute zu Boden und raunte im vorbei gehen eine „Tal“. Wie hatte es die Arquana geschafft, vor ihnen hier zu sein?
Ohne ihre Schwestern benachrichtigen zu können, folgte Cori einer Straße, die mit grobem Naturstein gepflastert war, über eine Brücke und einen kleinen Hügelhinauf zu einer Palisade aus Holzstämmen. Wie der Mann es gesagt hatte war  das Tor für jeden der friedlich war offen.
Plötzlich standen Loo und Sheera vor Cori. Sie hatten die En offenbar umlaufen um sich nun unbeobachtet neue Anweisungen holen zu können. Alle drei sagten beinahe im selben Moment: „Das sind Arquana, da vorne an der Lichtung!“. Cori nickte: „Aye, vesucht herauszufinden, weswegen sie hier sind. Wenn sie wegen der Blume hier sind, lasst auf keinen Fall zu, dass sie Kontakt zu ihrer Gruppe herstellen können! Wenn sie aber harmlos sind und nichts mit uneren geschäften zu tun haben, lasst sie abziehen. Aber lasst Euch auch nicht provozieren und schlag leichtfertig los. Gegen die Arquana reicht es nicht nur eine Schlacht zu gewinnen, bei denen müssen wir den ganzen Krieg gewinnen. Wir treffen uns nachher an der Fischerhütte.“ Die beiden erfahrenen Jägerinnen nickten und waren so lautlos wieder verschwunden wie sie aufgetaucht waren.
Cori wusste dass die Zentrale Stelle des Lebens in einem Norddorf immer die sogenannte Langhalle war. Sie war ein Ort der Zusammenkunft, der Verwaltung, Raum für Feierlichkeiten und Freizeiteirichtung gleicher Maßen.
Mit dem griff ihres Dolches Schlug Cori an die Schwere Holztür der Langhalle, dem zweifelsfrei größten Gebäude des Dorfes. Als eine hübsche Frau ihr öffnete stellte sie sich erneut als Coy von den Holzfällern vor und die Frau holte einen Mann. Dieser führte sie nach einer abermaligen Vorstellung zu dem Jarl des Dorfes.
Dieser saß an einer Holztafel auf der mehrere Trinkhörner standen. Der Tisch stand erneut auf einem Podest, so dass jeder der vor den Jarl hintrat zu ihm aufschauen musste. Das machte jedem klar, wer hier Bittsteller und wer der Herrscher in diesem Land war. Cori wartete ab bis der Jarl sie aufforderte zu sprechen. "Sag mir Weib was ein Nordländer für Dich tun kann, das deine Reise so weit war?"´
Cori trat an den Ehrfurcht gebietenden Mann heran. In ihrem Kopf überschlugen sich die Gedanken: Hatte sie diesen Mann schon gesehen, hatte sie gar mit ihm schon gehandelt oder war das Geschäft stets zwischen ihm und Loo gelaufen oder irrte Loo sich einfach? Besser sie rückte nicht gleich mit der ganzen Wahrheit raus: "Tal, ick bin den Coy von den Kaste von de Holzträjas. Ick wollt ma frajen ob ick in den Fischahütte da hinne übanachte kann und ob det hiea Abbeit für mir jibbt?"
Der Jarl,  nickte langsam "Arbeit für fähige Fischer gibt es immer. Die Fischerhütte, hmmmm wenn Dir der Platz da reicht möge es sein." Er erhob die Hand, hielt fünf Finger hoch und sagte grade herraus "Jeder dritte fisch den Du fängst, musst du dem Dorf übergeben. Jeder der kleiner ist als ein Finger sollst du zurück werfen ins Meer, auf das ihm der Körper wächst, dass man satt wird."
 
Cori überlegte ob sie es vielleicht übertrieben hatte mit ihrem Holzträgerslang. Auf einmal wurde ihr eine Arbeit als Fischerin angeboten. Aber auch gut, dann wurden sie und ihre Schwestern wenigstens satt. Sie nickte hastig und dreht den Kopf ein wenig, so dass der Jarl die Federn in ihrem Haar sehen konnte. Die stolzen Federn der Pyrana rot, gold und dunkelbraun waren sie und der wichtigste Besitz einer jeden Pyrana. Wenn Loo Recht hatte, würde er sie nun erkennen und hoffentlich nichts gegen die Pyrana unternehmen. "Dange Schaarl" säuselte sie ergeben und zog sich unter tiefen Verbeugungen zurück.
 
Als sie aus der Langhalle trat, aus der sie von einem Nordmann geleitet wurde, da traf sie fast der Schlag: Auf dem Dorfplatz standen noch zei freie Frauen, doch Cori durchschaute die Verkleidung von Rosabella und Flida augeblicklich, schließlich waren die beiden ihre Nachbarinnen, vom Stamm der Sa me Arder! Wo bei allen Priesterkönigen kamen die her?!
 
Den Kopf gesenkt um nicht erkannt zu werden hastete Cori dem Dorfausgang zu, sie schaute nicht links und nicht rechts: Wo kamen all die Jägerinnen her? Waren sie alle hinter der Leuchtblume her? Und wenn ja, wie waren sie darauf gekommen. Außer Creide hatte niemand so eien fundiertes Wissen über die Pflanze besessen, was um alles in der Welt wollten all diese Leute hier?
 
Rasch lenkte Cori ihre Schritte zu der kleinen Fischerhütte.
 
 





Donnerstag, 12. März 2015

Weil mir gerade danach ist....

...und es mir gerade eingefallen ist, schreibe ich Euch hier mal mein derzeitiges Lieblingsgedicht ab. Es ist von Conrad Ferdinand Meyer und beschäftigt sich mit einer der spannendsten Fragen der Menschheit: Woher kommt das Böse?

 
"Ja"
 
Als der Herr mit mächtger Schwinge
Durch die neue Schöpfung fuhr,
Folgten in gedrängtem Ringe
Geister seiner Flammenspur.
 
Seine schönsten Engel wallten
Ihm zu Häupten selig leis,
Riesenhafte Nachtgestalten
Schlossen unterhalb den Kreis.
 
"Eh ich euern Reigen löse",
Sprach der Allgewaltge nun,
"Schwöret, Gute, schwöret, Böse,
Meinen Willen nur zu tun!"
 
Freudig jubelten die Lichten:
"Dir zu dienen, sind wir da!"
Die zerstören, die vernichten,
Die Dämonen, knirschten: "Ja."


Seine Gedanken kann sich jeder selbst dazu machen. Villeicht mal ne ganz schöne Abwechslung zwischen den ganzen RP-Berichten zur Zeit.

Eure
Cori

P.S.: Hab heute einfach zu viel um die Ohren um den bericht für gestern zu schreiben.

Mittwoch, 11. März 2015

Mein Börsentagebuch Folge II: Gefährliche Gedanken

Ich habe nach meinen ersten Experimenten, wie man so ein online Depot einrichtet, und wie man Aktien analysiert noch etwas mehr hinzu gekauft und mir tatsächlich ein kleines Sammelsurium an Aktien zusammen gekauft. Meistens Papiere aus dem DAX und bin mit der Strategie kaufe und behalten, recht gut gefahren, denn seit Jahresbegin hat der DAX zu einem kontinuierlichen Höhenflug angesetzt.

Das Problem ist, dass ich mich jetzt nicht traue erneut zu investieren. Denn nach dem steilen Aufstieg kommt meistens auch ein kräftiger Einbruch. Jetzt, wo der DAX von einem Allzeithoch zum nächsten stürmt, wäre es hoch risikoreich mit größeren Geldmengen zu neue Unternehmungen zu starten.
Das bringt mich allerdings auf einen anderen Gedanken vor dem ich etwas erschrocken bin. Während des Höhepunktes der Ukrainekriese, rauschten die Aktienkuse bis zu 20% in die tiefe. Wer zu diesem Zeitpunkt, investiert hätte, hätte inzwischen, ein halbes Jahr später einen Zugewinn von rund 50% gemacht.
Das bringt mich auf die höchst unethische Idee, der nächsten größeren Kriese in freudiger Erwartung entgegen zu blicken. Natürlich tue ich das nicht. Denn politische Krisen gehen in den aller meisten Fällen mit menschlichen Tragödien einher. Wer sich ansieht unter welchen Bedingungen die Menschen der Ukraine, im Gazastreifen oder Syrien derzeit leben müssen, wie viele Haus, Hof, Angehörige oder Körperteile verloren haben, deren Lebensleistung in Sekunden vernichtet wurde, dann sollte einen eher eine große Abscheu gegenüber den Leuten überkommen, die genau auf solche Krisen und mit genau diesem Elend spekulieren und auch noch satte Gewinne machen.
In diesem Sinne
Eure
Cori

Dienstag, 10. März 2015

Störungen im Betriebsablauf...

..von Second Life waren der Grund warum von meiner abendlichen Spielzeit heute etwa 80% dazu drauf gegangen sind mich überhaupt in SL einzuloggen. Teleportieren ging nicht, die FL stimmte nicht, und IMs funktionierten auch nur sehr sporadisch.

Irgendwann um 22:40 habe ich es dann aufgegeben. Leider gibts daher auch heute keine neue Episode zu unserem Reise-RP.

War ich die Einzige die gestern Probleme hatte oder ging es anderen genau so? Stundenlange Einlogzeiten, Einlogabbrüche, ganze drei Mal gelang es mir mich anzumelden, zwei Abstürze.
Super nervog so ein Abend!

Eure
Cori

Der Pyrana neue Kleider

(Was bisher geschah...)

Als Cori am nächsten Morgen erwachte erkannte sie sogleich dass die Sonne bereits hoch am Himmel stand. Die Schlafplätze wo am vorabend noch Schwestern gelegen hatten waren leer obwohl die Rucksäcke und Ausrüstung noch wie am Vorabend abgelegt an den Wänden der Hütte aufgereiht waren. Die En der Pyrana strich sich die Hare zurecht und wickelte sich rasch ein frisches Tuch um die Brust, so fest wie sie es ohne fremde Hilfe vermochte, so fest dass ihr Busen so flach anlag wie es nur ging. Dann sich sie sich die kurzen schwarzen Haare zurecht und wechselte auch den Rest ihrer Kleidung. Nachdem sie sich kurz in einer Wasserschüssel gewaschen hatte trat sie ins Freie und fand das Camp verlassen vor.
 
 
Cori wunderte sich. Sowohl die Taluna als auch die Panther-Mädchen waren verschwunden.
Es war nur noch das Zwitschern der Vögel zu hören und das Plätschern des Baches der in der Nähe floss. Mehr verwundert als besorgt nahm Cori ihren Speer zur Hand und machte sich auf die Suche nach den Schwestern.
Sie Fand sie tatsächlich einige Schritte entfernt, am Ufer des Baches, zusammen mit den Ki’Kara Jägerinnen und einer Heilerin um ein kleines Feuer sitzen. Die Heilerin wurde als Lady Renate vorgestellt.
Rampel empfing Cori mit den Worten „Cori, diese Heilerin ist wirklich sehr schlau, sie weiß bestimmt auch etwas über die Pflanze.“ Sofort waren alle Ki’Kara und auch die Heilerin hellhörig geworden und fragten um was es denn gehe. Cori wäre beinahe der Kragen geplatzt. Sie konnte keine Mitwisser bei dieser Expedition gebrauchen darum schimpfte sie los: „Tausende von Passang sind wir gereist ohne jedem auf die Nase zu binden weswegen wir unterwegs sind und nun lasse ich Euch mal ein paar Ahn allein und schon interessiert sich die grüne Kaste für unsere Geschäfte!“
Rampel wurde etwas kleinlauter, allerdings war das Larl nun so oder so aus dem Sack, also berichtete Cori dass die Pyrana auf der Suche nach der Leuchtblume seien Luminus Euphorbicea genannt und das diese Pflanze im Norden wächst und als Dünger Kur-Dung benötige. Zu ihrer Überraschung sagte die Heilerin dass sie von so einer Pflanze noch nie gehört habe. Dabei beließ es Cori auch. Wenn die Heilerin nichts von der Giftwirkung der Pflanze wusste, dann war das auch ganz gut so.
In diesem Augenblick kam Mutter Luq zu der Gruppe, sie war ausgezogen um etwas frischen Kalana zu organisieren und war offenbar fündig geworden. Erfreut begrüßte sie Cori: „Tal, Cori. Hast Du gesehen? Ich habe Euch einige Fellkleider herausgesucht und in einer Kiste zusammen gepackt.“
Als Cori das verneinte brach die Gruppe gemeinsam ins Lager auf um den Kalana zu genießen und sich die Fellkleider anzusehen. Auf dem Weg bemerkte Cori, dass sich die offene und gesellige Sheera offenbar gut mit einer Ki’Kara angefreundet hatte die auf den Namen Ki hörte.
„Können wir nicht noch etwas hier bleiben, En?“ fragte Sheera
Ein gemütlicher Tag im Lager der Ki'Kara
„Sheera, die Arquana werden uns sicher verfolgen, wir versuchen weiter den Kontakt zu ihnen zu vermeiden.“
„Die Arquana werden es nicht wagen, hier einen Pfeil abzuschießen, Cori“, sagte Luq, „die wissen genau was ihnen dann blüht.“
„Wer sind die Arquana?“ fragte eine der jüngeren Jägerinnen.“ Sind das Feinde?“
„Nein, eigentlich sind sie Freunde, aber seit der Geschichte mit Lissy ist eher Winter über unserer Beziehung“, erklärte Luq.
Cori bemerkte mit zunehmender Bitterkeit, dass die Arquana offenaber in den Ki’Kara bisher treue Verbündete gehabt zu haben schienen. Ob man sich auf die Ki’Kara verlassen konnte würde die Zukunft zeigen.
Wenn man allerdings auf die Arquana traf, war es sicher besser die Ki’Kara zur Seite zu haben, anstatt bei einer Konfrontation auf sich allein gestellt zu sein. „Nun ich denke einen Tag können wir uns noch leisten.“ Sheera lächelte erfreut.
Im Lager angekommen saßen Sheera und Ki eng beieinander neckten sich und erzählten sich ohne Unterlass Geschichten.  Luq deute auf die Kiste. „Cori, das ist die Kiste. Es müsste alles darin sein was ihr braucht.“
Cori ging zu der Kiste und öffnete sie. Was darinnen war ließ ihr Herz höher schlagen, Felltuniken, Beinstulpen, Stiefel, Fußlappen, Handschuhe, Ärmlinge  und Fellmäntel. Mit diesen Kleidern waren die Pyrana in der Lage das Land der Kur, wo das ganze Jahr Schnee und Eis lagen zu bereisen.
Die Pyrana bedankten sich überschwänglich bei den Ki’Kara und danach saßen sie alle beisammen, tranken Kalana und erzählten sich Geschichten von der Jagd, aus ihrer Jugend oder von gutem Essen was es irgendwo gab. Morgen würde es endlich nach Thorwaldsland gehen. 
(...und es geht weiter!)

Montag, 9. März 2015

Rast in den nördlichen Wäldern

(Was bisher geschah...)

Die Gewaltmärsche durch das Arquanaterritorium hatten die Pyrana erschöpft. Allen mangelte es an Schlaf und alle klagten über schmerzende Beine und einen Schmerzenden Rücken. Obwohl die Stimmung in der Gruppe tief gesunken war, spornte Cori ihre Schwestern immer weiter zur Eile an. Der Kundschaftersklave der Arquana hatte sie mit Sicherheit gesehen. Er hatte die Arquana auch mit Sicherheit benachrichtigt. Es war höchst unwahrscheinlich, dass man die Pyrana nicht verfolgte.

Immer wieder blieb Cori stehen und ließ die Reihe ihrer Schwestern an sich vorüber ziehen. Viele trotteten missmutig vor sich hin, einige Schwestern die noch viel Kraft zu haben schienen, boten an den schwächeren Frauen Teile ihres Gepäcks abzunehmen. Die Pyrana brauchten eine Pause.
 
Als Pinu sich mit ihren Schwestern Okami und Angel beriet die lange bei unter der Flagge der Bandulo Piraten zur See gefahren waren, allerdings zuvor ebenfalls in den Wäldern gelebt hatten, da schlugen sie vor, die Gastfreundschaft der Ki’Kara-Jägerinnen zu erbitten. Die Ki’Kara waren eine Bande von Panthermädchen. Die Pyrana hatten bisher nicht wirklich viel Kontakt zu den Jägerinnen aus den Nördlichen Wäldern gehabt, die wenigen Kontakte die es gegeben hatte, waren allerdings von gegenseitigem Respekt geprägt gewesen. Von Freundschaft zu sprechen wäre vielleicht übertrieben gewesen, aber die Pyrana achteten die Ki’Kara ob der Geschichten die über die Taten der streitbaren Ki’Kara immer wieder in die Wälder des Südens drangen und umgekehrt schienen auch die Ki’Kara Achtung davor zu haben wie die Pyrana stets und unabhängig von jeder Allianz überlebten.

Hörte man den Namen der Ki’Kara so war dieser stets mit einem Namen eng verknüpft, mit dem Namen Luq. Sie selbst hatte die Ki’Kara lange angeführt doch nun wurde sie von ihren Schwestern ehrfurchtsvoll „Mutter“ genannt, hatte das Amt der Ersten an eine andere Jägerin überragen die Cori nicht kannte, doch im Hintergrund schien Luqs Wort bei den Ki’Kara noch immer die Kraft eines Gesetzes zu haben.
An der Grenze zum Revier der Ki'Kara
Bei Luq würde man den Pyrana helfen, darauf hoffte Cori. Die Suche nach dem Lager der Ki’Kara gestaltete sich einfacher als erwartet. Den Pinu schien in ihrer Weiten Sippschaft auch hier Anverwandte zu haben und verstand es genau die geheimen Hin
weise die sich hier und da im Wald fanden zu lesen.

Das Lager der Panthermädchen lag auf einem felsigen Grat und war nur über eine Reihe von Hängebrücken und schmalen Pfaden zu erreichen. Eine wirkliche Sicherung im Sinne eines Zauns oder Walls, so wie bei den Pyrana und Arquana schien es nicht zu geben. Links und rechts des Weges saßen hier und da schwarze Larl doch sie schienen keine wirkliche Notiz von den Jägerinnen zu nehmen.

Das Zentrum des Lagers wurde von einer Feuerstelle gebildet um die herum einige leichten Hütten aus Reisig und Schilf errichtet worden waren. Um das Feuer herum standen zahlreiche Kisten oder größere Felsblöcke die als Sitze dienten.

Als die Ki’Kara auf die Pyrana aufmerksam wurden begrüßten sie diese freundlich, waren sie doch durch ihren Schmuck aus Federn gut als Pyrana zu erkennen und somit ging für die Ki’Kara keine offensichtliche Gefahr von ihnen aus.

Lara ließ sich mit einem Seufzer auf den Boden fallen und auch die anderen Schwestern folgten nach einer kurzen Begrüßung der Ki’Kara ihrem Beispiel und setzten sich zu den Panthermädchen. Jules Schaute auf eines der dicken Felle am Boden und lächelte: "Eine gute Wahl hier her zu kommen." Mit diesen worten streckte sie die Schmerzenden Beine aus und wärmte ihre Füße am Feuer.

Okami stellte inzwischen alle Pyrana den Ki'Kara vor. Schlielich war sie bei Cori angekommen und meinte: "Nun, Luq, Cori kennst Du ja bestimmt."
Während die Krähe sich auf einen Baumstumpf setzte nickte Luq: "Ja, natürlich kenne ich sie. Was verschafft uns die Ehre des Besuches der Pyrana, geht es um Lissy?"
 
Die quirlige Okami fiel sofort wieder ein: "Luq ich glaube Du und Cori, ihr habt eine gemeinsame Freundin. Könnte das Lissy sein?"
Luqs Gesichtsausdruck verfinsterte sich: "Leider ist Lissy ist mir entkommen bevor ich sie für ihr freches Mundwerk bestrafen konnte. Sie meinte wirklich, ich würde auf meinen Knieen besser aussehen als auf meinen Füssen."
Cori hatte bereits vom Groll der großen Ki'Kara gegen die Se der Arquana erfahren, doch der Grund war ihr bisher unbekannt.

Die Krähe sah in die Flammen des Feuers und antwortete: "Nunja, Luq, Lissy ist zur Zeit nicht unser Problem, wir wollen in den Norden, weit hinauf in den Norden, und wir benötigen feste Kleider, Felle und Proviant um in die Länder des ewigen Eises zu reisen."
Die große Mutter der Ki'Kara fragte interessiert: "Wohin genau in den Norden?"
"Das wissen wir noch nicht, aber es muss sehr weit im Norden sein, dort wo die Monster leben die man in den Legenden und Geschichten als die Kur kennt."
 
Angel und Okami hatten inzwischen ein Fass gefunden und es mit der Erlaubnis der Ki'Kara angebort um nun mit langen Halmen den Inhalt aus dem Fass zu saugen. So wie es den beiden ehemaligen Piratinnen schmeckte schien es sich um Paga zu handeln. Eifrig forderten Sie die zurückhaltende Loo dazu auf mit an ihrem Gelage teil zu nehmen: "Loo willst Du da stehen bleiben oder soll ich Dünger suchen?"

Nun schaltete sich erstmals einen andere Ki'Kara ins Gespräch ein. Sie hatte rote Haare und saß auf einem Thronartigen Stuhl der aus risigen Knochen gefertigt zu sein schien. Cori vermutete dass es ich um die En der Ki'Kara handelte: "Im Norden leben die Thorwaldsländer, ich habe gute Kontakte zu einigen Clans. Was habt Ihr denn im Norden zu tun?"
Cori wollte nicht gleich die ganze Geschichte um die Leuchtblume enthüllen. Wenn die Pyrana schon die Gefahren der Reise auf sich nahmen dann hatten sie es auch verdient den Lohn für due Strapazen allein zu ernten. Die Ki'Kara passten ihr da als Unternehmenspartner nicht wirklich in den Kram, darum sagte sie nur kurz: "Wir müssen dort etwas erledigen." und hoffte dass die Panthermädchen nicht nachbohren würden.

Doch Luq schien den Braten zu wittern und bot an: "Cori, wenn wir Euch begleiten sollen, dann werden wir das gerne tun."

Die Erste der Pyrana beeilte sich abziwiegeln: "Oh wir bedanken uns für dieses Angebot. Eure Begleitung brauchen wir in einer anderen Sache, wenn es Lissy an den Kragen gehen soll. Das im Norden aber müssen wir alleine zu Ende bringen, aber wir brauchen dafür Felle und Proviant und einige Tage Eure Gastfreundschaft bis wir uns ausgeruht haben."
Luq nickte, sie hatte die Botschaft verstanden. Bei dem was den Pyrana bevorstand wollten sie allein sein: "Felle? Gut, von denen hab ich einige. Auch vom letzten Raubzug in das Norddorf."


Mother Luq links, die En DeeDe in der Mitte
Sheera, Selma, Loo und Jules, die in der Nähe saßen und dem Gespräch gelauscht hatten flüsterten leise: "Ich glaube die En meint das ernst und wir werden noch Schnee sehen.""Brr" machte Loo und schüttelte sich. Sie war bei den Wagenvölkern aufgewachsen und die Kälte nicht gewohnt.
"Ich mag die Kälte nicht." sagte auch Selma missmutig.
Auch Jules verzog das Gesicht als sie an die eisigen Stürme denken musste. Obwohl sie im Norden geboren war, hatte sie das warme Klima das Südens schnell schätzen und lieben gelernt.
Doch die En der Ki'Kara beruhigte die vier Pyrana: "Keine Angst, viele Monde sind vergangen und es ist nun fast Frühling."

Luq erhob sich nun was das Zeichen war, das sie etwas zu sagen hatte. Alle anderen gespräche verstummten augenblicklich: "Nun, Cori von den Pyrana, unser Camp ist euer Camp. Ihr habt unser Gastrecht, Ihr dürft hier verweilen, ausruhen und in unserem Wald jagen."
Cori stand nun ebenfalls auf, verneigte sich leicht und sagte: "Ich spreche für meinen Stamm wenn ich unseren Dank ausspreche."

Damit waren die Formalitäten geklärt. Nun wurde gegessen. Die Taluna der Pyrana holten ihre aller letzten Vorräte hervor die sie noch aus dem Süden mitgebracht hatten und teilten sie mit den Ki'Kara, während die Ki'Kara sich nicht lumpen ließen und ebenfalls auftsichten was ihre Vorräte hergaben.
Für die Taluna aus dem Süden war es ein Genuß endlich einmal wieder nach Herzenslust essen zu können und nicht sparen zu müssen.

Bald schon saß man in kleinen Gruppen beieinander und tauschte Rezepte, Jagdpraktiken und Geschichten aus. Dabei erzählte Mutter Luq auch die Geschichte die dazu geführt hatte, dass sie nun so einen Groll auf Lissy von den Arquana hatte: "Lissy bekahm mich mit einer List in die Finger als sie bei den Asgards im Norden lebte. Sie nannte mich eine Verräterin, dabei hatte sie doch den Wald und unsere Art des Lebens verraten. Sie lebte als freie Gefährtin mit einem Thorwaldsländer zusammen und wagte es, mich eine Verräterin zu nennen. Sie peitschte mich aus und folterte mich, sie kettete mich sogar nackt an, aber gekniet habe ich nie. Am Ende verkaufte sie mich für ein Spottpreis."

Loo und Cori hörten die Worte der Frau die in den Wäldern eine Legende geworden war und so viele ihrer Worte glichen dem was Loo wiederfahren war. Lissy und Micha waren damals als Sklavinnen in Skjaldir gefangen gewesen, sie hatten es genossen an den Ketten der Nordleute zu sein, sie hatten sich ihnen mit ganzem Herzen unterworfen, daher hatten sie auch nur Hohn und Spott für die Pyrana übrig gehabt als Loo mit ihrem Spährtupp das dorf überfallen hatte und hatten die Chance zur Flucht, welche die Pyrana ihnen zweifelsfrei eröffnte hatten nicht genutzt.

Später dann, nachdem ihre schwestern Lissy und Micha in die Wälder zurück geholt hatten, schämten sie sich ihrer Hingabe zu den Thorwaldsländern und einfach behauptet, das Loo, die hilfsbereiteste und loyalste Jägerin, die es nichmal fertig brachte eine gefangene Feindin an einen Mann zu verkaufen, dass diese Loo die Schuld getragen habe an ihrem langen Leid in der Sklaverei.

Hätte Cori vor ihrem Zusammentreffen mit Lissy von dieser Geschichte gewusst, vielleicht hätte sie sich auf der Brücke doch anders entschieden. Denn zumindest in den Augen der Ki'Kara hatte Lissy nicht mehr das Ansehen eines Opferverrs. Zumindest die Ki'Kara hatten die Bestie in Lissy erkannt.

Schließlich zogen alle sich zur Nacht zurück. Die Ki'Kara in ihre Hütten und die Pyrana in ihre Zelte, oder in eine Hütte die als Lagerstelle diente. Cori lag lange auf ihrem Lager und schaute an die Decke. Wer war diese Lissy? Wie listenreich musste sie sein um sich die Gefährtenschaft eines Nordländers zu erschleichen? Neindvoll bemekte Cori wie sehr auch sie, einen Mann vermisste. Einen Mann der bereit war sie aus dem Dreck und Staub des Urwaldes heraus zu holen, ihr ein Heim bot, ein zu Hause und eine Gemeinschaft. Vielleicht sogar bereit war sich ein Kind von ihr schenken zu lassen.

Doch dem entgegen standen die schrecklichen Erinnerungen an einen Abend den Cori angebunden in einer Lang Halle erlebt hatte. Es war eine reine Machtdemonstration und Rache eines einzelnen Nordländers gewesen, doch nach diesem Abend hatte Cori keine Frau mehr sein wollen.

Wenn Lissy sich freiwillig einem dieser Nordmänner hingab, dann verriet sie in der Tat, all die Mühen und Anstrengungen, all das Leid und die Entbehrungen die ihre Schwestern und alle Panther und Taluna jeden Tag auf sich nahmen um in begrenztem Maße ein Leben in Freiheit führn zu können. Das alles hinterging Lissy wenn sie sich diem Nordmann freiwillig angeboten hatte um sich so in sein warmes und gemachtes Haus einzuschleichen. Und als wäre das nicht schlimm genug hatte sie abermals eine ehrbare Jägerinn für ihre Schwäche und ihre Schande leiden lassen.

(...und es geht weiter!)

P.S.: Ein schönes und kurzweiliges RP mit den Ki'Kara, so langsam nehmen alle Konflikte in diesem Handlungsfaden gestalt an und nun scheint alles vorbereitet zu sein für das große Finale im Norden. Werden die Arquana die Pyrana verfolgen? Wird Cori bereit sein Lissy zu vergeben und wer wird das Rennen um die Leuchtblume gewinnen? Zur Zeit scheinen die Pyrana vorn zu liegen, doch schon mancher sicherer Siege ist kurz vor der Ziellinie noch zu Fall gekommen. Es bleibt also spannend... 

Sonntag, 8. März 2015

Im Land des Feindes

(Was bisher geschah...)

Nachdem Cori in die stillegelegte Leuchtkristallmine zurückgekehrt war, berichtete sie den Schwestern von ihrer Entdeckung. Vor ihnen lag tatsächlich das ausgedehnte Jagdrevier der Sa me Arquana. Dass sie Lissy getroffen hatte, die ärgste Feindin der Pyrana, verschwieg Cori. Die meisten Schwestern hatten den Krieg nicht miterlebt, sie würden die Geschichte nicht verstehen. Nur Loo berichtete sie davon. Loo hatte sich alles schweigend angehört und auch als Cori geendet hatte nichts gesagt.

Nun saßen die Pyrana beisammen und nahmen ihr Frühstück ein. Die Frage die es nun zu klären Galt wurde von Cori formuliert: „Wie wollen wir es machen? Wollen wir uns versuchen heimlich hindurch zu schleichen, wollen wir ganz offensichtlich ihr Gebiet durchqueren und es auf einen Kontakt mit ihnen ankommen lassen oder wollen wir veruschen ihr Revier zu umgehen? Das kostet uns allerdings mindestens zwei Hand zusätzlich.“

Eine Arquna auf Wache in der Nacht
Die Schwestern wussten nicht so Recht eine Antwort auf diese Frage nur die junge Tooth bemängelte dass zwei Hand eine ganze Menge zeit wären. Die En wartete eine Zeitlang ab und als sich sonst keine Schwester zu Wort meldete fragte Cori nach und die Gereiztheit in ihrer Stimme ließ keinen Zweifel daran wie sehr sie das Thema beschäftigte: „Hat sonst noch eine Schwester eine Meinung dazu?“
Nun beratschlagten die Jägerinnen leise und nach langer Unterhaltung entschied man sich möglichst unbemerkt den direkten Weg durch das Territorium der Arquana zu versuchen.
Nachdem die Entscheidung gefallen war, packte die Gruppe erneut ihre Ausrüstung zusammen. Einige Jägerinnen wurden beauftragt so viele Leuchtkristalle aus dem Gestein zu brechen wie es ging, damit die Pyrana sie auf der weiteren Reise als Zahlungsmittel verwenden könnten.
Dann ging die Wanderung erneut los. Der Laurius verzweigte sich vielfach und oft mussten die Waldbewohnerinnen durch Seitenarme des Flusses waten oder auf umgestürzten Bäumen auf die andere Seite balancieren.

Nach zwei Tagen hatten sie die nördlichen Sümpfe erreicht. Ab hier begann das Land der Arquana. Das Gelände wurde zunehmend Morastiger, Bodennebel lag in den Senken über dem brackigen stillen Wasser der Sümpfe hier und da erhoben sich einzelne kleinen Baumgruppen und das Unterholz bestand aus dornigem Gestrüpp.

Cori hatte während ihrer Erkundung eine freie, ebene Stelle gefunden die sie als Lagerplatz für die Nacht aufsuchen wollte. Die Nacht war lange herein gebrochen als die Pyrana diesen Platz erreichten. Aus Furcht die Arquana auf sich aufmerksam zu machen verzichteten die Südländerinnen darauf ein Feuer zu entzünden und begnügten sich damit kalte Streifen von Tabukfleisch essen.

So rasch es im Dunkeln ging bauten sie ihre Zelte auf und Lara und Tooth wurden ausgeschickt um die Gegend zu erkunden. Cri wusste nicht genau wo das Lager der Arquana war, aber sie wollte sicher sein dass sie nicht direkt vor der Haustür ihrer ärgsten Feinde campierte.

Während die beiden Späherinnen unterwegs waren, wickelten sich die anderen in ihre Decken ein, unterhielten sich leise und lauschten angestrengt auf jedes rascheln und Knacken im Unterholz. Nach einiger Zeit kamen die Späherinnen zurück und berichtete dass sie das Lager der Aquana auf einer kleinen Anhöhe entdeckt zu haben glaubten, es war von drei Seiten von einem See eingeschlossen und nur schwer zu erreichen. Man glaubte aber nicht dass die Pyrana entdeckt worden waren.

Diese Hoffnung zerschlug sich rasch als Loo plötzlich in der Dunkelheit eine Gestalt ausmachen konnte. Ein Mann kauerte im Gebüsch und hatte die Pyrana offensichtlich gesehen. Leise machte Loo Cori auf ihn aufmerksam. Cori gab mit Fingerzeichen kurz anweisung den mann zu flankieren und einzukreisen, doch sobald Okami und Lara sich entfernten um den Mann zu umgehen, ergriff dieser die Flucht. Lara, Cori und Loo setzten ihm nach und erkannten, dass er schnurstracks auf das Arquana-Lager zusteuerte. Sie waren also entdeckt worden!
Hastig kehrten die drei zu ihrem Lagerplatz zurück. Hier war inzwischen alles in heller Aufregung, Zelte wurden hastig abgerochen und Ausrüstung mehr schlecht als recht verstaut. Hastig liefen die Jägerinnen los wobei jede den Rucksack ihrer Vorderfrau anfaste damit sich die Gruppe in der Dunkelheit nicht verlor.

Wenig später erreichten sie einen Hügel der eine Abbruchkante zu einem weitren Flussarm hin hatte. Unter der Böschung versteckten sich die Pyrana. Würde der Arquanasklave wieder kommen? Hatte er seinen Herrinnen Bescheid gegeben und schwärmten sie nun aus um nach den Pyrana zu suchen? Noch war die Dunkelheit ihr größter Verbündeter, doch die Nacht würde nicht ewig andauern.

Versteckt vor den Augen des Feindes
Tatsächlich hörten sie bald darauf leise Schritte. Lara spähte um die Böschungskante und erblickte den blonden Sklaven. Es war genau der für den Rampel vor einigen Tagen so ins schwärmen geraten war. Er schien nach den Pyrana zu suchen. Lautlos machten die Pyrana die im Schutz der Böschung kauerten ihre Speere und Bögen bereit. Der Unfreie lief auf dem Hügel herum und schien sich nicht bewusst zu sein in welcher Gefahr er sich bewegte. Doch das Spiel wahr gefährlich, wenn sich die Jägerinnen entscheiden den Späher der Arquana auszuschalten dann musste ihnen das in kurzer Zeit gelingen bevor der Mann rufen konnte oder gar entkommen und sei Heimatlager erreichen konnte.

Nach einer scheinbaren Ewigkeit, dreht sich der Sklave um und trottete Heim, die Pyrana folgten ihrem Weg nach Norden und als der Morgen graute, hatten sie das Gebiet der Arquana verlassen.  



P.S.: Obwohl das RP zu dieser Episode noch etwas ausgedehnter war, fehlt mir die Zeit alles exakt aufzuschreiben. Schade war dass die Arquana an diesem Tag eine Schwester befreien mussten und daher nicht wirklich auf unser RP eingehen konnten.

„Weinet und wünschet Ruhe hinab, in uns'rer Schwester kühles Grab!“


In großer Trauer informiere ich Euch heute über den Tod unserer langjährigen Mitspielerin, Freundin und Stammesschwester Gita „Nura“ Insham. Sie verstarb Ende des letzten Jahres plötzlich und unerwartet. Sie wird uns fehlen.

Unser Gedanken sind bei ihrer Familie im realen Leben, bei ihren Freunden und Weggefährten. Wir erinnern uns an die schöne Zeit, die wir mit Nura verbringen durften, an die gemeinsamen Abenteuer die wir mit ihr erlebten und die tiefsinnigen Gespräche die sie mit uns geführt hat.

Wir vergessen Dich nicht, Nura! 


P.S.: Für Nura findet heute um 20:00 Uhr eine OOC-Gedenkfeier auf Talunaland statt. 

Samstag, 7. März 2015

Auf einer schmalen Brücke

(Was bisher geschah...)

Cori schwirrte der Kopf. Schon seit Tagen. Die Reise der Pyrana hatte sich dem Gebiet genähert indem die Arquana lebten. Die Arquana, Coris Manetakel. Mit der alten En, Xenia, hatte sie sich darauf geeinigt den Kontakt zwischen den Stämmen auszusetzen. Wann immer die Pyrana was mit den Arquana zu tun gehabt hatten, hatte es Streit und blutige Nasen gegeben und, bei allen Priesterkönigen, die Pyrana hatte sicher mehr Blut vergossen.

Cori hatte sich selbst als Späherin eingeteilt und war den Pyrana mehrere Tage voraus gereist um zu erkunden ob die Route sicher sein würde, die sie in den Norden einzuschlagen gedachte. Ob es Zufall gewesen war oder ob ihr Unterbewusstsein sie her geführt hatte konnte Cori nicht sagen. Seit die Arquana mit dieser lächerlichen Forderung wieder in das Leben der Pyrana eingegriffen hatten und sich mit altgewohnter Stärke durchgesetzt hatten kreisten Coris Gedanken stetig um die Jägerinnen aus den nördlichen Sümpfen. Sie träumte von ihnen und jedes mal wenn sie nur den Namen der Arquana hörte überfluteten ungute Erinnerungen ihren Geist.

Ziellos wanderte die En der Pyrana umher. Sie hatte keine Kraft mehr. Die Aufgabe, das Gebiet zu erkunden, nahm sie schon seit Tagen nicht mehr richtig wahr. Sie wanderte einfach unsteht von Hügel zu Hügel während ihre Gedanken immer wieder um die Arquana kreisten. Die Arquana, was immer Cori anstellte, sie stand stets noch tiefer bei den Arquana in der Kreide als zuvor.

Plötzlich sah sie eine Bewegung. Nur im Augenwinkel und nur den Bruchteil einer Ihn, aber die vom jahrelangen Leben in der Wildnis geschärften Sinne filterten für Coris Bewusstsein sofort heraus, das diese Bewegung kein natürliches Phänomen war.

Um besser sehen zu können trat Cori an die Abbruchkante des Hügels auf dem sie gerade stand. Alles war ruhig unter ihr lag eine verlassene Handelsstraße dahinter eine weitere Hügelkette die mit einigen schlanken Bäumen bewachsen war. Erst jetzt wurde Cori bewusst wie nah am Revier der Arquana sie sich bereits bewegte. War die Bewegung im Wald von einer Arquna-Jägerin verursacht worden?

Da sie keine Person entdecken konnte kehrten sofort ihre Gedanken wieder zurück. Angespannt kaute sie auf ihrer Unterlippe herum. Und hastig wischte sie sich eine Träne aus dem Gesicht, sich einredend dass diese nur dem Winde geschuldet war und nicht etwa ihrer inneren Zerrissenheit: "Warum?" murmelte sie, "Warum kommst Du immer wieder her? Hier findest Du nichts als Demütigungen, du hast sie Dir schon sooft hier abhegholt...du braust das nicht". Kaum konnte sie selbst ihre Worte verstehen, so leise murmelte sie.

Doch da war noch die andere Stimme in ihrer Brust die sagte: "Doch Cori...Du musst hier her kommen. Hier ist dein Platz denn hier entscheidet sich dein Schicksal. Selbst wenn Du die beste En der Pyrana bist wird sich erst hier entscheiden ob du das größte Larl im Wald bist, oder nur ein Giani unter vielen im Käfig der Arquana…". Urplötzlich hielt sie Inne. Da war sie...direkt unter ihr auf der Straße, sie war hinter einem Baum hervor gekommen und steuerte auf die Brücke zu, die den nahegelegenen Bach überspannte, eine Arquana, Cori erkannte sie sofort.

Es war Lissy. Eine der letzten von den Arquana die den alten Krieg noch mitgemacht hatten und die Arquana die den Pyrana die größte Demütigung des ganzen langen Kampfes zugefügt hatte. Hastig lies sich Cori auf ihre Hüfte fallen und rutschte den Hang hinunter, wobei sie auf der Straße zum stehen kam.

Lissy blieb wie angewurzelt stehen, als wäre sie zu einer Salzsäule erstarrt. Stock steif stand die Se der Arquana auf der Brücke und scheinbar eine Ewigkeit war nur das Plätschern des Wassers zu hören und das leise Knarren der Brückenseilung.

Die Pyrana blickte auf Lissys Rücken. Die Arquana war reglos stehen geblieben. Hatte sie Cori erkannt? Wusste sie wer da hinter ihr auf die Straße getreten war? Wie lange hatte Cori auf diesen Augenblick gewartet? Jahr um Jahr hatte sie um diesen Augenblick gebetet, Jahr um Jahr war er ausgeblieben. Sollte das der Moment sein indem sich ihre Rache erfüllen würde, hier, heute, auf dieser morschen Brücke? "Tal, Lissy." sagte sie leise und doch hatten ihre Worte die Schärfe eines Kristalls.

Die Arquana trafen die Worte wie Speerspitzen. Es war mehr als der einfache Gruß eines Händlers oder einer Jägerin. Es war ihr Todesurteil, was sie vernahm und so fand sie sich just in diesem Moment des Schreckens auch damit ab und dreht sich noch immer nicht um sondern verharrte mit dem Blick auf dem nahegelegenen Waldsaum und raunte tonlos "Tal Cori, Anführerin der Pyrana".

Cori sah die Reaktion von Lissy. Das war nicht die Lissy die sie kannte. Die Lissy die den Tod verdient hatte war eine durchtriebene Schlange, eine Bestie die einstmals Loo aus purer Gedankenlosigkeit und Überheblichkeit gequält hatte. Die Frau auf der Brücke wirkte wie ein Opferverr, dass sich schon längst in sein Schicksal ergeben hatte. Doch der Schein konnte trügerisch sein Entweder versuchte Lissy Cori in eine Falle zu locken oder aber sie würde sich tatsächlich nicht wehren.

Lissy atmet tief ein und wieder aus und sagte: „Willst du mich töten, Cori, bist du deshalb hier?“
Cori schnaubte und nur ein leichtes Zucken ihrer Augen verriet die Gedanken hinter ihrer Stirn. Wenn Lissy ihr eine Falle stellte und sie abermals mit ihrer Rache scheitern würde wäre das mehr als beschämend. Allerdings war es auch keine Heldentat eine Gegnerin von hinten mit dem Speer zu erstechen. Sie musste heraus finden was Lissy dachte: „Warum sollte ich dich töten?“
 
„Du hasst mich, Cori. Du hast es neuerlich erst gesagt, als du bei uns im Lager warst. Die Geschichten waren alt, so alt wie die Bäume um uns herum, doch dein Hass ist so jung wie ein Boskkälbchen, was blutig im Stroh liegt. Mich zu töten gebe Dir Genugtuun? Damit wäre die schuld abgegolten, ist es nicht so?“ fragte Lissy.

Das also ist war Lissy’s Taktik. Sie tat wehrlos und zahm. Sie bot sich als als Opfer gerade zu an. Welch Unmensch wäre Cori das auszunutzen? Aber genau das war Lissys Plan durch ihre unterwürfige, schicksalsergebene Haltung machte sie sich als Beute für Cori unattraktiv und sie wusste das ganz genau. Was für eine gerissene Ost diese Lissy doch war. Sie spekulierte darauf das Cori dieses Opfer nicht annehmen würde. „Welche Schuld sollte das sein? Ihr habt mir Wasser gegeben meine Wunden versorgt und auch kürzlich wart ihr Großmütig zu mir. Welche Schuld sollte mich auf Rache sinnen lassen?“

Lissy holte erneut tief Luft, drehte sich langsam um sah Cori an, die noch immer aussah, wie sie sie kannte. Die äußeren Wunden waren verheilt, sie trug einfache Felle des Waldpanthers und ihr Stand auf dem Boden war schlaksig. Sie schaute Cori in die Augen, um endlich mal zu ergründen, wer diese Cori wirklich war. „Die Schuld, die Du mir noch immer nachträgst, die in deinen Augen Ungerechtigkeit an Loo. Du sagtest es selber, es waren deine Worte in unserem Lager: Ich werde lieber drei Jahre in Sklaverei gehen, als Lissy das zu verzeihen."

"Und..." fragte Cori nur: „....bist Du schuldig?“

Coris Augen waren so blau wie die Thassa. Doch diese Augen waren nicht frei von Schuld, Lissy sah in diesen Augen viel Leid und auch Leid dass sich in Hass verwandelt hatte und  antwortete: „Hier ich stehe vor Dir. Räche Dich an mir, tu was du willst. Die Frage wird nur sein, ob es Dir zur Ehre gereicht? Die Dinge sind so, wie du sie ordnest, Du hast viel Macht, Du hast einen guten Stamm, du hast Sheera.“ Bei den letzten Worten hatte sich ein Ton der ehrlichen Zuneigung in Lissys Stimme gemischt.

„Ihnen allen musst du dann berichten, oder wirst Du berichten. Weil es dich ja ehren soll, doch überlege, Cori, ob das die Ehre ist, die du willst?“ fuhr Lissy fort.
Cori schüttelte den Kopf: "Das beantwortet nicht meine Frage. Meine Frage war ob Du schuldig bist?"
Lissy ging einen Schritt näher, ihre Augen noch immer den mit denen von Cori verschmolzen: „Wird es Dich ehren, ist es das was du unter Ehre verstehst?“
„Nein Lissy. Das ist es nicht. Zwei Dinge könnten mir zu Ruhm gereichen. Wenn Du dich auf nicht schuldig bekennst, es alles abstreitest und unsere Klage verhöhnst, dann könnte ich Dich jagen, Dich nach einem harten Kampf vielleicht besiegen und Dir dein Leben nehmen. Jemand der eine Bestie tötet ist ein Held, jemand der ein wehrloses Opferverr tötet ist im besten Fall ein Schlächter. Das Zweite was mir zur Ehre gereichen könnte, wäre wenn Du deine Schuld eingestehst und Dir ihrer auch bewusst bist. Denn dann sollte Dein eigenes Ehrgefühl Dir verbieten weiter mit dieser Schande leben zu wollen. Würdest Du also aus eigenem Schuldgefühl heraus den Tod suchen, wäre es eine ehrenvolle Tat Dich in die Stadt des Staubes zu schicken. Und darum ist meine Frage so wichtig, ob Du dich selbst für schuldig hälst?“

„In deinen Auge bin ich schuldig, in meinen Augen und für mein Befinden bin ich nicht schuldig. Schlußendlich entscheidet das heute hier Diejenige, die den schnelleren Bogen hat. Daher war meine Frage, ist deiner Ehre damit Genugtuung getan?“ sagte Lissy wohl wissend, dass sie den Kürzeren ziehen würde in einem Schusswechsel. Ich würde heute die rolle es wehrlosen Opfers einnehmen, dachte sie,  „Ich stehe hier auf einer morschen Brücke und rede mit dir, ganz friedlich, so wie es zwei Händler auf dem Markt von Ar tun und ich wiederhole es noch mal. Nein, ich fühle mich nicht schuldig, an was auch? Das mich Loo zurück lies in der Sklaverei? Das mich Rih in die Seite trat und mir meine Kleider nahm, auf das ich erst Erfrierungen an den Füssen und dann Verbrennungen bekam, weil die beiden in Skladir Feuer legten?“

„Habt ihr Loo damals zu verstehen gegeben wer ihr seid und das ihr Hilfe braucht? Hatte Loo denn eine Möglichkeit zu erkennen wen sie vor sich hatte? War es nicht deine Hand die die fesseln der Nordfrauen löste? Hast Du nicht ihre Wunden versorgt anstatt mit deiner Schwester zu einfach zu fliehen? Das Tor war offen, der Feind besiegt. Ihr hättet nur gehen brauchen. Warum seid Ihr nicht gegangen?“

„Cori, was spielt das heute noch für eine Rolle? Das Ergebnis ist das, was zählt. Ich stehe jetzt hier, unversehrt, bis auf ein Brandzeichen und Loo liegt in deinen Lager, friedlich in den Fellen, es ist einfach Geschichte. Lass sie ruhen, alte Dinge ausgraben, war noch nie gut. Viele Dinge sind einfach so, weil sie so sind, wie sie sind. Es zählt das Ergebnis, lass die Vergangenheit ruhen.“ Lissy schaute die Pyrana eindringlich an. „Machen wir neue Dinge, die uns zu Ruhm gereichen und sehen, wer besser darin ist.“

„Es spielt eine verdammt große Rolle, Lissy! Denn selbst wenn Du Recht haben solltest und Loo Euch wirklich hätte helfen können, weil Ihr sie darum gebeten habt, weil ihr sie irgendwie habt wissen lassen, dass Ihr da weg wollt, dann mag dein Vorwurf berechtigt gewesen sein, doch dann hättet Ihr wenigstens so fair sein können und Loo anrechnen können, dass sie Sal an dem Tag als Ihr sie gefangen habt geholfen hat. Sie hat Sel geholfen, die bereits von einem Fremden in euerm Wald überwältigt worden war. Ich höre immer nur lass doch die alten Dinge ruhen. Ich lasse so vieles Ruhen, die Schande von Turia trage ich Euch nicht mehr nach. Die Spionin Teti trage ich Euch nicht mehr nach, Xenias Frevel, Männer für Euch kämpfen zu lassen, trage ich Euch nicht mehr nach, doch wer zu gutmütig ist wird schnell ausgenutzt!“

Lissy ging vier Schritte auf Cori zu und schaut sie kritisch an. Die beiden Jägerinnen standen sich nun Auge in Auge gegenüber: „Cori, was spielt das noch für eine Rolle? Was würde das ändern, wen ich jetzt hier auf die Knie fallen und um Gnade betteln würde, wie eine Kajira? Wen interessiert das? Die Waldgeister? Nein! Die haben ihr eigenes Urteil darüber gefällt und da ich noch hier weile, war es wohl positiv. Dein ganzer Groll entlädt sich im Moment an mir, es schmerzt mich und ist eine Last für mich. Vielleicht war das der Grund, warum mich die Waldgeister heute hier her riefen. Hör auf damit Cori, gib Ruhe. Du bist eine gute Anführerin, ein Idol in so mancher Leute Augen und auch ich schätzte Dich.“

Cori musste nun wirklich schmunzeln: „Mach Dich nicht lächerlich Lissy, hättest Du mich so sehr geschätzt hättest Du mich angehört bevor Du Loo misshandelt hast. Ich will nicht, dass Du um Gnade winselst und ich für meinen Teil glaube auch nicht an die Waldgeister oder die große Mutter oder was sich manche Jägerinnen sonst in ihren Nächten zusammen phantasieren. Ich glaube an die Priesterkönige in ihren Zitadellen in den Tiefen der schwarzen Berge von Sadar. Mein Groll schmerzt Dich? Dann scheint er Dich nicht sonderlich stark zu schmerzen. Wie viele Jahre hattest Du Zeit um dieses Gespräch mit mir zu suchen? Zwei, drei, vier? Nein Lissy, in meinen Augen bist Du noch immer schuldig. Schuldiger denn je vielleicht, denn Du verstehst bis heute nicht was ich Dir eigentlich vorwerfe. Aber mach Dir keine Sorgen, Dein Leben endet heute nicht. Wenn ich meine Rache nehme, dann sollst Du Dich wehren mit allen Mitteln die Dir zur Verfügung stehen und ich bete zu den Priesterkönigen, dass sie mir an diesem Tage beistehen werden.“

Lissy zog ihren Kopf zurück und sagt ernst: „Verhöhne nicht meine Waldgeister! Ich fühle mich nicht schuldig, die Dinge sind damals einfach so passiert, wie sie waren. Ich muss auf mein Lager, ich danke dir, das du mich ziehen lässt. Ja, vielleicht sehen wir uns wieder, so es die Priesterkönige wollen. Deine Rache wird Dir sein, aber bedenke, ob es Dir zur Ehre gereicht. Ich bin in vielen Köpfen das Verr,“ hier schmunzelte sie gewitzt „....es wird Dir niemals zur Ehre gereichen.“ Sie straffte sich um Heim zu gehen.

Doch Cori hielt sie auf: „Du bist die Bestie und Dein Auftritt heute wird das nicht zu ändern vermögen...mögen deine Wege Sicher sein. Es wäre zu schade wenn eine andere Klinge durstiger auf dein Blut wäre als meine.“

Lissy brummte: „Du machst einen Fehler, Cori. Ich würde Dich gern in die Welt der Sanftmut einführen und glaube noch immer, dass Du kein schlechter Mensch bist. Das zeigt mir die Wertschätzung, die du Loo entgegen bringst. Ich bin nicht anders, nur das ich auf der anderen Seite stehe.“ Damit wandte sich Lissy ab, doch im Vorbeigehen berührte sie mit ihren Fingerspitzen noch einmal kurz Coris Wange, glaubt sie doch noch immer an das Gute in der Pyrana-En.

Cori blickte der großen Arquana lange nach. Was hatten diese albernen Worte von Sanftmut zu bedeuten? War das was sie mit Loo gemacht hatte Lissys Vorstellung von Sanftmut? War die Dominanz welche die Arquana den Pyrana an diesem Tag, vor so vielen Jahren demonstriert hatten ihre Vorstellung von Respekt?

Und ging es hier wirklich nur noch um Schuld und Vergebung? Heiße Tränen schossen Cori in die Augen als ihr klar wurde woher ihre Zerrissenheit rührte. Genau wie Nicy, die Gründerin der Pyrana strebte Cori danach sich die Anerkennung ihres Mutterstammes erkämpfen. Die Gründerinnen der Pyrana Nicy, Yuna und Kati waren einst selbst Arquana gewesen und obwohl die Trennung im Streit erfolgt war, hatten die Arquana stets darauf geachtet, dass sich Mütter und Töchter stets an ihre Rollen hielten. Aber Cori weigerte sich stets die brave Tochter der Arquana zu sein. In ihren Augen hatten die Pyrana die Arquana längst übertroffen, denn so viele ihrer Prinzipien hatten die Arquana in all den Jahren über Bord geworfen während Cori und die Pyrana viel Leid erduldet hatten, um an ihren Prinzipien fest zu halten. Cori wollte den ehrlichen Respekt der Arquana. Doch hatte Lissy nicht gesagt dass sie Cori respektierte? Selbst wenn, Was Lissy und die anderen Arquana gelgentlich äußerten war nicht mehr als salbungsvolle Worte die darauf zielten die Gemüter der Pyrana zu beruhigen. In all den Jahren war nie eine Arquana gekommen und hatte den Rat der Pyrana eingeholt. Und nein, es war auch nicht Respekt den Cori wollte. Cori wollte dass die Arquana die Pyrana fürchteten, so wie die Pyrana jahrelang die Arquana gefürchtet hatten.

Lissys Tod würde sie diesem Ziel nicht näher bringen. Egal welche Beweise sie auch haben mochte, Lissy würde das wehrlose Opfer und Cori die niederträchtige Mörderin sein in den Augen der Arquana und somit in den Augen all ihrer Verbündeten. Selbst Loo, die den größten Schaden zu tragen gehabt hatte, würde Lissys Tod nicht begrüßen. Wenn Cori Lissy tötete würden die Schleusen der Unterwelt sich öffnen und Heere von Panthermädchen und Talunas würden blutige Rache an den Pyrana nehmen. Doch nichts zu tun und es auf sich beruhen zu lassen, hieße die Dominanz der Arquana anzuerkennen und die eigene Schwäche einzugestehen.
Es gab kein Entrinnen, keine Lösung. Die Arquana waren Coris Manetakel und tief in ihrem Inneren wusste Cori, dass sie an ihm verzweifeln würde.

(und es geht weiter...)

P.S.: Ich danke an dieser Stelle Lissy Giha herzlich, die dies RP mit mir so ausführlich gespielt hat, dass ich weite Teile direkt in den Text übernehmen konnte. Wer sich für das Ereignis Interessiert auf das in dem Text Bezug genommen wird, der möge unbedingt in Lissys Blog "Die Reise in die Vergangenheit" lesen.

Freitag, 6. März 2015

Mir fällt auf...

…dass irgendwie immer weniger gebloggt wird. Selbst Gruppen in denen noch immer was los zu sein scheint, hüllen ihre Blogs in eisiges Schweigen. Man kann das manchmal ganz gut an dem Blog über Rollenspiel-Blogs, auch als Roleplay-Blogs bekannt ablesen.
Von über 50 gelisteten Blogs haben gerade mal sieben innerhalb der letzten Woche neue Veröffentlichungen.
En’Kara, Kasra, Jort’s Fähre…überall scheint so eine Art Musen-Streik zu herrschen, auch aus der versammelten Schar der Nordland-Sims ist weitgehend nur noch Ruhe zu verzeichnen. Hoffen wir mal, dass alle so mit RP beschäftigt sind, dass sie nicht mehr zum bloggen kommen.  
Schad ist‘s .

Mit dem Laurius nach Norden

(Was bisher geschah...)

Die Piraten hatten, entgegen allen dunklen Vorahnungen, Wort gehalten und die Pyrana an der nördlichen Seite der Mündung des Flusses Laurius an Land gehen gebracht. Die Überfahrt hatte 12 Tage zwei Wochen gedauert. Anfangs waren einige der Jägerinnen Seekrank geworden aber nach drei Tagen hatten sich alle an den Wellengang gewöhnt. Besonders Cori hatte an Bord gelitten.

Kaum jemand aus der Gruppe wusste, dass sie Boote und Schiffe nicht ausstehen konnte. Da sie in den Voltai-Bergen aufgewachsen war hatte sie den Umgang mit größeren Wassermengen nie gelernt. Einst, als sie als Flüchtling zu den Pyrana kam hatte sie nicht schwimmen können. Zwar hatte sie es später von Katu und einem wohlmeinenden Heiler beigebracht bekommen, aber ihre Angst vor Wasser war weiterhin ein Teil ihrer Seele. Von allen Schwestern wusste nur noch Loo um dieses Geheimnis.

Doch die Seefahrt war überstanden und nun ging es wieder zu Fuß den Fluss entlang nach Nordosten.
Als der Abend nahte gab Cori die Befehl einen Lagerplatz zu suchen. Er sollte nicht zu gut einsehbar sein, und vorzugsweise an zwei Seiten von Felsen umgeben sein. Da die Pyrana bisher im Flussbett gewandert waren um das flacherer Gelände auszunutzen kletterten Loo und Okami die Böschung empor und versprachen sich im Wald nach einer Lagerstadt um zu sehen.

Als bald vermeldeten die Späherinnen das man im dichten Wald auf eine verlassene Straße gestoßen war. Nun erklommen alle Jägerinnen den Böschungsabhang, was mit den gewaltigen Mengen an Ausrüstung die zu befördern waren gar nicht so eine leicht war. Immerhin war die Böschungskante anderthalb Mannslängen über dem Niveau des Flusses.

Während die Jägerinnen wachsam der Straße folgten sammelten sie hier und da einige Pilze, die Pinu später zu einer Suppe verarbeiten wollte. Schließlich kam Okami, welche die Vorhut bildete ganz aufgeregt zurück gelaufen! „Ich bin der Straße gefolgt und ich hab was gefunden! Das müsst Ihr euch ansehen!“

Neugierig beeilten sich die anderen Okami zu einem Loch im Boden zu folgen das mit einem Rost aus Brettern verschlossen war.

„Was ist das?“ fragten sie alle gespannt und Cori gab die Antwort: „Das ist ein verdammt guter Lagerplatz!“

Jules stellte fest: „Sieht unheimlich aus!“

Nachdem das geklärt war machten sich die Töchter des Feuers daran den Eingang frei zu räumen und konnten eine gezimmerte Holztreppe erkennen die in die Tiefe führte. Die Wände des Schachtes waren glatt geschlagen und der Grund des Bauwerkes war in der Dunkelheit der Tiefe nicht zu erkennen. „Sollten wir da wirklich runter?“wandte die junge Tooth besorgt ein.

Doch da waren Pinu, Rampel und Danielle bereits die knarrenden Stiegen herunter geklettert und erstatteten nun aus der Tiefe durch lautes Rufen Bericht.

„Wow! Das müsst ihr Euch ansehen, hier unten ist alles voller Kristalle!“, rief Pinu.

Rampel hingegen war auf einer der unteren Stiefen die von feuchtem Moos bewachsen war ausgerutscht, hatte das Gleichgewicht verloren und war fast einen Klafter tief in eine Felsspalte in die Tiefe gefallen. Ängstlich rief sie ihre Schwestern um Hilfe.

In der Sohle des Bergwerkes

Damit war die Entscheidung gefallen. „Bleibt wo ihr seid, wir kommen zu Euch!“ rief Cori in den Schacht hinunter und schon kletterte eine Pyrana nach der anderen in die Tiefe. Als sie unten waren hatten die Anderen Rampel bereits aus der Spalte geholfen. Sie hatte sich leicht am Fußgelenk verletzt doch es schien nichts Ernstes zu sein.
Sodann machten sich die Jägerinnen daran das Bergwerk, denn um ein solches handelte e sich, zu erkunden.

Von der Schachtsohle öffnete sich eine weitläufige Halle in der es auch eine Feuerstelle gab um die einige größere Steinblöcke als Sitzgelegenheiten gruppiert waren. Die Halle war leicht abfallend und durch einen Schmalen Durchlass gelangte man in eine weitere Halle in der ein riesiger, kristallklarer See schimmerte. Hier und da zweigten Stollen ab die tiefer ins Erdreich führten. Ein sonderbares Leuchten schien die ganze Mine zu erfüllen. Das leuchten ging von Kristallen aus die an manchen Stellen an den Wänden und Decken gewachsen waren. Smit war auch klar was in dieser Grube abgebaut worden war. Die seltenen Leuchtkristalle die in vielen Städten als Lichtquellen dienten.

Schnell legte sich Cori einen Plan zurecht. An der Feuerstelle die offenbar den Grubensklaven als Rastplatz gedient hatte würden sie heute Nacht schlafen und ihre Wasservorräte aus dem unterirdischen See auffüllen. Die anderen Stollendurchgänge mussten verschlossen werden. Wer konnte schon sicher sagen, dass nicht tiefer im Inneren der Mine noch andere Bewohner waren oder ob es einen anderen Zugang gab und die Heimkehrer in ihrer Behausung die schlafenden Jägerinnen vorfinden würden.

Trotz der magischen Schönheit des Ortes waren längst nicht alle Schwestern mit diesem Lagerplatz zu frieden. Besonders Jules, Loo und Tooth witterten weiterhin eine Falle oder befürchteten dass die Grube einstürzen könnte. Doch die herzensgute Dani verstand es die Sorgen der Schwestern zu zerstreuen.   


Zusammen mit der leicht humpelnden Rampel setzte sie Wasser auf und richtete die auf dem Weg gesammelten Pilze etwas mitgebrachtem Tabukfleisch an und würzte alles mit Salz und Pfeffer welches Rampel beisteuerte.

"Köchin" Danielle serviert das Mahl
Während das Essen auf dem kleinen Feuer köchelte machten sich Loo und Pinu auf den Weg an die Oberfläche um weitere Vorräte zu organisieren. Die anderen machten es sich um die kleine Feuerstelle so gut es ging bequem. Sie benutzen ihr Gepäck als Sitzpolster, und rieben sich die müden Beine und verspannten Schultern mit heilenden Salben ein. Einige pflegten auch ihre Bögen und fetteten die Sehnen mit Verrfett ein.

Als Pinu und Loo zurück kamen, präsentierten sie stolz das Ergebnis ihrer „Beeren-Jagd“ und die gesammelten Rambeeren gaben einen hervorragenden Nachtisch ab. Doch zuvor servierte Danielle auf einem großen Brett, welches von ihrer Rückentrage abmontiert worden war, das Hauptgericht!

Die Pyrana ließen es ich im Schein der Leuchtkristalle, tief unter der Erde schmecken und das warmen Gefühl im Bauch hob die Stimmung augenblicklich. Wem noch nicht warm ums Herz war, dem wurde durch Okami weiter geholfen die noch einen Flasche des Rums hervorzauberte, die auf dem Schiff irgendwie in ihren Rucksack gefallen sein musste.

Als die Bäuche gefüllt waren und die Flasche die Runde um das Feuer machte, begannen die Jägerinnen wieder über den Alltag und die kommenden Aufgaben zu sprechen.

Jules spekulierte ob man vielleicht einige der Leuchtkristalle aus dem Stein brechen könne um sie irgendwo einzutauschen, ein Plan der sofort Coris Zustimmung fand.

Cori inspiziert die Leuchtkristalle
Rampel hingegen erzählte dass sie vorhabe den zu den Arquana zu reisen um ihnen eine Schrift zu überbringen. Rampel war eine Schwester die Coris Leidenschaft für Geschichte und Zeitdkumentation teilte und so hatte Rampel beschlossen einen Schriftrolle anzufertigen in der alle Banden von Panther- und Talunamädchen verzeichnet sein und mit ihrer Geschichte beschrieben sein sollten. Sie erzählte so aufgeregt von ihrem Vorhaben und ihren bisherigen Erlebnissen mit den Arquana, dass die Schwestern, vielleicht auch ob des Alkohols der nun ihre Gemüter beflügelte schon bald kicherten. Rampel erzählte von einem Sklaven der Arquana den sie für außnehmend schön hielt, die anderen Schwestern wollten zuerst nicht an die Existenz eines solchen Mannes glauben doch als Rampel versprach ein Bild von ihm zu zeichnen, da zankten sie beinahe welche von ihnen das Bild dann in ihre Hütte hängen dürfte. In der kälte der Mine, viel all die angelernte Rauhheit und Härte von den unerbittlichen Jägerinnen ab und zum vorschein kamen zum ersten Mal seit langem wieder die etwas albernen, sorglosen und verspielten jungen Frauen, die sie eigentlich waren. Nur zwei konnten sich der Albernheit nicht anschließen. Loo die Se und Cori die En.


„Nun Du wirst schon bald die Gelegenheit bekommen deine Nachricht zu überbringen, denke ich.“ sagte Cori. „Ich habe gehört das die Arquana regelmäßig einen Mondtanz feiern, bei dem sie sich der Männer bedienen die gerade im Lager sind, vielleicht fällt ja gerade so ein Tanz an, wenn wir da sind.“ Sprach sie weiter.

„Wann treffen wir die Arquna?“ fragte Rampel

„Nun,“ sagte Cori, „jetzt sind wir an der Mündung des Laurius. Wir werden einige Passang dem Fluss landeinwärts folgen, in Richtung Nordosten. Aber irgendwann müssen wir nach Norden abbiegen und dann werden wir wahrscheinlich auf das Revier der Arquana treffen.“

„Hast Du vor sie nach der Blume zu fragen, En?“ wollte Jules wissen.

„Bist Du verrückt, Jules?! Sobald die Arquana wissen, dass wir etwas haben, oder in unseren Besitz bringen könnten, was auch sie gern hätten, werden sie versuchen es uns weg zu nehmen.“ Sagte Cori schroff.

Conversation am Feuer unter Tage
„Aber einfach nur im Dunkeln durch ihren Wald schleichen? Stellst Du dir das so vor?“ fragte Jules wobei sie ihre Hände zu Fäusten ballte.

„Na an was hast Du denn gedacht? Dass wir mit einer Flasche in der Hand an ihr Tor klopfen und um Unterkunft für einen Tag bitten?“, die Ironie in der Stimme der En war nicht zu überhören.

„Keine Ahnung, vielleicht, dass wir versuchen eine Geisel zu nehmen, als Versicherung freies Geleit, oder so.“

„Eine Geisel? Von den Arquana? Und damit einen neuen Krieg riskieren?“

Jules schwieg. Sie war noch nicht so lange im in der Gruppe, aber das ori auf die Arquana gereizt reagierte war auch ihr schon aufgefallen.

„Nein, ich denke das Beste ist, wenn wir versuchen ihr Revir zu umgehen, oder es unbemerkt zu durchqueren. Vergesst nicht, wir suchen eine Pflanze die uns zu großer Macht verhelfen kann. Wir sollten kein Risiko eingehen bevor wir diese Macht nicht in unseren Händen halten.“, sagte Cori.

Jules seufzte: „Also gut, wenn Du es unbedingt so willst, aber ich höre die Arquana schon über uns lachen, wenn sie uns dann doch bemerken, wie wir heimlich durch ihren Wald ziehen.“

„Wir werden sicher nicht den ganzen Weg auf leisen Sohlen von Deckung zu Deckung huschen, Jules. Aber ich sehe beim besten Willen nicht wie ein Kontakt zu ihnen uns weiter bringen soll.“

Juels nickte: „Wahrscheinlich hast Du Recht, Cori. Es ärgert mich nur, dass wir uns vor ihnen verstecken.“
Nach und nach zogen sich die Schwestern auf ihre Schlafplätze zurück. Schnell teilten sie sich selbst die Nachwachen zu und schon bald schliefen sie fast alle. Nur Cori lag eingewickelt in ihre Decke beim Feuer und konnte keinen Schlaf finden. Plötzlich kam ihr die ganze Suche wie eine Wahnidee vor. Sie hätte die Geschichte mit der Blume vergessen sollen. Sie hätte sie einfach nicht weiter verfolgen dürfen. Dann würden sie jetzt friedlich in ihrem warmen Lager sitzen und die Welt wäre wie immer. Doch sie hatten zu viel Staub aufgewirbelt als sie Informationen über die Pflanze eingeholt hatten. Nun gab es kein Zurück mehr und eine erneute Konfrontation mit den Arquana schien unvermeidlich.

Die einzige Chance war, dass die Pyrana mit einzelnen Späherinnen das Gebiet so gut erkundeten, dass sie es mit der großen und deutlich langsameren Gruppe schnell und zügig durchqueren konnten. Darum würde sie schon Morgen Späherinnen ausschicken die den Weg zu jeder Quelle, den Verlauf jeder Straße und jedes Wildwechsels, sowie die Position aller Höhlen und Verstecke erkunden sollten. Wenn die Pyrana genau wussten von welchem zu welchem Punkt sie sich bewegen mussten und auch welche Route die geeignetste war, dann hatten sie gute Chancen das Gebiet unbemerkt zu durchqueren.

(...und es geht weiter!)