Montag, 2. März 2015

Der Traum

(Was bisher geschah...)

Wenig später lag Cori in ihrer Hütte und schlief. Ruhe war im Lager eingekehrt. Nur die Nachtwachen die auf der Palisade hockten und versuchten etwaige Angreifer in der Dunkelheit auszumachen, stießen gelegentlich mit ihren Bechern aneinander und raunten sich ein leises „Ta Sadar Gor“ zu bevor sie ihren Tee mit einem Schuss Paga tranken um sich anschließend wieder in die Dunkelheit und zu vertiefen.

Wenig später lag Cori in ihrer Hütte und schlief. Ruhe war im Lager eingekehrt. Nur die Nachtwachen die auf der Palisade hockten und versuchten etwaige Angreifer in der Dunkelheit auszumachen, stießen gelegentlich mit ihren Bechern aneinander und raunten sich ein leises „Ta Sadar Gor“ zu bevor sie ihren Tee mit einem Schuss Paga tranken um sich anschließend wieder in die Dunkelheit und zu vertiefen.

Cori träumte einen wirren Traum. Fetzen von Szenen und Erlebnissen mischten sich mit Bildern von Dingen die sie nur aus Erzählungen kannte und die die Phantasie ihr inszenierte. Trotzallem war dieser Traum so real, das die En das Gefühl hatte, sie könne die Personen die in ihrem Traum vorkamen berühren.
Da war zunächst einmal Xenia, die ehemalige En der Arquana. Cori war eine junge Pledge und sah wie die Arquana in einer wütenden Horde über die Palisadenzäune des Pyranacamps kletterten…dann sah sie sich selbst, als Schamanin, gefangen in einem Käfig eingesperrt im Lager der Arquana…wieder später sah Cori sich als En, ihr Messer an Xenias Hals…doch da waren Schreie im Hintergrund. Klagende Laute. Laute die ein Mensch nur von sich gibt wenn er körperlich leidet und seine Seele gedemütigt wird.  

Cori war sich bewusst dass es ein Traum war und doch wusste sie jede Szene, jedes Bild einzuordnen, kannte die Vorgesichte und Kosequenzen. Sie wusste um die Feindschaft zu den Arquana, die Wut im Bauch die bereits die erste En und Gründeirn der Pyrana ihnen allen eingeimpft hatte, dann war Cori unter Katu in den Krieg gegen die Schwestern des Wassers gezogen und hatte erlebt wie man Katu fast ermordet hätte.

Später war es Cori selbst gewesen die die Pyrana immer wieder gegen die Arquana in den Krieg geführt hatte, bis die Arquana in einem Bündnis aus Arquana, Jushee to sea und den Sa me Arcana mit einem gewaltigen Tross das Lager der Pyrana angegriffen hatten und die Pyrana vernichtend geschlagen hatten. Allein die Übermacht war erdrückend und doch hatten die Arquna zusätzlich noch eien Spionin in das Lager der Pyrana geschleust. Die Schlacht hatten die Pyrana nach erbittertem und verbissenem Widerstand zwar verloren und doch war die Schlacht von Turia für die sieben Pyrana die an diesem Tag Seite an Seite einer mehr als dreifachen Übermacht entgegen gestanden hatten zu einem Tag des Stolzes geworden. Ein Tag an dem sie hatten beweisen können, dass eine Pyrana so gut und tapfer kämpfte wie drei Arquana.

Und Cori erinnerte sich wie sie Xenia gefangen hatte um sie zu einer Bogenschwesternschaft zu zwingen. Einem Ritual dass die beiden Bogenschwestern so eng verbinden sollte, dass kein Krieg mehr zwischen ihnen möglich sein sollte.

Nun folgten die dunkelsten Bilder des ganzen Krieges, der Tag an dem Lissy, um zu vertsuchen dass sie gerne die Gefangene eines Nordmannes gewesen war, Loo, die wohl freundlichste und hilfsbereiteste aller Jägerinnen zu Unrecht beschuldigte ihr nicht geholfen zu haben. Lissy hatte ihre Lüge so überzeugt vorgetragen dass ihre Schwestern der Arquana ihrem Aufruf folgten und Loo, die ohne Schuld war misshandelten.

Nun erkannte Cori auch wessen Schmerzenschreie sie während des ganzen Traumes gehört hatte. Mit rasendem Puls und schweißgebaet schreckte sie aus dem Traum empor und starrte auf die geflochtene Wand ihrer Hütte.

Die Intrige die Lissy gegen Loo geführt hatte war bis heute nicht vergolten. Xenia, die En der Arquana war verschwunden und nun führte eine neue En die Arquana. Eine junge und attraktive Frau die auf den Namen Ayana hörte. Würde es unter ihr Frieden zwischen den Pyrana und Arquana geben? Sollte das möglich sein? Nein, dachte Cori. Keinen Frieden für die Arquana.

Ihr Blick streifte in der windschiefen Strohhütte umher und blieb auf der schlangen Gestalt von Loo haften, die in eine dünne Decke eingehüllt auf der anderen Seite der Hütte schlief. Die beiden Frauen waren die ältesten Pyranas und waren von je her Freundinnen gewesen. Seit Jahren teilten sie sich eine Hütte obwohl sie nie mehr geteilt hatten als die Hütte, so wie es zwischen manchen Jägerinnen geschah, so verband die beiden Frauen doch eine innige und tiefe Freundschaft.

Loo würde es nicht wollen, dachte Cori. Die Wunden auf Loos Rücken waren längst verheilt, doch die Narben welche Lissys Niedertracht in den Herzen der Pyrana hinterlassen hatte waren bis heute nicht verschorft. Trotzdem, so sehr Cori auf Rache brannte und so sehr sie sich blutige Rache wünschte, so sicher war sie doch dass Loo es nicht gut heißen würde.

Was Cori mit den Arquana und der Blume vorhatte, war ähnlich niederträchtig wie das was Lissy getan hatte und Cori war sich bewusst, dass sie sowohl billigend den Tod aller Arquana in Kauf nahm als auch das Leben ihrer eigenen Schwestern riskierte.

Hatte sie das Recht dazu? Erst vor wenigen Tagen hatte Lissy sehr bewusst ihre Schandtat ins Gedächtnis der Pyrana gerufen, wohl wissend wie sehr diese Geschichte die Pyrana demütigen würde. Lissy hatte den Tod verdient und er müsste langsam und qualvoll sein, soviel stand fest. Aber waren das immer noch die Arquana gegen die Cori all die Jahre gekämpft hatte?

In einem Kampf gegen die Arquana, bei Verhandlungen um eine Schwester und völlig überzogene Forderungen der Arquana war Cori verletzt worden. Die Arquana hatten sie schwer verletzt im Wald gefunden und sie hatten sie behandel und ihr wahrscheinlich das Leben gerettet. Das musste an fairerweise zugeben. Die Gesichter die Cori gesehen hatte waren neue, junge und unverbrauchte Gesichter gewesen. Gesichter die nicht wussten was Arquana und Pyrana einander in der Vergangenheit angetan hatten. Durfte man diese jungen Frauen büßen lassen für ein Verbrechen das von der Generation vor ihrer begangen worden war?

Andererseits: Durfte man die Schlange Lissy davon kommen lassen nur weil ihr die Gnade eines lange Lebens geschenkt war und ihre Komplizinnen inzwischen alle der großen ewigen Jagd nach gingen?
Cori griff nach ihrem Wasserschlauch und nahm einen Schluck von dem kühlen klaren Wasser…was sollte sie tun? Konnte sie etwas tun was gegen Loos Überzeugungen war und wenn sie sich dagegen entschied, war das dann nicht gegen ihre eigenen Überzeugungen?

Resigniered legte sie sich wieder hin. Sie würde in dieser Nacht nur noch wenig Schlaffinden so viel war sicher, dann gab sie sich wieder ihren düsteren Gedanken hin.

 (Und es geht weiter...)

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