Mittwoch, 9. Mai 2012

Zwei Baumeister, ein Ziel aber kein Weg.

Das Abenteuer unseres Lagerbaus ging weiter. Nach der Werbung durch unsere Schwester für den Baumeister von Auswärts erwarteten wir wohl irgendwie alle, dass jetzt der Messias unter den Primjongleuren hernieder steigen würde und irgendwie, mit zwei Handgriffen, irgendwas unglaublich Schlaues machen würde was so unbeschreiblich toll wäre, dass wir alle vor Verzückung jauchzen und frohlocken würden.
Aber nichts der gleichen passierte. Wie sollte auch, denn es bewahrheitete sich mal wieder die alte Redensart, dass selbst der größte Held am Ende doch auch nur mit Wasser kochen kann. Als "primsparend" war uns seine Bauweise angekündigt worden und angeblich hatte er einen Weg gefunden einen Wall zu bauen der lediglich zwei Meter dick sein musste um keinen Splashschaden und jegliches andere Projektil abzufangen. Alles Dinge die sehr gut klangen zumal man auf Südland tatsächlich die direkte Primzahl in Rechnung gestellt bekomt. Da lohnt sich jeder gesparte Prim. Leider war mir als Bauleiterin nicht bewusst welche besonderen Fragestellungen der Bau eines Panthercamps aufwirft und ich muss zugeben ich realisierte auch nicht, dass die Notwendigkeit von Deckungsmöglichkeiten und guten Schusspositionen sich jemandem der keine Kampferfahrung in Secondlife hat, natürlich nicht so leicht erschließt.
Unser externer Baumeister ging jedenfalls nach meinem Konzept tapfer ans Werk und zirkelte mit etwa vier Hugeprims eine Palisade um die oberste Ebene unseres Camps. Hier muss man wirklich sagen: Chapeau! Ich habe selten zuvor jemanden erlebt der seine Prims so akkurat setzt und texturiert und der so einen guten Blick dafür hat wie man auch einfache Prims wie Zylinder, Quader und so weiter, so kombiniert dass sie eben nicht mehr nur wie ein Zylinder aussehen sondern irgendwie nach mehr. Hier hat unser Helfer sicher ein überragendes Händchen. Doch am Ende bleibt ein Zylinder ein Zylinder, ein Quader ein Quader und ein Kegel ein Kegel und alle diese Prims haben den Nachteil dass sie eben nicht leugnen können was sie sind. Anders verhält es sich zum Beispiel mit den Sculpty-Palisaden. Diese haben zwar oft die Funktion wie eine Quader aber sie sehen eben aus wie ein Haufen zusammen genagelter Bretter. Sculptys schienen dem neuen Akteur nicht so zu liegen. Sicher braucht man diese Dinge beim Bau von Raumstationen und Discotheken was bisher sein Hauptgebiet gewesen sein soll deutlich weniger und solche Bauwerke müssen eben auch keine taktischen Anforderungen erfüllen.
Ein Panthercamp wird am Ende des Tages aber an vier Kriterien gemessen: Es soll gut aussehen, es soll den Verteidigern einen Kampfvorteil bieten, es soll viele Möglichkeiten geben darin Rollenspiel zu machen und es soll möglichst aus einem Prim sein. Das Sahnehäubchen ist dann erreicht wenn sogar noch irgendwo ein pfiffiger Geheimgang eingebaut ist oder schön animierte Kletterseile oder Hängebrücken.
Das Vorhaben dass unser Baumeister und ich in gemeinschaftlicher und gegenseitig lehrreicher Kooperation das neue Superlager der Pyrana erbauen muss man als gescheitert ansehen. Unser Baupraktiken, unsere Bauvorhaben und unsere Denkweisen waren so verschieden dass wir wahrscheinlich beide erstmal ein bis zwei Monate bei dem anderen in die Lehre hätten gehen müssen um einander wirklich zuarbeiten zu können. Da wir heut auf Anango ausziehen müssen war diese Zeit aber nicht gegeben.
Nachdem es gestern viel Streit und noch mehr verletzte Gefühle gab habe ich mich mit unserem Helfer darauf geeinigt dass wir Pyrana erstmal alleine das Terraforming machen und das Camp aufbauen und er hinterher, noch einmal durch geht, und überprüft ob man nicht irgendwo ein paar Prims sparen kann, etwas nicht richtig gesetzt oder texturiert ist.
Vielleicht kommen wir ja dann, doch noch dazu, dass ich von ihm und er von mir etwas lernen kann. Wobei ich im Nachhinein überzeugt bin dass alle die gestern beteiligt waren auch aus diesem Miserfolg etwas gelernthaben. Schließlich sagte schon Coco Chanel, die sich mit der Erschaffung von schönen Dingen durchaus einen Namen gemacht hat:
„Es sind nicht die Erfolge, aus denen man lernt, sondern die Fiaskos!“
In diesem Sinne, lasst uns unser Fiasko doch noch zu einem Erfolg werden!

Eure Cori

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