Als Cori am nächsten Morgen erwachte erkannte sie sogleich dass die Sonne bereits hoch am Himmel stand. Die Schlafplätze wo am vorabend noch Schwestern gelegen hatten waren leer obwohl die Rucksäcke und Ausrüstung noch wie am Vorabend abgelegt an den Wänden der Hütte aufgereiht waren. Die En der Pyrana strich sich die Hare zurecht und wickelte sich rasch ein frisches Tuch um die Brust, so fest wie sie es ohne fremde Hilfe vermochte, so fest dass ihr Busen so flach anlag wie es nur ging. Dann sich sie sich die kurzen schwarzen Haare zurecht und wechselte auch den Rest ihrer Kleidung. Nachdem sie sich kurz in einer Wasserschüssel gewaschen hatte trat sie ins Freie und fand das Camp verlassen vor.
Cori wunderte sich. Sowohl die Taluna als auch die Panther-Mädchen waren verschwunden.
Es war nur noch das Zwitschern der Vögel zu hören und das
Plätschern des Baches der in der Nähe floss. Mehr verwundert als besorgt nahm
Cori ihren Speer zur Hand und machte sich auf die Suche nach den Schwestern.
Sie Fand sie tatsächlich einige Schritte entfernt, am Ufer
des Baches, zusammen mit den Ki’Kara Jägerinnen und einer Heilerin um ein kleines
Feuer sitzen. Die Heilerin wurde als Lady Renate vorgestellt.
Rampel empfing Cori mit den Worten „Cori, diese Heilerin ist
wirklich sehr schlau, sie weiß bestimmt auch etwas über die Pflanze.“ Sofort
waren alle Ki’Kara und auch die Heilerin hellhörig geworden und fragten um was
es denn gehe. Cori wäre beinahe der Kragen geplatzt. Sie konnte keine Mitwisser
bei dieser Expedition gebrauchen darum schimpfte sie los: „Tausende von Passang
sind wir gereist ohne jedem auf die Nase zu binden weswegen wir unterwegs sind
und nun lasse ich Euch mal ein paar Ahn allein und schon interessiert sich die
grüne Kaste für unsere Geschäfte!“
Rampel wurde etwas kleinlauter, allerdings war das Larl nun
so oder so aus dem Sack, also berichtete Cori dass die Pyrana auf der Suche
nach der Leuchtblume seien Luminus Euphorbicea genannt und das diese Pflanze im
Norden wächst und als Dünger Kur-Dung benötige. Zu ihrer Überraschung sagte die
Heilerin dass sie von so einer Pflanze noch nie gehört habe. Dabei beließ es
Cori auch. Wenn die Heilerin nichts von der Giftwirkung der Pflanze wusste,
dann war das auch ganz gut so.
In diesem Augenblick kam Mutter Luq zu der Gruppe, sie war
ausgezogen um etwas frischen Kalana zu organisieren und war offenbar fündig
geworden. Erfreut begrüßte sie Cori: „Tal, Cori. Hast Du gesehen? Ich habe Euch
einige Fellkleider herausgesucht und in einer Kiste zusammen gepackt.“
Als Cori das verneinte brach die Gruppe gemeinsam ins Lager
auf um den Kalana zu genießen und sich die Fellkleider anzusehen. Auf dem Weg
bemerkte Cori, dass sich die offene und gesellige Sheera offenbar gut mit einer
Ki’Kara angefreundet hatte die auf den Namen Ki hörte.
„Können wir nicht noch etwas hier bleiben, En?“ fragte
Sheera
Ein gemütlicher Tag im Lager der Ki'Kara |
„Sheera, die Arquana werden uns sicher verfolgen, wir
versuchen weiter den Kontakt zu ihnen zu vermeiden.“
„Die Arquana werden es nicht wagen, hier einen Pfeil abzuschießen,
Cori“, sagte Luq, „die wissen genau was ihnen dann blüht.“
„Wer sind die Arquana?“ fragte eine der jüngeren Jägerinnen.“
Sind das Feinde?“
„Nein, eigentlich sind sie Freunde, aber seit der Geschichte
mit Lissy ist eher Winter über unserer Beziehung“, erklärte Luq.
Cori bemerkte mit zunehmender Bitterkeit, dass die Arquana
offenaber in den Ki’Kara bisher treue Verbündete gehabt zu haben schienen. Ob
man sich auf die Ki’Kara verlassen konnte würde die Zukunft zeigen.
Wenn man allerdings auf die Arquana traf, war es sicher
besser die Ki’Kara zur Seite zu haben, anstatt bei einer Konfrontation auf sich
allein gestellt zu sein. „Nun ich denke einen Tag können wir uns noch leisten.“
Sheera lächelte erfreut.
Im Lager angekommen saßen Sheera und Ki eng beieinander
neckten sich und erzählten sich ohne Unterlass Geschichten. Luq deute auf die Kiste. „Cori, das ist die Kiste.
Es müsste alles darin sein was ihr braucht.“
Cori ging zu der Kiste und öffnete sie. Was darinnen war ließ
ihr Herz höher schlagen, Felltuniken, Beinstulpen, Stiefel, Fußlappen,
Handschuhe, Ärmlinge und Fellmäntel. Mit
diesen Kleidern waren die Pyrana in der Lage das Land der Kur, wo das ganze
Jahr Schnee und Eis lagen zu bereisen.
Die Pyrana bedankten sich überschwänglich bei den Ki’Kara und
danach saßen sie alle beisammen, tranken Kalana und erzählten sich Geschichten
von der Jagd, aus ihrer Jugend oder von gutem Essen was es irgendwo gab. Morgen
würde es endlich nach Thorwaldsland gehen.
(...und es geht weiter!)
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