Donnerstag, 30. Mai 2013

Flucht aus Turmus - Wieder in Jort's Fähre

Jort’s Fähre war nicht schwer zu finden. Nur dass es eben ein weiter Weg war, aber es ist erstaunlich wie weit man in der Maskerade eines Urtmädchens kommen kann. Die Menschen mögen einen nicht. Noch weniger als wäre man eine Geächtete. Aber sie eklen sich auch vor den Urtmädchen. Die dreckigen und zerlumpten Gestalten stehen in dem Ruf Seuchen einzuschleppen aber, nach dem Gesetz sind die freie Goreanerinnen und dürfen tun was ihnen bleibt.

Das führt dazu, dass man diese Frauen mit einer etwas distanzierten Höflichkeit behandelt. Man hilft ihnen um nicht in Verruf zu geraten nicht ehrbar zu sein und keine Gastfreundschaft zu gewähren. Andererseits macht man es diesen Frauen auch nicht zu gemütlich damit sie nicht auf die Idee kommen zu bleiben.

Jort's Fähre, im Hintergrund der gewaltige Vosk
Bei den Flusskapitänen war es so ähnlich. Es gab allerlei Gesindel welches an den einzelnenen Häfen und Anlegern auf eine Mitfahrgelegenheit spekulierte. Wenn ein Kapitän ein Urt-Mädchen ablehnte, ging sie zu den anderen Kapitänen und nervte die und kam womöglich noch auf die Idee als blinder Passagier mit zu fahren, sich am Proviant zu vergreifen und irgendwelches Ungeziefer aufs Schiff zu schleppen.

Also gingen viele Flusskapitäne nach dem Motto vor, dass man an Bord gehen konnte wenn man  sich vorher gewaschen hatte, selber Proviant für sich dabei hatte und versprach, dass man auch wirklich am Ziel wieder von Bord gehen würde. Das mein zerschlissenes blaues Kleid hatte ich einfach gegen ein noch viel zerschlisseneres Kleid in Lila bei einem echten Urt-Mädchen eingetauscht.

Jetzt stank ich wirklich wie ein Haufen Bosk-Dungund mit reichlich Staub und Dreck beschmiert.
Ich war nun bereit erneut nach Jort’s Fähre zu gehen ohne dafür wie beim letzten Mal durch allerlei Bäche und Gräben zu waten. Scheinbar war Dreck auf der Haut so was wie ein Passierschein für jortische Wachleute.

Jorts Fähre ist keine sonderlich große Stadt. Selbst auf eine Stadtmauer verzichten die Regenten der Stadt seit Jahren. Da Jort’s Fähre zum einen durch den Fährbetrieb über den Vosk und andererseits durch mindestens ein einflussreiches Handelshaus eine zentrale Rolle für das ganze wirtschaftliche Leben in zentralen Gor bzw, die mittlere und obere Voskregion einnimmt wähnt man vor militärischen Angriffen scheinbar relativ sicher.

Ich schlenderte die Hauptstraße hinunter bis ich zu einen Platz kam den man den Brunnenplatz nannte. Zur linken entdeckte ich bereits aus dem Augenwinkel das weswegen ich hergekommen war. Die Stadt hatte die Kennel direkt am Brunnenplatz anlegen lassen. Auf diese Weise konnten die Bewohner der Stadt täglich beim Wasserholen oder beim Gang in die Taverne die neunen Sklaven begutachten und sich überlegen ob und wie viel Geld man bereit sein würde für die bemitleidenswerten Sklaven auszugeben.

Hinter den Gittern meinte ich selbst aus der Entfernung noch Loos dunkelblonde, verstrubbelte Haare erkennen zu können. Aber momentan war hier zu viel Betrieb. Zu viele Sklaven, Krieger, Kaufleute und Damen liefen beständig kreuz und quer über den Platz.

Mit Gewalt würde ich nichts ausrichten können, soviel stand mal fest. Ich musste also dafür sorgen, dass Loo und Moira sich selbst befreien konnten. Also war mein erster Weg der, in die Taverne. Im Gegensatz zu den meisten anderen Frauen werden Urt-Mädchen vielfach in die meisten Tavernen eingelassen. Meist boten sie fast mittellosen Männern für eine Mahlzeit oder ein Getränk die Zuwendung die diese Männer sich nicht mal bei den Haussklavinnen erkaufen auf seine Kajirakonnten. So zahlte ein Bosktreiber anstelle eines Wasserkruges und eines Paga, jetzt einen Wasserkrug und einen Paga für sich und einen Kalana für die Urt, das Urt-Mädchen wurde satt, der Bosktreiber in den Fellen glücklich und der Wirt verdiente mehr.

Auch ich wurde, nachdem ich mich am Brunnen etwas gesäubert hatte in die Taverne am Brunnen eingelassen. Drinnen begrüßten mich die Üblichen prüfenden und musternden Blicke, Hände legten sich auf Geldbeutel gelegt. Erstaunlicher Weise lud man mich an einen der Tische ein, doch schon als ich meine Bestelleung aufgab wurde ich gefragt ob ich den Kalana den auch bezahlen können.


Ein Krieger warnt die Kajira vor dem Urt-Mädchen
Vielleicht war genau das ja meine Chance und ich behauptete dass ich, zwar den Kalana zahlen könne, hinterher aber Pleite wäre um mir eine Unterkunft zu mieten. In vielen Städten in denen ich bisher gewesen war, war man nicht so scharf darauf die verkommenen, dreckigen und stinkenden Urtmädchen in den Straßen herumlungern zu haben, schon gar nicht wenn sie bettelten. Darum war es durchaus schon vorgekommen, dass die Gardisten es gestatteten das diese Frauen in einer leer stehenden Kennelzelle übernachten durften, sofern sie am nächsten Tag weiter zogen. Es war das alte Spiel das mit Urt-Frauen gespielt wurde. Da sie Frei waren konnte man ihnen nicht besonders viel vorschreiben, wenn man ihnen aber etwas anbot und sie es annahmen, dann gingen sie eine Schuld gegenüber der Stadt ein und dann konnte man Forderungen stellen. Einfach aber effektiv.

Also fragte ich ob es möglich sei hier in einer Kennelzelle zu übernachten. Ich würde auch zusagen morgen wieder weiter zu ziehen. Man wunderte sich am Tisch über meinen Vorschlag, als ich aber in dem breitesten Gossenvokabular dass ich noch aus meiner Zeit in Terve konnte, die Vorteile dieses Plans darlegte während meine Finger kleine dreckige Tapsen auf dem Kalanabecher zurück ließen, fand man das gar keine so schlechte Idee mich in einer Kennelzelle schlafen zu lassen.

Schließlich gab es in Jort’s Fähre ja auch Kinder. Sollte ich denen etwa als Beispiel dienen wenn ich auf dem Brunnenplatz auf einer Bank schlief und sie vielleicht noch mit einer meiner Krankheiten anstecken? Da war es doch besser ich schlief in einer Kennelzelle und machte mich am nächsten Morgen direkt nach Sonnenaufgang wieder auf den Weg ins nirgendwo.

Nebenbei würde mich dieser Plan in die Nähe von Loo und Moira bringen und ich konnte ihnen vielleicht mein Einbruchswerkzeug zukommen lassen. Damit konnten sie dann in der Nacht vielleicht fliehen, wenn ich den Wachmann ablenkte. Diesen Gedanken behielt ich selbstverständlich für mich.
Man ließ also einen der Wachleute kommen. Der Krieger sollte entscheiden ob mir meine Ansinnen gewährt werden würde. Der hochgewachsene Mann in der roten Tunika sah mich kurz an winkte dann abfällig und entschied: 

„Mir doch egal wo die unterkommt! Soll sich nen Platz unter einem Busch suchen wie sonst auch.“

Damit machte er auf dem Absatz kehrt und marschierte zurück auf seinen Posten. Ich würde mir also was anderes ausdenken müssen. Die Kennel waren im Augenblick viel zu gut bewacht als dass eine Fremde wie ich sich ihnen unbemerkt nähern konnte. Mit der Aussicht auf eine äußerst unangenehme Nacht rollte ich mich auf einer Bank am Brunnenplatz zusammen, legte meinen Kopf auf meinen Beutel und versuchte zu schlafen. Vielleicht würde man mich ja doch noch bitten, lieber in den Kennel zu gehen…

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hey...du hast mich einfach fotografiert und mein Bild im Internet veröffentlicht ohne mich zu fragen. Du hörst dann von meinem Anwalt :-)

Anonym hat gesagt…

sry...ich hasse anonyme Kommentare und vergaß selbst meinen Namen da unter zu setzen.

LG
Val Horan

Cori Panthar hat gesagt…

Hm, na gut. Aber schick den hübschen Blonden mit den sympathsichen Grübchen. Nicht wieder diesen kleinen Dicken. Und er soll Kuchen mit bringen!

:oP