Vor kurzem habe ich einen Artikel gelesen in einem Blog der
mir sehr, sehr gut gefällt. Der Artikel war überschrieben mit "Sorry seems
to be...". Es handelt sich um einen Teil des Refrains des berühmten Elton
John Liedes dass er 1974 veröffentliche und das inzwischen von zahlreichen
Bands in verschiedenen Variationen ein Revival erlebte. "Sorry seems to be
the hardest word" - "Entschuldigung, scheint das schwerste Wort zu
sein." Meine Erfahrungen im RL, vor allem aber in Secondlife haben mich
gelehrt, dass es tatsächlich das schwierigste Wort zu sein scheint. Kaum jemand
beherrscht heuet noch die Kunst des „sich Entschuldigens“?
Nimmt man das Wort einmal auseinander, so erhält man Ent-Schuld-igung,
also eine Handlung die die Last eigener Schuld verringert. Durch einen
Entschuldigung räumt man also indirekt ein moralisch, eben schuldhaftes
Verhalten ein und bittet letztlich darum dass der betroffene über diesen
Faux-pas hinweg sieht. Daraus ergibt sich, dass man sich eigentlich gar nicht selbst
entschuldigen kann. Sondern nur, derjenige der von dieser in moralischer
Hinsicht schuldhaften Handlung betroffen war kann entscheiden ob er diese Sache
weiter im Gedächtnis behält und sie dem Handelnden vorhält, oder ob er ihm verzeihen
wird und ihn dadurch entschuldigt und ihn von der Schuld frei spricht. Daher
gibt es die eigentlich richtige Formel: „Ich bitte um Entschuldigung.“ Die
Formel: „Entschuldigen Sie, dass Sie solange warten mussten.“ Beinhaltet am
Anfang einen Imperativ, einen Befehl, einen Forderung. Jemand der seinen Bitte
um Entschuldigung so formuliert scheint sich seiner Schuld nicht wirklich
bewusst zu sein und meist es ja in Alltagsdingen auch so: „Entschuldigung,
aber da muss ich mal einhaken…“, „Sorry, aber du bist echt bescheuert!“ Durch
das kleinen Wörtchen „Aber“ wischt man den Wunsch um Entschuldigung schlicht weg
beiseite. Und so sind derlei floskelhafte Höflichkeitsentschuldigungen
letztlich auch fast völlig egal und dienen nur dazu gewisse Höflichkeitsrituale
einzuhalten: „Entschuldigen Sie, kann ich Ihnen eine Frage stellen?!“ Das wofür
man sich hierbei letztlich entschuldigt ist, dass man in die Privatsphäre des
anderen eindringt. Der will nur so über die Straße gehen und man quatscht ihn
einfach an. Andererseits, welche anderen Möglichkeiten hat man denn um mit einem
Fremden in Kontakt zu treten, als ihn anzusprechen? Daher wird die eigene
Schuld von den meisten Menschen hierbei als sehr gering angesehen und der
Entschuldigung am Anfang des Satzes auch nur wenig Bedeutung beigemessen.
Wie auch immer, derjenige der entschuldigen soll, kann sich
immer entscheiden ob er tatsächlich entschuldigt und die Entschuldigung dadurch
annimmt, oder ob er das eben genau nicht tut.
Was anderes ist es wenn Kränkungen oder Beleidigungen
passiert sind bei denen der betroffenen tatsächlich einen ernstzunehmenden
Schaden zu ertragen hat. Hier will der Geschädigte häufig Reue bei seinem
Gegenüber sehen bevor er sich dazu durchringen kann diese Schuld wirklich zu
entschuldigen. Aus diesem Grund ist ein dahin genuscheltes „’Schuldigung“ auch
nicht die Bohne was Wert. Nur wenn Einsicht in die Schuldhaftigkeit des eigenen
Handelns vorliegt kann auch Reue entstehen, denn Reue ist der Wunsch anders
gehandelt zu haben.
Daher ist es auch immer schwer sich glaubwürdig zu entschuldigen, wenn man vorher von dem Geschädigten stundenlang erklärt bekommen hat was man eigentlich falsch geamcht hat, kann man hinterher nicht mit "Ok, sorry." kommen. Selbstredend ist auch dass eine Entschuldigung die eingefordert wird längst nicht den Stellenwert hat wie eine um die freiwillig ersucht wird. Wer sich wirklich entschuldigen will formuliert es so, dass sein gegenüber sehen kann, dass es ihm wirklich Leid tut. Ein Beispiel wäre: "Bitte entschuldige. Ich habe mich falsch verhalten, was ich gesagt habe war nicht fair. Es tut mir Leid."
Jemand der sich so bei entschuldigen würde, dem würde ich wahrscheinlich fast alles verzeihen. Wahrscheinlich.
In diesem Sinne
Eure
Cori
Daher ist es auch immer schwer sich glaubwürdig zu entschuldigen, wenn man vorher von dem Geschädigten stundenlang erklärt bekommen hat was man eigentlich falsch geamcht hat, kann man hinterher nicht mit "Ok, sorry." kommen. Selbstredend ist auch dass eine Entschuldigung die eingefordert wird längst nicht den Stellenwert hat wie eine um die freiwillig ersucht wird. Wer sich wirklich entschuldigen will formuliert es so, dass sein gegenüber sehen kann, dass es ihm wirklich Leid tut. Ein Beispiel wäre: "Bitte entschuldige. Ich habe mich falsch verhalten, was ich gesagt habe war nicht fair. Es tut mir Leid."
Jemand der sich so bei entschuldigen würde, dem würde ich wahrscheinlich fast alles verzeihen. Wahrscheinlich.
In diesem Sinne
Eure
Cori
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