Der Pirat Will stolperte dem Weg nach, den ihm Mike geschildert hatte. Es hatte sich einfacher angehört als es schließlich war in dem dichten Gestrüpp und bei der Dunkelheit den besagten Weg und dann auch noch ein verstecktes Lager der Panthermädchen zu finden. Er seufzte leise und nutzte den Schaft seines Bogens, um sich einen Weg frei zu kämpfen, schlug Äste beiseite und hohe Stauden nieder. Endlich, als das Gestrüpp etwas lichter wurde und sich vor ihm ein Kliff auftat, durch das ein Fluss führt, konnte er das Lager erkennen, die tiefen Häuser mit den Strohdächern, die gefährlichen Speere, welche aus dem Wall der anderen Seite hervorragten und die windschiefen Pallisaden, Er atmet scharf die heiße, schwüle Luft ein, welche in seiner schnell atmenden Brust brannte wie Feuer und sucht sich den Weg zum Eingang des Lagers.
Cori saß im Lager mit ihren Schwestern am Feuer und ahnte nichts von dem sich nähernden Piraten und pulte gedankenverloren an dem Schorf herum der sich über einem Kratzer von einem Peitschenhieb gebildet hat. Ihre Schwester Kho bemerkte als Erste dass ein Vogel aufflatterte und empört kreischt als der Pirat ihm offenbar zu nahe kam. „Irgendwas stimmt da nicht da draußen. Gut, dass wir hier sicher sind.“ Sagte sie und blickte wieder zum Feuer.
„Wir könnten nachgucken gehen.“ Schlug Cori vor und war bereits aufgestanden um sich zu dem wackligen Aussichtsstand zu begeben.
Will versuchte während dessen einen Weg vorbei an der Schlucht zu finden. Seine Schritte waren vorsichtig, denn jeder Fehltritt konnte dafür sorgen, dass er auf lose Erde trat und hinabstürzte. Aber seine Augen waren immer auf das Camp gerichtet, er durfte es nicht aus den Augen verlieren, sonst würde er nie den Weg durch diesen Jungel finden. Plötzlich spürt er wie die Haare in seinem Nacken sich aufrichteten, er wandte seinen Kopf vor und bemerkte, dass sich vor ihm erneut ein Kliff aufgetan hatte, wo der Fluss seinem Weg Richtung Thassa folgte. Er zog die schwüle Luft durch zusammen gebissene Zähne ein “Bei Odin..." murmelte er und dachte sich dazu „Hatte ich ein Glück.“ Nicht weit davon fand er schließlich eine Brücke die zwar gefährlich durch hing, doch er wusste, dass es wohl der einzige Weg zum war Camp. Vorsichtig setzte er einen Fuß vor den nächsten und versuchte nicht hinabzusehen. Ein jeder Windstoß brachte die Brücke mehr zum Schaukeln, als sie es ohnehin schon tat. Vorsichtig lief er weiter. Seine Schienbeine wiesen neben dem Dreck nun auch kleine Kratzer auf von dem Gestrüpp, seine Füße schmerzten, denn er trug keine Stiefel. Die Anhöhe ging in eine Senke über an deren Ende er einen kleinen Steg erblickte. Diesen nutze er sofort und passiertewenig später eine kleine Anlegestelle mit einem Kanu, welches nur aus der Hand der Wilden stammen konnte und wusste endlich dass, er hier richtig war. Sein Blick versuchte das Tor des Dorfes auszumachen als er näher kam.
„Unten steht wer, dort, am Anlegeplatz.“ Flüsterte Kho in der Dunkelheit auf dem Beobachtungsstand. Neben ihr spähte die rothaarige Sue in den Wald und da neben versuchte Cori ihre Augen an die Dunkelheit außerhalb des Lagers zu gewöhnen. Sie folgte Khos Geste mit dem Blick. Während Katu die älteste der anwesenden Jägerinnen verschlafen aus ihrer Hütte kam und sich leise erkundigte: „Was für ein Krach ist das hier?“ stellte Sue fest: „Also ich sehe nix, höre nix und das will was heißen.“
Cori winkte ab: „Da war wirklich was am Anleger, Sue! Aber jetzt sehe ich auch nichts mehr. Ob wir mal nachgucken gehen?“ Sie zuckte die Schultern: „Vielleicht ein Späher, oder ein Gesetzloser der sich von seiner Gruppe verfranst hat.“
„Ich bleib hier, ihr geht nachsehen.“ Stellte Katu fest.
„Hm, ich renn auch nicht für jedes Urt-tierchen raus.“ Entschied Sue.
„Tal, Schwestern!“ sagte Lara die eben erwacht war und zu den anderen gegangen war. Alle Blicke richteten sich auf sie bis Cori eine Entscheidung fällte: „Lara, Sue? Da ist was im Wald, vielleicht beim Anleger. Geht nach sehen.“
„Ich renn nicht raus“ beharrte Sue.
Lara linste in die Büsche: „Ich seh nix.“ kommentierte sie.
„Siehste, ich sehe auch nix!“ bekräftigte Sue.
„Wie lange wollt ihr noch warten?!“ zischte Cori.
Im Wald konnte der Pirat in der tiefen Nacht einen Wall ausmachen. Ein leichter Windhauch streifte warm über seine Wangen, als er den Kopf hob und tief durchatmete. Er konnte niemanden erkennen, es war einfach zu dunkel. Neben den vielen kleinen Geräuschen des Dschungels konnte er auch leise Stimmen ausmachen, oder täuschte er sich? Man hatte ihm den Rat gegeben in der Nacht zu kommen, denn dort war die Hitze noch am erträglichsten, doch auch hier machte sie dem nordischen Mann sehr zu schaffen. Ein Schweißfilm lag auf seiner Stirn und er versuchte immer noch etwas auszumachen, ohne dabei versehentlich den ganzen Stamm zu wecken. Er ging einige Schritte weiter um fest zu stellen, dass eine weitere Brücke über den Fluss führte. Er murrte als er bemerkte dass, er wohl einen Umweg genommen hatte. Plötzlich hatte er etwas gehört und blickt aufmerksamer in Richtung des Walles, um zu erkennen ob jemand dort sei.
"Tal?" fragte er nun laut und ging dem Wall mutig entgegen.
Cori Panthar schaute wieder über die Brüstung und bemerkte den Mann der dort langsam auf das Camp zu ging: „He!!!
Katu sprng auf: „Da!“
„Dort! Alarm Schwestern! Vor dem Tor!“ schrie Cori.
Die Jägerinnen sprangen auf den Wall und griffen nach ihren Bögen.
Will wunderte sich über die plötzliche Hektik, war er doch alleine gekommen, aber bei den Wilden wunderte ihn schon lange nichts mehr. Er rutschte immer wieder aus, fand keinen Halt auf dem Gelände, hatte Mühe sich zu halten und trat deshalb immer weiter vor auf die Ebene. "He, Jägerinen"
„Halt“, rief Sue „was willst du, du Kerl?“
Will seufzte leise auf. Endlich konnte er jemanden erkennen. Das Gefühl von tausend Augen beobachtet zu werden und selbst niemanden zu sehen machte ihn verrückt. Selbst jetzt spürte er noch die Blicke vieler anderer auf sich. Wie viele konnte er nicht einmal erahnen, er blickte auf die beiden Frauen vor sich, seine Augen blinzelten, er versuchte mehr von ihnen zu erkennen. Letztlich sagt man den wilden Panthermädchen ihre Schönheit nicht umsonst nach wie er erkannte. "Ich bin nicht gekommen, um euch zu schaden" sagte er nun mit fester Stimme, in der Hoffnung die anderen würden ihn auch hören.
Lara die mit Sue vor das Tor gekommen war frage misstrauisch: „Aye, was willt du dann?“, ihre Augen suchten jeden Strauch und Baum ab und versuchten zu erkennen, ob der Kerl noch andere dabei hatte.
Der Pirat gab sich eine kleine Pause um zu Atem zu kommen, dann begann er zu erzählen "Zwei meiner Freunde waren hier, nicht lange her, einige Finger. Sie haben einen Packt geschlossen. Mit diesem Stamm wohl, einen Handelspakt."
Lara schaute ungläubig: „Ein Handelspakt? Mit uns?“ Sie schaute zu Sue: „Weißt du was davon?“
Will war um die Antwort nicht verlegen: „"Nunja, die Heilerin sieht es nicht gerne, wenn wir das Met wegsaufen. Sie will es verbannen und uns stattdessen nur Tee und Wasser lassen." Er murrte leise bei seinen Worten, senkte dann seinen Ton. "Ich nutzte nun jede Quelle um an Honig zu kommen, in der Hoffnung irgendwie meinen eigenen Met herzustellen."
Weitere Jägerinnen erschienen auf dem Wall.
Will hörte in seinem rechten Ohr, obgleich es nicht gut trainiert war, die leisen Geräusche anderer und ein Schauer jagt ihm eiskalt den Rücken hinab. Er atmete ruhig, in der Hoffnung sein beben in der Stimme zu verdecken.
Sue lachte höhnisch: „Nix Pakt, eine Sklavin und ein stummer Mann waren da, haben ein Messer gegen Honig getauscht, das war alles.“
Cori meinte sich an die Stimme des Mannes zu erinnern und angstvolle Erinnerungen von Knurren und Tatzenhieben schossen in ihr Gedächtnis. Fast will sie rufen „Ich kennen Ihn! Er ist ein Pirat, tötet ihn Schwestern!“ Doch sie ist sich wohl bewusst welch Gewicht ihr Wort noch immer in der Gruppe hat und sie will kein Blut an ihren Händen haben. Darum beobachtet sie nur skeptisch wie Lara und Sue den Mann zur rede stellen
„Wir haben gesagt, dass wir gerne Waffen tauschen, hast du Waffen zum tauschen?“ fragte Sue.
Und so entspann sich ein Handel zwischen dem Pirat und den Panthern und am Ende hatten die Panther einige neue Stahlklingen und der Pirat seinen Honig!
Der Kaperseemann sah an sich hinab. Er trug ein Messer bei sich, einen Bogen und seine Peitsche. Er verzog leicht seine Mundwinkel um sein Unwollen auszurücken. Schon spürte er, wie die ersten morgendlichen Sonnenstrahlen seine Haut rötlich berühren und wusste, dass die segende Hitze ihm bald mehr zu schaffen machte würde als ein wilder Stamm von Talunas. Nun erkannte er mehrere von ihnen, eine Dunkle, eine Hellhäutige. Er musterte sie beide kurz, um sich ein Bild von ihnen zu machen und was man ihnen so nachsagt. "Aye. Ich habe Waffen zum Tauschen" murmelte er, obgleich er diese ungerne hergeben würde, denn dann wäre er unbewaffnet
Die stets heitere Sue stellte sich in Position und rezitierte die Preislage: "Wir geben drei kleine Fäßchen mit Honig für ein Messer," und fragte dann nach, "oder was willst du tauschen?"
Williams Blick fällt wieder auf die dunkelhäutige Lara und er versuchte in ihren Augen zu lesen: "Aye, ich brauche Honig, schnellstens, sonst hätte es mich nie, hier her, so weit nach Süden getrieben." Lara lißt ihre Augen über den Kerl gleiten und insgeheim gefällt ihr was sie sieht.
"Aye, mein Messer." antwortete William der beruhigt bemerkte, dass der Handel zu funktionieren schien. Die Angst aus dem Hinterhalt nieder geschossen zu werden lies langsam nach. Es war nicht das erste Mal, dass er auf einen Tribe stieß, von dem er ohne Schaden wieder nach Hause reisen konnte, dennoch wusste man nie, was passieren konnte. In einer langsamen Bewegung, umniemanden zu erschrecken, griff er an seinen Gurt und packte den Griff eines Messers, es war etwas mehr als seine große Hand lang und er nutzte es gewöhnlich, um die Kleidung der Gegener oder die Seile seiner Freunde zu zerschneiden. Er rehte das Messer um, so dass er die scharfe Klinge mit Vorsicht zwischen den Fingern hielt und streckte den Arm zu den Jägerinnen. Er dachte es wäre besser ihnen zuerst das Messer zu überlassen, in der Hoffnung, dass sie ihm dann mehr vertrauten vertrauen würden, wenn er ihnen mit Vertrauen begegnete.
Sein Bick war weiterhin auf Clara gerichtet, das exotische Aussehen ihrer hohen Wangenknochen des zierliche Gesichts und der gebräunten Haut erinnerten ihn an die Legenden der Taluna, welche man ihm von klein auf erzählt hatte. Er schluckt fest, bis vor kurzem hatte er nicht einmal gelaubt, dass es sie noch gibt. Da er so fixiert auf sie war, vergaß er fast die Klinge in seinen Fingern, der Griff auf die beiden Gerichtet, den Arm weiterhin ausgestreckt
Lara nahm vorsichtig das Messer von ihm in ihre Hand und.betrachtete es von beiden Seiten und prüft die Schärfe: "Hm, nich schlecht."
Sue fragte: Drei Fäßchen Honig ja?
"Es hat mir lange gedient, also haltet es in Ehren." Sagte William und sein Blick wanderte zu Sue. "Drei Fässchen, alle gefüllt mit Honig, aber bis zum Rand."
Und so wurde sie sich einig. Der Pirat bekam seinen Honig und die Panthermädchen das blitzende Messer. Welche von ihnen es tragen darf wird man wohl nie erfahren und ob es dem Piraten gelungen ist seinen Met wirklich zu brauen wird wohl auch sein Geheminis bleiben. Doch die geschichte ist ein gutes Beispiel dafür dass während die Großen miteinander Krieg machen, sich die Untergebenen schon gemeinsam der schönen Dinge des Lebens erfreuen.
Eure
Cori
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