Immer wieder mal hört man in der Blogsosphäre oder auch von einigen erzürnten Goreanern den latenten oder tatsächlichen Wunsch dass doch bitte mal etwas mehr getötet werden möge auf Gor.
Dieses Argument ist in sofern zu verstehen, als Rollenspiel, genau so wie jedes andere Spiel einen Einsatz braucht. Beim Poken verliert man Geld, beim illegalen Autorennen sein Auto und beim Rollenspiel eben seinen Charakter.
Gerade die Heldentaten die wir im Rollenspiel quasi miterleben wollen, wirken nur dann so richtig heldenhaft wenn der Held stets und ständig in unheimlicher Gefahr schwebt. Ein Held der aus einem Panzer heraus ein Heer von Hamstern nieder mäht wird nicht so sehr lange die Aufmerksamkeit der Zuschauer auf sich ziehen können.
Spannend wird es dann, wenn es sich wenigstens um superintelligente Zombihamster mit Laserpanzerfäusten und Cybersturzkampfbombern handelt und wirklich die Gefahr besteht das der Held jeden Augenblick stirbt.
Also halten wir fest: Nur der ständige Hauch des nahen Todes macht unsere Geschichten so richtig spannend und das passt auch ganz gut zu Gor. Überlegen wir mal wie viele Leute allein Tarl so nieder macht und wie viele Leute in den Büchern exekutiert oder im Kampf erschlagen werden. Der Durchschnittsgoreaner stirbt jedenfalls nicht an Altersschwäche.
Nun kann man sagen: Wunderbar, das greifen wir auf! Mir passt unser Ubar nicht, also mache ich ihn mal eben einen Kopf kürzer, so was ist regeltechnisch kein Problem. Der Ubar kann ja nach seinem Ableben wieder als kleiner Gardesoldat anfangen und sich wieder hocharbeiten.
Zwei Krieger treten in einem Zweikampf gegeneinander an, natürlich muss der Sieger den Verlierer ehrenvoll töten wenn der nicht durch absenken seines Schwertes um Pardon ersucht.
Und auch wenn eine Jägerin ihre Stellung innerhalb der Gruppe verbessern will wäre es durchaus denkbar, dass sie die Rivalin kurzerhand um die Ecke bringt.
Wunderbar, da haben wir ja endlich die perfekte und buchgetreue Spielwelt, oder nicht? Nein, haben wir nicht. Denn in jedem Rollenspiel spielt man selbst den Helden und Geschichten bei denen der Held glanzlos umgemetzelt werden selten Kassenschlager.
Wir haben doch alle im RL genug Probleme an der Hacke, wollen wir nach dem Anschiss vom Chef, der Trennung vom Partner und der verlorenen Kreditzusage wirklich noch spielen wie wir im SL erdolcht werden nur weil unser gegenüber keine Lust darauf hat meine Albernheiten mit zu machen? Wollen wir natürlich nicht.
Hinzu kommt ein zweites Problem. Alle Rollenspielgruppen, egal ob Stadt, Piraten, Outlaws, Panther oder Gartenzwockel benötigen eine gewisse Verwaltung. Wer wird in die Gruppe aufgenommen, wer wird aus der Gruppe genommen, wer führt die Gruppenkasse, wer schreibt die Gruppechronik, wer entscheidet welchen RP-Faden die Gruppe verfolgt und passt auf, dass der Handlungsfaden nicht völlig zerfasert wird?
All diese Aufgaben muss irgendwer in einer Gruppe erfüllen und es ist erfahrungsgemäß nicht jedes Gruppenmitglied zu so etwas in der Lage. In den meisten Fällen ist der Gruppenanführer auch der der das meiste Geld für die Landmiete beisteuert. Also wenn ich einer wild gewordenen Schwester erdolcht werde weil sie gerne Se werden möchte. Dann wäre ich doch etwas verärgert. Besonders dann wenn ich feststelle dass diese Schwester die von ihr erwarteten Aufgaben nicht erfüllen kann.
Das denke ich der Hauptgrund warum in SL Mord und Totschlag deutlich seltener sind als in den Romanvorlagen. Zumal auch der Einsatz bei diesem Mordsspaß deutlich unterschiedlich wäre. Der eine feilt drei Wochen an der Hintergrundgeschichte zu seiner Rolle, kauft extra Kleidung, Augen, Haare und Skins, der andere nimmt ein Haufen Freebie-Zeugs, sagt „Ich bin ein Findelkind und hab mein Gedächtnis verloren“ und spielt los.
Das bedeutet alle hier haben unterschiedlich viel zu verlieren und darum wird eben auch selten aufs Ganze gegangen. Man lässt sich ja auch nicht auf ein Pokerspiel ein bei dem der eine in 1000 Euroschritten setzt und der andere in Centbeträgen mit geht.
So gesehen, machen das die meisten Gruppen schon ganz richtig, dass sie eben nicht so mir nichts dir nichts vor sich hin Morden, sonder eine gewissen expansionistische Politik betreiben, ihre Mitgliederzahlen zu vergrößern suchen, einen konstante Gruppenhirarchie erhalten und Tötungen als aller letztes Mittel sehen.
Letzten Endes wollen wir alle Rollenspiel machen, deswegen sind wir hier. Mit einer Leiche spielt es sich sehr schlecht und die Leiche selbst kann eigentlich auch nicht viel mehr tun als gelegentlich zu schreiben „/me sondert einen süßlich-fauligen Geruch ab.“ Ganz ehrlich, das will keiner lesen.
In diesem Sinne, lasst Euer Mordwerkzeug im Schrank und spielt RP!
Eure
Cori
18 Kommentare:
Mimimimimimimi
Äh...wie meinen?! Du fängst doch jetzt nicht an zu Singen oder?
http://unfreiheit.blogspot.de/2013/01/warum-vom-virtuellen-sterben.html
Das Problem ist hald das die die am meisten schreien nicht sterben wollen sondern nur töten wollen...
Bevor jetzt wieder alle drauf hauen...die Meisten nict alle hihi
Tod im RP hat nichts mit "einfach Umnatzen" zu tun, sondern ist ein hochdramatischer Moment, der - wie alles andere auch - den Zweck hat zu unterhalten - und zwar vornehmlich andere.
Ich weiss nicht wer ursprünglich auf die Idee gekommen ist zu versuchen in Gor etwas anderes als reines "consentual RP" einzubringen und woher der Irrglaube kommt das könnte auch nur ansatzweise funktionieren oder wäre im Zweifelsfall gar durchzusetzen.
Unfreis völlig abstruse Spekulationen über Panthergruppen im Allgemeinen und unsere Gruppe und mich im Speziellen mal ignorierend, bleibt fest zu halten:
Sicher Rollenspiel ist ein Schauspiel. Wer im RP stirbt, stirbt nicht im RL und wer im SL wen umbringt wird nicht im RL wegen Mordes verknackt. Ich wage aber zu Behaupten dass 99,9% der Rollenspieler in SL-Gor keine Schauspieler sind und diese Trennung zwischen Rolle und RL eben nie so ganz klappt.
Macht es wirklich Spass mich zu 12. Mal als Kriegerrekrut durch die Ausbildung zu spielen?
Ich denke mal dass, das kam jemandem Spass macht. Es mag Unfrei ja gerne Vergnügen bereiten sich in einer Sisyphosaufgabe wie dieser zu stellen, ich glaube aber fest, dass sie sich mit dieser Meinung zu einer Minderheit stellt.
Ja, Tod muss möglich sein im RP, das ist richtig. Aber nein, man muss ihn nicht suchen, man muss nicht darauf hin arbeiten. Ich persönlich mag immer gerne die „fast“ Toten. Da wo es eben auf Kippe steht ob jemand lebt oder stirbt. Wenn es dann am Ende doch noch gut ausgeht, dann freue ich mich.
Warum Panthermädchen nur zu dritt sein dürfen und maximal Jojo-Spielen dürfen in ihrem Wald und ihren Wald auch nie verlassen dürfen ist mir völlig schleierhaft. Letztlich belibt jede Umsetzung von Gor in SL im besten Fall einen gute Annäherung an die Gor-Interpretation eines Spielers.
Die eine stellt sich eben einen Tarnreitenden Scimitarschwingenden Söldnerin vor, die andere überlegt sich dass Panthermädchen vielleicht auch irgendwelche Regeln und sozialen Normen innerhalb ihrer Gruppe ausbilden. Wieder andere brauchen es Kills zu spielen und noch andere lechzen danach immer und immer wieder künstlerisch wertvoll zu sterben...nun: Jedem Tierchen sein Päsierchen.
Das mit dem Tod ist wirklich so eine Sache, zum einen ist es so wie du es beschrieben hast, mit Geschichte, Investierungen und Gruppen, auf der anderen Seite fehlt so aber dergewisse kick, läßt in SL Gor weichgespült aussehen. Eine Sklavin kann mich aufs übelste beleidigen und sie bekommt 10, 20 oder 198,5 Peitschenhiebe, normalerweise ZACK und hin ist sie.....Piraten latschen in die Städte, ausser Kennel kann ihnen nichts passieren, kein Pfählen oder ähnliches, was für die anderen als Warnung zählen könnte.
Es ist halt nicht einfach, aber manch ein Char würde warscheinlich vorsichtiger gespielt, würde einem ständig der Tod im Nacken sitzen.
Ich für meinen Teil war damals in Gor immer darauf gefaßt sterben zu müssen (natürlich mit einem Hintergrund), ich hätt ne epische Sterbszene hingelegt und als Schütze Arsch im letzten Glied neu angefangen, why not.
Was die Klamotten,oder die Ausstattung des Avis angeht, halt ich mich besser zurück *ggg*
Cori viel geschrieben, wenig gesagt ^^
Na Unfrei, bei Dir im Blog darf ich ja nix schreiben, da wird es ja wohl im eigenen Blog erlaubt sein?
Ja, ich meinem Blog darf nur ich...
Aber wenigstens hier in deinem hättest du ja mal was dazu sagen können, statt dich mit platten Phrasen rauszuwinden.
Vieles was ich in meinem Artikel verwurstet habe, stammt als Information ursprünglich hier aus deinem Blog, in dem du dich gerne und häufig über andere ( auch deine "Schwestern") beschwerst.
Wenn ich dannd en Finger in eben diese von dir selbst aufgezeigten Wunde lege, ist das auf einmal alles gar nicht mehr wahr und du faselst von "Jedem das seine".
Natürlich jedem das seine, aber mir das meißte und wenn ich euer RP, eure Schwester und eure Gruppe schlecht finde, dann ändern daran nur Argumente etwas, oder eine aus euren Reihen, die meine Beurteilung widerlegen kann durch ihr Verhalten. Bisher warte ich darauf vergebens.
Sollrte es nie eintreten hat das entweder den Grund, dass ihr wirklich so schlecht seid, oder es ist euch egal was Unfrei über euch denkt. Letzteres wäre ein böses Verbrechen! *g
Lustig das Unfrei ihren Blog hier verlinkt, gibt ein paar Clicks extra! Dislike!
Wer kommt denn da aus seinem Loch gekrochen?
Habt ihr es noch immer nicht kapiert?
Also, dann erkläre ich es euch mal in Kurzform: Unfrei ist die Sonne und Cori nur ein Mond, den Unfrei bestrahlt. Nur deshalb kann Cori uns überhaupt matt erhellen, weil Unfrei sie gnädigerweise am erhellt.
Was Unfrei macht, das nennt sich dialektische Rabulistik, auf Deutsch Wortverdreherei in Reinform, Hauptsache sie hat am Ende Recht. Und Hauptsache, man hat sie mal wieder ein wenig beachtet und sie stand mal wieder im Mittelpunkt der allgemeinen Aufmerksamkeit, denn das ist genau das, was sie haben will.
Beachtet sie einfach nicht weiter, dann zieht sie von alleine weiter.
!LIKE!
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Jawoooooll :)
Kann Cori ihre Theorie über RP Tode nicht selbst verteidigen, oder warum kommen ihre Rächer nun aus allen Ecken?
Sind wir noch im selben Thema?
Von der Arbeit die man in einem Avatar steckt mal abgesehen.
[ironie] Klar fangen wir an uns massenweise gegenseitig zu killen. Mit jedem Kill sinkt ja die Hemmschwelle. Endlich alle unliebsamen Charaktere einfach umbringen. Dann unterbleibt auch dieses blöde Disskutieren.
Endlich neue Avatare. Niemand kennt noch irgendwem. Jede Menge neue potentielle RP'ler. Ist nur doof, das dann auch eine größere Anzahl von RP's wegbrechen. Oder das man keine Bekanntschaften aufbauen kann. Ein lustiges Ava-Karusell eben. [/ironie]
Entscheident ist doch dabei einfach nur wieder, und da stimme ich meiner SE Cori zu, jedem Tierchen sein Pläsierchen. Heisst also, wer es will und dem zustimmt, ja warum nicht. Aber respektiert auch, wenn jemand so nicht spielen will!
Be well!
Juels
Unfrei.
Der erste Blogtroll :-)
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Jawoooooll :)
Wenn es so Nische ist, warum bist du dann noch hier?
Sind wir noch im selben Thema?
Am Anfang schuf Unfrei Himmel und Erde... und der Rest ist ja bekannt, ansonsten gilt noch immer das: eine gute Diskussion ist es nur, wenn man mit seiner eigenen Meinung kommt und Unfreis Meinung zu dem Thema wieder geht.
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